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Anbindevorrichtung, insbesondere zum Anbinden von Vieh
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine am Hals eines Tieres
anzulegende Vorrichtung zum Anbinden von Vieh, insbesondere von Schweinen oder Kühen,mit
einem Gelenksystem mit drei an zwei Gelenkpunkten verbundenen Schenkelstücken, wobei
das mittlere Schenkelstück zum Auflegen auf den Nacken bzw. das Genick des Tieres
und
die beiden seitlichen Schenkelstücke zum Anlegen entlang den
beiden Seiten des Tierhalses ausgebildet sind. Die beiden unteren Enden der seitlichen
Schenkelstücke sind mittels einer unter dem Hals des Tieres hängenden Kette verbunden,
die mit einem Ring versehen ist, mit welchem die Kette über eine Haltekette mit
einer ortsfesten VeraSkerung, beispielsweise einer Halteschiene oder einem Haken
in einem Stall verbunden werden kann. Wenn ein mit einer solchen bekannten Vorrichtung
angebundenes Tier an dieser Anbindevorrichtung zieht, werden die beiden Enden der
Seitenschenkel zusammengezogen.
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Die erfindungsgemäße Anbindevorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß ein Ende der Kette am freien Ende eines der beiden Seitenschenkel der Vorrichtung
festgelegt ist, daß am freien Ende des anderen- seitlichen Schenkelstückes eine
Vorrichtung zum Einführen der Kette vorhanden ist, und daß das letztgenannte andere
Schenkelstück ein Kettenschloß für einen lösbaren Verriegelungseingriff mit der
Kette trägt. Die erfindungsgemäße Anbindevorrichtung zeichnet sich dadurch aus,
daß Verletzungen des Tieres an dem nach unten gekehrten Teiles des Halses im Bereich
der Kehle vermieden werden, weil die Kette vom Hals weggezogen wird statt auf den
Hals zu. Ferner kann die Länge der Kette leicht eingestellt werden, so daß sie mittels
des ausklinkbaren Kettenschlosses gelockert oder angezogen werden
kann.
Deshalb kann die gleiche Anbindevorrichtung mit der gleichen Kette über einen langen
Zeitraum des Lebens eines Tieres und insbesondere während seiner Wachstumsperiode
verwendet werden, teilweise aufgrund der besonderen Form der seitlichen Schenkelstücke
und teilweise wegen der Einstellmöglichkeit der Kettenlänge.
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Weitere Vorzüge und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, in welchen die Erfindung
an Hand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert und dargestellt ist. Es
zeigen: Fig. 1 eine bekannte Anbindevorrichtung mit einer durch einen Haltering
geschlossenen Endloskette, Fig. 2 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anbindevorrichtung
mit einer bevorzugten Ausführung eines Kettenschlosses, Fig. 3 eine Ausführungsform
eines Kettenschlosses, bei welcher das Material des seitlichen Schenkelstückes verschiedene
Teile des in dieses Schenkelstück eingebauten Kettenschlosses bildet, Fig. 4 eine
Ausführungsform mit einem hakenförmig ausgebildeten Kettenschloß und
Fig.
5 eine Seitenansicht des Kettenschlosses gemäß Fig. 4.
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Die in Fig. 1 gezeigte bekannte Anbindevorrichtung zum Herumlegen
um den Hals eines Tieres, beispielsweise eines Schweines, besitzt ein Gelenksystem
mit drei Abschnitten bzw. Schenkelstücken 1, 2, 3, wobei die seitlichen Schenkelstücke
2, 3 jeweils mit einem Ende schwenkfähig mit den jeweiligen Enden des mittleren
oder Nacken-Schenkel stückes verbunden sind. Das Nacken-Schenkelstück 1 ist so ausgebildet,
daß es auf dem Nacken des Tieres ruht, und die beiden seitlichen Schenkelstücke
sind so ausgebildet, daß ihre jeweiligen LängsSlanken an den Seiten oder Flanken
des Halses des Tieres anliegen. Die entgegengesetzten Enden 4, 5 der beiden seitlichen
Schenkelstücke 2, 3 sind mittels einer Endloskette 6 und einem größeren Anbindering
7 verbunden, welcher ein Kettenglied im unteren Abschnitt der Kette 6 bildet.
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Mit dem Ring 7 ist auch eine nur teilweise dargestellte Sicherunge-oder
Haltekette 8 verbunden, mit welcher die bekannte Anbindevorrichtung mit einer Verankerung,
beispielsweise einem Haken an einer Wand oder am Rahmen eines
Stalles
verbunden werden kann. Wenn das angebundene Tier über die angelegte Anbindevorrichtung
an der Kette 8 zieht, wird durch den Zug am unteren Abschnitt der Kette 6 der obere
Abschnitt der Kette zwischen den Enden 4 und 5 der Anbindevorrichtung- verkürzt
und die Enden 4 und 5 der seitlichen Schenkelstücke werden zusammengezogen. Bei
diesem Vorgang kann der obere Abschnitt der Kette nach oben zum Hals des Tieres
hin verformt bzw. gekippt werden und somit, wenn die Anbindevorrichtung 1, 2, 3,
4, 5, 6, 7 zu klein bemessen ist,gegtn die Unterseite des Halses, d. h. also gegen
den Kehlbereich gepreßt werden und diesen Teil des Halses des Tieres verletzen.
Auf die dadurch verursachten Schmerzen reagiert das Tier durch stärkeres Ziehen,
wodurch sich die Schmerzen des Tieres noch verstärken und der Eindruck einer Erdrosselung
entsteht.
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Um diese für das Tier gefährliche Situation zu vermeiden, sind bisher
mehrere Anbindevorrichtungen unterschiedlicher Größe erforderlich, die sich sowohl
in der Kettenlänge als auch in der Länge der seitlichen Schenkelstücke 2, 3 unterscheiden,
weil bei größeren Tieren sowohl längere seitliche Schenkelstücke 2, 3 als auch längere
Ketten 6 notwendig sind.
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Wenn für kleinere Tiere zu groß bemessene Anbindevorrichtungen benutzt
werden oder eine vorhandene Anbindevorrichtung
für ein vorhandenes
Tier zu groß ist, besteht .4ie Gefahr, daß das Tier durch seitliche Bewegung des
Kopfes seinen Kopf aus der Anbindevorrichtung ziehen kann, ohne die seitlichen Schenkelstücke
zusammenzuziehen. Außerdem kann die Kette 6 bei seitlichem Ziehen an dieser Anbindevorrichtung
frei durch die endseitigen Ösen 4, 5 der seitlichen Schenkelstücke 2, 3 gleiten,
und dadurch kann die Haut des Tieres mit der Kette 6 in einen der Ringe an den Enden
4, 5 der seitlichen Schenkel 2, 3 der Anbindevorrichtung hineingezogen werden. Die
Haut des Tieres wird dadurch zwischen der Kette 6 und dem jeweilign Hing 4 oder
5 eingequescht. Neben starken Schmerzen kann dies auch zu ernsthaften Verletzungen
des Tieres führen.
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Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäß verbesserte Anbindevorrichtung,
bei welcher ein Endender Kette 6 am freien Ende 4 bzw. einer dort vorzugsweise vorhandenen
Öse des einen seitlichen Schenkelstückes 2 festgelegt ist. Die durch den aufgeschobenen
Anbindering 7 verlaufende Kette verläuft dann weiter durch einen vorzugsweise einteilig
am Ende 5 des anderen seitlichen Schenkelstückes 3 ausgebildeten Ring mit einem
Innendurchmesser A.
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Von dem letztgenannten Ring verläuft die Kette 6 nach oben durch ein
Kettenschloß 10, welches die Form eines Rohrstückes besitzt, in dessen Mantel ein
vom oberen Ende 13
im wesentlichen axial nach unten verlauf ender
Einschnitt oder Schlitz 11 vorhanden ist. Ein Kettenglied kann zur lösbaren Festlegung
in einer Verriegelungsstellung in diesen-Schlitz 11 eingeführt werden.
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Durch diese Verriegelungsart ist es möglich, die Länge der Kette dem
Kopf bzw. Hals des jeweiligen Tieres anzupassen. Das rohrförmige Kettenstück 10,
das im wesentlichen parallel zum seitlichen Schenkelstück 3 der Anbindevorrichtung
verläuft, ist an diesem Schenkelstück 3 befestigt und besitzt einen dem Durchmesser
A entsprechenden Innendurchmesser E,der größer ist als die größte Querabmessung
C der Glieder der Kette 6. Die Breite B des Schlitzes 11 entspricht der Materialdicke
der Kettenglieder der Kette 6, und die axiale Länge bzw. Tiefe D des Schlitzes 11
ist größer als die Dicke der Kette 6, jedoch kleiner als die Länge L des Kettenschlosses
10. Diese erfindungsgemäße Ausführung des Kettenschlosses 10, die außer der Kette
6 keine beweglichen Teile besitzt, ist robust, haltbar und einfach, und sie kann
ohne weiteres auch nachträglich an schon vorhandenen Anbindevorrichtungen angebracht
werden. In diesem Fall wird dann die bekannte Kette ersetzt oder deren Anordnung
entsprechend der in Fig. 2 gezeigten Ausführung der Erfindung abgewandelt~.
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Ein aus dem Schlitz 11 des Kettenschlosses austretender
Endabschnitt
12 der Kette 6 kann nach unten hängen und zwischen dem seitlichen Schenkelstück
3 und dem zwischen dem unteren Ende des Kettenschlosses 10 und dem am unteren Ende
5 des Schenkelstückes 3 vorhandenen Ring verlaufenden Kettenabschnitt durchgeführt
werden.
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Gemäß Fig. 3 kann das freie Ende 12 der Kette 6 oberhalb des Kettenschlosses
10 an der Außenseite des seitlichen Schenkelstückes 3 festgelegt sein. Wenn dann
die Anbindevorrichtung für kleinere Tiere benutzt wird, hängt ein längerer Endabschnitt
der Kette je nach Ausführung gemäß Fig. 2 frei und gemäß Fig. 3 in einer Schleife
nach unten. Wenn das freie Ende der Kette 6 gemäß Fig. 2 zwischen das seitliche
Schenkelstück 3 und den Kettenabschnitt zwischen dem Kettenschloß 10 und den Ring
am Ende 5 des Schenkelstücks 3 geführt wird, ist eine hohe Sicherheit gegen ein
unbeabsichtigtes Ausheben oder Lösen der Kette 6 aus dem Schlitz 11 gewährleistet,
weil jedes Ziehen an der Haltekette 8 den Endabschnitt 12 der Kette 6 gegen das
seitliche Schenkelstück 3 preßt und somit festklemmt.
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Wenn die Ketteneinführung gemäß Fig. 2 durch einen am Ende 5 des seitlichen
Schenkelstücks 3 vorhandenen Einführungsring für die Kette 6 gebildet ist und die
Achse des Ketten-Einführungsringes vorzugsweise fast senkrecht zur Achse des rohrförmigen
Kettenschlosses 10 verläuft, ergibt sich für
die Kette ein vorteilhaft
gleichmäßiger bzw. natürlicher Verlauf zwischen dem Haltering 7 und dem Kettenschloß
10.
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Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der erfindung, bei welcher das Kettenschloß
in das seitliche Schenkelstück 3 eingebaut ist und aus einem Rohrstück besteht,
welches mit einer zur außen liegenden Seite des Schenkelstücks 3 offenen, schlüssellochförmigen
Öffnung ausgebildet ist, deren unterer Abschnitt den Schlitz 11 bildet. Bei dieser
Ausführung kann ein Ring oder eine Öse am unteren Ende 5 des seitlichen Schenkelstückes
3 entfallen, und die Kette 6 verläuft beinahe geradlinig vom Haltering 7 zum Kettenschloß.
Das untere offene Ende des in das Schenkelstück 3 integrierten rohrförmigen Kettenschlosses
dient dabei als Ketteneinführungsöffnung, und die Kettenreibung im-Rohr sorgt für
eine gewisse Sicherheit gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen oder Entriegeln des Kettenschlosses.
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Um die Kette 6 anzuziehen oder zu lockern, werden die Kettenglieder
entweder aus dem kreisförmigen Abschnitt 16 der schlössellochförmigen Öffnung herausgezogen
oder durch diese Öffnung hineingezogen, nachdem die Kette von der unteren in Kante
des Schlitzes 11/den kreisförmigen Teil 16 der Offnung gehoben wurde. Das Ende der
Kette 6 kann entweder wie bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführung einfach aus dem
Schlitz 11 nach unten hängen oder wie in Fig. 3 dargestellt an einem
Haken
oder Ring 17 an der Außenseite des Schenkelstückes 3 festgelegt werden. Der Ring
17 verhindert sicher, daß die Kette beim Lockern aus dem Kettenschloß herausgleiten
kann.
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Fig. 4 und 5 zeigen eine weitere Ausführungsform eines Kettenschlosses
10, welches in diesem Fall als Haken ausgebildet ist, der in irgendein Kettenglied
eingehakt werden kann. Der das Kettenschloß bildende Haken besitzt eine Feststellklinke
14, die in ihrer Normalstellung verhindert, daß ein eingehängtes Kettenglied aus
dem Haken herausgleiten oder herausspringen kann.
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Die in ilorm eines Sperrdaumens ausgebildete Feststellklinke 14 kann
durch verschiedene Mittel, beispielsweise durch Reibkraft, magnetische Kraft, Federkraft,
durch eine wiederherstellbare Haftverbindung oder auch nach dem Prinzip eines Klettenverschlusses
in seiner Verriegelungsstellung gehalten werden. Fig. 4 zeigt die Einzelheiten einer
solcher Ausführung des Kettenschlosses in einer stirnseitigen Teilansicht der Anbindevorrichtung
und Fig. 5 in einer seitlichen Teilansicht. Bei dem dargestellten Beispiel ist ein
Magnet 15 als Haltemittel für die Feststellklinke 14 entweder in das seitliche Schenkelstück
3 oder in die Feststellklinke 14 eingebaut, was bedeutet, daß entweder das seitliche
Schenkelstück 3 oder die Feststellklinke 14 aus ferromagnetischem
Material
besteht. In Fig. 4 ist die Einstellung der Anbindevorrichtung bei Verwendung für
ein größeres Tier dadurch angedeutet, daß das letzte Kettenglied am freien Ende
12 der Kette am Haken 10 eingehakt ist, während Fig. 5 eine Einstellung zeigt, bei
der nicht das äußerste Glied der Kette am Haken 10 eingehakt ist.
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Auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung kann, wie in Verbindung
mit Fig. 2 erläutert, das freie Kettenende in die Schlaufe zwischen dem seitlichen
Schenkelstück 3'und dem Kettenabschnitt zwischen dem Kettenschloß und der Ketteneinführungsvorrichtung
eingeführt werden.
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- Ansprüche -