DE30370C - Schaltvorrichtung für die aus mehreren Theilen bestehende Ankerwindung nebst besonderer Bewegungsart des Motors zur Inbetriebsetzung dieser Schaltvorrichtung - Google Patents
Schaltvorrichtung für die aus mehreren Theilen bestehende Ankerwindung nebst besonderer Bewegungsart des Motors zur Inbetriebsetzung dieser SchaltvorrichtungInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine
dynamo-elektrische Maschine für starke Ströme und ist durch die Anordnung mehrerer Anker
charakterisirt, deren Wellen einander parallel sind und von denen einige, und zwar die mittleren,
zwischen je zwei Polstücken rotiren, während die beiden ä'ufseren nur auf einer Seite in einem magnetischen Felde sich drehen
und vortheilhaft zum Erregen der Maschine dienen können.
Die Polstücke erhalten abwechselnde Polarität, und auf den Ankerwellen, welche durch
eine gemeinschaftliche Welle getrieben werden, aber einzeln ausgerückt werden können, sind
Schaltvorrichtungen angebracht, um einen Theil der den Anker bildenden Spiralwindungen ein-
oder auszuschalten, je nachdem die Stärke des Stromes im Arbeitsstromkreise mit ein- oder
ausgeschalteten Widerständen wechselt. Zum automatischen Betriebe dieser Schalteinrichtung
sind Elektromotoren vorgesehen.
Auf beiliegender Zeichnung stellt Fig. 1 eine Ansicht, Fig. 2 einen Grundrifs einer solchen
■» Compound «-Dynamomaschine dar. Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch einen Anker mit Commutator
nebst Schaltvorrichtung zur Veränderung der Länge der Ankerwindungen und den Motor
zum Betriebe dieser Schaltvorrichtung. Fig. 4 ist eine Ansicht des an jedem Anker angeordneten
Commutators, Fig. 5 eine Ansicht der Schaltvorrichtung zur Veränderung der Länge
der Ankerwindungen. Fig. 6 zeigt eine Modification in der Verbindung des Commutators
mit der Schaltvorrichtung zur Veränderung der Länge der Ankerwindungen, und Fig. 7 endlich
ist eine perspectivische Ansicht eines der Kerne für die Ankerspiralen. .
Die durch Joche B1 B% mit einander verbundenen
Schenkel der Elektromagnete A1 A2 sind an ihren unteren Enden mit Polstücken
C1 C2 C3 und C4 versehen, welche an je zwei
einander parallelen Seiten halbcylindrische Aussparungen c besitzen, innerhalb deren die
Anker D1D2D3 D* und D5 rotiren. Die Drahtwindungen
der Elektromagnete liegen in einem Stromkreise, wobei die Richtung derselben so angeordnet ist, dafs unter dem Einflufs des
Stromes die Polstücke abwechselnde Polarität erhalten, derart, dafs z. B. das Polstück C1
Nordmagnetismus, das Polstück C2 Südmagnetismus etc. zeigt.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, rotiren die bei-r
den äufseren Anker D1 und jD5 einseitig in
einem magnetischen Felde, während die drei inneren Anker D2 D3 und -D4 zwischen je zwei
Polstücken, d. h. in zwei Feldern von entgegengesetzter Polarität rotiren.
An den Enden jedes Polstückes ist eine Eisenplatte E befestigt, welche dazu dient, das
magnetische Feld über die Kopfenden der in denselben rotirenden Anker auszudehnen. Auf
der einen Seite der Maschine können diese Platten E auch zur Befestigung der Lagerböcke
F aus nichtmagnetischem Material dienen, deren Lager f die Enden der Ankerwellen d
aufnehmen.
Sämmtliche Ankerwellen d sind einander parallel und werden mittelst konischer Frictions-
räder / und H aus comprimirtem Papier von der gemeinschaftlichen Antriebswelle G mit
Riemscheibe g getrieben.
Es ist zweckmäfsig, die Räder H mittelst Nuth und Feder auf der Welle G verschiebbar
anzuordnen, damit man jeden Anker für sich nach Belieben ausrücken kann. Zu diesem
Zwecke wird die mit Ringnuth ft2 versehene Nabe h1 jedes Rades H von den Gabelenden j
des um j1 drehbaren Ausrückhebels J erfafst,
welche mittelst Hebels K, dessen Zapfen k1 in
einen Schlitz k des Hebels J greift, die Verschiebung der Räder H und damit die Ein-
oder Ausrückung der betreffenden Ankerwellen ermöglicht. Die Construction der unter sich
gleichen Anker ist aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich. Dieselben bestehen hier aus acht
Spiralen L1 bis L8 aus isolirtem Draht, welche
ringförmig um Welle d angeordnet sind. Jede Spirale, welche übrigens, wie später auseinandergesetzt
werden wird, aus mehreren Abtheilungen besteht, ist um einen hohlen Kern M
von rechteckigem Querschnitt gewickelt, der in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise aus den
vier Theilen m1 m2 m3 und m4 zusammengesetzt
ist.
Diese Theile bilden an den Längskanten zapfenartige Vorsprünge n, welche etwas gegen
die Bewickelung vorstehen und in entsprechende Schlitze n1 fassen, die an den Längskanten der
horizontalen Stege oder Traversen N angeordnet
sind, welche die beiden auf der Welle d befestigten Scheiben O und O1 aus weichem
Eisen mit einander verbinden. Zu diesem Zwecke sind an den nach innen gelegenen Flächen dieser Scheiben Ansätze 0 vorgesehen,
an welchen die Stege N durch Bolzen befestigt sind. Um die Spiralen L1 etc. auf eine
möglichst grofse Ausdehnung mit inductionsfähigem Metall zu umgeben, sind auf der nach
innen gelegenen Seite der Spiralen L1 etc. Platten P aus weichem Eisen angeordnet, die
in auf den einander zugekehrten Flächen der Scheiben O1 O2 angebrachte Aussparungen o1
fassen und so gehalten werden. Zwischen den Spiralen L1 etc., den Scheiben O und O1 und
den Platten P sind hinreichende Zwischenräume gelassen, so dafs eine freie Circulation der Luft
für die Kühlung der Maschine eintreten kann. Die Zahl dieser Spiralen L1 etc. kann auch
eine andere sein.
Jede Ankerspirale besitzt mehrere hinter einander geschaltete Abtheilungen, und von den
Verbindungspunkten, sowie von dem inneren, d. h. dem Kern am nächsten gelegenen Ende
des Wickelungsdrahtes gehen Leitungen in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise durch einen
später zu beschreibenden Apparat nach den entsprechenden Stellen der Bewickelung der
diametral gegenüberliegenden Spirale. Die äufseren Enden der Bewickelung der Spiralen
sind mit den acht Segmenten r1 r1 bis r4 r*
des Commutators R verbunden, der auf der Welle d sitz! und mit derselben rotirt.
Dieser Commutator besteht aus einer metallischen Scheibe S, welche auf der einen Seite
mit comprimirtem Papier 5 oder einem anderen isolirenden Material bekleidet ist.
Die Commutatorsegmente r1 r1 etc. sind an
der Eisenscheibe 5 mittelst Stutzen s2 derart
befestigt, dafs ein hinreichender Zwischenraum für die freie Circulation der Luft verbleibt und
die Bildung von Nebenschlüssen infolge Anhäufung von Metallstaub verhindert wird.
Die Segmente r1 r1 etc. sind so angeordnet,
dafs sie zur Achse d concentrische Ringe bilden. Jeder Ring enthält zwei einander diametral
gegenüberliegende Segmente, und zwischen die letzteren fafst ein von der Scheibe S ausgehender
Vorsprung s3 aus isolirendem Material.
Die so gebildeten vollständigen Ringe sind in Bezug auf einander so gruppirt, dafs die iso-^
lirenden Segmente s3 regelmäfsig gegen einander
versetzt sind, wie dies Fig. 4 klar darstellt.
Auf der Zeichnung besitzt der Commutator vier Ringe mit acht Segmenten, entsprechend
den acht Spiralen L1 bis L8 des Ankers. Die Anzahl der Ringe variirt natürlich nach der
Anzahl der Ankerspiralen.
Der Commutator ist in Bezug auf die Polstücke der Schenkel so angeordnet, dafs während
derjenigen Periode einer Umdrehung, wo in irgend einer Ankerspirale, z. B. in der
Spirale L1, ein Strom von bestimmter Richtung erzeugt wird, das äufsere Ende des Wickelungsdrahtes
durch das zugehörige Segment r1 mit der Collectorbürste ΤΛ verbunden ist. · Das
innere Ende des betreffenden Wickelungsdrahtes der Spirale L1 ist mit dem inneren
Ende des Wickelungsdrahtes der diametral gegenüberliegenden Spirale L5 und das äufsere
Ende der Bewickelung dieser Spirale durch das dem Segment r1 diametral gegenüberliegende
Segment r1 mit der Collectorbürste T2
verbunden. Sowie jedoch der in den Spiralen L1 und L5 erregte Strom verschwindet oder
doch so geschwächt wird, dafs er praktisch nicht mehr benutzt werden kann, entsteht eine
Unterbrechung an den Bürsten T1 T2 durch
die Segmente s3 aus isolirendem Material. In dem Augenblick oder unmittelbar bevor die
Verbindung mit irgend einer Spirale aufgehoben wird, erfolgt die Verbindung der nächst-'
folgenden Spirale mit den Bürsten. Auf diese Weise wird stets ein Strom von den Bürsten
aufgenommen, der von einer gleichen Menge erregbaren Wickelungsdrahtes herrührt.
Die Commutatorbürsten T1 und T2 sind an
den Enden der um die Nabe ss verstellbaren Arme s4 mittelst Klemme s6 und Stellschraube s7
befestigt. Die relative Stellung der Bürsten
kann von Hand derart reg-ulirt werden, dafs
die Bürsten den Commutator an geeigneter ■ Stelle berühren.
Um die Bildung von Entladungen und Funken zwischen den beiden Bürsten T1 und T2 und
den auf- einander folgenden Commutatorsegmenten bei der Stromunterbrechung zu vermeiden,
sind eine Anzahl Contactsegmente i1 bis i8 nebst zwei von den ersten Bürsten unabhängigen
zugehörigen Bürsten Γ3 und 7"4
angeordnet, um die auf einander folgenden Spiralen unmittelbar bevor oder im Augenblick, wo
ihre Verbindung mit den Bürsten T1 und T'2 unterbrochen wird, kurz zu schliefsen. Die
Segmente i1 bis f8 werden zweckmäfsig hinter
der Scheibe S in Form eines Ringes angeordnet und durch Bolzen mit derselben verbunden.
Das äufsere Ende der Bewickelung der Spirale L1 ist an Segment t1, das entsprechende
Ende der Spirale L2 an Segment i2
angeschlossen u. s. w. Die beiden Contactbürsten T3 und T* sind durch einen Draht ι
mit Widerstand T5 zur Abschwächung .des
durch denselben gehenden Stromes mit einander verbunden. Die Segmente t und r sind
in Bezug auf einander sowie auf ihre Contactbürsten derart angeordnet, dafs unmittelbar
bevor die Bürsten T1 oder T2 die Segmente r
verlassen, die Segmente t mit den Bürsten T3
oder T* in Berührung kommen; der in den Ankerspiralen befindliche Stromrest wird auf
diese Weise in den Draht ι entladen.
Um die Stärke des in jedem Anker erregten Stromes unabhängig von den Strömen der
anderen Anker zu reguliren, sind, wie dies bereits auseinandergesetzt, die einzelnen Ankerspiralen
in verschiedenen Abtheilungen bewickelt und Vorrichtungen getroffen, um eine
oder mehrere Abtheilungen der Bewickelung in den Leitungskreis ein- oder aus demselben
auszuschalten.
Zu diesem Zwecke wird auf der Welle d an der dem Commutator R gegenüberliegenden
Seite jedes Ankers eine Scheibe U aus nichtleitendem Material, beispielsweise comprimirtem
Papier, angeordnet, welche auf der Metallplatte U2 mit acht radialen Reihen Contactstiften
u, entsprechend den acht Ankerspiralen, versehen wird. Die Anzahl der radialen Stiftreihen
variirt natürlich auch hier nach der Anzahl der Ankerspiralen. Jede Contactstiftreihe
enthält die gleiche Anzahl gleich weit von einander abstehender Contactstifte, die in zu der
Welle d concentrischen Kreisen angeordnet sind. Diese Contactstifte sind durch Drähte u2
mit den Enden der Spiralen L der Anker D derart verbunden, dafs die dem Kern dieser
Spiralen zunächst liegenden Enden der Bewickelung an die der Welle d zunächst gelegenen
Contactstifte u, die Verbindungspunkte der ersten Abtheilung der Wickelungen mit
der zweiten Abtheilung an die folgenden Contactstifte u. s. w. angeschlossen sind, so dafs
demnach die Anzahl der Contactstifte u in jeder radialen Reihe der Anzahl der Wickelungsabtheilungen
einer Spirale entsprechen.
Um nun die gleiche Anzahl von Wickelungsabtheilungen sämmtlicher Spiralen eines Ankers
in den Stromkreis einzuschalten, ist folgende automatisch wirkende Vorrichtung angeordnet.
Die Contactstifte u enden in Knöpfe, welche mit einer Einkerbung M10 versehen sind, wie
insbesondere auch aus Fig. 6 ersichtlich ist; Den Stiften u gegenüber sind die radialen,
durch zwei Stützen. u* von der Scheibe U2
getragenen radialen Metallstege u1 angeordnet,
auf welchen die Metallschieber u3 radial verschiebbar
sind; mit. diesen Schiebern w3 sind durch eine gebogene Feder κ9 kleine Contacträder
U1 verbunden, welche zwei abgerundete Metallzähne u1 und zwei mit denselben abwechselnde
Zähne aus isolirendem Material tragen.
Die Zähne u1 vermitteln eine leitende Verbindung
derjenigen Stifte u, auf welchen sie gerade ruhen, mit dem Steg u1, und je zwei
in einem Durchmesser liegende Stege u1 der Scheibe sind durch einen Leitungsdraht 2 mit
einander verbunden, Fig. 3.
Werden nun die Schieber us durch eine
später zu beschreibende Vorrichtung auf ihren Stegen u1 verschoben, so rollen die Contacträder
U1 auf den Köpfen der Stifte u derart ab, dafs jedesmal ein Metallzahn u1 in den
Schlitz M10 eines Kopfes fafst, während der aus isolirendem Material hergestellte Zahn der
zwischen je zwei Köpfen befindlichen Lücke entspricht.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Lage der Contacträder U1 ist demnach die ganze Bewickelung
der Spiralen eingeschaltet, ein am äufseren Ende der Bewickelung der Spirale L1
eingeleiteter Strom wird somit die ganze Bewickelung derselben durchlaufen und durch
einen Draht u2 vom inneren, d. h. dem Kern der Spirale zunächst gelegenen Drahtende nach
dem der Achse d zunächst gelegenen Stift u der oberen Reihe, durch die Contactvorrichtung
über Steg u\ Draht 2 nach dem Steg u1
der unteren Reihe, zum entsprechenden Knopf u derselben und von hier nach dem inneren
Drahtende der Spirale L5 .gelangen, um deren
ganze Bewickelung zu durchlaufen und am äufseren Ende heraus nach dem Commutator R
zu treten. In gleicher Weise sind je zwei einander gegenüberliegende Spiralen des Ankers
mit einander durch die Schaltvorrichtung verbunden.
Werden nun die Schieber us auf ihren
Stegen u1 nach aufsen geschoben, so kommen
die Contacträder U1 mit den folgenden Stiften u
in Berührung, wodurch die einzelnen Wicke-
lungsabtheilungen nach und nach ausgeschaltet werden, und zwar wird die erste, den Kernen
zunächst liegende Abtheilung ausgeschaltet, wenn die Contacträder U1 die zweiten Stifte u
treffen u. s. w.
Die Verschiebung sämmtlicher Schlitten w3
auf ihren Stegen u1 erfolgt nun durch Hebel Y,
welche in einem isolirt auf der Achse d befestigten Kranz yl um Stifte y drehbar sind,
mit ihren längeren, bei y* geschlitzten Schenkeln
y% die Schieber u3 an Stiften w5 erfassen,
an ihren kürzeren Schenkeln aber durch eine auf Welle d verschiebbare Muffe X der Wirkung
kleiner Federn u entgegen bewegt werden. Das Gabelende der Hebel Y ist ferner
noch durch ein kurzes Stück ya aus nichtleitendem
Material von dem übrigen Theil des Hebels isolirt.
Die Verschiebung der Muffe X auf Welle d erfolgt durch einen kleinen Elektromotor F,
Fig. 3, der eine Welle ν in Umdrehung setzt, die theil weise mit Gewinde versehen ist, so
dafs auf diese Weise eine Mutter v2 auf der
Welle ν verschoben wird, wenn die Welle sich in dem einen oder anderen Sinne dreht.
Diese Mutter v2 bewirkt durch Vermittelung des um u2 drehbaren Hebels W die Verschiebung
der Muffe X, indem das untere, gabelförmige Ende w mit dem geschlitzten Theil w1
die Stifte v3 der Mutter v2 erfafst, während das obere Gabelende jvl mit entsprechenden Stiften
oder Ansätzen in bekannter Weise in die Nuth λ:1 der Muffe X greift. Der Elektromotor
V wird durch den elektrischen Strom nur in einer Richtung in Umdrehung gesetzt,
wobei mittelst Trommel Z und mittelst Seiles das Gewicht v1 hochgewunden wird, Fig. 5.
Dieser Apparat wirkt nun wie folgt:
Wie bereits erwähnt, sind bei der in der Zeichnung dargestellten Lage der Contacträder U1
sämmtliche Spiralabtheilungen des Ankers eingeschaltet, und die Maschine entwickelt die
gröfste Stromstärke. Nimmt nun aus irgend einem Grunde der Widerstand in dem Arbeitsstromkreise ab, so wird dadurch die Stromstärke
zunehmen, der Elektromotor V infolge dessen in Thätigkeit treten und im Sinne des
Pfeiles, Fig. 5, die Welle ν in Umdrehung
setzen; infolge dessen wird die Muffe X auf Welle d im Sinne des Pfeiles, Fig. 3, verschoben,
die Hebel Y schlagen unter dem Einflufs ihrer Federn nach aufsen und verschieben
die Contactschieber us mit den Contacträdern U1
ebenfalls nach aufsen, so dafs dieselben vorerst mit den nächsten Stiften u in Berührung
gelangen und die erste Abtheilung der Bewickelung der Spiralen L ausgeschaltet wird.
Ist die Stromstärke noch zu grofs, so wird der Motor F noch eine weitere Verschiebung der
Muffe X, einen gröfseren Ausschlag der Hebel Y und weitere Ausschaltung von Drahtwickelungen
der Spiralen L hervorrufen, bis das Gleichgewicht erzielt ist und das Gewicht v1
den Motor zur Ruhe bringt. Nimmt hierauf infolge Einschaltung eines Widerstandes die
Stromstärke ab, so wird infolge dessen das Gewicht v1 eine Zurückdrehung der Welle ν
veranlassen, und es wird eine Verschiebung der Muffe X nebst Wiedereinschaltung der Abtheilungen
der Spiralenwickelung eintreten, bis wiederum Gleichgewicht vorhanden ist.
Damit der Elektromotor V Strömen irgend welcher Stärke entspricht, ist es zweckmäfsig,
die Trommel Z konoidisch zu gestalten, so dafs das Gewicht beim Beginn der Aufwickelung
des Seiles einen gröfseren verzögernden Einflufs ausübt und die Regulirvorrichtung bei
geringen Schwankungen nicht sofort in Thätigkeit tritt.
Es ist wünschenswerth, dafs die Periode zwischen der Unterbrechung der Leitung an einem
Contactstift und dem Schlufs der Leitung an dem folgenden Contactstift so kurz als möglich
ist.. Zu diesem Zweck und um zu vermeiden, dafs das Contacträdchen zwischen zwei Contactstiften
stehen bleibt, ist auf der Welle ν ein Arm ^, Fig. 3 und 5, befestigt, der an der
Drehung der Welle ν Theil nimmt und an seinem Ende einen Keil ^1 trägt.
In der Bahn dieses Keiles ist ein Widera
stand ^2 angeordnet in Form zweier nachgiebigen
Arme oder Federn ^3, welche im
normalen Zustande so weit von einander entfernt sind, dafs der Keil ^1 zwischen sie eintreten,
dieselbe aber nicht passiren kann, ohne die Federn ^3 von einander abzubiegen. Durch
diese Einrichtung wird die Bewegung der Welle ν intermittirend.
Die einzelnen Theile dieser Regulirvorrichtung sind nun so angeordnet, dafs bei einer
Umdrehung der Welle ν die Contacträder U1 von dem einen Contactstift u bis zum nächstfolgenden
laufen. Der Widerstand der Federn ^ ist aber hinreichend, um im normalen Zustande
den Keil ^1 zu arretiren und eine Bewegung
des Elektromotors zu inhibiren. Wenn jedoch die Stromstärke derart wächst, dafs der Keil
gezwungen wird, durch die Federn zu gehen, so wird die Welle ν auch sofort eine ganze
Umdrehung ausführen und die. Leitung wird durch die folgenden Contacte u geschlossen.
Diese Thätigkeit wiederholt sich, sobald die Stromstärke wieder hinreichend zugenommen
hat. Damit die Welle ν frei in umgekehrter Richtung sich drehen kann, · sind die Federn ^3
mit dem drehbaren Stück ^4 verbunden, das
durch eine Feder ^5 im normalen Zustande in
aufrechter Lage erhalten wird, jedoch nachgiebt, wenn der Arm \ bei Rückwärtsdrehung
der Welle v. die Federn ^3 trifft.
. Fig. 6 zeigt eine Modification dieser Schaltvorrichtung. Hier ist ein Commutator mit
. Fig. 6 zeigt eine Modification dieser Schaltvorrichtung. Hier ist ein Commutator mit
derselben combinirt zu dem Zweck, den auf der anderen Seite des Ankers angeordneten
Commutator überflüssig zu machen. Jeder Hebel Y besteht hier aus Metall tind ist in
einem isolirten Böckchen gelagert. Die Hebel Y sind von Contactsegmenten i9 bis tw umgeben,
welche einen Ring bilden und mit den Hebeln Y in elektrischer Verbindung stehen. Die Contactbürsten
Te und T1 werden demnach stets
mit den äufseren Enden der entgegengesetzt angeordneten Spiralen verbunden sein. Sind
nun deren innere Enden direct an einander angeschlossen und werden die Verbindungen
zwischen den diametral entgegengesetzten Führungsstegen fortgelassen, so ist klar, dafs an
den Bürsten 71* und T1 ein Strom von wechselnder
Stärke entsprechend der Stellung der Contacträder U1 angesammelt werden kann.
Dieser combinirte Collector und Regulator kann vortheilhaft bei irgend welcher bekannten
Maschinenconstruction verwendet werden.
Die beschriebene Kupplungs-Dynamomaschine kann als eine Combination einzelner Dynamomaschinen
oder als eine einzige Maschine aufgefafst werden, deren Anker hinter einander oder parallel geschaltet werden oder für getheilte
Stromkreise Verwendung finden können.
Die Anzahl der Schenkel und Anker kann auch verändert werden, beispielsweise könnte
man nur ein Schenkelpaar und drei Anker mit einander parallelen Wellen anwenden, ferner
könnte man auch mehr als zwei Paar Schenkel und demgemä'fs mehr Anker anordnen, wobei
stets die Polstücke wechselnde Polarität erhalten, stets zwei äufsere Anker vorhanden
sind, die Anzahl der inneren Anker, d. h. derjenigen, welche zwischen je zwei Polstücken
rotiren, aber veränderlich ist.
Claims (3)
1. In Verbindung mit den aus mehreren Abtheilungen bestehenden Ankerspiralen L1 L2
u. s. w. die Anordnung der radiale Reihen bildenden Contactknöpfe u, über welche
Stromschliefser hinwegbewegt werden, zu dem Zweck, eine oder mehrere Abtheilungen
der Spiralen L1 LP auszuschalten, wobei die Anordnung zweckmäfsig so getroffen
wird, dafs jeder Spirale eine Stiftreihe entspricht und die diametral gegenüberliegenden
Spiralen einander zugeordnet werden.
2. Die specielle Construction der beweglichen Contacte der unter i. angegebenen Ausschaltvorrichtung,
bestehend aus den an SchiebernM3angebrachtenContacträdchenZ71,
welche Schieber u3 durch Hebel Y bewegt werden, ferner die specielle Construction
der Contacträdchen mit zwei Metallzähnen und zwei Zähnen aus nichtleitendem unverbrennlichen
Material, sowie die Anordnung der auf den Ankerwellen verschiebbaren Muffen X zur Bewegung der Hebel Y.
3. Das Verfahren, dem Elektromotor zum Betrieb der Ausschaltvorrichtung eine ruckweise,
d. h. periodisch unterbrochene Bewegung zu ertheilen, sowie zur Ausübung dieses Verfahrens die Anordnung eines am
Arm \ der Motorwelle ν angebrachten Keiles %\ der sich zwischen anspannbaren
Federn ^3 durchzwängen mufs, welche an
einem umklappbaren Arm ^4 sitzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE30370C true DE30370C (de) |
Family
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DENDAT30370D Expired - Lifetime DE30370C (de) | Schaltvorrichtung für die aus mehreren Theilen bestehende Ankerwindung nebst besonderer Bewegungsart des Motors zur Inbetriebsetzung dieser Schaltvorrichtung |
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Country | Link |
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DE (1) | DE30370C (de) |
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- DE DENDAT30370D patent/DE30370C/de not_active Expired - Lifetime
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