DE3042877C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Schleusenstemmtor mit zwei Tor­ flügeln, die um senkrechte Drehachsen schwenkbar, sich über Seitenlagerungen in geschlossenem Zustand bei Wasserdruck abstützen und für alle übrigen Belastungsfälle begrenzt ver­ schiebbar über Spur- und Halslager mit dem Baukörper der Schleusenkammer verbunden sind, wobei sich die Torflügel in geschlossenem Zustand und bei Wasserdruck jeweils über Stemmknaggen an den Schlagsäulen gegeneinander und an den Wendesäulen gegen die Baukörper des Schleusenhauptes stem­ men.

Derartige Schleusenstemmtore sind bekannt. Hierbei werden starre Seitenlagerungen verwendet. Bei starren Lagerungen der Torflügel wirkt Stahl auf Beton und/oder Stahl auf Stahl bzw. Holz ohne Zwischenschaltung eines besonders elastischen Baustoffes. Beim Füllen einer Schleuse tritt infolge des Wasserdruckes eine Kippung bzw. Verdrehung der Schleusenkam­ merwände nach außen oder nach innen auf. Infolge der Kammer­ wandkippung bzw. -verdrehung treten geometrisch bedingte La­ gerverschiebungen an den Wendesäulen des Stemmtores auf. Durch diese Lagerverschiebungen finden in der Torkonstruk­ tion Kraftumlagerungen statt. Wenn die Lagerverschiebungen bestimmte, von der Torkonstruktion abhängige Grenzwerte überschreiten, kann die Torkonstruktion abhängig von der Torsionssteifigkeit der Torflügel bzw. deren Seitenlagerungen durch die Kraftumlagerung örtlich überbeansprucht werden und damit im Laufe der Zeit die Standsicherheit verlieren. Die gleiche Überbeanspruchung kann auch durch Verschiebung (Nachgeben des Unterbaues) eines einzelnen Lagers bzw. durch unterschiedlichen Verschleiß und Abrosten an den Stemmknaggen entstehen.

Aus der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung P 30 40 715.9, welche dem Stand der Technik zuzurechnen ist, ist be­ reits eine Lagerung für die Torflügel von Schleusenstemmto­ ren bekannt. Hierbei stemmen sich die Torflügel gegenüber dem Baukörper über im Baukörper angeordnete elastische Lager ab.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Standsicher­ heit und damit die erwartete Lebensdauer eines Stemmtors auch bei vorgenannten Lagerverschiebungen zu gewährleisten.

Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des An­ spruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Die Erfindung bietet den Vorteil, daß die schädlichen Kraft­ umlagerungen bei starrer Lagerung durch die elastische Lage­ rung nahezu ausgeglichen werden können. Die Standsicherheit und damit die erwartete Lebensdauer des Stemmtores werden somit nicht mehr nachteilig beeinflußt.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus dem Unteran­ spruch 2.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf ein geschlossenes Stemmtor,

Fig. 2 die Toransicht vom Oberwasser OW aus gesehen und

Fig. 3 einen Schnitt durch eine elastische Seitenla­ gerung, die am Torflügel im Bereich der Wendesäule angeordnet ist.

Das Stemmtor 1 besteht aus den beiden Torflügeln 2 und 3. Diese Torflügel 2, 3 stemmen sich in geschlossenem Zustand an den Schlagsäulen 5 gegeneinander über Stemmknaggen 4 und an den Wendesäulen 6 über Stemmknaggen 7 auf den Baukörper ab. Der bei Füllung der Schleuse durch die Wasserspiegel- Differenz vom Oberwasser OW zum Unterwasser UW entstehende Stemmdruck F _w wird an den Wendesäulen 6 über Stemmknaggen 7 und Seitenlager 8 in die Seitenwände 9 des Baukörpers der Schleuse übertragen. An den Schlagsäulen 5 bzw. den dortigen Stemmknaggen 4 wirkt der Stemmdruck F _s .

Wie aus Fig. 3 ersichtlich, kann die elastische Seitenlage­ rung in Verlängerung der Torriegel 21 angeordnet sein. Der Stemmdruck F _w aus dem Riegel 21 wird über ein Gehäuse 22, ein Elastomerlager 23, eine Lagerplatte 24 und eine Stemmleiste 25 auf starr gelagerte Platten in dem Baukörper übertragen. Das Elastomerlager 23 ist im Gehäuse 22 mit dem erforderli­ chen seitlichen Spiel eingesetzt. Die erforderliche Feder­ konstante und die maximale Zusammendrückung des Elastomerla­ gers 23 ist entsprechend den statischen Berechnungen festzu­ legen.

Anstelle der vorher beschriebenen Ausführungsform kann auch eine, der Fig. 3 entsprechende, elastische Lagerung der Stemmknaggen 4 an den Schlagsäulen 5 angewendet werden, wodurch ebenfalls eine wesentliche Verminderung von Kräfteumlagerungen im Stemmtor infolge Lagerverschiebungen an den Seitenwänden 9 erreicht wird.

Die Spur- und Halslager können, wie bei einer starren Lage­ rung üblich, ausgebildet werden, wenn elastisch gelagerte Stemmknaggen 4 an den Schlagsäulen 5 vorgesehen werden. Bei Verwendung von elastisch gelagerten Stemmknaggen 7 an den Wendesäulen 6 müssen auch die Spurlager in Richtung des Stemm­ druckes F _w entsprechend nachgiebig ausgebildet werden.

Claims (2)

1. Schleusenstemmtor mit zwei Torflügeln, die um senkrechte Drehachsen schwenkbar, sich über Seitenlagerungen im ge­ schlossenen Zustand bei Wasserdruck abstützen und für alle übrigen Belastungsfälle begrenzt verschiebbar über Spur- und Halslager mit dem Baukörper der Schleusenkammer verbunden sind, wobei sich die Torflügel in geschlossenem Zustand und bei Wasserdruck jeweils über Stemmknaggen an den Schlagsäulen gegeneinander und an den Wendesäulen ge­ gen die Baukörper des Schleusenhauptes stemmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Torflügel (2 und 3) im Bereich der Schlagsäulen (5) oder der Wendesäulen (6) Stemmknag­ gen (4) bzw. (7) aufweisen, die in Richtung des Stemm­ druckes (F _s bzw. F _w ) elastisch ausgebildet sind.

2. Stemmtor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede elastisch ausgebildete Stemmknagge (4, 7) ein Elastomerla­ ger aufweist, das in einem Gehäuse (22) angeordnet ist und gegen das eine die Stemmleiste (25) tragende Lagerplatte (24) drückt.