DE3037925A1 - Schaltungsanordnung zur messung elektrischer eigenschaften - Google Patents
Schaltungsanordnung zur messung elektrischer eigenschaftenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnving zur Messung elektrischer Eigenschaften wie Widerstände, Kapazitäten
und Induktivitäten, bei der ein durch die zu messende Größe veränderliches Schaltelement Bestandteil einer
Brückenschaltung ist.
Bei Brückenschaltungen bekannter Ausführungen werden die Widerstände der Brückenzweige möglichst weitgehend aneinander
angepaßt und nur kleine Veränderungen des meßwertabhängigen Widerstandes bei der direkten Auswertung der
Diagonalspannung zugelassen. Bei der Nullmethode wird die
durch Veränderung des meßgroßenabhangigen Schaltelementes
hervorgerufene Verstimmung der Diagonalspannung durch die entsprechende Veränderung an einem weiteren Schaltelement
der Brückenschaltung kompensiert bis die Diagonalspannung wieder den Wert null erreicht hat. Hierbei ist die Veränderung
des weiteren Schaltelementes das Meßsignal. Bei beiden Varianten der vorerwähnten Meßbrücken werden die
Brückenzweige aus einer gemeinsamen Spannungsquelle gespeist. Diese bekannten Ausführungen der Meßbrücken benötigen
zu einer ausreichend genauen Messung einen hohen Aufwand bei der Kompensationsmethode bzw. sind nur in
einem kleinen Bereich der Änderung des Widerstandswertes einsetzbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung anzugeben, mit der es auf einfachste Weise möglich ist,
große Änderungen des Widerstandswertes eines Schaltelementes in einer Brückenschaltung in eine proportionale bzw.
umgekehrt proportionale Änderung der Diagonalspannung der Brücke umzuformen, wenn die Diagonalspannung null ist für
Widerstandswerte des veränderlichen Schaltelementes, die klein bzw. groß sind im Vergleich zu den Widerstandswerten
der restlichen Schaltelemente der Brückenschaltung, insbesondere wenn der Widerstandswert des veränderlichen
Schaltelementes gegen null bzw. gegen unendlich strebt.
Bei einer Schaltungsanordnung zur Messung elektrischer Eigenschaften
in der eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwei Brückenzweige
mit je wenigstens zwei in Reihe geschalteten Schaltelementen wie Widerstände, Kapazitäten und Induktivitäten
sowie Kombinationen derselben vorgesehen sind, von denen ein Schaltelement durch die zu messende Größe in seinem
Widerstandswert veränderbar ist, daß die Brückenzweige an eine gemeinsame Spannungsquelle mit zwei Ausgängen mit
unterschiedlichen Spannungswerten angeschlossen sind, wobei die Spannung am Brückenzweig ohne das durch die zu messende
Größe veränderliche Schaltelement sich von der Spannung am anderen Brückenzweig durch den Faktor a unter scheidet,
und daß die Spannungsdifferenz zwischen den Diagonalpunkten
der Brückenzweige als Meßsignal dient.
Der konstante Faktor a wird zur Erzielung übersichtlicher und einfacher Verhältnisse größer als 1 gewählt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht
die gemeinsame Spannungsquelle aus einer Wechselspannungsquelle
mit einem nachgeschalteten Übertrager mit einer Eingangs- und einer Ausgangswicklung, bei der an der letztgenannten
eine Anzapfung derart angeordnet ist, daß zwischen Anfangs- und Endpunkt der Ausgangswicklung die größere
Spannung und zwischen dem Anfangspunkt und der Anzapfung
die kleinere Spannung abgreifbar sind.
Auch kann es vorteilhaft sein, die gemeinsame Spannungsquelle aus einer Wechselspannungsquelle mit einem nachgeschalteten
Übertrager mit einer Eingangswicklung und zwei Ausgangswicklungen zu bilden, wobei die Windungszahlen der
Ausgangswicklungen sich durch den Faktor a unterscheiden.
Wenn die Brückenschaltung komplexe Schaltelemente enthält, ist es zweckmäßig, die Schaltungsanordnung dahingehend
zu erweitern, daß die durch komplexe Schaltelemente verursachte Phasenverschiebung in ihrer Auswirkung auf das Meßsignal
eliminiert wird. Dies wird dadurch erreicht, daß an den Diagonalpunkten der Brückenzweige jeweils ein Gleichrichterventil
angeschlossen wird, jedem Gleichrichterventil ein elektronischer Speicher nachgeschaltet wird und
die Differenz der Gleichspannungen an den Ausgängen der Speicher als Meßsignal verwendet wird.
Es kann vorteilhaft sein, die Gleichrichterventile in an sich bekannter Weise außerdem mit einer Impedanzwandlerschaltung
zu verbinden, um eine widerstandsmäßige Entkopplung zwischen den Schaltelementen der Brückenzweige und
der elektronischen Speicher zu erreichen.
Die wesentlichen Vorteile der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
bestehen .in dem robusten und einfachen Aufbau, der weitgehend frei von störanfälligen und komplizierten
elektronischen und elektro-mechanischen Bauelementen ist, wobei als weiterer Vorteil die Unabhängigkeit des Nullsignals
von Spannungsschwankungen der Speisespannung hinzu
kommt. Die Schaltungsanordnung zeichnet sich ferner dadurch aus, daß für das veränderliche Schaltelement auch
die extremen Widerstandswerte null und unendlich zugelassen sind und daß sowohl proportionale als auch umgekehrt
proportionale Widerstandsfunktionen des Schaltelements, das durch die zu messende Größe in seinem Widerstandswert
veränderlich ist, in Abhängigkeit von der zu messenden elektrischen Eigenschaft in eine proportionale Änderung
des Meßsignals umgeformt werden kann.
Die Schaltungsanordnung nach der Erfindung ist überdies auch dann einsetzbar, wenn in den Brückenzweigen mehrere
veränderliche Schaltelemente wie Widerstände, Kapazitäten und Induktivitäten sowie Kombinationen derselben auftreten.
Bei Betrieb mit Wechselspannung bietet die Schaltungserweiterung
die Vorteile, daß Phasenverschiebungen eliminiert werden und die so gebildeten Gleichspannungspotentiale mit
Hilfe der modernen Halbleitertechnik einfacher zu bearbeiten sind als Wechselspannungspotentiale und daß die Schaltungsanordnung
für alle Frequenzen und für alle Spannungsformen wie Sinus-, Rechteck-, Dreieck-, Sägezahnformen usw.
einsetzbar ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer in der Zeichnung
als Ausführungsbeispiel dargestellten Schaltungsanordnung
näher erläutert.
Die dargestellte Schaltungsanordnung zur Messung elektrischer
Eigenschaften wie Widerstände, Kapazitäten und Induktivitäten enthält eine Brückenschaltung 1 mit vier
Schaltelementen Z-, Z3, Z^ und Z., von denen der Widerstandswert
wenigstens eines Schaltelementes durch die zu messende Größe veränderlich ist. Die Brücke 1 wird aus
einer Wechselspannungsquelle 2 gespeist, an deren Ausgängen
die Spannungen U und aU abnehmbar sind, wobei der Ausgang mit der Spannung U an den Brückenzweig Z_, Z. und
der Ausgang mit der Spannung au an den Brückenzweig Z ,
Z_ der Brückenschaltung 1 angeschlossen ist. Die Differenz
der Spannungspotentiale zwischen den Diagonalpunkten A und B der Brückenschaltung 1 bildet das Meßsignal A υ.
Für die Differenz der Spannungspotentiale an den Punkten
A und B gilt die Beziehung:
AU = UÄT, = U
AB ' Z, + Z
Z1 . Ζ-Wird zum Beispiel in dieser Gleichung a = —- gewählt,
so ist die Spannungsdifferenz U umgekehrt proportional
der Widerstandsänderung von Z4. Somit kann die Brückenschaltung
vorteilhaft eingesetzt werden für Meßaufgaben, bei denen die zu messende Größe als Widerstandsänderung
einer Meßbrücke dargestellt wird und sich der Widerstandswert umgekehrt proportional zum Wert der Meßgröße verhält.
Die Spannungsdifferenz U,_ ist also direkt proportional
der Meßgröße.
Die Schaltungsanordnung ist auch dann im Sinne der Erfindung
anwendbar, wenn Z- das durch die Meßgröße veränderliche Schaltelement enthält und/oder die Spannungsdifferenz
UBA das Meßsignal darstellt.
Zur Eliminierung einer durch eventuell vorhandene komplexe Schaltelemente verursachte Phasenverschiebung in ihrer
Auswirkung auf das Meßsignal ist an Diagonalpunkte A, B der Brückenschaltung 1 je eine Meßkette angeschlossen.
Jede Meßkette enthält ein Gleichrichterventil 3 sowie einen nachgeschalteten Speicher 4, z.B. ein Kondensator, wobei
an den Endpunkten der beiden Meßketten ein Verstärker 5 zur weiteren Verarbeitung der Gleichspannungspotentiale
angeschlossen ist. Die Gleichrichterventile können als Einweg- oder Zweiweggleichrichter ausgebildet sein.
Die Spannungspotentiale an den Diagonalpunkten A, B der Brückenschaltung 1 werden durch die Gleichrichterventile
3 in Gleichspannungswerte umgeformt, die den nachgeschalteten Speichern 4 zugeführt werden, die sich auf das jeweilige
Spitzenpotential aufladen, welche infolge der in rückwärtiger Richtung sperrenden Wirkung der Gleichrichterventile
eine Zeitlang erhalten bleiben. An den Ausgängen der Speicher 4 treten somit Gleichspannungspotentiale
auf, die nicht mehr von der Phasenverschiebung der Spannungspotentiale der Diagonalpunkte A, B der Brücken-
- 8 Schaltung 1 beeinflußt sind.
Eine praktische Anwendung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
ergibt sich bei der Temperaturmessung mit Meßwertauf
nehmern, bei denen im zugelassenen Meßbereich große
Änderungen des Widerstandswertes mit hoher Genauigkeit und
Zuverlässigkeit erfaßt werden sollen. Dies ist besonders bei Verwendung von Halbleiterwiderständen mit großen negativen
Temperaturkoeffizienten der Fall. Infolge dieser Eigenschaften der Schaltungsanordnung ist es auf einfache
Weise möglich, eine zu messende Temperatur in eine direkt proportionale Spannung umzuformen.
Eine weitere praktische Anwendung dieser Brückenschaltung
ergibt sich bei der Leitfähigkeitsmessung wässriger Elektrolytlösungen mit an sich bekannten Leitfähigkeitsgebern,
wobei der elektrische Widerstand der Lösung umgekehrt proportional der Leitfähigkeit ist. Auch hier ist es auf einfache
Weise möglich, die elektrische Leitfähigkeit in eine direkt proportionale Spannung umzuformen.
Als eine weitere Anwendung der Brückenschaltung ist die Messung der Kapazität oder Induktivität komplexer Widerstände
zu nennen. Hierbei wird eines der Schaltelemente Z5 oder Z. als Schwingkreis mit unendlichem Widerstand
oder mit dem Widerstand null ausgebildet. Wird nun diesem Schwingkreis ein komplexer Widerstand in geeigneter Weise
parallel oder in Serie zugeschaltet, so schwingt der Kreis nicht mehr mit der Resonanzfrequenz. Die Verstimmung bewirkt
schon bei kleinen Änderungen eine große Widerstandsänderung des als Brückenwiderstand geschalteten Schwingkreises.
Die Größe der Differenzspannung 4ü ist somit direkt proportional der Größe des komplexen Widerstandes.
Durch die Steilheit der Resonanzkurve ist somit die Möglichkeit gegeben, auf einfache Weise sehr kleine komplexe
Widerstände zu messen.
Claims (5)
- 3037025Radt, Finkener, EmestiPatentanwälte Heinrich-König-Straße« 119BochumFemsprtttw (02J4) 47727/ 28 Teicgrammitdrcue: Radtpatoit Bochum80 130 WE/HHSchaltungsanordnung zur Messung elektrischer EigenschaftenPatentansprüche(lj Schaltungsanordnung zur Messung elektrischer Eigenschaften wie Widerstände, Kapazitäten und Induktivitäten, bei der ein durch die zu messende Größe veränderliches Schaltelement Bestandteil einer Brückenschaltung ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Brückenzweige mit je wenigstens zwei in Reihe geschalteten Schaltelementen (Z1, Z und Z_, Z.) wie Widerstände, Kapazitäten und Induktivitäten sowie Kombinationen derselben vorgesehen sind, von denen ein Schaltelement durch die zu messende Größe in seinem Widerstandswert veränderbar ist, daß die Brückenzweige an eine gemeinsame Spannungsquelie (2) mit zwei Ausgängen mit unterschiedlichen Spannungswerten (U bzw. aU) angeschlossen sind, wobei die Spannung (aU) am Brückenzweig ohne das durch die zu messende Größe veränderliche Schaltelement sich von der Spannung (U) am anderen Brückenzweig durch den Faktor a unterscheidet, und daß die Spannungsdifferenz zwischen den Diagonalpunkten (A, 3) der Brückenzweige als Meßsignal (AU) dient.
- 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Faktor a größer als 1 ist.
- 3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Spannungsquelle (2) aus einer Wechselspannungsquelle mit einem nachgeschalteten Übertrager mit einer Eingangs- und einer Ausgangswicklung besteht, bei der an der letztgenannten eine Anzapfung derart angeordnet ist, daß zwischen Anfangs- und EndpunktOBIGINAL INSPECTEDder Ausgangswicklung die größere Spannung (aU) und zwischen dem Anfangspunkt und der Anzapfung die kleinere Spannung (U) abgreifbar sind.
- 4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Spannungsquelle (2) aus einer Wechselspannungsquelle mit einem nachgeschalteten Übertrager mit einer Eingangs- und zwei Ausgangswicklungen besteht, wobei die Windungszahlen der Ausgangswicklungen sich durch den Faktor a unterscheiden-.
- 5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die durch komplexe Schaltelemente verursachte Phasenverschiebung in ihrer Auswirkung auf das Meßsignal eliminiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß an die Diagonalpunkte (A, B) der Brückenzweige jeweils ein Gleichrichterventil (3) angeschlossen ist, daß jedem Gleichrichterventil (3) ein elektronischer Speicher (4) nachgeschaltet ist und daß die Differenz der Gleichspannungspotentiale an den Ausgängen der Speicher (4) als Meßsignal dient.
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Family Applications (1)
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