DE80526C - - Google Patents
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- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
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- H02K23/00—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
dem Anker.
Die Erfindung bezweckt, die elektrischen Impulse, welche durch magnetische Induction
beim inneren Stromkreise in der Ankerspule der gewöhnlichen Dynamomaschine hervorgerufen
werden, dazu auszunutzen, um daselbst in einer zu diesem Zwecke angeordneten Secundärspule einen besonderen zweiten elektrischen
Strom hervorzurufen, der von dort aus in den äufseren Stromkreis geleitet und ausgenutzt werden kann.
In den Zeichnungen veranschaulicht Fig. 1 eine nach vorliegender Erfindung eingerichtete
elektrische Maschine in der Vorderansicht, während Fig., 2 eine Einzelheit der Maschine
im Längenschnitt zeigt. Fig. 3 ist eine analytische Tabelle, welche die während der Umdrehung
bei verschiedenen auf einander folgenden Stellungen eintretenden elektrischen Wirkungen
und Rückwirkungen zur Anschauung bringt. Fig. 4 bis 7 sind schematische Darstellungen,
welche die elektrische Wirkung und Rückwirkung zwischen der primären Ankerspule und der Secundärspule bei einzelnen der
auf einander folgenden Stellungen verbildlichen.
Bei der als Beispiel gewählten Ausführungsform sind die den Gegenstand der Erfindung
bildenden Neuerungen in ihrer Anwendung auf eine nach Art der gewöhnlichen Gramme'schen
eingerichteten Dynamomaschine gezeigt, welch letztere in nachstehend beschriebener Weise so
umgeändert ist, dafs dadurch die Erzeugung des oben erwähnten zweiten Stromes gesichert
ist.
In Lagern der auf der Grundplatte A sich erhebenden Ständer α ruht die von der Riemenscheibe
0 aus in Umdrehung versetzte Welle C. Die ebenfalls an der Grundplatte befestigten
Ständer b bilden einen Theil der daran seitlich hervorstehenden Elektromagnete B, deren
einander gegenüberliegende Enden gleichnamige Pole darstellen. Jeder der Feldmagnete B ist
mit einem Anker D ausgestattet, der aus einem zweckmäfsig von Gufseisen oder Eisendraht
mit darüber gewickeltem isolirten Kupferdraht oder Kupferstreifen angefertigten Kern c besteht.
Vollständig um diesen Kern herum ist in bekannter Weise die Spule d gewickelt,
welche aber in mehrere gesonderte Einzelabtheilungen zerfällt,, die an neben einander
liegenden Enden mit einander verbunden sind, so dafs die ganze Reihe eine ununterbrochene
Schleife darstellt. Von jeder solchen Verbindungsstelle aus führt ein Draht e nach einem
entsprechenden Steg f des isolirten Stromwenders E. Mit den gleichen Stegen sind die
entsprechenden Abtheilungen des zweiten Ankers bei der hier als Beispiel angenommenen Doppelankeranordnung
durch die Drähte e verbunden.
Zwischen den beiden Ankern -D und dicht
daran anschliefsend ist die Secundärspule F untergebracht. Ihr Kern besteht zweckmäfsig
aus Holz oder gleichwerthigem anderen, nicht
magnetischen Stoff mit darum gewickeltem isolirten (Kupfer-) Draht oder Streifen, der
ebenfalls in mehrere an den einander benachbarten Enden durch Schleifen verbundene
Einzelabtheilungen zerlegt ist. Diese entsprechen genau den einzelnen, ihnen gegenüberliegenden
Abtheilungen der Anker D und sind an ihren Schleifen an die einzelnen Stege eines besonderen
Stromwenders G elektrisch angeschlossen. Die Stege der Stromwender E und G entsprechen ihrer Anzahl nach genau den
Abtheilungen der Spulen des Ankers einerseits und denjenigen der Secundärspule andererseits.
Die Stromwenderbürsten h für die Anker sind in der gewöhnlichen Weise nach dem. Durchmesser
des Stromwenders gestellt. Für die Secundärspule F sind zwei Paar Bürsten i vorgesehen,
von denen das eine Paar (im radialen Sinne) seitlich nahe den Ankerbürsten h angeordnet
und von diesen nur um die Hälfte der Oberfläche eines Stromwendersteges entfernt
ist, so zwar, dafs, wenn die Bürste h zwei benachbarte Stromwenderstege überbrückt, das
Bürstenpaar i sich auf der Mitte des nächsten Steges befindet.
Der Secundärspulenkern g wird von den Speichen K der neben einander auf der Welle C
aufgekeilten Naben / getragen, während die Anker D von den Keilblöcken m und Scheiben
η gehalten werden. Letztere sind auf der Welle C aufgeschraubt, um daran möglichst
genau so gestellt werden zu können, dafs ihre Spulenabtheilungen sich genau gegenüber den
entsprechenden Abtheilungen der Secundärspule F befinden und die Windungen der
Anker- und der Secundärspule im wesentlichen einander gegenüber und durchweg parallel
stehen, damit die richtige Inductionswirkung gesichert ist.
Die Welle C nimmt bei ihrer Umdrehung die beiden Anker D und die Secundärspule F,
sowie die dazu gehörigem Stromwender E und G mit. Der magnetische Stromkreis wird in
bekannter Weise zwischen dem Feldmagneten B und den Ankerkernen c hervorgerufen. Bei
fortgesetzter Drehung wird der magnetische Strom fortwährend von den Windungen der
Anker -D durchschnitten und infolge der magnetischen Induction im Nord- und Südfeld
werden dadurch gleichzeitige elektrische Impulse von entgegengesetzter Richtung, darin hervorgerufen,,
die durch die Stromwenderbürsten h im äufseren Stromkreis eine fortwährend sich
gleichbleibende Strömungsrichtung erhalten.
Während der einen Hälfte ihrer Fortbewegung befindet sich jede einzelne Spulenabtheilung im
nördlichen und während der anderen Hälfte im südlichen magnetischen Feld. Die Stromwenderbürsten
h stehen an den Grenzen des Feldes, d. h. am neutralen Punkt, und die einzelnen
Abtheiluhgen treten vom einen Feld zum anderen an der Berührungsstelle der Bürste
mit dem Stromwenderstege über. In gleicher Weise, wie die eine Bürste auf eine bestimmte
Abtheilung wirkt, wirkt gleichzeitig die andere Bürste auf. die (in der Richtung des Durchmessers)
entgegengesetzte Abtheilung, aber in umgekehrtem Sinne, d. h. zwei einander gegenüber
befindliche Abtheilungen der Ankerspule ändern gleichzeitig ihre Beziehung zum magnetischen
Feld und damit zugleich auch ihren elektrischen Zustand. Diese Aenderung tritt indessen nicht augenblicklich ein, denn in dem
Augenblick, in welchem die Bürste mit dem der betreffenden Abtheilung entsprechenden
Stege in Berührung gelangt, verbindet sie noch dieser Steg mit dem ihm benachbarten, welcher
im Begriff ist, zurückzuweichen. In dieser Stellung der Bürste leitet dieselbe den elektrischen
Strom an dieser Abtheilung vorbei, d. h. sie schaltet letztere aus und macht dieselbe
neutral, indem sie die betreffende Abtheilung kurzschliefst. Im nächsten Augenblick befindet
sich die Bürste alsdann ausschliefslich nur mit dem einen Stege in Berührung, so dafs sich
damit die entsprechende Abtheilung vollkommen im neuen Feld befindet und der Durchflufs
des elektrischen Stromes durch dieselbe von neuem, jedoch in .entgegengesetzter Richtung
zu derjenigen stattfindet, in welcher dieser Durchflufs stattfand, als die betreffende Abthgilung
sich noch unter dem Einflufs des entgegengesetzten Magnetfeldes befand. Es hat
also zuerst eine Unterbrechung und dann eine Umkehrung des elektrischen Stromes in bezw.
durch die betreffende Abtheilung stattgefunden. Diese beiden Aenderungen rufen secundäre
Stromstöfse von gleicher Richtung in einem entsprechend parallel angeordneten secundären
Leiter hervor, welcher der Inductionswirkung ausgesetzt ist. Dieselben Vorgänge, welche
hinsichtlich der Abtheilüng im nördlichen Feld stattfinden, treten auch gleichzeitig in entgegengesetztem
Sinne in der der vorigen gegenüberliegenden Abtheilung im südlichen Feld
auf. Die Inductionswirkungen in beiden Feldern sind also (ihrer Richtung nach) einander genau
entgegengesetzte. Dieser Umstand wird nun in der Weise ausgenutzt, dafs man an den
bereits bezeichneten Stellen einen Secundärdraht parallel anordnet und dadurch den inductiven
Einflufs der Ankerspulenabtheilungen, wie ■ dieser sich beim Uebergang der Abtheilungen
in die Ueberbrückungsstellung und aus dieser heraus äufsert, in nachstehend beschriebener
Weise verwendet. Da die in den secundären Leitern in den beiden Feldern hervorgerufenen
secundären Impulse gleichzeitig und in entgegengesetztem Sinne, also in
gleicher Weise auftreten, wie die durch mag-
netische Induction in der Ankerspule hervorgerufenen Impulse, so bedient man sich auch
ähnlicher Mittel, um die auf elektrischem Wege inducirten Ströme so nach aufsen zu schaffen,
dafs sie dort im äufseren Stromkreis als ein Strom von gleichbleibender Richtung erscheinen.
In den schematischen Darstellungen Fig. 4 bis 7 ist nur einer der Anker gezeichnet, der
die bekannte Form hat und von der Secundärspule umgeben ist. Die beiderseitigen Spulenabtheilungen
liegen einander parallel und gegenüber und bilden bei jeder der beiden Spulen eine ununterbrochene Schleife. Jeder Schleifendraht
ist für sich mit einem besonderen Stege des Stromwenders E bezw. G verbunden. Die
einander gegenüber befindlichen Stromwenderbürsten des Ankers sind in bekannter Weise
nach dem Durchmesser des Stromwenders gerichtet, während die beiden Bürstenpaare für
die Secundä'rspule in radialem Sinne seitlich zu den Ankerbürsten und um einen Stromwendersteg
von einander entfernt angeordnet sind, so dafs sich die Ankerbürste ihrer Stellung nach
in der Mitte dazwischen befindet.
Der Einfachheit halber ist, wie bereits bemerkt, nur ein Anker gezeigt, da ja bei Anwendung
zweier Anker die Aenderungen im einen genau so wie im anderen stattfinden. Obgleich bei Anwendung zweier Anker, statt
nur eines einzigen, die Gesammtsumme der elektromotorischen Kraft zwischen den Ankern
vertheilt wird, so wird doch auch der Widerstand im gleichen Verhältnifs verringert und
die Capacität verdoppelt, so dafs schliefslich die Leistung in Watt im wesentlichen dieselbe
bleibt. Der einzige Nachtheil der Doppelanordnung besteht demnach in der Erhöhung
des Herstellungspreises um den Werth des zweiten Ankers.
Erste Stellung. Wenn die Einzelteile der Maschine sich in der in Fig. 4 veranschaulichten
Stellung befinden, so tritt der in der Ankerspule durch magnetische Induction hervorgerufene
elektrische Strom (wie gezeigt) durch die positive Bürste h am Stromwenderdurchmesser
hindurch und gelangt durch den Draht ν in den äufseren Stromkreis, speist
dort etwa eine Sammelbatterie X und geht durch den Draht vl und die negative Bürste h
nach der anderen Seite der Spule. Hierbei befinden sich sämmtliche Spulenabtheilungen
des Ankers im Stromkreise, indem jede der Bürsten sich mit nur einem Stromwenderstege
in Berührung befindet. Es findet also keine Inductionswirkung statt und die Secundärspule
verhält sich durchweg vollständig neutral, wie in der Zeichnung durch die schwache Linie
dieser Spule angedeutet ist.
Zweite Stellung (Fig. 5). Die zum Anker gehörigen Stromwenderbürsten befinden sich
in derjenigen Stellung, bei welcher sie den Zwischenraum zweier benachbarten Stege überbrücken
und diese mit einander verbinden. Hierdurch wird die Spulenabtheilung χ kurzgeschlossen , welche demjenigen Stege entspricht,
der soeben mit der Bürste in Berührung gelangt ist. Durch diese Unterbrechung des (■—>-) Stromes in der Abfheilung χ wird
diese inductiv wirksam und erregt dadurch die ihr gegenüber befindliche Abtheilung x1 der
Secundärspule. Der' dadurch in xl hervorgerufene
secundäre Impuls erhält die gleiche Richtung (—>-), wie der in der Abtheilung χ
unmittelbar vorher unterbrochene Strom sie gehabt hat. Gleichzeitig mit χ ist nun aber
auch die (im Sinne des Kreisdurchmessers) unmittelbar gegenüberliegende Abtheilung xIS der
Ankerspule durch die zweite Ankerbürste ausgeschaltet worden. Da der elektrische Strom
in x12 die entgegengesetzte Richtung (-<—)
gegenüber demjenigen in χ hat, so erhält dadurch auch der secundäre Impuls, welcher
nunmehr in der x12 gegenüberliegenden Abtheilung
x13 der Secundärspule hervorgerufen wird, eine entgegengesetzte Richtung (-<—-)
gegenüber demjenigen der Abtheilung x1 der
Secundärspule. In der Zeichnung sind die durch Induction erregten Abtheilungen der
Secundärspule durch eine stärkere Linie angedeutet und ist ihre Verbindung mit dem betreffenden
Bürstenpaar am Stromwender ersichtlich gemacht. Die Bürsten der . beiden einander gegenüber befindlichen Abtheilungen
stehen ungefähr in der Mitte der Länge einander benachbarter Stege und die positiven
und negativen Bürsten beider Paare sind an die entsprechenden Theile der äufseren Leitung
angeschlossen.
Dritte Stellung (Fig. 6). Die Ankerbürsten verlassen nunmehr den Ueberbrückungspunkt
und befinden sich nur noch mit denjenigen Stegen in Berührung, die den Abtheilungen
χ und x12 entsprechen. Diese treten infolge dessen wieder in Thätigkeit, aber die
Richtung, in welcher der Strom dieselben jetzt durchläuft, ist derjenigen entgegengesetzt, in
welcher der Strom unmittelbar vor dem Eintritt der Bürsten in die Ueberbrückungsstellung
sich bewegte, denn die Spulenabtheilungen haben ihre Stellung insofern geändert, als sie
inzwischen von dem einen Theil des Feldes in den anderen übergetreten sind. Der inductive
Einflufs der Abtheilung χ beim Uebergang vom neutralen in den wirksamen Zustand
äufsert sich dahin, dafs er die Neigung besitzt, einen secundären Impuls von einer dem Flufs
(-<—) des primären entgegengesetzten Richtung (■—>-) hervorzurufen. Aber der secundäre
Impuls, der alsdann in der daneben- liegenden Abtheilung x1 hervorgerufen wird, besitzt jetzt
dieselbe Richtung (—ν), wie sie der darin vor dem Ausschalten hervorgerufene Impuls besafs.
Die zur Zeit noch immer auf dem Stege der Abtheilung χ befindliche Bürste der Secundärspule
führt diesen secundären Stromstofs in die äufsere Leitung über. Der gleichzeitig an
der (im Sinne des Kreisdurchmessers) entgegengesetzten Abtheilung x13 hervorgerufene secundä're
Stromstofs von entgegengesetzter Richtung (-<—) wird durch die dieser Abtheilung
entsprechende Stromwenderbürste nach derselben Seite der Leitung übergeführt, so dafs
diese beiden Impulse zusammen in der Art eines gleichgerichteten Stromes austreten.
Vierte Stellung. Die Ankerbürsten bewegen sich in gleicher Richtung auf den Stromwenderstegen weiter, mit welchen sie. bei der
vorerwähnten dritten Stellung in Berührung waren. Infolge dessen tritt in den Ankerabtheilungen
eine Aenderung des elektrischen Zustandes nicht ein und es werden secundäre Ströme in der Secundärspule nicht hervorgerufen.
Die der letzteren entsprechenden Stromwenderbürsten befinden sich nunmehr am Ueberbrückungspunkt und würden, wenn
jetzt Strom vorhanden wäre (was indessen nicht der Fall ist), einen schädlichen Kurzschlufs
desselben bewirken. Ehe nun aber die Bürsten des Ankers den Ueberbrückungspunkt erreichen,
wird dieser von den Bürsten der Secundärspule bereits überschritten. Dies hat zur Folge,
dafs, wenn nunmehr in den Abtheilungen x3x15
beim Ausschalten der nächsten Abtheilungen X2X14 die Inductionswirkung eintritt, die Bürsten
der Secundärspule in eine solche Stellung gelangt sind, dafs die secundären Impulse, wie
vorher, in den äufseren Stromkreis übergeführt werden.
Fünfte Stellung. Im Ganzen sind zwölf Spulenabtheilüngen und dementsprechend zwölf
Stromwenderstege mit zwölf Isolirstreifen vorhanden, so dafs also im Ganzen 24 einzelne
Stellungen im Stromkreis vorkommen. Nach dem Durchlaufen von zwölf von diesen Stellungen ändert sich bei jeder einzelnen Spulenabtheilung
der elektrische Zustand. Die auf einander folgenden Abtheilungen bewirken nach einander diese Aenderungen bei den verschiedenen
Ueberbrückungsstellen. Wie sich die Aenderungen von (—> nach o) und
(o nach -<-—) bei der Spulenabtheilung χ vollziehen
und welche Inductionswirkungen dabei in die Erscheinung treten, ist bereits erläutert
worden. Die gleichen Vorgänge wiederholen sich bei sämmtlichen zwölf Abtheilungen, worauf
die Abtheilung χ wieder eine Aenderung von (-<—) nach (—>-) vollführt, um dann während
der übrigen zwölf Stellungen in. dem zuletzt, ■angenommenen Zustand zu verharren. Da die
Anordnung und die Beziehung der einzelnen Theile zu einander durchweg symmetrisch ist,
so kann wohl an dieser Stelle von einer weiteren eingehenden Erörterung der elektrischen
Wirkungen und Rückwirkungen Abstand genommen werden. Wie aus dem bisher Gesagten
erhellt, ist es möglich, den inneren Stromkreis mit seinen Polwechselungen in wirksamer Weise dadurch zur Erlangung eines
zweiten elektrischen Stromes auszunutzen, dafs man diesem Stromkreis in zweckentsprechender
Anordnung einen secundären Leiter darbietet, der auf die Aenderungen in der Polarität des
in der Dynamoankerspule sich bewegenden primären Stromes anspricht. Wenn man die
Maschine als Treibmaschine, statt als dynamoelektrischen Stromerzeuger, verwendet, so wird
trotzdem die mittlere Secundärspule beibehalten und in gleicher Weise zur Ausnutzung der
durch die Strömänderungen veranlafsten Inductionswirkungen verwendet, wie diese nach
einander in den einzelnen Abtheilungen der Spulen auftreten, welche letzteren in diesem
Falle die in Umdrehung befindlichen Treibmaschinenanker D vorstellen. Bei der einen
wie der anderen Anwendungsweise der Maschine ist die inductive Thätigkeit vorhanden und
nichts weiter nöthig, als dafs die parallele Secundärspule innerhalb des beeinflufsten magnetischen
Feldes unter den entsprechenden Bedingungen dargeboten wird, um den dadurch
hervorgerufenen zweiten Strom in den äufseren Stromkreis gelangen zu lassen. In diesem
Sinne würde es auf dasselbe herauskommen, wenn man in den vorstehenden Erörterungen
durchweg die Bezeichnung »Dynamomaschine« durch die Bezeichnung »Treibmaschine« ersetzen
würde.
Man hat bereits früher vorgeschlagen, eine elektrische Maschine zu bauen, bei welcher
der Feldmagnet zwischen den Polen mit einem gewöhnlichen Anker oder Kern zur Vervollständigung
des magnetischen Stromkreises ausgestattet ist. Um den Ankerkern herum wurde erstens die eigentliche Spule und zweitens eine
Secundärspule gewickelt, jede mit eigenem Stromwender und eigenen Bürsten. Beide
Spulen waren gleichmäfsig den magnetischen Kraftlinien ausgesetzt. Bezweckt wurde mit
dieser Anordnung die Erzielung eines besonderen Stromes in der Secundärspule. durch
elektrische Induction infolge ■ Unterbrechens oder Ausschaltens des Hauptstromes in der
primären Spule. Die Beeinflussung des magnetischen Flusses wurde ausschliefslich der
primären Spule zugeschrieben.
Nach vorliegender Erfindung wird die zweite Spule dem magnetischen Kraftfeld vollkommen
entrückt und zu diesem Zwecke getrennt von der Primärspule oder dem Ankerkern angeordnet,
während diese, wie gewöhnlich, dem
magnetischen Feld vollständig ausgesetzt bleiben. Es wird hiermit bezweckt, den zweiten Strom
in der Nebenspule durch reine elektrische Induction infolge der Nähe und parallelen Anordnung
der secundären und primären Spulen von der letzteren zu erhalten. Soweit die secundäre Spule gemeinsam mit der primären
Spule dem magnetischen Einffufs unterworfen ist, ist dieser Einflufs ein schädlicher. Aus
diesem Grunde werden auch bei der getrennten Anordnung von Primär- und Secundärspule,
wie beschrieben, diejenigen Uebelstände vermieden, welche die Vereinigung und die
gemeinsame Anordnung dieser Theile auf einem einzigen Ankerkern bisher zur Folge
hatte.
Im Vorstehenden sollten nur die einfachen inductiven Wirkungen erläutert werden, welche
in den auf einander folgenden secundären Spulenabtheilungen beim Ein- und Ausschalten
des Stromes in der daneben befindlichen Abtheilung der Primärspule in die Erscheinung
treten. Nun hat aber die Beobachtung gelehrt, dafs irgend eine bestimmte Abtheilung ·
der Ankerspule, nach dem Uebergang vom einen Feld in das andere am Ueberbrückungspunkt,
während der Dauer ihres Durchganges durch das neu erreichte magnetische Feld bestimmte,
gegen einander abgestufte Aenderungen in ihrem elektrischen Zustand erfährt. Wenn
man beispielsweise von der negativen Bürste ' als Nullpunkt oder Minimalpunkt ausgeht, so
zeigen die beiderseitigen symmetrischen Spulenabtheilungen einen gleichen elektrischen Zustand
bei nur entgegengesetzter Stromrichtung. Indessen zeigt dieser Zustand von der einen Abtheilung
zur nächsten Abweichungen und erreicht an der positiven Bürste das Maximum.
Diese Aenderungen im elektrischen Zustand sind derartige, dafs sie in einem parallelen
secundären Draht einen inductiven Impuls hervorrufen, und da sie stets gleichartig sind, d. h.
von Minimum zum Maximum übergehen, oder umgekehrt, so wird in der gegenüber befindlichen
Spulenabtheilung ein Strom von nur einer einzigen Richtung inducirt, so lange die
Abtheilung der primären Ankerspule und die Abtheilung der Secundärspule in demselben
magnetischen Feld bleiben. In Wirklichkeit kann man daher die einander entsprechenden
Bürsten des Ankers und der Secundärspule (im radialen Sinne) im wesentlichen in dieselbe
Linie fallen lassen. Das bedeutet, dafs man statt der beschriebenen paarweisen Bürstensätze
für die Secundärspule einfache Bürsten anwenden kann, die man einander gegenüber
und, mit Bezug auf die ebenfalls einfachen Bürsten der primären Ankerspule, fast in
gleicher Linie (im elektrischen Sinne) nach dem Durchmesser des Stromwenders anordnet.
Bei dieser Anordnung befindet sich die eine Hälfte der Spulenabtheilungen, am Anker sowohl,
wie an der Secundärspule, gleichzeitig im einen Feld, während sich die zweite, entgegengesetzte
Hälfte Spulenabtheilungen in dem entgegengesetzten Feld befindet. Somit können die Abtheilungen der Secundärspule die darin
durch die fortschreitenden Aenderungen im elektrischen Zustand der daneben befindlichen
und im gleichen magnetischen Feld sich fortbewegenden Primärspulenabtheilungen inducirten,
gleich gerichteten Stromimpulse entwickeln und in die äufsere Leitung abgeben.
Dieser Strom wird demjenigen hinzugefügt, der durch das Ein- und Ausschalten, wie bereits
beschrieben, auf inductivem Wege entwickelt worden ist, wobei die erwähnte Aenderung in
der Borstenanordnung eine Betheiligung der sämmtlichen Spulenabtheilungen an den Inductionswirkungen
ermöglicht. Es erhellt, dafs bei Anwendung von Doppelbürsten, wie weiter
oben beschrieben, mit Ausnahme der einen Spulenabtheilung, welche jeweilig in den Stromkreis
eingeschlossen ist, keine von den Abtheilungen in vortheilhafter Weise der durch
die sich steigernden Aenderungen im elektrischen Zustand bedingten Inductionswirkung,
wie eben beschrieben, ausgesetzt wird.
Die beiden Spulen, d. h. die primäre Ankerspule und die Secundärspule, können als
Stromwandler dienen, einerlei, ob der elektrische Zuflufs durch Induction seitens des
Feldmagneten hervorgerufen oder ob er von irgend einer anderen Quelle aus in die Primäre
geleitet wird. Da die Spulen nach Art . des Gramme'schen Ringes eingerichtet und in der
bereits beschriebenen Weise ihrer Lage nach angeordnet sind, so lassen sich die inductiven
Einwirkungen der Primären auf die Secundäre ausnutzen. Unter der Bezeichnung »Anker
nach Gramme'scher Art« ist hier ein solcher Anker zu verstehen, bei welchem eine ununterbrochene
oder endlose Spule in mehrere Einzelabtheilungen zerlegt ist, welche den Anker entweder im offenen oder im geschlossenen
Stromkreis einschliefsen und dementsprechend mit den verschiedenen einzelnen Stromwenderstegen
verbunden sind.
Es liegt auf der Hand, dafs es der Geschicklichkeit des Constructeurs überlassen
bleiben mufs, die baulichen Einzelheiten mehr oder weniger zu ändern, und dafs man auch
verschiedenerlei Arten von Maschinen anwenden kann, ohne dadurch von dem eigentlichen Erfindungsgedanken
abzuweichen. Denn dieser gründet sich im allgemeinen darauf, an der Maschine eine Neben- oder Secundärspule unter
solchen Bedingungen anzubringen, dafs dadurch die Inductionswirkungen ausgenutzt werden,
welche dadurch hervorgerufen werden,
Claims (1)
- dafs man den elektrischen Zustand der Ankerspule ändert.Patent-AnsρROche:i. Elektrische Maschine bezw. elektrischer Stromwandler, gekennzeichnet durch die Anordnung einer besonderen, dem Einflufs des magnetischen Feldes möglichst entrückten Wickelung, in welcher die in der Ankerwickelung verlaufenden Ströme Inductionsströme erzeugen, die im ä'ufseren Stromkreis nutzbar gemacht werden.
Die unter ι, gekennzeichnete elektrische Maschine mit der besonderen Einrichtung, dafs die Inductionsströme durch ein einziges Bürstenpaar abgenommen werden, welches in dieselbe Symmetrieebene eingestellt ist, wie das Bürstenpaar der Hauptwickelung.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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---|---|---|---|
DENDAT80526D Active DE80526C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE80526C (de) |
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- DE DENDAT80526D patent/DE80526C/de active Active
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