DE3043245A1 - Verfahren zum herstellen von gemusterten fliesen aus thermoplastischen kunststoffen - Google Patents
Verfahren zum herstellen von gemusterten fliesen aus thermoplastischen kunststoffenInfo
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Description
304324
Troisdorf, den 5. Nov. 1980 OZ 80082 MG/Bd
DYNAMIT NOBEL AKTIENaESELLSCHAPT Troisdorf, Bez. Köln
Verfahren zum Herstellen von gemusterten Fliesen aus
thermoplastischen Kunststoffen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von gemusterten Fliesen aus thermoplastischen
ΊΟ Kunststoffen, insbesondere für Fußbodenbeläge, wobei
aus uni- und/oder verschiedenfarbigen Chips, Granulat, Teilchen, Schnitzeln o.dgl. aus thermoplastischen Kunststoffen
durch Verdichten, wie Walzen bzw. Pressen, eine Rohfellbahn hergestellt wird und hieraus Rohfelle abgelängt
und unter Anwendung von Wärme zu den Fliesen fertig verpreßt werden und ggf. abschließend getempert
werden.
Es ist bekannt, "homogene Bodenbeläge aus thermoplastik
sehen Kunststoffen durch Walzen und Kalandrieren herzustellen, wobei Musterungen durch Einsatz unterschiedlich
gefärbter Teilchen aus thermoplastischen Kunststoffen und Einstreuen und Einarbeiten solcher Teilchen in die
thermoplastische Kunststoffbahn erzeugt werden.
·'
^ Dei' vorliegenden Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde,
Intarsienfliesen zu schaffen, ausgehend von unterschiedlich gefärbten bzw. gemusterten thermoplastischen Kunststoffbahnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren löst die gestellte Aufgabe in der Weise, daß Rohfelle aus unterschiedlich gefärbten
thermoplastischen Kunststoffen in Segmente gestanzt werden und die Segmente aus mindestens zwei von-
-ΊΟ einander verschiedenfarbigen Rohfellen einander ergänzend
zu einer Platte zusammengefügt werden und danach die Segmente unter Anwendung von Druck 'und Wärme zu der
Intarsienfliese verpreßt und dabei entlang der Fugen miteinander verschweißt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es, in einer preiswerten einfachen Ausführung Intarsienfliesen aus
thermoplastischen Kunststoffen, wie sie besonders für Fußbodenbeläge mit hohen Qualitätsanforderungen benötigt
werden, in vielfältigen Musterungen herzustellen. Hierbei
wird von einem relativ preiswerten Vorprodukt,den sogenannten
Rohfellen ausgegangen. Rohfelle werden durch Walzen oder Pressen von kleinen Teilchen aus thermoplastischen
Kunststoffen hergestellt, sie sind jedoch noch nicht vollständig verdichtet und weisen eine grobe
'y Oberfläche auf. Die Teilchen für die Herstellung der
Rohfelle können auf Basis eines Viny!,polymerisates und/
oder Gopolymeren des Vinylchlorids, wie Polyvinylchlorid
enthaltend Weichmacher sowie ggf. weitere Hilfsstoffe und Füllstoffe, Stabilisatoren, Farbpigmente usw. be-
stehen. Die Teilchen können auch zumindest teilweise zusätzlich
andere thermoplastische Kunststoffe wie Acrylate Polyester, Athylenvinylacetat usw. enthalten.Die Teilchen
können auch mit einer farbigen und/oder leitfähigen Ummantelung, beispielsweise auf Basis von Farbmitteln,
" y Rußpasten oder Metal pasten versehen werden.
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Λ Ausgehend von zwei verschiedenfarbigen Rohfellen, die
farblich zueinander abgestimmt sein können, können gleichartige Segmente nach vorgegebenen Stanzschablonen
gestanzt werden und die Segmente im Positiv-Negativ-Verfahren der beiden verschiedenfarbigen Rohfelle gegeneinander ausgetauscht und entsprechend einander ergänzend
zu einer Platte mit Intarsien zusammengefügt werden. Bei diesem Verfahren zum Herstellen von
•Intarsienfliesen können beliebige Formen und Intarsien unterschiedlicher Einfärbungen zu einer Platte zusammengefügt
werden, wobei durch die gegenseitige Ergänzung praktisch kein Abfall entsteht. Da.s heißt die eingesetzten
Rohfelle werden bis auf einen Randabschnitt vollständig zu Intarsienfliesen verarbeitet. Die aus
Segmenten zusammengelegte Intarsien-Platte wird danach
in einem einzigen Arbeitsgang unter Anwendung von Druck und Wärme zu einer homogenen Fliese verpreßt und dabei
zugleich entlang der Fugen der Segmente miteinander verschweißt. Hierbei findet kein Ineinanderfließen und Verwischen
der Konturen statt, so daß mustermäßig einwandfreie und qualitativ maßgenaue Intarsienfliesen entstehen.
Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, daß die Rohfelle zu einem Segmentrahmen und losen Segmenten
gestanzt werden und verschiedenfarbige Segmentrahmen und Segmente zu einer Platte zusammengefügt werdei
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht vor, daß das Stanzen der Rohfelle in
Segmente ohne Stanzspiel erfolgt. Dies hat jedoch den 30
Nachteil, daß beim Zusammenfügen der Segmente zu den Platten unter Umständen aufgrund des fehlenden Spiels
Schwierigkeiten entstehen^ Diesen Problemen wird erfindungsgemäß
dadurch begegnet, daß die losen in einen Segmentrahmen einzulegenden Segmente auf eine Temperatur.
die wenigsten 50C niedriger als die Temperatur des
ORIGINAL INSPECTED
Segmentrahmens ist, gekühlt werden und dann in gekühlter Form zu der -Platte zusammengefügt werden. Dieses Kühlen
eines Teils der Segmente und zwar derjenigen, die lose sind und in eine geschlossene Öffnung eines weiteren
tj Segmentes eingelegt werden, hat zur Folge, daß durch das
Abkühlen dieses Segment etwas schrumpft, so daß es bequem mit Spiel mit den übrigen Segmentteilen zu der
Platte zusammengelegt werden kann. Bei der nachfolgenden .Erwärmung wird der Schrumpf wieder ausgeglichen, so daß
-10 das Segment passgenau in den eingelegten übrigen Segmentteilen
sitzt.
Bei der Herstellung der Rohfelle durch Walzen oder Kalandrieren weisen solche Rohfelle in Walzrichtung
ein anderes Schrumpf- und Dehnverhalten als quer zur Walzrichtung auf. Bei ungeordnetem Zusammenlegen der
Segmente zu den Platten können hierbei SchwJo?igkeiten
auftreten. Daher wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß bei den Rohfellen diß Walzrichtung gekennzeichnet
wird und auf diese Weise es möglich wird, in einfacher
Weise, die zu einer Platte zusammenzufügenden Segmente
ausgerichtet in Walzrichtung zusammenzusetzen. Damit weist auch die Intarsienfliese wiederum das gleiche
Schrumpf- und Dehnverhalten auf, wie ein homogenes Rohfell.
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Besonders vorteilhaft ist es in Weiterbildung der Erfindung,
die Segmente in einen Preßblechrahmen mit seitlicher Begrenzung zu einer Platte einzulegen und mittels
eines weiteren Preßbleches abzudecken. Auf diese Weise wird durch den seitlichen Rahmen des unteren Preßbleches
ein Wegfließen.der Platte während des Pressens vermieder
Das Pressen der zusammengelegten Platten unter Anwendung von Druck und Wärme geschieht vorzugsweise in sogenannter
yr Etagenprecsen. Solche Etagenpressen haben in der Regel
ORIGINAL INSPECTED
304324ο
vorgegebene Abmessungen der Preßbleche bzw. Preßblechrahmen.
Die hierin hergestellten Intarsienfliesen können jedoch anschließend noch auf Format gestanzt werden,
je nach gewünschter Größe und Gestalt der Intarsienfliese.
Die Erfindung wird nachfolgend in der Zeichnung noch weiter erläutert. Es zeigen
Figur 1 schematisch eine Fertigung3anlage für
V1Q- Intarsienfliesen,
Figur 2 ein Rohfell mit Stanzschnitt,
Figur 5 ein Preßblechrahmen mit eingelegten Segmenten,
Figur 4 den Schnitt AA nach Fig. 3,
^5 Figur 5 zwei gepreßte Intarsienfliesen, die einander
ergänzen und
Figur 6 verschiedene Muster von Intarsienfliesen.
In der Figur 2 ist in Aufsicht ein Rohfell 11 dargestellt.
Aus diesem Rohfell 11 werden entsprechend der Größe beispielsweise der Preßblechrahmen einer Etagenpresse
die Segmente 11 A und 11 B unter Zurücklassung des Randabschnittes 11 C gestanzt. Hierbei stellt 11 B
einen Segmentrahmen dar, während 11 A lose Segmente sind. In dem gezeigten Beispiel werden noch aus einem
von dem Rohfell 11 verschieden eingefärbten zweiten Rohfell 24, das hier nicht dargestellt ist, in gleicher
Weise ein Segmentrahmen 24 B und Segmente 24 A gestanzt.
^q In der Fig. 3 ist dargestellt, wie in einem Preßblechrahmen
18 ein Segmentrahmen 11 B mit hiervon verschieden farbigen Segmenten 24 A zu einer Platte zusammengefügt
und eingelegt sind. Während des nachfolgenden Pressens unter Anwendung von Druck und Wärme werden die Fugen
^c zwischen Segmentrahmen 11 B und Segmenten 24 A verschweißt
und gleichzeitig die Rohfelle-Segmente ver-
ORlGINAL INSPECTED
3 O A 3 2 A G
-/r-9
^ dichtet und die Platte homogen durchgehexid einheitlich
verpreßt.
Aus der Fig. 4 ist der auszugsweise Querschnitt AA nach
Cj Pig. 3 mit der Ausbildung des-Randes 18 A als seitliche
begrenzung des Preßblechrahmens 18 dargestellt.
In der Fig. 5 ist schematisch dargestellt, wie aus zwei Rohfellen 11, 24 unterschiedlicher Einfärbung durch entsprechende
gegenseitige Ergänzung Intarsienfliesen her-10'
gestellt werden. Je nach gewünschter Größe der Intarsien
fliesen und vorgegebener Größe des Preßblechrahmens ist es möglich, die fertiggepreßte Intarsienplatte noch
längs der dargestellten Schnittkante 25 zu unterteilen.
Auch ist es zweckmäßig, die gepreßte Platte mit einem
Säumschnitt zu versehen.
In der Pig. 6 sind einige Möglichkeiten der Herstellung
. von Intarsienmustern und Intarsienfliesen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren dargestellt,wobei zu jeder der gezeigten Intarsienfliese 23 auch die Parbumkehrung
gleichzeitig herstellbar ist. Die äußere Form der Intarsienfliese muß nicht rechteckig sein, sie kann
auch dreieckig, sechseckig oder in einer anderen gebogenen Gestalt, die sich zu durchgehenden Flächen zusammenlegen
läßt, sein.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren weiter
anhand des schematischen Fließbildes nach Pig. 1 erläutert. Von einer Aufgabevorrichtung 1 werden Chips,
7q Schnitzel o.dgl. an zwei aus unifarbigen oder verschieden
oder mehrfarbig gefärbten thermoplastischen Kunststoffen auf das Förderband 3 aufgegeben und dem
Walzwerk 4, 5 zum Herstellen der Rohfellbahn zugeführt.
Die Rohfellbahn 6 wird dann über Abzugswalzen ggf. noch
vr einem Glättwerk bzw. Schleifwalzen zugeführt und nachfolgend
an der Stempeleinrichtung 9 zum Markieren der
-Terr»
Λ Walzrichtung vorbeigeführt. Diese Markierung der WaIzrichtung
dient der Erleichterung des Einlegens der Segmente in den Preßblechrahmen. Nachfolgend werden aus
der Rohfellbahn 6 an der Querschneideeinrichtung 10 die einzelnen Rohfelle 11 abgelängt. Es ist auch möglich,
vorgefertigte Rohfellbahnen direkt der Stempeleinrichtun; und der Querschneideeinrichtung zum Ablängen von Rohfellen
zuzuführen. Jedenfalls werden an dieser Stelle Rohfelle mit unterschiedlicher Musterung hergestellt,
also weitere Rohfelle 24 usw. Diese Rohfelle werden dann einer Stanze 13 zugeführt, die das Ausstanzen der Segmente
aus dem Rohfell vornimmt. Für die Segmentstanze können beispielsweise Bandstahl-Trennmesser vorgesehen
v/erden.
Die gestanzten.Segmente werden nach dem Verlassen der
Stanze 13 getrennt, und zwar in die losen Segmente A,
die einer Kühleinrichtung 14 zugeführt werden und die verbleibende Segmente, insbesondere Segmentrahmen B, die
o direkt einer Einlegevorrichtung 17 zum Herstellen der
Intarsienplatten zugeführt werden. Die Segmente A werden in der Kühlvorrichtung auf ca. 5 bis 150C abgekühlt,
d.h. eine Temperatur, die mindestens 50C unterhalb der Raumtemperatur liegt, bei der übrigen Segmentteile B
gelagert werden. Danach werden an der Einlegeeinrichtung 17, die mit einem Preßblechrahmen 18 versehen ist, verschiedenfarbige
Segmente A, B zu der Platte 20 zusammengefügt, oberseitig mit einem weiteren Preßblech abgedecki
und danach der Etagenpresse 19 zugeführt. Beim Zusammenlegen der einzelnen Segmente zu der Platte ist darauf
zu achten, daß die Walzrichtung durchgehend eingehalten wird. Durch das Abkühlen eines Teils der Segmente
schrumpfen diese etwas, so daß sie aufgrund des dann vorhandenen Spiels zwischen den nicht gekühlten Segmenten
B und den gekühlten Segmenten A ein geringes Spiel vor-7)5
banden ist, wodurch es sich ein leichtes Zusammenlegen
·♦ t m «■ -
" der Segmente in dem Preßblechrahmen ergibt. In der
Etagenpresse 19 werden datin die zusammengefügten Platten 20 bei Drücken zwischen 30 bis 100 N/cm und Temperaturer
von 150 bis 19O0C und Preßzeiten zwischen 20 und 80 Min.
verpreßt und verschweißt. Die angewendeten Drücke, Temperaturen und Preßzeiten richten sich nach der Dicke
der Platten und nach den eingesetzten Materialien.
Danach werden die fertiggepreßten Platten 21 aus den Preßblechrahmen entnommen und einer Formatstanze 22
zum endgültigen äußeren Formgeben zugeführt. Die fertiggepreßte Intarsienfliese 23 wird dann noch nachfolgend
getempert, um Restspannungen in dem Material abzubauen.
Claims (1)
- Troisdorf, den 5. Nov. 1980 °2 80082 /Patentansprücheί 1.} Verfahren zum Herstellen von gemusterten ΪΊ losen au;; thermoplastischen Kunststoffen, inrjbeßondore für Fußbodenbeläge, wobei aus uni- und/oder verschiedenfarbigen bzw. mehrfarbigen Chios, Granulat, Teilchen, Schnitzel o.dgl. aus thermoplastischerx Kunststoffen durch Verdichten, wie Walzen bzw. Pressen, eine RoIifellbahn hergestellt wird und hieraus Rohfelle abgelängt und unter Anwendung von Wärme zu Fliesen fertig verpreßt werden und ggf. abschließend getempert werden dadurch gekennze-ichnet, daß die Rohfelle in Segmente gestanzt werden und die Segmente aus mindestens zwei voneinander verschiedenfarbigen Rohfellen einander ergänzend zu einer Platte zusammengefügt werden und danach die Segmente unter Anwendung von Druck und Wärme au der Intarsienfliese verpreßt ■ und dabei entlang der Fugen miteinander verschweißt werden.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohfelle zu einem Segmentrahnien und losen Segmente gestanzt werden und verschiedenfarbige Segmentrahmen und Segmente zu einer Platte zusammengelegt werden.Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stanzen der Rohfelle in Segmente ohne Stanzspiel erfolgt.Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß die losen in einen Segmentrahmen einzulegenden Segmente auf eine Temperatur, die wenigstens 5°C niedrige als die Temperatur des Segmentrahmens ist, gekühlt werden und in gekühlter Form zu der Platte zusammengefügt werden.BAD ORIGINAL5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei den Rohfellen die Walzrichtung gekennzeichnet wird.r 6, Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß die zu einer Platte zusammenzufügenden Segmente ausgerichtet in Walzrichtung zusammengefügt werden.7- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente in einem Preßblechrahmen mit seitlicher Begrenzung zu einer Platte eingelegt und mittels eines weitere'n Preßbleches abgedeckt werden.^8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die gepreßten Intarsienfliesen
auf Format gestanzt werden.ORIGINAL INSPECTED
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