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Markise
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Die Erfindung betrifft eine Markise mit zwei einenends in wandfesten
Schwenklagern um eine horizontale Schwenkachse schwenkbar gelagerten Ausfallarmen,
die anderenends eine Ausfallstange tragen, an der das auf eine oberhalb der Schwenklager
in ortsfesten Lagerteilen drehbar gelagerte1 angetriebene Tuchwelle aufwickelbare
Markisentuch befestigt ist.
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Solche Markisen sind in der Praxis in vielfältigen Ausführungsformen
bekannt; sie dienen zum Sonnenschutz vor Fenstern oder auf Balkonen etc. Durch entsprechende
Betätigung der Tuchwelle kann mehr oder weniger Markisentuch abgewickelt werden,
wobei sich die Ausfallarme in ihren Schwenklagern um die horizontale Schwenkachse
verschwenken. Der Schwenkbereich der Ausfallarme beträgt in der Regel ca. 45°; im
eingefahrenen Zustand der Markise liegen die Ausfallarme an der Wand an.
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Um das Ausfahren der Markise zu ermöglichen, muß im eingefahrenen
Zustand die Ausfall stange in einem gewissen Abstand zu der Tuchwelle stehen, was
bedeutet, daß der zwischen der Ausfall stange und der TucFhwelle liegende Teil des
Markisentuches auch bei eingefahrener Markise den Witterungsunbillen ausgesetzt
ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Markise dieser Art zu schaffen,
bei der einerseits im eingefahrenen Zustand
anschließend an die
Fall stange kein ungeschütztes Markisentuchstück verbleibt und andererseits die
Möglichkeit besteht, die Markise wahlweise zum vollständigen sicheren Abschluß der
zugeordneten Fensteröffnung oder dergl. zu benutzen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Markise erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß die über einen Winkelbereich von mehr als 450 bis zu
einer unteren Grenzstellung verschwenkbaren Fallarme um ein vorbestimmtes, begrenztes
Maß in ihrer Länge verstellbar ausgebildet sind, daß unterhalb der Schwenklager
eine ortsfeste Verriegelungseinrichtung angeordnet ist, mit der die Fallstanye bei
Erreichen der Grenzstellung der Fallarme in eingriff bringbar ist und daß schließlich
die Fallarme durch die mit der Verriegelungseinrichtung in Eingriff stehende Fallstange
gegen Verschwenkung gesichert verriegelt sind.
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Dadurch, daß die Fallarme in ihrer Länge veränderlich ausgebildet
sind, kann beim Einfahren der Markise die Fall stange von dem Markisentuch bis unmittelbar
an den Tuchballen herangezogen werden, während die Fallarme selbst etwa parallel
zu der Wand ausgerichtet sind.
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Damit bleibt zwischen der lallstange und dem Tuchb.lllen kein freies
Markisentuchstück ilbrie3.
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Auf der anderen Seite kann die Markise durch entsprechendes Abwickeln
des Markisentuchs so weit ausgefahren werden, daß die Fallarme in die untere Grenzstellung
übergehen, in der die Fall stange durch die Verriegelungseinrichtung verriegelt
wird, womit erreicht ist, daß die zugeordnete Fensteröffnung und dergl. durch das
Markisentuch abgedeckt ist. Gleichzeitig
ist aber eine unerwünschte
Verschwenkung der Markise ausgeschlossen, wie sie etwa duich Windeinwirkung sonst
zustandekommen könnte.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Fallarme als Teleskoparme
ausgebildet, während die Verriegelungseinrichtung durch wenigstens eine randoffene
Klammer von im wesentlichen U-förmiger Querschnittsgestalt gebildet ist. Die Fallstange
kann dann unter der Wirkung ihres Eigengewichtes selbsttätig in die Klammer einführbar
sein, wozu die Klammer zur Erleichterung der Einführung eine Einführschräge für
die Fall stange aufweisen kann. Das Einführen der Fallstanyc in die Klammer wird
noch dadurch erleichtert, wenn sie zylindrisch ausgebildet ist.
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Bei einer Ausführung der Markise mit einem die Tuchwelle umschließenden
ortsfesten Markisenkasten ist es vorteilhaft, wenn der Markisenkasten auf seiner
Unterseite eine den Durchtritt der Fallstange ermöglichende Öffnung aufweist, die
es gestattet, die Fall stange in den Markisenkasten hereinzuziehen und damit zu
gewährleisten, das das gesamte Markisentuch bei eingefahrener Markise in dem Markisenkasten
untergebracht ist. Ein besonders guter Schutz des Markisentuches ergibt sich, wenn
der Markisenkasten dann auf seiner Unterseite bis zur die Mffnun(J durch eine Bodenwand
verschlossen ist.
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Da das Markisentuch in der vollständig ausgefahrenen Stellung,die
der Grenzstellung der Fallarme entspricht, die zugeordnete Fensteröffnung oder dergl.
vollkommen abdeckt, kann die Markise zusätzlich zu ihrer Funktion als Lichtschutz
gleichzeitig auch eine Wärmedämmung bewirken. Um dies zu erreichen, kann das Markisentuch
auf seiner Innenseite mit einer wärmereflektierenden Schicht versehen sein.
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Andere Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Markise gemäß der Erfindung, im Querschnitt,
in einer Seitenansicht und in schematischer Darstellung, Fig. 2 die Markise nach
Fig. 1, im Querschnitt, im eingefahrenen Zustand, in einer Seitenansicht und in
einem anderen Maßstab, Fig. 3 ein wandfestes Schwenklager mit angelenktem Ausfallarm
der Markise nach Fig. 1, im I,Yngsschnitt, durch den Ausfallarm, in einer Seitellansicllt
im Ausscilrlitt und in einem anderen Maßstab, und Fig. 4 die Anordnung nach Fig.
3, in einer Draufsicht auf das Schwenklager, mit aufgeschnittenem Ausfallarm, im
Ausschnitt.
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Die Markise weist zwei Ausfallarme 1 auf, von denen jeweils einer
in den Fig. 1,2 dargestellt sind und die einenends in wandfesten Schwenklagern 2
um eine horizontale Schwenkachse 20 schwaiXer gelagert und anderenends an einer
sie miteinander verbindenden horizontalen Ausfall stange 3 von zylindrischer Querschnittsgestalt
befestigt sind. Oberhalb der Schwenklager 2 ist in einem vorbestimmten Abstand an
der die Schwenklager 2 tragenden Wand 4 ein im wesentlichen rechteckiger Markisenkasten
5 befestigt, in dem mittels nicht weiter dargestellter Lagerteile eine Tuchwelle
6 drehbar gelagert ist. Der Markisenkasten 5 ist als Aluminium-Strangpreßteil kastenförmig
ausgebildet und auf seiner Unterseite durch eine Bodenwand 7 bis auf eine in der
Wand 4 vorgesehene öffnung 8 verschlossen, die so bemessen ist, daß sie den Durchtritt
der Ausfallstange 3 gestattet, wie dies in, einzelnen noch erläutert werden wird
Auf
der Tuchwelle 6 ist-das bei 10 angedeutete Markisentuch, das endseitig an der Ausfallstange
3 befestigt ist, zu einem Tuchballen 11 aufgewickolt. Es trägt auf seiner Innenseite
eine wärmereflektierende Schicht, die beispielsweise aus hochglanzpolierter Aluminiumfolie
bestehen kann.
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Die Ausfallarme 1 sind Teleskoparme mit jeweils einem Teleskopteil
1a und 1b, von denen das Teleskopteil 1b jeweils an der Ausfallstange 3 befestigt
ist. Sie sind deshalb um ein vorbestimmtes begrenztes Maß in ihrer Länge veränderlich.
Das Teleskopteil 1a ist in dem jeweiligen Ausfallarm 1 mit geringer Reibung frei
verschieblich, wozu gegebenenfalls eine Nadellagerung vorgesehen werden kann.
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Unterhalb der Schwenklager 2 ist an der Wand 4 eine Verriegelungseinrichtung
in Gestalt wenigstens einer Klammer 12 von U-förmiger Querschnittsgestalt befestigt,
die mit ihrer Öffnung nach oben weisend angeordnet ist und bei 13 eine Einführschräge
aufweist. Die lichte Innenweite der Klammer 12 ist derart gewählt, daß sie gerade
die Ausfallstange 3 aufnehmen und sicher haltern kann.
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Wenn die Markise, ausgehend von der in Fig. 1 veranschaulichten Stellung,
durch Aufwickeln des Markisentuches 10 auf die Tuchwelle 6 eingefahren wird, beschreibt
die Ausfallstange 3 zunächst eine bei 14 angedeutete Kreisbahn, bis sie etwa die
Stellung 15 erreicht, in der sie im Abstand unterhalb des Markisenkastens 5 liegt.
Wird nunmehr die Tuchwelle 6 weitergedreht, so zieht das Markisentuch 10 die Ausfallstange
3 durch die öffnung 8 in den Markisenkasten 5 hinein, bis der in Fig. 2 veranschaulichte
Zustand erreicht ist. Dabei werden die Teleskopteile 1a um ein entsprechendes Maß
aus den Teleskopteilen 1b der Ausfallarme 1 herausgezogen.
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Beim Ausfahren der Markise schieben sich, ausgehend von dieser Stellung,
zunächst die Teleskopteile 1a in die Teleskopteile ib der Ausfallarme 1 unter der
Wirkung ihres Eigengewichtes ein, bis die Ausfallstange 3 wieder die Stellung 15
erreicht und dann längs des Kreisbogens 14 sich nach unten in eine Stellung 16 (Fig.
1) bewegt, die einer 1800-Grenzstellung der strichpunktiert angedeuteten Ausfallarme
1 entspricht und in der die Ausfall stange 3 etwa an der Wand anliegt. Wird nun
weiter Markisentuch 10 abgewickelt, so sinkt die Ausfall stange 3 unter der Wirkung
ihres Eigengewichtes vertikal nach unten, wobei die Teleskopteile 1a aus den etwa
vertikal verlaufenden Teleskopteilen 1b der Ausfallarme 1 ausfahren. Dabei tritt
die Ausfallstange 3 in die ortsfeste Klammer 12 ein, was durch die Einführschräge
13 erleichtert wird. Die U-förmige Klammer 12 hält die Ausfallstange 3 und damit
die mit dieser verbundenen Ausfallarme 1 seitlich fest, so daß ein unbeabsichtigtes
Wegschwenken der Markise von der nunmehr vollständig abgedeckten Fensteröffnung
oder dergl. ausgeschlossen ist. Dar Markisentuch 10 wirkt in dieser Stellung der
Markise somit als vollständiger Abschluß der Fensteröffnung; ihre wärmereflektierende
Beschichtung verhindert, daß durch das Fenster Wärme nach außen hin entweicht.
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Zum Einfahren der in dieser Stellung stehenden Markise braucht lediglich
wieder die Tuchwelle 6 im Sinne des Aufwickelns des Markisentuches 10 gedreht zu
werden.
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Um sicherzustellen, daß die Ausfallarme 1 bei in der oberen oder unteren
Grenzstellung stehender Ausfallstange 3 (vergl. Fig. 2) beim Abwickeln bzw. Aufwickeln
des Markisentuches 10 auch tatsächlich die
beschriebene Schwenkbewegung
ausführen, in deren Verlauf die Ausfallstange 3 auf dem Kreis 14 sich bewegt, und
um zu verhindern, daß die Ausfallarme 1 zunächst in einer Totpunktstellung verharren,
in der die Längsachse der Ausfallarme 1 genau vertikal steht, ist eine zusätzliche
Einrichtung vorgesehen: Das in dem als Teleskop-Profilrohr ausgebildeten äußeren
Teleskopteil ib längsverschieblich gelagerte innere Teleskopteil 1a trägt stirnseitig
einen Dorn 21, der über zwei Keilflächen 22 mit zwei Spreizteilen 23, 24 zusammenwirkt,
die auf der Gelenkachse 20 des Schwenklagers 2 innerhalb des Teleskopteiles 1b frei
verschwenkbar gelagert sind. Die von ihrer Lagerstelle an der Gelenkachse 20 aus
konisch zu den Keilflächen 22 hin verlaufend ausgebildeten Spreizteile 23, 24 tragen
jeweils einen durch eine Öffnung 25 in der Wandung des Teleskopteiles 1b nach außen
ragenden Anschlagbolzen 26 bzw. 27. Die Anschlagbolzen 26,27 sind in entsprechende
Gewindebohrungen der Spreizteile 23,24 in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise eingeschraubt
und stehen um einen vorbestimmten Betrag über den Außenumriß des Teleskopteiles
lb vor. Durch entsprechende Verdrehung in ihrer Gewindebohrung kann das Maß, um
das die Anschlagbolzen 26,27 vorstehen, verändert werden.
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Wenn in der beschriebenen Weise durch Aufwickeln des Markisentuches
10 die Ausfallarme 1 in die in Fig. 2 mit ausgezogenen Linien dargestellte Stellung
überführt werden, wird - wie bereits erläutert - das innere Teleskopteil 1a schließlich
aus dem äußeren Teleskopteil 1b um ein bestimmtes Maß herausgezogen,
so
daß die Ausfallstange 3 in den Markisenkasten 5 eintritt. Die Ausfallarme 1 können
dabei die in Fig. 3 veranschaulichte Stellung einnehmen, in der ihre Längsachse
genau vertikal ist.
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Beim Ausfahren der Markise senken sich die Teleskopteile la unter
der Wirkung ihres Eigengewichtes und der Wirkung des Gewichtes der Ausfall stange
3 in die vertikal stehenden-äußeren Teleskopteile ib hinein ab.
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Dabei kommt bei jedem Ausfallarm 1 der Dorn 21 des jeweiligen inneren
Teleskopteiles lb auf den beiden aufeinander zu laufenden Keilflächen 22 der Spreizteile
23,24 zur Auflage, die damit - bezogen auf Fig, 3 - in entgegengesetzer Richtung
bezüglich der Gelenkachse 20 auseinander geschwenkt werden, bis sie an der Innenwand
des Teleskopteiles ib zur Anlage kommen. Durch diese Bewegung werden die Anschlagbolzen
26,27 seitlich aus den Öffnungen 25 des Teleskopteiles ib vorgeschoben. Die Länge
des Anschlagbolzens 27 ist derart bemessen,daB er bei dieser Vorbewegung, sich an
dem Befesitungsflansch 29 des Wandlagers 2 abstützend, den Ausfallarm 1 um einen
bestimmten Winkel in der Größenordnung von 5 bis 100, bezogen auf Fig. 3, im Uhrzeigersinn
verschwenkt. Diese geringe Verschwenkung reicht aus, um bei weiterem Abwickeln des
Markisentuches 10 zu gewährleisten, daß die Ausfallarme 1 sich nunmehr selbsttätig
nach unten unter der Einwirkung der Schwerkraft verschwenken.
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In der anderen Grenzstellung, in der die Ausfallstange 3 in der in
Fig. 2 gestrichelt dargestellten Stellung steht, wird zur Verschwenkung der Ausfallarme
1, wie bereits erläutert, das Markisentuch 10 aufgewickelt. Dabei wird bei zunächst
mit ihrer Längsachse vertikal ausgerichteten Ausfallarmen 1 die Ausfallstange 3
angehoben, so daß die Teleskopteile 1a in die Teleskopteile 1b eingeschoben werden.
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Dabei kommt bei jedem Ausfallarm 1 der Dorn 21 des inneren Teleskopteils
1a in bereits erläuterter Weise mit den Keilflächen 22 in Eingriff, wodurch die
Spreizteile 23,24 auseinander gespreizt und die Anschlagbolzen 26,27 wiederum über
den Umriß des Teleskopteiles 1b vorgeschoben werden. Der an der Seitenwand der Klammer
12 anliegende Anschlagbolzen 26 bewirkt dabei eine Verschwenkung des zugeordneten
Ausfallarmes um ca. 5 bis 100 mit dem Ergebnis, daß beim weiteren Aufwickeln des
Markisentuches 10 sich eine einwandfreie Verschwenkbewegung der Ausfallarme 1 ergibt.
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Die Dorne 21 können mittels eines Stellgewindes verstellbar an den
inneren Teleskopteilen 1a befestigt sein, um damit bei der Montage der Markise an
Ort und Stelle die notwendige Einjustierung zu ermöglichen.
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Um zu verhüten, daß bei Fluchtungsfehlern des Dornes 21 bezüglich
der Längsachse des zugeordneten Teleskopteiles 1a der Dorn 21 bei der geschilderten
Vorbewegung gegen die Spreizglieder 23,24 nicht ordnungsgemäß zwischen die Keilflächen
22 eingreift, sondern beispielsweise neben die konisch zulaufenden Spreizglieder
23,24 eingeschoben wird, können die beiden Spreizglieder 23,24 durch eine schwache,
bei 30 angedeutete Schlingfeder im Ruhezustand auseinander gespreizt sein, so daß
sie mit ihren Seitenflächen an der Innenseite des Teleskopteiles 1b anliegen. Die
Federwirkung ist aber so schwach, daß dadurch die Überführung der Ausfallarme in
die vertikale Grenzstellung nicht beeinflußt wird.
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Schließlich ist, wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, zwischen
dem Wandlager 2 und dem Teleskopteil 1b des Ausfallarmes 1 auf jeder Seite der Markise
ein Stoßdämpfer 31 vorgesehen, der ein unbeabsichtigtes Hochschlagen der ausgefahrenen
Markise, beispielsweise hervorgerufen durch eine Windbö, verhindert.
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L e e r s e i t e