DE3042087A1

DE3042087A1 - "ergometer"-geraet"

Info

Publication number: DE3042087A1
Application number: DE19803042087
Authority: DE
Inventors: Jürgen Dipl.-Wirtsch.-Ing. 6078 Neu-Isenburg Eberspächer; Horst Dr.med. Renemann
Original assignee: PHYSIA GmbH
Current assignee: PHYSIA GmbH
Priority date: 1980-11-07
Filing date: 1980-11-07
Publication date: 1982-07-15

Description

Ergometer-Gerät
Die Erfii tung betrifft ein Ergometer-Gerät mit einer Einrichtung :-um Abstützen des Körpers eines einer Belastungsprüfung zu unterziehenden Patienten und einer mechanischelektrischen, von einer Pedalvorrichtung über ein Getriebe angetr benen Meß-, Kontroll- und Anzeigeeinrichtung für die Ermittlung und Anzeige der jeweiligen Werte während der Untersuchung des Patienten.
Ergometer-Geräte sind in zwei Ausführungsformen bekannt. Im ersten Fall handelt es sich um Geräte, die ähnlich einem aufgebockten Fahrrad ausgebildet sind, wobei über einen Tretkurbelantrieb und ein Getriebe ein Generator angetrieben wird, der die interessierenden Meßdaten liefert, die von Anzeigeinstrumenten ablesbar sind bzw. auf einem Aufzeichnungsträger aufgezeichnet werden.
Bei einer anderen Ausführungsform ist das mechanischelektrische Gerät, welches gleichfalls von einer Pedalvorrichtung angetrieben wird, mit einer Liege für den Patienten kombiniert.
Die fahrradähnlich ausgebildeten Ergometer-Geräte sind an und für sich die vorteilhafteren, weil der zu untersuchende Patient auf einem Sattel sitzend eine im allgemeinen günstige Körperhaltung einnimmt, in der die Pedale der Antriebseinrichtung leicht und mühelos bewegt werden können. Geräte dieser Art haben jedoch den Nachteil, daß im Falle einer plötzlich auftretenden orthostatischen Blutdruckregulationsstörung oder eines Kollapses sowie haemodynamisch wirksamer HPrzrhythmusstörungen, cerebralerHypoxydose bei submaximaler oder maximaler Belastung,epileptiformer Anfälle, transienter ischaemischerAttackql,Entspannungskollapse, hypertomrKrisen und andererZustände des Patienten dieser sich nicht mehr in aufrechter Lage halten kann und von dem Sitz fällt, falls nicht zufällig Helfer neben ihm stehen, um ihn aufzufangen.
Um der Blutdruckregulationsstörung zu begegnen, soll der Patient eine gewisse Zeit lang zumindest die Beine weiterbewegen, jedoch ist bei dieser Bewegung unmittelbar nach der Ergometer-Belastung eine Erfassung der Standard- und Goldberger-Ableitungen für das EKG nicht möglich, so daß dadurch eine Beurteilung des rechten Herzventrikels unmittelbar nach der Ergometer-Belastung praktisch entfällt.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, sind die mit einer Liege verbundenen Ergometer-Geräte entwickelt worden. Auf dieser Liege nimmt aber der zu untersuchende Patient eine wenig günstige, unphysiologische Körperhaltung ein, da die Unterschenkel zu hoch zu liegen kommen. Die Bewegbarkeit seiner unteren Extremitäten ist eingeschränkt und das Bewegen der Pedale ist mühevoller, trotzdem sich der Patient an Handgriffen und Haltestützen abstützen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ergometer-Gerät zu schaffen, welches einerseits die Vorteile des anatomischphysiologisch günstigen, fahrradähnlichen Ergometer-Geräts bietet und bei welchem andererseits vermieden wird, daß der Patient im Falle einer plötzlich auftretenden Störung vom Gerät herabfällt und sich verletzt. Eine weitere Aufgabe besteht darin, daß im Falle einer durch die ergometrische Untersuchung hervorgerufene Herzrhythmusstörung infolge Coronarsklerose oder Myocarditis unverzüglich eine EKG-Ableitung und eine Defibrillation durchgeführt werden kann.
Weiterhin ist zu fordern, daß bei notwendiger Aufnahme von aufeinanderfolgenden Ruhe- und Belastungs-EKGs für die Gesamtuntersuchung so wenig wie möglich Zeit gebraucht wird, was beispielsweise durch das Oberwechseln vom Fahrradsitz auf eine Liege und umgekehrt verursacht wird.
Zur Lör ng dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß Ergorßter-Gerät der in Betracht kommenden Art in der Weise auszubildun, daß der Sitz für den zu untersuchenden Patienten aus einem an sich bekannten Sattel oder dgl. Körperstütze besteht, der vorzugsweise verstellbar an einem mit einer mulde..=ormigen Rückenlehne versehenen Rahmen angeordnet ist, welcher an seinem unteren Ende mit dem Grundgestell des Geräts schwenkbar verbunden und diesem gegenüber um eine horizontale Achse aus einer im wesentlichen vertikalen in eine weitgehend horizontale Lage absenkbar ist.
Ein derart ausgebildetes Gerät bietet den Vorteil, daß im Falle einer Kreislaufstörung oder dgl. der Patient sich noch an die Rückenlehne anlehnen kann, die dann unverzüglich durch Zurückschwenken abgesenkt wird, wobei der Patient auf dieser Rückenlehne in weitgehend horizontaler Lage zu liegen kommt, so daß der behandelnde Arzt sofort die notwendigen Maßnahmen treffen kann, ohne daß der Patient hierfür auf eine Liege aufgelegt werden muß. Weiterhin bietet das erfindungsgemäß ausgebildete Ergometer-Gerät die Möglichkeit, unmittelbar aufeinanderfolgend ein Ruhe- und Belastungs-EKG und gegebenenfalls hinterher nochmals ein Ruhe-EKG aufzunehmen, ohne daß der an das EKG-Gerät mittels zahlloser Kabel angeschlossene Patient einen Ortswechsel vornehmen muß.
Weitere Merkmale und Einzelheiten erfindungsgemäß ausgebildeter Ergometer-Geräte gehen aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung einer in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsform hervor.
D . gemäß der Erfindung ausgebildete Ergometer-Gerät 11 besteht aus einem Grundgestell 12, auf welchem die mechanisch-elektrische Einrichtung 13 mit dem Tretkurbelantrieb 14 angeordnet ist, dem Rahmen 15, welcher um die Achse 16 am Grundgestell 12 schwenkbar gelagert und an diesem befestigt ist. Der Rahmen 15 wird mittels eines Stützelements 17 gegen das Grundgestell 12 abgestützt, das zum Zwecke des Absenkens bzw. Rückwärtsschwenkens verkürzbar ist, bis der Rahmen 15 eine weitgehend horizontale Lage einnimmt.
Die Stütze 15 ist mit einer muldenförmigen Rückenlehne 18 versehen. An ihr können gegebenenfalls seitlich angebrachte, verstellbare Stützplatten 19 vorgesehen sein. Um dem Patienten die Möglichkeit zu geben, sich bzw. seinen Oberkörper mittels der oberen Extremitäten abzustützen, ist eine in bezug auf Lage und Höhe einstellbare fahrradlenkerähnliche Halterung 20 vorgesehen, die sich vor dem schwenkbaren Rahmen 15 mit Rückenlehne 18 und dem in Höhe und Lage einstellbaren Sattel 21 befindet, auf welchem der zu untersuchende Patient beim Bewegen des Tretkurbelantriebs 14 üblicherweise sitzt. Am Gestänge der Stütze 17 für den schwenkbar gelagerten Rahmen 15 befindet sich eine die Schwenkbewegung dämpfende Vorrichtung.
Hierfür können beispielsweise eine oder zwei Gasdruckfedern Verwendung finden, die es ermöglichen, den Rahmen 15 mit der Rückenlehne 18 rasch und leicht aufzurichten. In dieser Lage wird das Gestänge arretiert. Im Falle des notwendig werdenden Absenkens oder Zurückschwenkens des Rahmens 15 sorgt die Gasdruckfeder für eine langsame gedämpfte Bewegung in die untere Lage. Anstelle der Gasdruckfeder kann aber auch ein hydraulischer Zylinder vorgesehen werden, bei welchem die beiden Enden des Zylinders über zwei Verbindungsleitungen miteinander verbunden sind. In einer dieser beiden Leitungen befindet sich ein nur in einer Richtung wirkendes Rückschlagventil, während sich in der anderen Verbindungsleitung eine einstellbare Drossel befindet. Diese Anordnung ermöglicht ein rasches und müheloses Aufrichten des mit der Rückenlehne 18 verbundenen Rahmens 15, während das Absenken nach Aufhebung eines Absperrventils infolge der Wirkung der Drosselstelle langsam und gedämpft erfolgt.
Selbstv rständlich kann der hydraulische Zylinder auch Teil einer HyJraulikanlage sein, um mit Hilfe des hydraulischen Zylinders die Rückenlehne mechanisch auf- und abwärts verstellen zu können.
Eine weitere Möglichkeit für die Ausbildung der Stütze 17 besteht in der Anordnung eines elektrisch angetriebenen Schub- bzw. Zugmotors, welcher die Rückenlehne bzw. den diese tragenden Rahmen 15 bei Einschaltung des Elektromotors auf oder abwärts bewegt. Vorteilhafterweise verwendet man für diesen Zweck einen Antriebsmotor mit zwei Geschwindigkeiten, um die Rückenlehne 18 rasch aufrichten und langsam absenken zu können.
Um dem von einem Schwächeanfall befallenen Patienten eine bequeme Lage zu ermöglichen, sind vorteilhafterweise an dem Grundgestell 12 oder an dem schwenkbar gelagerten Rahmen 15 schwenk- und einstellbare, gepolsterte Stützplatten 22 oder dgl. vorgesehen, auf welchen die Beine des Patienten ablegbar sind.
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Claims

Ansprtiche r ! 1. Ergometer-Gerät mit einer Einrichtung zum Abstützen des Körpers eines einer Belastungsprüfung zu unterziehenden Patienten und einer mechanisch-elektrischen, von einer Pedalvorrichtung über ein Getriebe angetriebenen Meß-, Kontroll- und Anzeigeeinrichtung für die Ermittlung und Anzeige der jeweiligen Werte während der Untersuchung des Patienten, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz für den zu untersuchenden Patienten aus einem an sich bekannten Sattel (21) oder dgl. Körperstütze besteht, der vorzugsweise verstellbar an einem mit einer muldenförmigen Rückenlehne (18) versehenen Rahmen angeordnet ist, welcher an seinem unteren Ende mit dem Grundgestell (12) des Geräts (11) schwenkbar verbunden und diesem gegenüber um eine horizontale Achse (16) aus einer im wesentlichen vertikalen in eine weitgehend horizontale Lage absenkbar ist.
2. Ergometer-Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Grundgestell (12) und dem schwenkbar an diesem angelenkten Rahmen (15) ein die Abwärts-Schwenkbewegung des Rahmens (15) stützendes und dämpfendes Element (17) angeordnet ist.
3. Ergometer-Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bewegungsdämpfungselement (17) aus wenigstens einer Gasdruckfeder besteht.
4. Ergometer-Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Grundgestell (12) und dem schwenkbar an diesem angelenkten Rahmen (15) als Stütz-und Bewegungsdämpfungselement ein hydraulischer Zylinder mit einstellbarer Dämpfungscharakteristik angeordnet ist.
5. Ergometer-Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der hydraulische Zylinder ein doppeltwirkender Zylinder ist, dessen beide Enden durch zwei Verbindungsleitungen miteinander verbunden sind, von welchen die eine eine einstellbare Drossel und die andere ein in nur einer Richtung wirkendes Rückschlagventil enthält.
6. Ergometer-Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Grundgestell (12) und dem schwenkbar mit diesem verbundenen Rahmen (15) als Stütz-und Bewegungsdämpfungselement ein elektrisch angetriebener Schub- bzw. Zugmotor angeordnet ist.
7. Ergometer-Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Grundgestell (12) oder am schwenkbaren Rahmen (15) vorzugsweise umklapp-und einstellbare Beinstützen (22) angeordnet sind.