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Vorrichtung zur Vergrösserung des Ausschlusshubes eines Schubriegels
eines Schlosses Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vergrößerung des Ausschlußhubes
eines Schubriegels eines Schlosses gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 2 527 341 bekannt, wobei
das vom Schließbart eines Schlüssels oder Schließzylinders betätigbare Übertragungsglied
als endseitig geiagerter, einarmiger Hebel ausgebildet ist. Dieser weist an seinem
der Schließbart-Eingriffsdffnung benachbarten Ende einen Kurvenschlitz auf, in den
der Zapfen eines als einarmiger Hebel ausgestalteten Zwischengliedes eingreift.
Letzteres steht seinerseits über einen Schlitz/Zapfen-Eingriff mit dem Riegel in
Verbindung derart, daß sich der Riegelschwanz zwischen Übertragungsglied und Zwischenglied
erstreckt. Diese Bauform führt zu einer grösseren Dicke des Einsteckschlosses. Außerdem
können bei vorgeschlossenem Riegel größere auf diesen wirkende Querkräfte zu einer
Funktionsuntüchtigkeit des dem Riegelschwanz benachbarten Schloßeingerich tes führen.
Darüber hinaus ist der Aufbau dieses Schlosses vielteilig und verlangt daher höhere
Herstellungskosten.
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Dem Gegenstand der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der vorausgesetzten Gattung in herstellungstechnisch einfacher
Weise gebrauchsvorteilhaft auszugestalten derart, daß neben einer leichtgängigen
Schließweise eine geringe Dicke des Schloß
kastens ermöglicht ist
bei großer Stabilität des Schloßeingerichtes auch bei vorgeschlossenem Riegel.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Anspruchs 1.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Vorrichtung
von erhöhtem Gebrauchswert angegeben. Es liegt ein übersichtlicher, leicht herzustellender
und zu montierender Aufbau des Schloßeingerichtes vor. Der mit dem Zwischenglied
zusammenarbeitende Bereich des Übertragungsgliedes erstreckt sich unterhalb des
Riegelschwanzes, so daß dieser eine größere Dicke aufweisen kann. Überdies stabilisiert
der Riegelschwanz den Eingriff von Schieber und Zwischenglied. Das Zusammenwirken
von konkaver Steuerkante des Schiebers und konvexer Unterkante des Zwischengliedes
führt zu einer weichen Schließweise, die nur geringen Kraftaufwand erfordert. Bei
einer Verlagerung des Schiebers in Riegelausschlußrichtung erzwingt dieser eine
überlagerte Schwenk-Schlebebewegung des Zwischengliedes, wobei dessen Drehzapfen
sich im parallel zum Ausschlußweg des Riegels verlaufenden Längsschlitz bewegt.
Vorzugsweise erstreckt sich letzterer im Schloßboden bzw. Schloßdecke. Das Zwischenglied
und auch der Schieber erhalten demnach eine flächige Abstützung durch den Schloßboden
bzw. Schloßdecke. Das Zurückschließen des Riegels geschieht in gleicher Weise. Es
können maßlich solche Verhältnisse an Schieber und Zwischenglied gewählt sein, daß
das Zurückdrücken des vorgeschlossenen Riegels nicht möglich ist. Demzufolge kann
auch eine Zuhaltung entfallen. Der Aufbau des Schlosses vereinfacht sich weiterhin
dadurch.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, wenn das Zwischenglied
in der Nähe seiner konvexen Unterkante einen Steuerzapfen trägt, der in einem Schlitz
verschieblich geführt ist, welcher senkrecht zum Längsschlitz des Drehlagerzapfes
liegt. Dieser Steuerzapfen stellt eine zweite Lagerstelle für das Zwischenglied
dar, so daß eine unbeeinträchtigte Funktionsweise erreicht ist.
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Sodann erweist es sich als vorteilhaft, wenn das mit einem Gleitzapfen,
welcher in einem Schlitz des Schloßbodens verschieblich ist, ausgestattete Übertragungsglied
stufenförmig abgesetzt ist und der dünnere, die konkave Steuerkante bildende Bereich
vom Riegelschwanz überfangen ist. Der dickere Abschnitt des Schiebers dient zur
Unterbringung der Schließbart-Eingriffsöffnung und kann Abstützung durch die Unterkante
des Riegels erhalten, was zu einer Stabilisierung des dem Riegel benach ba rten
Schloßeingerichtes beiträgt.
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Ferner bringt es Vorteile, wenn der Freiheitsgrad der Schlitz/Zapfenverbindung
sich senkrecht zum Ausschlußweg des Riegels erstreckt.
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Daher braucht rückwärtig des Riegelschwanzes kein Platz im Schloßgehäuse
mehr vorgesehen zu sein. Riegelschwanz und Riegel kopf können gleich dick gestaltet
sein. Der Freiheitsgrad ist so groß bemessen, daß beim Verschwenken des Schiebers
dessen Zapfen aus'aicnen kann.
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Ferner kann der Zapfen der Schlitz/Zapfenverbindung von einer in Richtung
der Steuerkante drückenden Feder belastet sein. Diese sorgt dafür, daß das Zwischenglied
definierte Endstellungen einnimmt und
seine konvexe Unterkante in
bestimmungsgerechtem Eingriff zur konkaven Steuerkante des Übertragungsglied-Schiebers
verbleibt. Gegebenenfalls könnte dabei sogar auf den Steuerzapfen verzichtet werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt; es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht eines mit der Vorrichtung ausgerüsteten Einsteckschlosses bei
zurückgeschlossenem Riegel, Fig. 2 ebenfalls eine Ansicht des Einsteckschlosses,
jedoch bei im Bereich des Riegels weggebrochener Schloßdecke, Fig. 3 in vergrößertem
Maßstab eine Draufsicht auf das dem Riegel zugeordnete Schloßeingerichte bei zurückgeschlossenem
Riegel, Fig. 4 den Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3 und Fig. 5 einen der
Fig. 3 entsprechenden Schnitt, jedoch bei vorgeschlossenem Riegel.
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Das als Einsteckschloß für Rohrrahmentüren ausgebildete Schloß besitzt
die Schloßstulpe 1 mit daran befestigtem Schloßboden 2. Parallel zu diesem ist eine
Schloßdecke 3 gehaltert.
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In der Schloßstulpe 1 sind übereinander angeordnete Öffnungen für
die Falle 4 und den Schubriegel 5 angeordnet. Die von einer nicht dargestellten
Fallenfeder
in Auswärtsrichtung beaufschlagte Falle 4 kann mittels einer in Schloßdecke ? und
Schloßboden 3 gelagerten Nuß 6 durch Drückerbetätigung schloßeinwärts verlagert
werden.
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Unterhalb der Nuß 6 befindet sich das mit dem Schubriegel 5 zusammenwirkende
Schloßeingerichte. Im einzelnen besteht dieses aus einem flächig auf dem Schloßboden
2 gleitenden Übertragungsglied 7, welches als parallel zum Ausschlußweg des Schubriegels
5 verlagerbarer Schieber ausgebildet ist. Von der dem Schloßboden 2 zugekehrten
Seite des Übertragungsgliedes 7 geht ein länglicher Gleitzapfen 8 aus, der seinerseits
in einem parallel zum Ausschlußweg des Schubriegels 5 verlaufenden Schlitz 9 des
Schloßbodens 2 geführt ist. Unterhalb der Unterkante des Schubriegels ist das Übertragungsglied
7 verdickt ausgebildet und enthält in diesem verdickt ausgebildeten Abschnitt 10
eine Schließbart-Eingriffsöffnung 11 für einen strichpunktiert dargestellten Schließbart
12 eines nicht dargestellten Schließzylinders. Letzterer kann in bekannter Weise
in die formangepaßte Öffnung 13 des Schloßgehäuses eingesetzt werden.
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Der dünnere, sich unterhalb des Riegelschwanzes 5' fortsetzende Bereich
14 des Übertragungsgliedes 7 formt eine konkave Steuerkante 15.
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In formschlüssiger Anlage zu dieser steht eine konvexe Unterkante
16 eines sich zwischen Riegelschwanz 5' und Schloßboden 2 befindlichen Zwischengliedes
17. Letzteres ist etwa dreieckförmig gestaltet, wobei die konkave Unterkante 16
die eine Dreiecksehne darstellt. Im mittleren Bereich geht von dem Zwischenglied
ein Drehzapfen 18 aus, der in
einen in Richtung des Ausschlußweges
des Schubriegels verlaufenden Längsschlitz 19 des Schloßbodens 2 eintaucht. Ferner
ist auf der Symmetrielinie x-x des Zwischengliedes in der Nähe der konvexen Unterkante
16 ein Steuerzapfen 20 befestigt, der in einem Schlitz 21 verschieblich geführt
ist, welcher senkrecht zum Längsschlitz 19 des Drehlagerzapfens 18 liegt.
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An dem der Unterkante 16 abgewendeten Scheitel des Zwischengliedes
17 ist ein vorstehender Zapfen 22 festgelegt. Dieser erstreckt sich ebenfalls auf
der Symmetrielinie x-x und greift in einen senkrecht ausgerichteten Schlitz 23 des
Riegelschwanzes 5' ein.
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Der Schubriegel 5 erhält seine Führung einerseits durch die Öffnung
in der Schloßstulpe 1 und andererseits durch einen Führungsbolzen 24, der seinerseits
in einen parallel zum Ausschlußweg des Riegels 5 gerichteten Längsschlitz 25 der
Schloßdecke 3 eingreift.- Dieser Führungsbolzen 24 durchsetzt einen schräg verlaufenden
Steuerschlitz 26 eines sich zwischen Riegelschwanz 5' und Schloßdecke 3 erstreckenden
Wechsels 27, welcher als Schieber ausgebildet ist. Eine zusätzliche Führung erhält
der Schieber 27 durch einen in der Schloßdecke 3 befestigten Stift 28, der in einen
quer zum Ausschlußweg des Riegels gerichteten Schlitz 29 des Schiebers 27 eingreift.
Ferner dient noch zur Führung des Schiebers 27 ein schloßkastenseitiger Stehbolzen
30, der eine die Schloßdecke 3 halternde Schraube 31 aufnimmt.
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Der Wechsel 27 ist mit einem abgekanteten Finger 32 ausgerichtet,
der bei zurückgeschlossenem Riegel 5 in den Schwenkweg des Schließbartes 12 ragt.
Wird dieser mittels eines Schlüssels zwecks Wechsel betätigung im Uhrzeigersinn
gedreht, beaufschlagt er den Finger 32 des Schiebers und verlagert diesen in Aufwärtsrichtung,
wobei er in bekannter Weise die Falle 4 zurückzieht. Die Aufwärtsverlagerung des
Schiebers 27 -Wechsels- ist dadurch ermöglicht, daß sich der Steuerschlitz 26 in
eine Ausweichnische 26' fortsetzt.
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Soll der Schubriegel 5 aus seiner zurückgeschlossenen Stellung vorgeschlossen
werden, so ist der Schließbart 12 mittels des in den Schließzylinder eingeschobenen
Schlüssels entgegen Uhrzeigerrichtung zu verlagern. Der Schließbart 12 taucht in
die Schließbart-Eingriffsöffnung 11 des Übertragungsgliedes 7 ein und verlagert
dieses in Richtung der Schloßstulpe 1. Hierbei wird über die konkave Steuerkante
15 das Zwischenglied 17 mitgenommen, welches um seinen Drehzapfen 18 eine überlagerte
Schwenk/Schiebebewegung ausführt und dabei in die Stellung gemäß Fig. 5 gelangt.
Bei dieser Verlagerung wird über den in den Schlitz 23 eintauchenden Zapfen 22 der
Schubriegel 5 mitgenommen.
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Der Führungsbolzen 24 veranlaßt dabei eine Abwärtsverlagerung des
Wechsels 27, so daß dann dessen Finger 32 außerhalb der Bewegungsbahn des Schließbartes
12 liegt.
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Ist nun das Rückschließen des Schubriegels 5 erwünscht, ist der Schließbart
in Uhrzeigerrichtung zu verlagern, wobei ebenfalls über das Übertragungsglied 7
und Zwischenglied 17 eine Mitnahme des Schubriegels
5 einschließlich
des Wechsels 27 in die Ausgangsstellung gemäß Fig. 3 erfolgt. Während der Schwenk/Schiebeverlagerung
des Zwischengliedes 17 bewegen sich die Zapfen 20, 22 in den Schlitzen 21 bzw. 23.
Es ist aus den Fig. ersichtlich, daß der Freiheitsgrad der Schlitz/ Zapfenverbindung
22, 23 sich senkrecht zum Ausschlußweg des Riegels erstreckt.
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Bei einer abgewandelten Bauform kann der Freiheitsgrad im Riegel 5
entsprechend verlängert werden, so daß dort eine Druckfeder untergebracht werden
kann, die ihrerseits eine Kraft auf das Zwischenglied 17 ausübt. Hierdurch lassen
sich definierte Endstellungen erreichen.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.