DE3042276C2 - Anwendung eines Verfahrens zur Gewinnung von Chrom in Form einer Chrom/Eisen-Legierung aus dem Chromoxid enthaltenden Staub metallurgischer Prozesse als Ausgangsstoff auf die Gewinnung der Chrom/Eisen-Legierung aus dem beim Refining von Stahlschmelzen anfallenden Staub - Google Patents
Anwendung eines Verfahrens zur Gewinnung von Chrom in Form einer Chrom/Eisen-Legierung aus dem Chromoxid enthaltenden Staub metallurgischer Prozesse als Ausgangsstoff auf die Gewinnung der Chrom/Eisen-Legierung aus dem beim Refining von Stahlschmelzen anfallenden StaubInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem bekannten Verfahren (US-PS 40 72 504) zur GewMiung von Chrom in
Form einer Chrom/Eisen-Legierung aus dem Chromoxid enthaltenden Staub metallurgischer Prozesse als
Ausgangsstoff, wobei die Ausgangsstoffe mit Kohlenstoff oder Kohlenwasserstoffen gemischt in eine Reaktionszone
eines Schachtofens eingeblasen werden, weleher Schachtofen mit einer Schüttung aus Koks gefüllt
ist, in die im unteren Teil ein Plasmabrenner oder mehrere Plasmabrenner hineinbrennen und eine Reojktionszone
bilden, wobei das Reaktionsgas nach oben durch die Koksschüttung abgezogen wird und von dem
Reaktionsgas mitgeführte Bestandteile der staubförmigen Ausgangsstoffe im unteren Teil der Koksschüttung
aufgefangen werden. Im Rahmen der bekannten Maßnahmen müssen die Ausgangsstoffe vorreduziert in den
Schachtofen eingeblasen werden. Das Einblasen erfolgt mit Hilfe von Düsen, denen gleichzeitig Sauerstoff und
gasförmige Kohlenwasserstoffe zugeführt werden können. Die Vorreduktion ist aufwendig. Sie muß in einer
besonderen Vorreduktionsanlage erfolgen, die für die Reduktion von staubförmigen Ausgangsstoffen funktionssicher
ist. z. B. in einem Wirbelbett. Andere Vorreduktionsmaßnahmen, die bei stückigen Ausgangsstoffen
üblich sind (FRPS 14 52 850, DE-OS 25 07 140). arbeiten nicht hinreichend funktionssicher, wenn es sich um
den beim Refining von Stahlschmelzen anfallenden Staub als Ausgangsstoff handelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren so zu führen, daß unter Verzicht
auf eine Vorreduktion aus dem beim Refining von Stahlschmelzen anfallenden Staub Chrom in Form einer
Chrom/Eisen-Legierung unmittelbar gewonnen werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung
die Anwendung eines Verfahrens /ur Gewinnung von Chrom in Form einer Chrom/Eisen-Legierung aus
dem Chromoxid enthaltenden Staub metallurgischer Prozesse als Ausgangsstoff, wobei die Ausgangsstoffe
mit Kohlenstoff oder Kohlenwasserstoffen gemischt in eine Reaktionszone eines Schachtofens eingeblasen
werden, welcher Schachtofen mit einer Schüttung aus Koks gefüllt ist, in die im unteren Teil ein Plasmabrenner
odei· mehrere Plasmabrenner hineinbrennen und eine Reduktionszone bilden, wobei das Reaktionsgas
nach oben durch die Koksschüttung abgezogen wird und von dem Reaktionsgas mitgeführte Bestandteile der
staubförmigen Ausgangsstoffe im unteren Teil der Koksschüttung aufgefangen werden, auf die Herstellung
der Chrom/Eisen-Legierung aus dem beim Refining von Stahlschmelzen anfallenden Staub mit der
Maßgabe, daß der Staub ohne Vorreduzierung in die Reduktionszone eingeblasen wird und mit der weiteren
Maßgabe, daß die Reduktionszone mit einer Temperatur zwischen 1500 und 1600" C betrieben wird. Nach
bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird das geschmolzene Produkt im Schachtofen auf einer Temperatur
von etwa 1500 bis 165O0C gehalten. - Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß im Rahmen
der Erfindung ohne Vorreduktion aus den an sich schwierig zu handhabenden Ausgangsstoffen, nämlich
aus dem beim Refining anfallenden Staub, Chrom in Form einer Chrom/Eisen-Legierung gewonnen werden
kann, wie im folgenden anhand einer Zeichnung und anhand von Ausführungsbeispielen ausführlicher erläutert
wird. Es verr.teht sich, daß dem staubförmigen Einsatzmaterial
zusätzlich ein Schlackenbildner beigemischt werden kann. Das staubförmige Einsatzmaierial
wird mit Hilfe von aus dem Reaktor abgezogenem Reaktionsgas (Gichtgas) in die Reduktionszone eingeblasen.
Dieses Reaktionsgas oder Gichtgas kann auch dem Plasmabrenner als Plasmagas zugeführt werden.
Die einzige Figur zeigt ein Verfahrensschema.
Gemäß dem Verfahrensschema ist ein Schachtofen oder Reaktor 1 vorgesehen, welche, über einen gasdichten
Gichtverschluß 2 mit einem festen Reduktionsmittel, nämlich Koks, beschickt wird. Die Temperatur im Reaktor
wird mittels eines oder mehrerer Plasmabrenner 3 gesteuert.
Der zu verarbeitende Staub, d. h. das staubförmige Einsatzmaterial wird in den unteren Teil des Reaktors 1
unmittelbar vor dem Plasmabrenner bzw. den Plasmabrennern mit Hilfe eines Trägergases durch die Leitung
4 eingeblasen. Der bzw. die Plasmabrenner ist bzw. sind dabei an eine Speiseleitung 5 für das durch den Plasmabrenner
geführte Gas angesc. jssen. Dazu wird ein Tei1
des im Reaktor 1 erzeugten Reaktionsgases aufgefangen und als Plasmagas verwendet. Dieses Reaktionsgas
verläßt den Reaktor 1 über einen Auslaß 6 und wird dann durch einen Wärmetauscher 7 geleitet, um seine
Temperatur zu steuern. Bei dem dargestellten Verfahrensschema werden etwa 20% des durch den Wärmetauscher
7 hindurchströmenden Reaktionsgases als Plasmagas über eine Gasreinigungseinnchtung 8. ein
anschließendes Gebläse und evtl. einen Kompressor 9 wieder dem Kreislauf zugeführt. Die restlichen 80% des
den Wärmetauscher verlassenden Reaktionsgases, welches Kohlenmonoxid und Wasserstoff enthält, kann für
andere Zwecke, beispielsweise zur Erzeugung von Elektrizität, verwendet werden.
Die Trägergasleitung 4 ist derart angeordnet, daß sie mit einer Beschickungsvorrichtung 10 wie beispielsweise
einer pneumatisch betätigbaren Beschickungsvor-
richtung zusammenwirkt, welche an eine Beschickungsrinne 11 angeschlossen ist, die ihrerseits mit drei Speicherbehältern
12,13 und 14 zusammenwirkt, welche das staubförmige Einsatzmaterial bzw. Kohlepuiver und
Schlackebildner enthalten.
Wenn der Staub in den Reaktor eingeblasen wird, wird er dort im wesentlichen augenblicklich reduziert
und es erfolgt im unteren Teil des Reaktors die Schmelzung. Die Schmelze läuft zum Boden des Reaktors und
wird von dort üLcr einen Abstichkanal 15 entfernt, während
die Schlacke kontinuierlich oder intermittierend über einen Abstichkanal 16 entfernt wird.
Die gewünschte Temperatur in der Reduktionszone des Reaktors, welche zwischen 1500 und 16000C liegt,
kann ohne Schwierigkeiten über den oder die Plasmabrenner gesteuert werden. Der Reaktor und das Koksbett
sind derart dimensioniert, da3 das Metalloxide enthaltende staubförmige Einsatzmaterial im unteren Teil
des heißen Koksbettes 17 festgehalten wird. Das den Reaktor verlassende Gas besteht aus einer Mischung
aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff.
1 Tonne Filterstaub, der Metalloxide, insbes. Chromoxide, enthielt, wurde von den Wandungen von Abgasfiltern
bei der Herstellung von rostfreiem Stahl abgekratzt und gesammelt Die ursprüngliche Teilchengröße
des Staubs betrug 2 bis 6 μπι und der Staub hatte folgende
Zusammensetzung:
13% Cr2O3
38% Fe2O3
6% Ni
1.2% MoO3
Der Rest war Schlacke wie CaO, SiO2 u. dgl. Dieser
Staub wurde mit 320 kg Kohlepulver und 12 kg SiO2 (Schlackebildner) gemischt und das Gemisch dann kontinuierlich
in die Reduktionszone eines Reaktors geblasen. Der Energieverbrauch zur Einstellung einer Temperatur
von etwa 15500C in der Reduktionszone betrug
etwa 2600 kWh, wobei die Temperatur mittels eines Plasmabrenners erzeugt wurde.
Man erhielt:
475 kg Roheisen mit
2i% Chromgehalt,
11% Nickel und
2,3% Molybdän.
11% Nickel und
2,3% Molybdän.
Ferner:
620 Nm3 Reaktionsgas, bestehend aus
620 Nm3 Reaktionsgas, bestehend aus
70% CO, 20% H2.
10% einer Mischung aus Stickstoff, Kohlenstoff und Wasser.
Der Wärmewert des Reaktionsgases betrug etwa 2700KCaIZNm1.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Anwendung eines Verfahrens zur Gewinnung von Chrom in Form einer Chrom/Eisen-Legierung
aus dem Chromoxid enthaltenden Staub metallurgischer Prozesse als Ausgangsstoff,
wobei die Ausgangsstoffe mit Kohlenstoff oder Kohlenwasserstoffen gemischt in eine Reaktionszone
eines Schachtofens eingeblasen werden, welcher Schachtofen mit einer Schüttung aus Koks gefüllt ist,
in die im unteren Teil ein Plasmabrenner oder mehrere Plasmabrenner hineinbrennen und eine Reduktionszone
bilden, wobei das Reaktionsgas nach oben durch die Koksschüttung abgezogen wird und von
dem Reaktionsgas mitgeführte Bestandteile der staubförmigen Ausgangsstoffe im unteren Teil der
Koksschüttung aufgefangen werden,
auf die Herstellung der Chrom/Eisen-Legierung aus dem beim Refining von Stahlschmelzen anfallenden Staub mn der Maßgabe, daß der Staub ohne Vorreduzierung in die Redukiioiiszone eingebiasen wird und mit der weiteren Maßgabe, daß die Reduktionszone mit einer Temperatur zwischen 1500 und 1600° C betrieben wird.
auf die Herstellung der Chrom/Eisen-Legierung aus dem beim Refining von Stahlschmelzen anfallenden Staub mn der Maßgabe, daß der Staub ohne Vorreduzierung in die Redukiioiiszone eingebiasen wird und mit der weiteren Maßgabe, daß die Reduktionszone mit einer Temperatur zwischen 1500 und 1600° C betrieben wird.
2. Anwendung nach Anspruch 1 mit der Maßgabe, daß das geschmolzene Produkt im Schachtofen auf
einer Temperatur von etwa 1500 bis 16500C gehalten wird.
30
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