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"Spitzer, insbes. Schreibstift-Spitzer"
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Spitzer, insbesondere Schreibstiftspitzer,
dessen vorzugsweise aus Kunststoff bestehendes Gehäuse mit einer kegeligen Einführöffnung
für den Stift und einem ihr zugeordneten,durch Klemmung im Gehäuse festgelegten
Messer versehen ist.
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Bei der überwiegenden Mehrzahl der in unterschiedlichsten Ausführungsformen
bekanntgewordenen Spitzer wird das Messer mittels einer Klemmschraube am Spitzergehäuse
festgelegt.
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Darüber hinaus ist aber auch bereits vorgeschlagen worden, das Spitzermesser
am Gehäuse anzunieten oder unmittelbar bei der Spritzgießfertigung des Gehäuses
mit einzuspritzen (DE-PS 2 010 105). Darüber hinaus ist in der DE-PS 1 461 714 auch
bereits der Vorschlag gemacht worden, daß das Spitzergehäuse mit einer Ausnehmung
versehen wird, in welche das Messer eingeschoben werden kann, wobei die Ausnehmung
so ausgebildet ist, daß das Messer durch elastische Rückstellkräfte, d.h.
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eine Verklemmung in dieser Ausnehmung gehaltert ist Sowohl die Herstellung
eines Kunststoffoehäuses zum nachträglichen verklemmten Einschieben des Messers,
als auch das unmittelbare Umspritzen des Messers bei der Spritzgießfertigung des
Gehäuses erfordern die Bereitstellung komplizierter Mehrschieberwerkzeuge, die im
Betrieb anfällig sind und die es nicht ermöglichen, mehrere Reihen von Einzelformen
in einer Formplatte unterzubringen, so daß auch die Produktionsraten entsprechend
beschränkt sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Spitzer, insbesondere
Schreibstiftspitzer, so auszugestalten, daß der gesamte Fertigungsaufwand verkleinert
werden kann und insbesondere bei der Herstellung relativ einfache Mehrfachformwerkzeuge
eingesetzt werden können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Spitzer der eingangs genannten
Art gemäß der Erfindung vorgesehen, daß das Gehause zweiteilig mit einer das Messer
gegen seine Auflage am Gehäuseunterteil verspannenden Deckelplatte ausgebildet ist.
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Durch diese zweiteilige Ausbildung des Gehäuses, die zunächst scheinbar
eine Verkomplizierung gegenüber einteilig gespritzten Gehäusen darstellt, läßt sich
insgesamt gesehen der Fertigungsaufwand erheblich vereinfachen, nachdem die Spritzgießfertigung
einer Deckelplatte völlig problemlos ist. Auch die Verbindung der beiden Teile,
die in Sonderfällen auch lösbar ausgestaltet sein könnte, dann aber unter Verwendung
von angeformten Steckzapfen und Ausnehmungen, um nicht an dieser Stelle wieder die
an sich zu vermeidende Schraubbefestigung einzuführen, erfolgt in Ausgestaltung
der Erfindung bevorzugt durch Verschweißen, so daß die gesamte Spitzerfertigung
sehr leicht vollautomatisierbar ist. Zur vereinfachten positionsrichtigen Zuordnung
von Gehäuseunterteilen und Deckelplatte
- selbstverständlich nachdem
zuvor das Messer in die Messeraufnahme eingelegt worden ist - können die beiden
Gehäuseteile mit komplementären Zentriervorsprungen und -ausnehmungen,insbesondere
in Form eines umlaufenden Randes und eienr komplementären Rinne, versehen sein.
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Zum Zwecke der einfachen, ebenfalls in einfacher Weise automatisierbaren
Aufbringung des Messers auf das Gehäuseunterteil vor dem Auflegen des Deckels kann
in der Deckfläche des Gehäuseunterteils eine vorzugsweise dreiseitig umgrenzte vertiefte
Messeraufnahme eingeformt sein, aus der wenigstens eine in eine Messerausnehmung
eingreifende Justiernase vorsteht.Diese Maßnahmen dienen lediglich der positionsrichtigen
vorläufigen Festlegung des Messers bis die Deckelplatte augeschweißt ist und damit
die Messerposition sowieso unverrückbar festgelegt ist. Diese unverrückbare Festlegung
wird dabei dadurch begünstigt, wenn die Absenkung der Messeraufnahme etwas geringer
ist als die Messerdicke, so daß in jedem Fall der Deckel klemmend auf die Messeroberfläche
einwirken muß.
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Die erfindungsgemäße zweiteilige Gehäuseausbildung mit einer das Messer
gegen das Gehäuseunterteil verklemmenden Deckelplatte hat über die damit verbundene
einfache Klemmhalterung des Messers hinaus auch noch den erheblichen Vorteil , daß
derartige Spitzer sehr einfach mehrfarbig ausgebildet sein können, indem das Gehäuseunterteil
und die Deckelplatte aus unterschiedlich farbigen Kunststoff hergestellt werden.
Darüber hinaus kann die Deckelplatte auch so ausgebildet werden, daß sie in unterschiedlichen
Umrißformen, beispielsweise in Form von Blumen, Tierkörpern o.dgl. gestaltet ist
und entsprechend seitlich Uber das Unterteil übersteht. Eine entsprechende Aus bildung
eines herkömmlichen Spitzers mit einteiligen Gehäuse würde einen extrem komplizierten
Form- und Spritzgießaufwand erfordern.
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Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, daß das Messer
als einstückiges Teil der Deckelplatte ausgebildet wird, indem die Deckelplatte
durch Verstrecken in einer Formausnehmung gebildet wird. Durch derartiges Verstrec
ken lassen sich nämlich bei geeigneter Wahl der Verstreckrichtung gegenüber der
Schneidkante derartige Erhöhungen der Oberflächenhärten von Kunststoff erzielen,die
um mehrere Größenordnungen höher liegen als die normale Kunststoffhärte.
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Dadurch ergeben sich Werte wie bei Stahl, so daß außerordentlich funktionsfähige
Schneiden auf diese Weise durch Verstrecken von Kunststoff gewonnen werden können.Der
erhöhte Aufwand bei der Formverstreckung zur Bildung der Deckelplatte wird dabei
mehr als wettgemacht durch die Vermeidung der gesonderten Fertigung von Stahlmessern,
die eine Vielzahl von Arbeitsgängen erfordert.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele sowie an Hand
der Zeichnung. Dabei zeigen: Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Spitzers
mit zweiteiligem Gehäuse, Fig. 2 einen vergrößerten Querschnitt längs der Linie
II-II in Fig. 1 bei noch abgenommenem Deckel und Fig. 3 einen Schnitt entsprechend
der Fig.2 durch eine Ausführungsform, bei welcher das Messer einstückiges Teil der
Deckelplatte ist.
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Der erfindungsgemäße Bleistiftspitzer besteht aus einem insbesondere
aus Kunststoff im Wege des Spritzgießens gefertigten Gehäuseunterteil 1 und einer
Deckelplatte 2,zwischen denen bei der Ausführungsform nach den Fig.l und 2 das Messer
3 aus Stahl verklemmt ist. Zu diesem Zweck ist das Unterteil
mit
einer Ausnehmung 4 versehen, in die das Messer 3 eingelegt wird, wobei zur Zentrierung
und vorläufigen Halterung eine Nase 5 dient, welche in die übliche, bisher zum Anschrauben
des Messers dienende Messerausnehmung 6 eingreift.
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Der Deckel, der am Ort der Nase 5 eine entsprechende, zusätzlich nochmals
auch ihn zentrierende Vertiefung 7 besitzt, weist darüber hinaus einen weiteren
Zentrierzapfen 8 auf,der auf jeden Fall eine positionsrichtige Zuordnung zwischen
Deckelplatte 2 und Gehäuseunterteil 1 sicherstellt.Diese wird darüber hinaus durch
einen umlaufenden Rand 9 des Gehäuseunterteils und eine entsprechende Aufnahmerinne
10 der Deckelplatte begünstigt. Bei 11 ist ein dünner Materialsteg zu erkennen,
welcher zum Verschweißen von Gehäuseunterteil 1 und Deckelplatte 2 dient und dabei
für den notwendigen Toleranzausgleich sorgt. Die Messeraufnahme 4 ist etwas weniger
weit abgesenkt als die Dicke des Messers 3, so daß in jedem Fall sichergestellt
ist, daß die Deckelplatte 2 beim Verschweißen klemmend auf das Messer drückt und
es damit in seiner Position festlegt.
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Bei Fig. 1 ist in strichlierten Linien angedeutet, wie der Deckel
in unterschiedlichster Weise als über das Unterteil seitlich überstehendesSchmuck-
oder Zierteil ausgebildet ist.
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Im vorliegenden Fall ist hierfür die Umrißform eines Elefanten gewählt
worden1 doch versteht es sich von selbst, daß unterschiedlichste Formen und gegenüber
dem Unterteil abgesetzte Farben für den Deckel gewählt werden können.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist das Messer einstückiges Teil
des Deckels 2. Um an der Schneidkante 12 die notwendige Härte zu erzielen, ist bei
dieser Ausführungsform vorgesehen, daß die Deckelplatte 2 im Wege des Formverstreckens
gebildet wird, da beim Verstrecken von Kunststoff durch die Ausrichtung der langen
Kunststoffmoleküle um Größenordnungen höhere Härt-en erreicht werden können, als
sie der Kunststoff
normalerweise besitzt. Zur Zentrierung sind
bei dieser Ausführungsform am Gehäuseunterteil 1 angeformte Zapfen 13 vorgesehen,
die in entsprechende Ausnehmungen der Deckelplatte eingreifen, nachdem Ausnehmungen
beim Formverstreken einfacher gefertigt werden können als angeformte querüberstehende
Zapfen.
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Bei Deckelplatten mit einstückigen messern, die für Weichschreibstifte
(Buntstifte) oder kosmetische Stifte verwendet werden, deren Minen und Holzfassungen
im allgemeinen relativ weich sind, braucht die Härtung des Kunststoffs durch Verstrecken
nicht unbedingt vorgenommen zu werden, so daß sich die Herstellung noch weiter vereinfachen
läßt.
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Darüber hinaus wäre es selbstverständlich möglich, bei Vorsehen einer
konturierten Deckelplatte (2), wie sie in Fig.l strichpunktiert dargestellt ist,
diese mit einem der Höhe des Spitzers entsprechenden umlaufenden Rand zu versehen.