-
-
Doppelkufen-Schlittschuh
-
Doppelkufen-Schlittschuhe sind als Kinderschlittschuhe bekannt, siehe
z.B. DE-GM 1 953 536. Dieser bekannte Doppelkufen-Schlittschuh ist einstückig und
starr ausgebildet und weist mehrere Paare von seitlichen Befestigungsschlitzen für
Halteriemen auf.
-
Bei einem weiteren bekannten Doppelkufen-Schlittschuh nach dem DE-GM
1 989 366 ist vorgesehen, daß er durch ein Zusatzteil in seiner Kufenallflagefläche
um ein Mehrfaches vergrößert werden kann. Er kann damit in eine Art Gleitschuh umgewandelt
werden und erleichtert ebenso wie der erstgenannte Schlittschuh Kindern das Erlernen
des Schlittschuhlaufes. Nachteilig bei'diesen bekannten Schlittschuhen ist, daß
sie aufgrund ihrer starren Ausbildung keine äinpfungseigenschaften aufweisen. Dies
trifft im übriger für die bekannten Einkufen-Schlittschuhe zu, sei es daß sie in
der älteren Ausführung mit Halteriemen oder mittels spindelverstellbarer Klemmbacken
am Schuhwerk leicht lösbar befestigt werden, sei es daß sie mittels Befestigungsflanschen
an der Schuhsohle anschraubbar sind.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Doppelkufen-Schlittschuh
zu schaffen, welcher stoßgedämpft ist, so daß sich auf der harten Eis- oder Kunsteisbahn
ein verbessertes, sicheres Standvermögen und ein weicheres Laufverhalten ergibt.
Weiterhin sollen auch die Lenkungseigenschaften des Schlittschuhes derart verbessert
sein, daß ein Rollerskate-Fahrer, der im Winter auf Schlittschuhe umsteigen möchte,
sich nicht
grundsätzlich umgewöhnen muß und so auch das Schlittschuhfahren
als eine Art Wintertraining für sein. Rollerskating benutzen kann.
-
ErfindungsgernEß wird die gestellte, Aufgabe mit einem Doppelkufen-Schlittschuh
dadurch gelöst, daß die Kufen in einer vorderes und in ein hinteres Teilkufenpaar
unter teilt sind und jedes Teilkufenpaar mittels je eines mit Lenk- und Dämpfungseinrichtungen
verbundenen Lagerbockes an einer gemeinsamen Schuhbasisplatte befestigt ist.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen eines solchen Doppelkufen-Schlittschuhs
sind in den Ansprüchen 2 bis 7 beschrieben.
-
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Montage eines
Doppe'lkufen-Schlittschühs gemäß Anspruch 8 und eine Einspann- und Justiervorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens entsprechend Anspruch 9.
-
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß aufgrund des gedämpften, hinsichtlich der Sicherheit verbesserten Fahrverhaltens
der Schlittschuhlauf einem größeren Interessentenkreis erschlossen werden kann,
so kleineren Kindern, den Rollerskate-Fahrern, deren Rollerskates mittels weniger
Handgriffe umgerüstet werden können, und älteren Leuten, die sich mit einem Einkufen-Schlittschuh
auf eino Eisfläche nicht mehr wagen würden.
-
Zwar ist es durch die DE-PS 836 453 und die CH-PS 597 886 bekannt,
einen Rollschuh in einen ScKlittschzh umzurüsten, jedoch handelt es sich dabei um
starre Rollschuhe und um starre einkufige Schlittschuhe. Diese Ausführungen haben
sich denn auch in der Praxis nicht bewährt, zumal es sich ( ch uin auf dle ITiilrtisttarkeit
zugeschnittene Spezialausführungen von RoZl- und Schlittschuhen handelt und die
Schlittschuhe reAabiv klobig sind. Demgegenüber handelt
es sich
bei der Erfindung um einen Doppelkufen-Schlittschuh, bei welchem Chassis von Rollerskates
mit seinen bewährten Dämpfungs- und Lenkeigenschaften beibehalten und lediglich
ein Austausch der Rollen und der zugehörigen Befestigungselemente gegen die Teilkufen
und gegebenenfalls einen doppelachsigen Lagerbock vorgenommen zu werden braucht.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele noch näher erläutert. Darin zeigt - mit Ausnahme von Fig. 5
- in perspektivischer Darstellung: Fig. 1 eine erste Ausführung eines Doppelkufen-Schlittschuhs
nach der Xrfindlgng, wobei eine Teilkufe abgeschraubt ist; Fig. 2 eine zweite Ausführung
im Detail unter Beibehaltung der grundsätzlichen Ausführung nach Fig.1, bei der
die Kufenaussparung mit einem Innenzahnkranz versehen ist; Fig. 3 eine dritte Ausführung
im Detail bei im übrigen gleichartigem Grundaufbau wie in Fig. 1 mit einem doppelachsigen
Lagerbock und dementsprechend zwei Aussparungen pro Kufe; Fig. 4 eine Einspann-
und Justiervorrichtung zur Befestigung der Teilkufen an einem Chassis; Fig. 5 die
Draufsicht auf eine geteilte Lochschablone einer Vorrichtung nach Fig. 4 und Fig.
6 einen in seine Einzelteile zerlegten Rollerskate zur Verdeutlichung, welche Einzelteile
beim Umrüsten auf einen Schlittschuh ausgetauscht bzw.
-
beibehalten werden können.
-
Der in Fig. 1 dargestellte Doppelkufen-Schlittschuh D31 weist vier
Teilkufen K11, K14 K1 und K22 auf, wobei das vordere Teilkufenpaar K11,K12am vorderen
Lagerbock L1 und das hirltere Teilkufenpaar Ki1, Kl am hinteren Lager-
bock
L2 verdrehungssicher gehalten ist. Die Lagerböcke L1, L2 sind jewells mit Lenk-
und Dämpfungseinrichtungen LD1 und LD2 verbunden und mittels dieser an der gemeinsamen
Schuhbasisplatte 1 befestigt. Die Schubbasisplatte 1 ist insbesondere ein Kunststoff-
oder Aluminium-Formteil mit einer im wesentlichen planen Oberseite 1.1, dem Mittelteil
1.2 und den beiden entsprechende Anschraubflansche 2 aufweisenden Endteilen 1.3
und 1.4. Die Basisplatte 1 weist ferner angeformte Ansätze 1.5 und 1.6 und etwa
kugelige Ausnehmungen 1.7 (von denen nur die vordere ersichtlich ist) auf, wobei
die Ansätze 1.5, 1.6 und die Ausnehmungen 1.7 als Auflager für die Lagerböcke L1,
L2 mit ihren Lenkungs- und Dämpfungseinrichtungen ED1 und LD2 dienen. Die hinteren
Ausnehmun'gen 1.7 sind nicht in Fig. 1, jedoch in Fig. 6 erkennbar.
-
Die Ausnehmungen 1.7 und die Ansätze 1.5, 1.6 sind im Bereich des
mittleren Verstärkungssteges 4 der Basisplatte 1 angeordnet, welcher der Basisplatte
die notwe'ndige Tragfähigkeit, auch bei' leichterm Schuhwerk, verleiht. Die Längsachse
des Schlittschuhs bzw. der Basisplatte 1 ist mit aa bezeichnet.- Jeder der Lagerböcke
L1, L2 weist einen hülsenförmigen Lagerkörpertell 5 auf, welcher zur verdrehungssicheren
Aufnahme eines Stehbolzens 6 dient. Die Stehbolzen 6 sind auf ihrer Lunge 6.1 mit
einer Längsriffelung bzw. Verzahnung 7 versehen, mit der sich unter Preßsitz an
den entsprechenden Innenumfangsflächen des Bolzen-Aufnahmekanals verdrehungssicher
angreifen. Die Längsriffelung 7 der Stehbolzen 6 ist über die Strecke 6.1 hinausgehend
auch auf der Bolzenstrecke 6.2 vorhanden und entsprechend symmetrisch auch auf der
Strecke 6.2 des anderen Bolzenendes.
-
An die Lagerböcke Ll, L2, die im folgenden als Ganzes :it L bezeichnet
werden, sind Lenkfortsätze 8 mit einem balligen Gelenkkopf 8.1 angeformt, ferner
auf der dem Lenkfortsatz 8 gegenüberliegenden Seite des Lagerbockes
ein
Lenk- und Dämpfungsteller 9, im folgenden abgekürzt als Teller bezeichnet. Der Teller
9 hat einen nach oben und nach unten über die Tellerfläche überstehenden Rand 9.1
und, wie es aus Fig. 6 deutlicher hervorgeht, eine zentrale Öffnung 9.2. Auf die
Teller-Oberseite und -unterseite ist je ein ohrer und unterer Lenkpuffer 10.1, 10.2
aufgesetzt, wobei die Lenkpuffer mittels einer sie und den Teller 9 durchdringenden
und mit je eines oberen und unteren Tellerscheibe 11.1, 11.2 versehenen Spannbolzens
12 mit Spannmutter 12.1 vorspannbar und derart mittels des an der Basisplatte 1
verankerten Spannbolzens 12 befestigbar sind, daß die Lagerböcke L in der durch
die Längsachse aa und die Bolzenachse bb aufgespannten Ebene um ihrer Gelenkpunkt
1.7, 8.1 eine gedämpfte Schwenkbewegung ausführen können. Begrenzt ist auch eine
gedämpfte Drehbewegung um die Längsachse dd in Richtung des Pfeiles cc möglich,
wobei dann die Lenkpuffer 10 im wesentlichen auf Torsion beansprucht werden. Der'
Spannbolzen 12 ist mit einem bei 12.2 gestrichelt angede,uteten Bolzenkopf in einer
zugehörigen Aussparung im Bereich der Basisplatten-Oberseite 1.1 verdrehungssicher
gehalten (dies ist für den hinteren Lagerbock L2 in Fig. 1 angedeutet), so daß durch
Anziehen der Spann-' muttern 12.1 mit einem Schraubenschlüssel die Lenkpuffer 10.1
und 10.2 mehr oder weniger vorgespannt und damit das Lenk- und Dämpfungsverhalten
der Lagerböcke L härter oder weicher eingestellt werden kann. Über die balligen
Gelenkköpfe 8.1 der Lenkfortsätze 8 sind aus besonders zähem Kunststoff bestehende
Hütchen 13 gestülpt, welcher mit ihrem runden Kopfteil 13.1 (vgl.
-
Fig. 3) in die Aussparungen 1.7 formschlüssig einge setzt sind und
mit ihrem Randteil 13.2 über die Basisplatte 1 überstehen, so daß sie damit an der
Basisplatte 1 einen eindeutigen Gelenkpunkt für den Gelenktropf 8.1 definieren.
Die Tellerscheiben 11.1, 11.2 haben ebenso wie der rjlelGr 9 zur sicheren ].;l LerEtng
der
Lenkpuffer 10.1, 10.2 überstehende Ränder 14. Die Spannmu-ttern 12 sind bevorzugt
mit Mitteln zur Verdrehsicherung versehen, damit auch unter rauhen Betriebsverhältnissen
ein Lockern ausgeschlossen ist. Die Verdrehsicherung kann insbesondere aus einem
Gewindeeinsatz, bestehend aus zähem Kunststoff, bestehen, der mit Ansätzen der Spannmutter
12 durch Verquetschung verbunden ist und ein sich in Aufschraubrichtung in seiner
lichten Weite verengendes Gewinde aufweist, so daß mit zunehmendem Aufdrehen ein
verstärkter Gewindepreßsitz der Spannmuttern 12 erzielbar ist (nicht im einzelnen
dargeste,llt).
-
Die vierreilkufen K sind nun mit 'ihren Aussparungen 15, die etwa
im Schwerpunkt der Teil'kufen angeordnet sind, auf die freien Stehbolzenschäfte
6a aufsteckbar und im' Verein mit den Haltemuttern 16 mit Mitteln zur verdrehungsgesicherten
und hinsichtlich der Ausrichtung ihrer Gleitflächen 17 justierbaren Befestigung
versehen. Die Teilkufen K selbst haben etwa die Stärke normaler- Schlittschuhkufen
bzw. ihre Stärke kann - wegen der Doppelkufenanordnung - etwas geringer sein. Ihre
Gleitflächen 17 können, wie an sich bekannt, einen Hohlschliff 17.1 aufweisen, so
daß die Gleitkufen K nur mit den Außenkanten ihrer hohlgeschliffenen Gleitflachen
17 auf der Eisfläche aufliegen. Die vorderen Gleitkufen K1, d.h.
-
-die beiden Gleitkufen K11 und K123sind an ihren Frontseiten mit einer
Zahnung 18 versehen, welche zum Anfahren und zum Bremsen dient, wie es bei den einkufigen
Schlittschuhen an sich bekannt ist. Die einzelnen Zähne 18.1 der X,allnung stehen
ueber die gestrichelt angedeutet Kufen-Grundflächvnkontur 19 hervor. Wegen der Zahnung
18 ist es auch nicht erforderlich, den von Rollerskates her bekannten kegelstumpfförmigen
Stopper 20 (siehe Fig. 6) an der Stopper-Lagerfläche 21 am vorderen Ende der Basisplatte
1 zu befestigen, der in seiner normalen Kunststoff-Ausführung auf Eis ohnehin
keine
oder nur eine sehr geringe Wirkung hätte. Die hinteren Teilkufen K2 bzw. K21, K22
weisen an ihren hinteren Enden Abstoßzacken 22 auf, die besonders bei Schnell- oder
Kurvenfahrt benötigt werden.
-
Bei der Ausführung nach Fig. 1 sind auf die freien Bolzenschäfte 6a
noch Abstandsbüchsen 23 aufgescE1oben.
-
Wenn die Spurweite jedoch schmäler sein soll, können diese auch fortgelassen
und die Stehbolzen 6 entsprechend kürzer ausgebildet sein. Bei der Ausführung nach
Fig. 1 werden die Gleitkufen K mittelbar verdrehungsgesichert gehalten. Das geschieht
dadurch, daß auf den Bereich 6.2 der Längsriffelung zunächst die Zahnscheibe 24
mit ihrem Innenzahnkranz 24.1 aufgeschoben wird. D.h., die eine Stärke von etwa
1 bis 2 mm aufweisende Zahnscheibe 24 ist auf der Längsriffelung bzw. Längsverzahnung
im Bereich 6.2 deg Stehbolzens 6 verdrehungssicher gehalten.
-
Die Zahnscheibe 24 weist außerdem an ihrer der Teilkufe K zugewandten
Stirnflache eine sogenannte Hirth"Verzahnung 24.2 auf. Dieser Verzahnung 24.2 ist
eine entsprechende 25@ Gegenverzahnung auf der Innenseite der Teilkufe K12 (und
entsprechend bei den übrigen Teilkufen) zugeordnet, die im Falle der Teilkufe K12
nicht ersichtlich ist, jedoch so ausgebildet ist, wie die Gegenverzahnung 25 auf
der Außenseite der Teilkufe K12. Es wird also auf die Längsriffelung des freien
Stehbolzenschaftes 6a zunächst die Zahnscheibe 24 und dann die Teilkufe K bzw.
-
K12 aufgeschoben, anschließend die zweite Zahnscheibe 26, die so ausgebildet
ist wie die erste Zahnscheibe 24, nämlich mit Innenzahnkranz 26.1 und Hirth-Verzahnung
26.
-
(auf der abgewandten Seite). Die Teilkufe K12 bzw. die übrigen Teilkufen
K werden dann durch Aufschrauben der Haltemutter 16 auf das Gewinde 6b verdrehungssicher
verspannt. Zur Verdrehungssicherung reicht an sich schon eine Zahnscheibe 24und
die zuge}lörige (nicht erSi:chtGic11e) Gegenverzahnung 25' der Teilkufe K12 aus,
so daß dann
die äußere Kufengegenverzahnung 25 entfallen und die
Zahnscheibe 26 als einfache glatte Beilagscheibe ausgebildet werden könnte. Bei
gr.oßer Belastung (größeres Körpergewicht) und sportlicher Fahrweise ist jedoch
die dargestellte DQppel-Hirth-Verzahnung der Teilkufen K vorteilhafter.
-
Die Haltemuttern 16 können ihrerseits mit einer Sicherung gegen Losdrehen
oder Lockern jv,ersehen sein, wie bereits anhand der Muttern 12.1 beschrieben. Die
aus Fig. 1 ersichtliche doppelte Verzahnung, nämlich einmal zwischen den Bolzenzähnen
7 und dem Innenzahnkranz 24.1, 26.1 der Zahnscheiben 24, 26 zum einen sowie zwischen
der Hirth-Verzahnung 24.2, 26.2 der Zahnscheiben 24, 26 und der Gegenverzahnung
25', 25 der Teilkufen K zum zweiten läßt sich bei bestimmten Zahnteilungen besonders
vorteilhaft zur Justierung der Teilkufen K ausnutzen.
-
Weist z.B. der Stehbolzen 6 an seinem Außenumfang 17 Zähne (und entsprechende
Zahnlücken) auf und weist die Hirth-Verzahnung 24.2, 25' und gegebenenfalls 25,
26.2 33 Zähne auf ihrem Umfang auf, so kann die Teilkufe K bzw. K12 in Schritten
von O,64170.in Umfangsrichtung verstellt werden. Versetzt man z.B. die Zahnscheibe
24 in Gegenzeigerrichtung auf dem freien Schaftende 6a um eine Zahnteilung und verdreht
demgegenüber die Teilkufe K in Uhrzeigerrichtung um zwei Zahnteilungen der Hirth-Verzahnung,
so ergibt sich die genannte Winkeldifferenz. Eine noch kleinere Winkeldiffer.enz
von 0,42350 ergibt sich dann, wenn die Hirth-Verzahnung mit 50 Zähnen versehen wird.
Allgemein läßt sich sagen, daß bei einer Zahnteilung ml der Stehbolzen-Außenverzahnung
(wobei til die Zähnezahl bedeutet) die Hirth-Verzahnung zweckfiäßig m2- Zähne aufweist,
wobei m2 = k ml + n und k = 1, 2, 3 ... sowie n = 1, so daß die Zahnteilungs-360°
+ 360° differenz m1 m2 . k einen Winkel ergibt, der ml m2 nur Bruchteile eines Grad
berägt. Die Justiermöglichkeit ist deshalb vorteilhaft, weil je nach Vorspannung
durch
die Spannbolzen 12 eine geringfügige Schwenkung um die Schwenklagerstelle 1.7, 8
erfolgt. Die Kufen müssen zum einwandfreien Laufverhalten jedoch mit ihren Gleitflächen
17 parallel zum Boden und in Flucht zueinander ausgerichtet sein. Bevorzugt sind
die Teilkufen K, so wie dargestellt, auch in Längsrichtung aa paarweise fluchtend
angeordnet, weil sich dann nur zwei Spurrinnen ergeben. Die Hirth-Verzahnung 25',
25 wird , bevorzugt in die Kufen eingeprägt, was fertigungstechnisch einfach ist.
Eine erhöhte Genauigkeit ergibt sich durch Einschleifen oder Einfräsen. Die Teilkufen
bestehen insbesondere aus zumindest im Gleitflächenbereich gehärteten Edelstahl,
wie es von konventionellen Schlittschuhen her bekannt ist.
-
Fig. 2 zeigt eine vereinfachte Ausführung, bei der die Teilkufen K
im Bereich des Innenumfangs ihrer Aussparungen 15 mit einem der Stehbolzen-Außenverzahnung
7 entsprechenden Innenzahnkranz 27 versehen sind. Es handelt sich dabei also um
einen direkt verdrehungssichernden Eingriff Teilkufe-Stehbolzen. Dieser kann noch
dadurch stabilisiert werden, daß eine mit einem Innenzahnkranz 28a versehene Beilagscheibe
28 auf ihrer der Teilkufe K zugewandten Stirnfläche eine Riffelung 28b aufweist.
Die Gegenfläche der Teilkufe K ist dabei zweckmäßig aufgerauht bzw. gleichfalls
gegriff eilt (punktiert angedeutet). Außer der Zahnscheibe28 und der Teilkufe K
wird auf das freie Stehbolzenende 6a noch'die äußere ,Beilagscheibe 29 als einfache
glatte, Scheibe aufgeschoben und dann schlieBlich die Spann-* mutter 16 wieder auf
das Bolzengewinde 6b aufgeschraubt und festgezogen. Eine Justiermöglichkeit, sowie
anhand der Fig. 1 im Zusammenhang mit der Hirth-Verzahnung erläutert, besteht bei
der Ausführung DS2 nach Fig. 2
nicht; hier wird die Justierung
durch die Relativlage des Stehbolzens 6 zu den Innenumfangsflächen 5.1 des Lagerkörperteils
5 bewirkt, wozu zweckmäßig eine Einspann~ und Justiervorrichtung nach Fig. 4, wie
weiter unten noch erläutert, benutzt wird. Auch bei der Ausführung DS2 kann die
äußere Beila,gscheibe 29 zwecks besonders starrer Verdrehsicherung so ausgebildet
sein wie die erste Beilagscheibe 28, wobei dann auch eine c entsprechende Aufrauhung
der Teilkufen-Außenfläche vorgenommen werden müßte.
-
Bei der dritten Ausführung DS3 nach Fig. 3 sind die Lagerböcke L.
doppelachsig mit zwei achsparallel zueinander'beidseits eines Lenk- und Dämpfungstellers
9 angeformten hülsenförmigen Lagerkörperteilen 5a und 5b ausgebildet. In diese Lagerkörperteile
5a, 5b werden wieder die Stehbolzen 6 sowie anhand der Fig. 1 und Fig. 2 erläutert,
verdrehungssicher eingefügt. Die Verdrehsicherung der Teilkufen K ist jedoch bereits
durch die Doppelachsigkeit gegeben, weshalb auch die Kufenaussparungen 15' als einfache
glatte Aussparungen ausgeführt sein können und auch die Stehbolzen 6 in ihrem axialen
Teilkufenbereich eine glatte Oberfläche aufweisen können. Die Stehbolzenachsen bzw.
die Achsen der hülsenförmigen Lagerkörper sind bei eel wnd bei ee2 durch strichpunktierte
Linien angedeutet. Damit hier eine Na'chjustiermöglichkeit für den-Fall gegeben
wird, daß die Spannbolzen 12 der Lenk- und Dämpfungseinrichtungen LD (vgl. Fig.
1) fester angezogen oder gelockert werden, ist bei dieser Ausf-iihrung DS3 der zflr
gelenkigen Lagerung an der Basisplatte 1 dienende Lenkfortsatz 8 in seiner Lä'n£srichtung
dd mit seinem balligen Gelenkkopf 8.1 in seiner Längsrichtung längenverstellbar.
Hierzu ist ein in einen Innengewindeschaft 8' des Lagerbockes L einschraubbarer
Lenkkopfbolzen 30 vorgesehen, der in seiner jeweiligen Justier-
position
mittels einer Kontermutter 31 am Schaft 8' fixierbar ist. Die Nachjustiermöglichkeit
mit einem solchen Lenkkopfbolzen 30 zur Feinausrichtung der Kufen K ist im übrigen
auch für die Ausführung nach Fig. 2 empfehlenswert, weil dann die einmal gewählte
Preßsitz-Position des Stehbolzens 6 im hülsenförmigen Lagerkörperteil 5 beibehalten
werden kann. Im übrigen unterscheidet sich Ausführung DS3 nicht von derjenigen nach
Fig. 1.
-
Mit der in Fig. 4 und 5 gezeigten Einspann- und Justiervorrichtung
M lassen sich die vier Teilkufen K, im einzelnen Kiel, K12, K21, K22, planparallel
und fluchtend zueinander ausgerichtet an dem aus Fig. 1 ersicnblichen Chassis des
Doppelkufen-Schlittschuhs montieren. Unter Chassis wird der aus Fig. 1 ersichtliche
Schlittschuh,Grundkörper ohne die Stehbolzen 5 und die daran befestigten Teilkufen
und ohne die zugehörigen Kufen-Befestigungsmittel verstanden, wie weiter unten noch
anhand der Fig. 6 erläutert. Die Vorrichtung M nach Fig. 4, 5 weist die folgenden
Bestandteile auf: Eine Grundplatte 40, die als Führungsbett für zwei planparallel
zueinander bewegbare und senkrecht zur Grundplatte 40 stehende erste Spannbacken
SO dient.
-
Diese beiden Spannbacken 50 sind als Doppelspannbacken zum Spannen
und Justieren jeweils eines längsseitigen Kufenpaares K11, K21 (rechte Hälfte der
Fig. 4) bzw.
-
K12, K22 (linke Hälfte der Fig. 4) vorgesehen. Die Spannbacken 50
sind mittels Nut-'und Pederführung 41, 51 bodenseitig an der Grundplatte 40 in Spannrichtung
(siehe Pfeil ff) geführt und mittels der beiden Spindeltriebe 52, von denen nur
der vordere deutlich erkennbar ist, zu- und voneinander bewegbar. Weitere Bestandteile
der Vorrichtung M sind die zweiten Spannbacken 60, die als EinzelSpannbckc'n paarweise
in Kufchlängsrichtung gg hintereinanderliegend je einer DoppelspEmn-
backe
50 zugeordnet und an letzterer in Spannrichtung ff geführt sind. Dazu dient je eine
Nut-Feder-Führung 52, 61 mit je einer Führungsnut 52 an der Oberseite des horizontalen
L-Schenkels 53 der Doppelspannbacke 50 und mit einer Feder- bzw. Führungsleiste
61 an der Unterseite der Einzelspannba'cken 60. Von den vertikalen Schenkeln 54
der Doppelspannbacken 50 einerseits und den zugehörigen Binzelspannbacken 60 andererseits
werden Aufnahmeräume 70 für die schon erz unten Teilkufen K und für zusammen mit
den Teilkufen K einfügbare geteilte Lochschablonen 80 gebildet (siehe auch Fig.
5).
-
Diese Lochschablonen 80 sind also jeweils zusammen mit je einer Teilkufe
K in die von den Klauen der Doppel-und der Einzelspannbacken 50, 60 gebildeten Aufnahmeräume
70 so einfügbar, daß, wie es Fig. 4 zeigt, die KuSenaussparungen 15 gegenuber71egrender
Teilkufen K und eines der Löcher 81 der beigefügten Lochschablonen 80 in Richtung
ff miteinander fluchten. Die Einzelspannbacken 60 sind in Spannrichtung ff auf je
zwei Führungsbolzen 62 geführt und können mittels auf die freien Gewindeenden dieser
Bolzen 62 aufschraubbarer Flügelmuttern 63 so verspannt werden, daß die eingefügten
Teilkufen K und Lochschablonen 80 fixiert sind.
-
Von den vier Teilkufen K wird zweckmäßig das erste Teilkafenpaar K11,
K12 zuerst eingespannt. Dabei dienen die an den Doppelspannbacken 50 jeweils festgeschweißten
Anschlagbleche 55 als Ausrichtnormal für die Lochschablonen 80 und damit die zugehörigen
Teilkufen Kiel, K12. Doppel- und Einfachspannbacken 50, 60 haben'maulförmige Ausnehmungen
50', 60g.
-
Sind die. letztgenannten Teilkufen in Fahrer Justierposition fixiert,
so wird das zugehörige Schlittschuh-Chassis in den mittleren ATlfnahmeraum 71 zwischen
den gegenüberliegenden Doppelspannbacken SO so eingefügt daß ein bei 90 angedeubeter
Hilfsbolzen durch die Schablonenlöcher 81, die Kufenaussparungen 15 und den
Stehbolzen-Aufnahmekanal
5.1 des vorderen Lagerbockes L1 (vgl. Fig. 1) hindurchgesteckt werden kann. Damit
ist eine eindeutige Zuordnung des Chassis zur Vorrichtung M gegeben, und es können
nun die hinteren Teilkufen K21, K22 und die zugehörigen Lochschablonen 80 auf den
hinteren Stehbolzen-Aufnahmekanal 5.1 des Chassis-Lagerbockes L2 ausgerichtet und
mittels der Einzelspannbacken- 60 fixiert werden. Nun kann'der hintere Stehbolzen
5 in das- Chassis eingetrieben werden. Ist dies geschehen, so kann der Hilfsbolzen
90, welcher als glatter Bolzen lediglich in losem Paßsitzeingefügt wurde, herausgenommen
werden, und stattdessen kann dann der vordere Stehbolzen 5 durch die Löcher 81 der
vorderen Lochschablonen 80, die Kufenaussparungen 15 und die (aus Fig. 4 nicht ersichtlichen)
Stehbolzen-Aufnahmekanäle 5.1 eingetrieben werden. Da die Relation der Stehbolzen
5 zum Chassis nun fixiert ist, können die Einzelspannbacken 60 durch Lösen der Flügelmuttern
63 geöffnet und die mittels der Teilfuge 82 im wesentlichen horizontal geteilten
Lochschablonen 80 mit ihrem Oberteil 83 entfernt werden. Es können nun auf die Stehbolzen
5 die aus den Figuren 1 bis 3 ersichtlichen Zahnscheiben 26 bzw. Beilagscheiben
29 und die Spannmuttern 16 von außen auf die freien Stehbolzen schäfte aufgesetzt
bzw. aufgeschraubt werden, wobei mit den Stehbolzen 5 innerhalb der Vorrichtung
M bereits die inneren Zahnscheiben 24 (Fig. 1) bzw. 28 (Fig. 2) und gegebenenfalls
Abstandsbüchsen 5.2 bereits eingefügt waren.
-
Die Grundplatte 40 der Vorrichtung M nach Fig. 4 weist an ihren vier
Eckpunkten Stützfüße 42 auf, mit der sie auf den Fußboden oder einen Arbeitstisch
aufgesetzt werden kann. Der Spindeltrieb 52 an den Doppelspannbacken 50 ist in Gewindebüchsen
56a vLnd 56b der in Richtung gg weisenden erlat,igen oi).,nnbiick(raver-
längerungen
57 gelagert, wobei z,B. die Gewindebüchse 56a ein Linksgewinde und die Gewindebüchse
56b ein Rechtsgewinde aufweist. Das in der Gewindebüchse 56a verstellbare zugehörige
Linksgewinde der Spindel 52 ist mit 58a, das in der GewindebUchse 56b yerstellbare
Rechtsgewinde mit 58b bezeichnet, 59 ist ein Vierkant zum Ansetzen eines Spindeldrehschlüssels.
Durch Drehen der Spindel in Gegenzeigerrichtung kann also die lichte Weite des Zwischenraumes
71~verkleinert, durch Drehen in Uhrzeigerrichtung vergrößert werden. Natürlich ist
auch eine Vertauschung von Links- und Recht'sgewinde möglich, so daß bei Drehung
in Ulirzeigerrichtung die Doppeispannbacken 50 aufeinander zu bewegbar sind.
-
Damit ist eine Anpassung der Vorrichtung M an die Spur-bzw. Kufenweite
des zugehörigen Schlittschuhs möglich.
-
Auch die Lochschablone 80 ist nur beispielsweise dargestellt; es können
naturgemäß mehrere Lochschablonen mit unterschiedlichen Abständen ihrer Löcher 81
vorgesehen sein, so daß alle Schlittschuhgrößen von kleinüber mittel bis groß erfaßbar
sind, wobei die Zugänglichkeit zu den Löchern 81 und Aussparungen 15 durch die maulförmigen
Ausnehmungen 50', 602 gegeben-ist, Fig. 6 verdeutlicht, daß der Doppelkufen-Schlittschuhauch
durch einfache Unwandlung eines Rollerskate herstellbar und auch wieder in einen
Rollerskate umwandeibar ist, wobei gleiche Teile zu Fig. 1 mit den gleichen Bezugszeichen
versehen sind und die in Fig0 6 dargestellte Rollerskate-Ausfuhrung ein im Vergleich
zu Fig. 1 etwas abgewandeltes Chassis aufweist. Der mit der Basisplatte 1 verschraubbare
Schuh ist mit 100 bezeichnet, die seine Sohle 101 bzw. seinen Absatz 1.02 durchdringenden
vier Haltesdhraüben mit 32. Diese werden durch die Basisplatten-Bohrungen 2.1 gesteckt,
so daß der Schuh 100 durch Aufschrauben von Muttern auf die Schrauben 32 mit der
Basisplatte 1-fest verspannt werden kann Durch den absatz 102 ist eine geringe
Schuh-
bzw. Fahrer-Neigung nach vorne gewährleistet, so daß die Gefahr, nach hinten zu
fallen, praktisch ausgeschlossen ist0 Dies könnte bei einer Schuhsohle ohne Absatz
auch durch eine entsprechend schwach keilförmige Ausbildung der Basisplatte 1, so
daß die obere Fläche der Basisplatte 1 von hinten nach vorne schräg geneigt verläuft,
erzielt werden. Zur federelastischen Versteifung der Basisplatte 1 ist mit dieser
eine Federschiene 33 verschraubbar, die bei der Umwandlung in einen Schlittschuh
beibehalten werden kann. Wie es Fig. 6 deutlich zeigt, brauchen hierzu lediglich
die Laufrollen R, d. h. im einzelnen die vier Rollen R11, R12, R21 und R22,zusarninen
mit ihren zugehörigen Kugellagerbüchsen 34, Beilagscheiben 35 und gegebenenfalls
Abstandsbüchsen 36 sowie die RollekStehbolzen 5r entfernt,und durch die anhand der
Figuren ?bis 3 erläuterten Schlittschuh-Teile ersetzt zu werden. Wie bereits ersahnt,
kann auch der Stopper 20 mit seiner Halteschraube 20a entfernt werden, da seine
Funktion durch die Zähne 18.1 der vorderen Teilkufen K1 übernommen wird. Wie bereits
von Roller-Skates bekannt, bestehen die Lagerböcke L bzw. L1, L2 und die Federschiene
33 aus Qualitätsstahl. Dies trifft auch für die Spannschrauben 12' (Fig. 6) bzw.
Spannbolzen 12 (Fig0 1 ebenso wie für die Tellerscheiben 11.1, 11.2 zu. Die Lenkpuffer
10.1, 10.2 bestehen aus einem zähen Kunststoff, z.B. auf Polypropylen- oder Polyäthylen-Basis.
Die Spannschrauben 12' in Fig. 6 werden in entsprechende Innengewindebüchsen 37,
die in die Basisplatte 1 einlassen sind, verdrehungssicher eingeschraubt in Abweichung
von der Ausführung nach Fig. 1, und die Muttern 12.1', sind von außen zuganglich,
Eo daß auch bei dieser Ausführung die Vorspannung der Lenkpuffer 10.1, 10.2 bei
aufgesetztem Schuh verändert werden kann.
-
6 Figuren 9 Patentansprüche