DE303646C

DE303646C -

Info

Publication number: DE303646C
Application number: DE1914303646D
Authority: DE
Priority date: 1914-10-29
Filing date: 1914-10-29
Publication date: 1918-02-09

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 303646 KLASSE 24#. GRUPPE

THEODOR GRUENWALD in GENUA.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Oktober 1914 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausblasen von Dampfkesselröhren mittels einer Dampfdüse während des Betriebes. Will man derartige Vorrichtungen nicht, wie bisher, in die Feuerbüchse, sondern in die Rauchkammer einführen, so daß bei geschlossener Rauchkammer ebenfalls während des Betriebes die Rohre gereinigt werden können, so entsteht der Übelstand, daß das von der Dampf düse geförderte Luftdampfgemisch entgegen der Zugrichtung strömt und daher die Flugasche aus den Röhren in den Feuerraum getrieben wird. Ein weiterer Übelstand der bekannten Vorrichtung besteht darin, daß sie nicht genügend leistungsfähig sind, da sie stets nur ein einziges Rohr auf einmal reinigen können.

Gemäß der Erfindung ist nun mit der

Dampfleitung drehbar und längsverschiebbar ein von der Rauchkammerseite aus durch die zu reinigenden Röhren geführtes Rohr verbunden, das mit der von seinem freien Ende getragenen als Dampfstrählrohr (Ansaugkopf) ausgebildeten Dampfdüse in den Feuerraum hineinragt. Aus diesem werden durch Dampfstrahlwirkung die heißen Feuergase durch die Rohre in der Zugrichtung hindurchgeschleudert. Durch einfaches Verdrehen des durch die zu reinigenden Röhren geführten Rohres können der Reihe nach eine größere Anzahl von Röhren gleichzeitig gereinigt werden, da das Gasdampfgemisch den Ansaugekopf in schräger Richtung zur Rohrachse verläßt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht.

Fig. ι ist ein Längsschnitt durch einen Schiffskessel, der mit der neuen Vorrichtung versehen ist.

Fig. 2 stellt in der linken Hälfte einen · Querschnitt durch die Rauchkammer und in der rechten Hälfte eine Endansicht von Fig. 1 dar.

Fig. 3 und 4 sind Einzelheiten.

6 ist ein starres Dampfzuleitungsrohr, das durch einen Hahn 5 mit dem Kesseldom und durch einen Hahn 5 mit einem biegsamen Rohr 7 in Verbindung steht. Das biegsame Rohr 7 schließt an ein starres Rohr 6' an, das in eines der Flammrohre 1 des Kessels eingeführt und innerhalb desselben vor- und zurückbewegt werden kann.

Am Ende trägt das Rohr 6' einen Ansaugekopf 4 (Fig. 3), der in dem Feuerraum 11 in die unmittelbar vom Schornsteinzug beeinflußte Zone der Verbrennungsgase zu liegen kommt. Der Ansaugekopf kann nach Belieben zu den Rohrenden eingestellt werden, wie in Fig. ι durch punktierte und ausgezogene Linien angedeutet ist. In seinem Innern sitzt ein Rohr 13, das an einem Ende einen Trichter 3 besitzt, durch dessen weite Öffnung die

Feuergase einströmen, und am anderen Ende mit einer öffnung 2 versehen ist, die in schräger Richtung zur Rohrachse verläuft und die besondere in Fig. 3 dargestellte Form hat.

Das Rohr 6' wird gewöhnlich in eines der mittleren Flammrohre des Kessels eingeführt, wozu in der Rauchkammertür Löcher 8 (Fig. 4) mit Verschlußklappen 9 vorgesehen sind. Wenn es die Größe oder die besondere Bauart des Kessels erfordert, können auch mehrere Löcher 8 vorgesehen sein, beispielsweise fünf, wie die Zeichnung zeigt. Das Putzrohr 6' wird dann, nachdem der mittlere Teil des Kessels gereinigt ist, nach und nach in andere Rohre, die den übrigen Löchern 8 entsprechen, eingeführt, um die Rohre an dem Umfang des Röhrenbündels zu fegen.

Nachdem der Dampf vom Rohr 6' in den Ansaugekopf 4 gelangt ist, tritt er durch am Ende des Rohres 13 vorgesehene Löcher 14 in dieses Rohr ein und saugt dabei die heißen Gase aus der Feuerbüchse 11 an. Das so erhaltene Gemisch von heißen Gasen und Dampf verläßt durch die Öffnung 2 den Ansaugekopf 4 in einer der Dampfeinströmrichtung nahezu entgegengesetzten Richtung schräg zur Rohrachse und tritt unter Druck in die Rauchrohre ein, wodurch die Flugasche rasch und wirksam in die Rauchkammer 12 geblasen wird. Die Blaswirkung wird von dem Zug des Schornsteins unterstützt. Durch Drehen des Handgriffes 10 und des Rohres 6' mit dem Ansaugekopf 4 wird das Gasdampfgemisch die Rauchrohre nach und nach bestreichen. Je

nach der Stellung des Ansaugekopfes zu den Rauchrohrenden wird die Wirkung des Gasdampfgemisches mehr oder weniger weit reichen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum Ausblasen von Dampfkesselröhren mittels Dampfdüse während des Betriebes bei geschlossener Rauchkammertür, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Dampfleitung (6) drehbar und längsverschiebbar ein von der Rauchkammerseite aus durch die zu reinigenden Röhren geführtes Rohr (6') verbunden ist, das mit der von seinem freien Ende getragenen, als Dampfstrahlrohr (Ansaugekopf 4) ausgebildeten Dampfdüse in den Feuerraum (11) hineinragt, aus dem durch Dampfstrahlwirkung die heißen Feuergase durch die Rohre hindurchgeschleudert werden.

2. Ansaugekopf für die Ausblasevorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei gleichachsig ineinandersteckende Rohre (4 und 13), die an der einen Seite durch eine Kappe und an der anderen Seite durch einen, Durchströmöffnungen (14) belassenden Ansaugetrichter (3) " für die Feuergase miteinander verbunden sind, und daß der Kesseldampf dem Ringraum zwischen den Rohren (4 und 13) durch die Kappe zuströmt und das Gasdampfgemisch entgegen dem Dampfstrom dem freien Ende (2) des inneren Rohres (13) und der Kappe in schräger Richtung entströmt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.