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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2-Methyl-5-hydroxy-1,4-naphthochinon
der Formel I
Die ebengenannte Verbindung der Formel 1, welche auch unter dem Namen-Plumbagin
bekannt ist, hat wertvolle antimikrobielle Eigenschaften. Beispielsweise wird in
Chemical Abstracts, 3d. 74 (1971), 39 197x die antimikrobielle Wirkung von Plumbagin
gegenüber Bakterien und Pilzen beschrieben.
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Plumbagin kann aus verschiedenen höheren Pflanzen, beispielsweise
aus den Wurzeln von Plumbago europaea (Bleiwurz), isoliert werden. Weiterhin sind
Verfahren zur synthetischen Herstellung von Plumbagin bekannt. Beispielsweise ist
es aus J.Am,Chem.Soc., Bd. 58 (1936), 5. 579, bekannt, Plumbagin ausgehend von einem
Äcetylbernsteinsäureester und 3-Nethylbenzoylchlorid nach einem zehnstufigen Verfahren
herzustellen. Die Ausbeute an Plumbagin ist hierbei jedoch minimal. Ein weiteres
Verfahren ist in J.Am.Chem. Soc. (1951), S, 1237, beschrieben, wobei 1 -Nethyl-1
4-naphthochinon, das durch Ohromsäureoxidation von 1,5-Dihydroxynaphthalin gewonnen
werden kann, über eine siebenstufige Synthese selektiv unter Verwendung von Acetylperoxid
methyliert werden kann, Nachteilig ist an diesem Verfahren u.a., daß Acetylperoxid
sehr instabil und explosiv ist und daher stets frisch und in nur kleinen Nennen
hergestellt werden muß.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren
zu schaffen, welches die Herstellung von Plumbagin in guter Ausbeute ermöglicht
und welches die Nachteile der bisher bekannten Verfahren überwnndet.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man (1) 1-Hydroxy-5-methoxynaphthalin der Formel
II mit Formaldehyd umsetzt,
(2) das so erhaltene ?-Hydro3g-2-hydroxymehyl-5-meihoxynaphthalin der Formel III
entweder a) mit Sauerstoff photooxidiert oder b) mit Kaliumnitrosoditulfonat oxidiert,
(3) das so erhaltene 2-Hydroxymethyl-5-methoxy-1,4-naphthochinon der Formel IV
mit Tosylchlorid in Gegenwart einer Base verestert und anschließend reduziert und
das so erhaltene 2-Methyl-5-methoxy-1,4-naphthochinon der Formel V
mit
einem Ätherspaltungsreagenz entmethyliert.
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Bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren ist es zweckmäßig,
daß man in der Verfahrensstufe (1) den Formaldehyd in Form von wäßriger Formaldehydlösung
oder als Paraformaldehyd in jeweils stöchiometrischem Überschuß gegenüber der Verbindung
II verwendet. Beispielsweise kann ein etwa 10 molarer ueberschuß an Formaldehyd
eingesetzt werden.
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Die Umsetzung mit wäßriger Formaldehydlösung kann in Analogie zur
Methode von E. Bredereck, S.A. Nerwally, E. Noch und R. Weckmann, Liebigs Ann, Chem.
972 (1975) durchgeführt werden. Hierbei ist es zweckmäßig, die Umsetzung in alkalischem
Medium und unter Zählung sowie Stickstoffatmosphäre durchzuführen. Die Ausgangsverbindung
II kann hierfür zuerst in verdünnter Kalilauge gelöst werden, worauf die Umsetzung
mit Formaldehyd bei etwa 0°C erfolgt.
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Nach beendeter Reaktion wird der Ansatz angesäuert, wobei die Verbindung
III als Niederschlag ausfällt.
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Die Umsetzung mit Paraformaldehyd kann in Analogie zur Methode von
G. Casiraghi, G. Casnati, G. Puglia und G.
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Sartori, Synthesis 124 (1980) durchgeführt werden. Rierbei ist es
zweckmäßig, die Umsetzung in organischem Medium und in einem geschlossenen System,
a.h. unter Druck, sowie bei erhöhter Temperatur durchzuführen. Als organisches Lösungsmittel
eignet sich beispielsweise Xylol und eine geeignete Reaktionstemperatur liegt bei
etwa 120 bis 15000, vorzugsweise bei 13500.
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Die nach der Verfahrensstufe (1) erhaltene Methylolverbindung III
wird anschließend in Verfahrensstufe (2) entweder mit Sauerstoff photooxidiert oder
mit Kaliumnitrosodisulfonat oxidiert.
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Die Photooxidation kann analog der Methode von J. Griffiths, R,-Y.Chu,
Ch. tiawkins, J. -Chem.Soc.Chem.Comm. 676 (1976) erfolgen. Die zu oxidierende Substanz
wird hierbei in einem organischen Lösungsmittelgemisch gelöst und mit sichtbarem
Licht bestimmter Wellenlänge, beispielsweise unter Verwendung von Wolframlampen,
in Gegenwart eines Farbstoff-Sensibilisators, bestrahlt.
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Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, die Bestrahlung in Gegenwart von
Methylenblau als Sensibilisator vorzunehmen.
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Bei der Oxidation mit- Kaliumnitrosodisulfonat ist es bevorzugt, daß
man das Ealiumnitrosodisulfonat mit dem zu oxidierenden 1-Hydroxy-2-hydroxymethyl-5-methoxynaphthalin
der Formel III in einem IIolverhältnis von mindestens 2:1 umsetzt.
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Die Umsetzung kann in wäßriger Lösung erfolgen, wobei die Lösung zusätzlich
einen Puff er, aTie Kaliumdihydrogenphosphat, enthalten kann.
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Das nach Verfahrensstufe (2) erhaltene 2-tiydroinethyl-5-methoxy-1
,4-naphthochinon der Formel IV wird erfindungsgemäß zum 2-Nethyl-5-methoxy-1 ,4-naphthochinon
der Formel V reduziert. Dabei erfolgt zuerst die Veresterung der in 2-Stellung befindlichen
Methylolgruppe mit Tosylchlorid in Gegenwart einer Base, darauf Abspaltung der Tosylgruppe
unter gleichzeitiger Reduktion. Die so erhaltene Verbindung der Formel V wird schließlich
in der 5-Stellung mit einem Ätherspaltungsreagenz entmethyliert. Die eb engenannten
Umsetzungen sind unter der erfindungsgemäßen Verfahrensstufe (3) zusammengefaßt.
Die Veresterung mit Tosylchlorid erfolgt zweckmäßigerweise mit einer zur Verbindung
der Formel IV äquimolaren Menge Tosylchlorid, Bei dieser Reaktion hat sich der Einsatz
von Pyridin als Base besonders vorteilhaft erwiesen, so daß dieses bevorzugt ist.
Die Umsetzung erfolgt zweckmäßigerweise in einem organischen Lösungsmittel, wobei
Chloroform bevorzugt ist. Die darauffolgende
Abspaltung der Tosylgruppe
unter gleichzeitiger Reduktion wird vorzugsweise mit Zink/Essigsäure und anschließend
mit WasSerstoffperoxid ausgeführt. Ebenfalls ist es bevorzugt, die Reduktion mit
einr komplexen Barwassenstoffverbindung und anschließend mit Wasserstoffperoxid
durchzuführen. Als Borwasserstoffverbindungen eignen sich beispielsweise Natriumborhydrid,
Lithiumborhydrid oder Dimethylaminboran, wobei Natriumborhydrid bevorzugt eingesetzt
wird, Das nach der Reduktion erhaltene 2--Methy1-5-methoxy-1,4-naphthochinon der
Formel V wird let;ztendlich in der 5-Stellung mit einem Ätherspaltungsreagenz entmethyliert.
Als Ätherspaltungsreagenzien werden bevorzugt Bortrichlorid, Pyridinhydrochlorid,
Bortribromid, Aluminiumtribromld', Aluminiumtrichlorid oder eine Schmelze aus Aluminiumtrichlorid/Naftiumchlorid
eingesetzt, wobei Al17mini7lmtrichlorid besonders bevorzugt ist.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzte Ausgangsverbindung
der allgemeinen Formel II kann nach der Methode von ti. Rapoport, J. Org. Chem.,
Bd. 44, (1979), S. 2153, durch Umsetzen von 1,5-Dimetnoxynaphthalin der allgemeinen
Formel VI
mit einer Aufschlämmung von Natriumhydrid in Dimethylformamid und Äthanthiol, hergestellt
werden.
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Das für die ebengenannte Reaktion notwendige 1,5-Dimethoxynaphthalin
wird zweckmäßigerweise durch Methylieren von 1,5-Dihydroxynaphthalin der Formel
VII
beispicls,weise mit Jsimethylsulfat, hergestellt.
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Eine erfindungsgemäiSe Variante des vorliegenden Verfahrens erlaubt
die Herstelung von Plumbagin auf folgendem Weg: Zunächst wird 2-Hydroxymethyl-5-methoxy-1,4-naphthochinon
der Formel IV entmethyliert zu 5-Hydroxy-2-hydroxymethyl-1,4-naphtochinon der Formel
VIII
Diese Verbindung ist neu und weist eine antianaphylktische Wirkung auf.
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Die Entmethylierung erfolgt mit einem Ätherspaltungsreagenz, vorzugsweise
mit Bortrichlorid, Pyriainhydrochlorid, Bortribromid, Aluminiumtribromid, Aluminiumtrichlorid
oder einer Schmelze aus Aluminumtrichlorid/Natriumchlorid, wobei Aluminiumtrichlorid
besonders bevorzugt ist.
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Zur Herstellung von Plumbagin aus der Verbindung der Formel VIII wird
diese durch Umsetzen mit Tosylchlorid in bekannter Weise in das doppelte Tosylat
unter Veresterung der phenolischen Hydroxylgruppe in 5-Stellung und der in der 2-Hydroxymethylgruppe
enthaltenen gydroxylgruppe übergeführt. Diese Verbindung kann dann in analoger Weise
wie das Tosylderivat der Verbindung der Formel IV reduziert werden, wobei direkt
Plumbagin erhalten wird. Bei der vorgenannten Reduktion wird lediglich die (tosylierte)
Oxymethylengruppe in 2-Stellung zur Methylgruppe reduziert, arShrend von dem Sauerstoff
in 5-S,tellung die Tosylgruppe unter den Reaktionsbedingungen wieder abgespalten
und die phenolische Hydroxylgruppe zuruckgebildet wird.
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Das erfindungßgemäße Verfahren wird anhand der nachfolgenden Beispiele
erläutert.
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Beispiel 1 a) 0,025 Mol 1-Hydroxy-5-methoxyaphthalin der Formel II
werden in 600 ml 0,1-NCOH gelöst, mit 0,2 Mol Formaldehyd (38 %ige Lösung) versetzt
und während 7,5 Stunden unter Stickstoffatmosphäre bei O°C gerührt. Anschließend
wird mit ECl angesäurert, der ausgefällte Niederschlag abgesaugt und an der Luft
getrocknet.
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Ausbeute: 30 %.
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b1)4 g der nach a) gewonnenen Verbindung der Formel III und 0,25 g
Methylenblau werden in 1000 ml Methanol gelöst.
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Diese Lösung wird 10 Stunden mit 4 Wolframlampen (je Lampe 300 Watt)
unter Durchleiten von Sauerstoff in einem Glas zylinder von 15 cm Durchmesser und
wassergekühlte Außenmantel bestrahlt. Anschließend wird der Ansatz zur Trockne eingeengt,
der Rückstand in heißem Chloroform aufgenommen und an Kieselgel mit Chloroform chromatographiert.
Der so erhaltene gelb-braune Rückstand wird mit wenig Methanol gewaschen und die
resultierenden gelben Kristalle bei 12500 und 1,33 Pa sublimiert.
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Ausbeute: 30 %.
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Nach Eristallisation aus ethanol werden gelbe Nadeln erhalten.
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Fp:162 bis 1630 C.
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b2) Unter b1) wurde die Photooxidation von 1-Hydroxy-2-hydroxymethyl-5-methoxynaphthalin
beschrieben. Diese Verbindung kann auch mit Kaliumnitrosodisulfonat wie folgt oxidiert
werden: 0,102 g (0,005 Mol) 1-Hydroxy-2-hydroxymethyl-5-methoxynaphthalin der Formel
III werden in 50 ml Methanol gelöst und mit 3 g (0,011 Mol) Kaliumnitrosodisulfonat
in 250 ml Wasser und 50 ml m/6 'aliumdihydrogenphosphatlösung versetzt. Nach 2 Stunden
wird das erhaltene 2-Hydroxynehyl-5-methoxy-1,4-naphthochinon der Formel IV mit
Chloroform extrahiert, die organische Phase mit Natriumsulfat getrocknet und der
Rückstand bei 12500 und 1,33 Fa sublimiert. Es werden gelbe Nadeln erhalten.
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FP: 162 bis 16300.
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c) 0,02 Mol der nach b) gewonnenen Verbindung der Formel IV werden
in 30 ml Chloroform und 20 ml Pyridin gelöst.
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Zu dieser Lösung wird während 3 Stunden unter Ruhren tropfenweise
eine Lös1ngvon 0,02 Mol Tosylchlorid in 50 ml Chloroform zugegeben. Dieser Ansatz
wird während 5 Stunden auf 50°C erwärmt und dann mit eiskalter verdünner Salzsäure
extrahiert. Die Chloroformphase wird dreimal mit Wasser gewaschen und dann über
Natriumsulfat getrocknet. Die so erhaltene Lösung wird an Kieselgel mit Chloroform
chromatographiert, wobei die erste Fraktion (rot) verworfen wird, Von der zweiten
Fraktion (gelb), welche den Tosylester enthält, wird für die anschließende Weiterverarbeitung
das Lösungsmittel abdestilliert.
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Ausbeute: 50 r d) Der nach c) gewonnene Rückstand wird in 100 ml
80 %iger Essigsäure gelöst, mit 20 g Zinkpulver versetzt und während 12 Stuncien
bei Rauntemperatur gerührt, Nach Filtration wird das Filtrat mit 1 ml 30 obigem
Wasserstoffperoxid
versetzt und nach 30 Minuten mit Chloroform
extrahiert. Der Chloroformextrakt wird dreimal mit Wasser gewaschen und dann über
Natriumsulfat getrocknet. Der Rückstand wird bei 600C und 1,33 Pa sublimiert und
das Sublimat aus Äthanol kristallisiert.
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Ausbeute: 70 zur Fp:99°C.
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e) 0,5 g der nach d) erhaltenen Verbindung der Formel V werden in
20 ml Methylenchlorid gelöst und diese Lösung unter Rühren bei Raumtemperatur einer
Suspension von 1,5 g AlOl3 in 20 ml Nethylenchlorid zugetropft und 2 Stunden weiter
gerührt. Sodann werden 200 ml Eiswasser zugesetzt und 15 Minuten geruhrt. Die wäßrige
Phase wird erschöpfend mit Chloroform extrahiert, die organischen Extrakte über
Natriumsiilfat getrocknet und eingeengt.
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Der Rückstand wird bei 400C und 1,33 Pa sublimiert und das Sublimat
(Ausbeute 75 %) aus Petroläther (Xp 40 bis 600C) kristallisiert. Hierbei 1zird das
erwünschte Plunbagin in Form orange-farbener Nadeln erhalten.
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Fp:76 bis 77°C.
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Das so hergestellte Plunbagin stimmt in sämtlichen Eigenschaften
mit im Handel erhätlichen Plumbagin überein.
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Beispiel 2 a) 0,1 Mol 1-Hydroxy-5-methoxyphatalin der Formel II, 1
Mol Paraformaldehyd und 0,1 Mol Dimethoxyäthan in 60 ml Xylol werden in einen Glasautoklaven
während 12 Stunden bei 1350 C gerührt. Der Ansatz wird nach Erkalten filtriert und
das Filtrat im Vakuum zur Trockne eingedampft.
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Ausbeute: 90 %.
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Die so herScstclltc Verbindung der Formel III wird analog den Verfahrensatufen
b) bis d) des Beispiels 1 weiterver-- arbeitet.
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Das Produkt ist mit dem nach Beispiel 1 hergestellten Produkt identisch.
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Beispiel 3 Analog den Verrahreilsstufen a) bis c) des Beispiels 1
wird der Tosylester hergestellt.
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d) Der so erhaltene Rückstand wird in 20 ml Tetrahydrofuran und 20
ml Methanol gelöst und diese Lösurg wahrend einer Stunde zu einer Lösung von 0,02
Mol Na3E4 in 40 ml Wasser bei 500 zugetropft. Anschließend wird der Ansatz eine
Stunde bei 2000 gerührt, sodann vorsichtig mit Essigsäure angesäuert und mit 1 ml
30 fioigem Wasserstoffperoxid versetzt N;ich 30 Minuten wird mit Chloroform extrahiert,
der Chloroformextrakt dreimal mit Wasser gewaschen und dann über Natriumsulfat getrocknet.
Der Rückstand wird bei 6000 und 1,33 Pa sublimiert und-das Sublimat aus ethanol
kristallisiert.
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Ausbeute: 70 %, Afp:99°C.
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Das so hergestellte 2-Methyl-5-methoxy-1,4-naphthochinon der Formel
V wird analog der Verfahrensstufe e) des Beispiels 1 weiterverarbeitet.
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Das erhaltene Produkt ist mit dem nach Beispiel 1 hergestellten Produkt
identisch.
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Beispiel 4 Rerstellung von 5-Hydroxy-2-hydroxymethyl-1,4-naphthochinon
der Formel VIII: 0,5 g 2-Hydroxymethyl-5-methoxy-1,4-naphthochinon der Formel IV
werden wie in beispiel 1 e) umgesetzt und aufgearbeitet. Der Rückstand des Chloroformextraktes
wird bei 1000C und 1,33 Pa sublimiert, und das Sublimat (Ausbeute: 20 %) wird aus
Äthanol kristallisiert. )Ss werden gelbe Nadeln erhalten.
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Fp: 160 bis 16200.