-
Wässerige Farbstoffdispersion von in Wasser unlöslichen bis scLwer-
-
löslichen Farbstoffen.
-
Vorliegende Erfindung betrifft eine wässerige Farbstoffdispersion
von in Wasser unlöslichen bis schwerlöslichen Farbstoffen, ein Verfahren zur Herstellung
dieser Farbstoffdispersion und die Verwendung derselben zum Bedrucken von ZwischenLrägern
für den Transferdruck sowie zum Färben oder Bedrucken von Fasermaterialien.
-
Bei der Herstellung von zahlreichen Dispersionsfarbstoffen, insbesondere
Anthrachinonfarbstofcen wird Borsäure als Katalysator benötigt. Borsäurerückstände
müssen vor der Verwendung des Farbstoffes in Druckpasten oder Färbeflotten, die
Polysaccharide als Verdickungsmittel enthalten, entfernt werden, weil Borsäure mit
den Polysacchariden Komplexe bildet, die unerwünsehte Gelierungen der Druckpasten
oder Färbeflotten verursachen. Bislang erfolgte die Entfernung der Borsäure im Rohfarbstoff
durch azeotropische Destwllation mit Chlorbenzol. Diese Trennungsmethode stellte
jedoch eine aufuendige Nachbehandlung dar, die zudem mit Abwasserproblemen verbunden
ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist somit die Bereitstellung einer Farbstoffdispersion,
mit der, ohne dass Borsäurerückstände im Rohfarbstoff entfernt werden müssen, Druckpasten
oder Färbeflotten hergestellt werden können, die Verdickungsmittel auf Basis von
Polysacchariden enthalten und gegen Gelieren stabilisiert sind,d.h, gegen eine unerwünschte
Zunahme der Viskosität der Druckpasten oder Färbeflotten, bevor sie auf das Fasermaterial
aufgebracht werden.
-
Diese Aufgabe wird er'indur.gsgemass gelöst, wen man der Farbstoffdiperson
einen starken Komplexbildner fUr Borsäure aus der Reihe der
Monosaccharide
als Gelierungshemmer zusetzt. Es wurde gefunden, dass der Zusatz einer Aldose oder
Ketose sich besonders günstig hinsichtlich ihrer gelverhindernden Eigenschaften
auf die Färbeflotten und Druckpasten verhält. Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist demnach eine wässerige Farbstoffdispersion, die mindestens (a) einen in Wasser
unlöslichen bis schwerlöslichen Farbstoff und (b) eine Aldose oder Ketose enthält.
-
Neben dem in Wasser unlöslichen bis schwerlöslichen Farbstoff (a)
und der Aldose oder Ketose (b) kann die erfindungsgemässe Dispersion noch zusätzlich
mindestens eine der folgenden Komponenten (c) ein anionisches Dispergiermittel,
(d) ein nichtionogenes Dispergiermittel und (e) ein hydrotropes Mittel enthalten.
-
Die Komponenten (c), (d) und (e) können allein oder als Gemische
vorhanden sein.
-
Bevorzugte Farbstoffdispersionen enthalten alle angegebenen Komponenten
(a), (b), (c), (d) und (e).
-
Als in Wasser unlösliche bis schwerlösliche Farbstoffe kommen vor
allem Dispersionsfarbstoffe in Betracht. Diese Farbstoffe können den verschiedensten
Klassen angehören z.B. den Azofarbstoffen, wie Mono- und Disazofarbstoffen, den
Acridon-, Aminoketon-, Cumarin-, Chinolin-, Chinophthalon-, Ketoimin-, Methin-,
Naphthochinonimin-, Nitro-, Perinon-, Styryl- und insbesondere den Anthrachinonfarbstoffen.
-
Es können auch Mischungen von Dispersionsfarbstoffen erfindungsgemäss
verwendet werden.
-
Desweiteren können Küpenfarbstoffe in Betracht kommen.
-
Bei diesen Farbstoffen handelt es sich um höher annellierte und heterocyclische
Benzochinone oder Naphthochinone und insbesondere um Indigoide oder Anthrachinoide
Farbstoffe.
-
Der Farbstofftyp wird innerhalb dieser gegebenen Definition weitgehend
vom Einsatzgebiet der erfindungsgemässen Farbstoffdispersionen bestimmt. Werden
diese beispielsweise zur Bereitung von Druckpasten und weiteren Verwendung im Transferdruck
eingesetzt, so werden als in Wasser unlösliche bis schwerlösliche Farbstoffe solche
verwendet, welche für das Transferdruckverfahren geeignet sind, insbesondere Dispersionsfarbstof-fe,
welche bei atmosphärischem Druck zwischen 150 und 220" C sublimieren und vor allem
zu mindestens 60 Z in weniger als 60 Sekunden in den Dampfzustand übergehen, hitzestabil
und unzersetzt transferierbar sind.
-
Vorzugsweise kommen Anthrachinonfarbstoffe in Betracht, die der Formel
(1)
entsprechen, worin R Wasserstoff, C1-C12-Alkyl, Hydroxy-Niederalkyl, Cycloalkyl
oder Aryl, insbesondere Phenyl, das gegebenenfalls durch einen oder mehrere der
Substituenten Niederalkyl, Niederalkoxy, Halogen, Hydroxyl, Hydroxy-niederalkoxy-methyl,
Sulfonsäureamid- oder Carbonsäureamidgruppen, Acylamino- oder Acyloxygruppen substituiert
ist.
-
W Wasserstoff, Halogen, besonders Brom oder Chlor, Cyano, Niederalkyl
oder Niederalkoxy, n 1 oder 2 und Z1' Z2 und Z3 jeweils Wasserstoff, Nitro oder
eine gegebenenfalls durch Niederalkyl, Hydroxy-Niederalkel Cvcloalkvl oder Arvl
substituierte
Amino- oder Hydroxylgruppe bedeuten.
-
Niederalkyl und Niederalkoxy stellen bei der Definition der Reste
der Verbindungen in der Regel solche Gruppen oder Gruppenbestandteile dar, die 1
bis 5, insbesondere 1 bis 3 Kohlenstoffatome aufweisen, wie z.B. Methyl, Aethyl,
n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek-Butyl, tert.-Butyl oder Amyl bzw. Methoxy, Aethoxy
oder Isopropoxy. Acyl ist besonders Formyl, Niederalkylcarbonyl, z.B. Acetyl oder
Propionyl, Benzoyl oder Niederalkylsulfonyl, wie z.B. Methylsulfonyl, Aethylsulfonyl,
oder Phenylsulfonyl. Weitere Acylreste sind Niederalkoxycarbonyl oder Di-Niederalkylaminocarbonyl.
-
Besonders interessante Farbstoffe sind diejenigen der Formel (2)
worin
W1 und W2 Wasserstoff, Chlor oder Brom, Y1 und Y2 Wasserstoff, Hydroxyl, Amino,
Methylamino, Z4 Hydroxyl oder eine gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl, C2-C4-Hydroxyalkyl,
Cyclohexyl, Phenyl, Halogenphenyl, Hydroxyphenyl, Methylphenyl oder Methoxyphenyl
substituierte Aminogruppe und R1 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C2-C4-Hydroxyalkyl, Phenyl,
Halogenphenyl, Hydroxyphenyl, Methylphenyl oder Methoxyphenyl bedeuten.
-
Man erhält die Anthrachionfarbstoffe der Formeln (l) und (2), indem
man eine entsprechend substituierte Anthrachinonverbindung (bzw.
-
ihre Leukoverbindung), die anstelle der R-NH- bzw. R1-NH-Gruppe eine
Hydroxylgruppe aufweist, mit einer Aminoverbindung R-NH2 bzw. R1-NH2 in Gegenwart
einer Borsäure, wie Ortho- oder Metaborsäure oder Borsäureanhydrid, eines Borsäureesters
z.B. eines 1,3-Diols oder von Komponenten die zur Bildung solcher Ester befähigt
sind z.B. die genannten Borsäuren und Diole, umsetzt.
-
Die Einsatzmengen, in denen die Farbstoffe den Dispersionen zugesetzt
werden, bewegen sich zwischen 30 bis 65 Gewichtsprozent, vorzugsweise 35 bis 55
Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte wässerige Zubereitung.
-
Bei der Aldose und Ketose der Komponente (b) handelt sich vorteilhafterweise
um Tetrahydroxy- und Pentahydroxyaldehyde bzw.
-
Tetrahydroxyketone und Pentahydroxyketone, die auch methyliert sein
können. Als Aldosen eignen sich beispielsweise die Pentosen Arabinose, Rhamnose,
Ribose, Lyxose und Xylose und die Hexosen Glukose,Galactose und Mannose sowie Altrose,
Talose, Gulose und Idose.
-
Besonders gute Ergebnisse werden bei Verwendung einer Ketohexose
wie z.B. Sorbose oder Tagatose und insbesondere Fructose, erzielt.
-
Die Komponente (b) wird vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 5
Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Farbstoffdispersion,
verwendet.
-
Die als Komponenten (c) und (d) in Frage kommenden Dispergiermittel
dienen vor allem zur Erzielung einer guten Feinverteilung der Dispersionsfarbstoffe.
Es können die für Dispersionsfarbstoffe allgemein gebräuchlichen anionischen und
nichtionogenen Dispergatoren eingesetzt werden.
-
Beispielsweise kommen als anionische Dispergiermittel in Frage: -
sulfatierte aliphatische Alkohole, deren Alkylkette 8 bis 18 Kohlenstoffatome aufweist;
z.B. sulfatierter Laurylalkohol, Oleylalkohol oder Kokosfettalkohol;
-
sulfatierte ungesättigte Fettsäuren oder Fettsäureniederalkylester, die im Fettrest
8 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisen, z.B. Oelsäure oder Rizinolsäure und solche
Fettsäuren enthaltende Oele, z.B. Rizinusöl; - Alkylsulfonate, deren Alkylkette
8 bis 20 Kohlenstoffatome enthält, z.B. Dodecylsulfonat; - Alkylarylsulfonate mit
geradkettiger oder verzweigter Alkylkette mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen, z.B.
-
Nonyl- oder Dodecylbenzolsulfonate oder 3,7-Diisobutyl-naphthalinsulfonate;
- Sulfonate von Polycarbonsäureestern z.B. Dioctylsulfosuccinate; - die als Seifen
bezeichneten Alkalimetall-, Ammonium-oder Aminsalze von Fettsäuren mit 10 bis 20
Kohlenstoffatomen z.B. Kolophoniumsalze; - Ester von Polyalkoholen, insbesondere
Mono- oder Diglyceride von Fettsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen z.B. Monoglyceride
der Laurin-, Stearin- oder Oelsäure; und - die mit einer organischen Dicarbonsäure
wie z.B. Maleinsäure, Malonsäure oder Sulfobernsteinsäure, vorzugweise jedoch mit
einer anorganischen mehrbasischen Säure wie o-Phosphorsäure oder insbesondere Schwefelsäure
in einen sauren Ester übergeführten Anlagerungsprodukte von 1 bis 60 Aethylenoxyd
und/oder Propylenoxyd an Fettamine, Fettsäuren, Fettsäureamide oder Fettalkohole
je mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen oder an mindestens eine C4-C16-Alkyl-, Benzyl-
oder Phenylgruppe aufweisende Phenole oder.an drei- bis sechswertige Alkanole mit
3 bis 6 Kohlenstoffatomen.
-
Besonders günstig haben sich als anionische Dispergiermittel Ligninsulfonate,
Polyphosphate und vorzugsweise Formaldehyd-Kondensationsprodukte aus aromatischen
Sulfonsäuren, Formaldehyd und gegebenenfalls mono- oder bifunktionellen Phenolen
wie z.B. aus Kresol,
ß-Naphtholsulfonsäure und Formaldehyd, aus
Benzolsulfonsäure, Formaldehyd und Naphthalinsulfonsäure, aus Naphthalinsulfonsäure
und Formaldehyd oder aus Naphthalinsulfonsäure, Dihydroxydiphenylsulfon und Formaldehyd,
erwiesen.
-
Es können auch Gemische von anionischen Dispergiermitteln zum Einsatz
kommen. Normalerweise liegen die anionischen Dispergiermittel in Form ihrer Alkalimetallsalze,
Ammoniumsalze oder Aminsalze vor.
-
Bevorzugt ist das Dinatriumsalz des Di-(6-sulfonaphthyl-2-) methans.
-
Die anionischen Dispergiermittel werden vorzugsweise in einer Menge
von 0,5 bis 10 Gewichtsprozent,vorzugsweise 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf
die gesamte Farbstoffdispersion, verwendet.
-
Als nichtionogeneDispergiermittel seien beispielsweise genannt: -
Anlagerungsprodukte von vorzugsweise 5 bis 80 Mol Alkylenoxyden, insbesondere Aethylenoxyd,
wobei einzelne Aethylenoxydeinheiten durch substituierte Epoxyde, wie Styroloxyd
und/oder Propylenoxyd,ersetzt sein können, an höhere ungesättigte oder gesättigte
Fettalkohole, Fettsäuren,Fettamine oder Fettamide mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen
oder an Phenylphenol oder Alkylphenole,deren Alkylreste mindestens 4 Kohlenstoffatome
aufweisen; - Alkylenoxyd-, insbesondere Aethylenoxyd und/oder Propylenoxyd Kondensationsprodukte;
und - Umsetzungsprodukte aus einer 8 bis 22 Kohlenstoffatome aufweisenden Fettsäure
und einem primären oder sekundären, mindestens eine Hydroxyniederalkyl- oder Niederalkoxyniederalkylgruppe
aufweisenden Amin oder Alkylenoxyd-Anlagerungsprodukte dieser hydroxyalkylgruppenhaltigen
Umsetzungsprodukte,
wobei die Umsetzung so erfolgt, dass das molekulare
Mengenverhältnis zwischen Hydroxyalkylamin und Fettsäure 1:1 und grösser als 1,
z.B. 1,1:1 bis 2:1 sein kann.
-
Gut geeignete nichtionogene Dispergiermittel entsprechen vorzugsweise
der Formel
worin R1 einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen,
einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen,
o-Phenylphenyl oder Alkylphenyl mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, von
Y1 und Y2 eines Wasserstoff, Methyl oder Phenyl und das andere Wasserstoff und m
5 bis 50 bedeuten.
-
Besonders vorteilhaft haben sich Fettalkoholpolyglykoläther, insbesondere
Anlagerungsprodukte von 15 bis 30 Mol Aethylenoxyd an aliphatische Monoalkohole
von 8 bis 22 Kohlenstoffatomen wie Cetyl-Stearylalkohol veräthert mit 25 Mol Aethylenoxyd
oder Oleylalkohol veräthert mit 20 Mol Aethylenoxyd Desweiteren sind Phenolglykoläther
bevorzugt wie z.B. Octylphenol oder Nonylphenyol veräthert mit 5 bis 15 Mol Aethylenoxyd,sowie
Ricinolsäure verestert mit 15 Mol Aethylenoxyd und Hydroabietylalkohol veräthert
mit 25 Mol Aethylenoxyd. Diese nichtionogenen Dispergiermittel sollen vorteilhaft
elektolytarm sein. Gemische derartiger Mittel sind möglich und weisen teilweise
synergistische Effekte auf Die nichtionogenen Dispergiermittel werden vorzugsweise
in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.%,insbesondere 1 bis 5 Gew.%,bezogen auf die gesamte
Farbstoffdispersion verwendet
Unter hydrotropen Mitteln, die in
den erfindungsgemässen wässrigen Präparaten als Komponente (e) zur Anwendung gelangen
können, sind solche zu verstehen, die befähigt sind, die Dispersion der in Wasser
unlöslichen bis schwerlöslichen Farbstoffe in eine stabile Form überzuführen, ohne
dass hierbei eine chemische Reaktion zwischen dem Farbstoff und der hydrotropen
Substanz stattfindet. Diese Verbindungen sollen wasserlöslich sein. Als diese Eigenschaften
aufweisende Substanzen kommen z.B. in Betracht: Hydrotrope Salze, wie benzoesaures
Natrium, benzolsulfonsaures Natrium, p-toluolsulfonsaures Natrium oder N-benzylsulfanilsaures
Natrium. Besonders vorteilhaft haben sich in diesem Zusammenhang aber stickstoffhaltige
Verbindungen erwiesen, wie Harnstoff und seine Derivate, beispielsweise Dimethylharnstoff
oder Guanidinchlorid, oder Carbonsäureamide, wie Acetamid und Propionamid und deren
Derivate, insbesondere N-Methylacetamid.
-
Bei der Anwendung der hydrotropen Substanz in Kombination mit Dispersionen
der definitionsgemässen Farbstoffe wird eine Stabilisierung der entflockten Dispersion
erreicht, ohne dass ein eigentliches Anlösen der Farbstoffe erfolgt Die hydrotropen
Mittel werden vorzugsweise in einer Menge von 5 bis 35 Gew.%, insbesondere 8 bis
20 Gew.%, bezogen auf die gesamte Farbstoffzubereitung, verwendet.
-
Falls erwünscht und erforderlich können den erfindungsgemässen Präparaten
weitere eigenschaftsverbessernde Zusätze beigegeben werden, wie z.B. hygroskopische
Mittel, z.B. Glykole oder Sorbite; Antifrostmittel, z.B. Aethylenglykol, Monopropylenglykol;
Antimicrobica; Fungicide, z.B. wässrige Formalinlösung; viskositätsverbessernde
Mittel und Konservierungsmittel wie Säureamide z.B.
-
Chloracetamid sowie Antischaummittel.
-
Bevorzugte erfindungsgemässe Farbstoffdispersionen enthalten, jeweils
bezogen auf die gesamte Zubereitung, 20 bis 30 Gewichtsprozent Wasser, 35 bis 65
Gewichtsprozent der Komponente (a) 1 bis 3 Gewichtsprozent der Komponente (b) 0,5
bis 5 Gewichtsprozent der Komponente (c) 0,5 bis 5 Gewichtsprozent der Komponente
(d) und 8 bis 20 Gewichtsprozent der Komponente (e) Die Dispersionen können durch
einfaches Verrühren des Farbstoffes und der Aldose oder Ketose in Wasser hergestellt
werden. Die Herstellung der neuen Dispersionen erfolgt jedoch vorzugsweise dadurch,
dass man den definitionsgemässen Farbstoff in Wasser gegebenenfalls unter Zusatz
von mindestens einem anionischen und/oder nichtionogenen Dispergiermittel vermahlt,
was vorteilhafterweise in herkömmlichen Nasszerkleinerungsapparaten z.B. in einer
Kugelmühle, Perlmühle, Schwingmühle oder Sandmühle erfolgen kann, und die restlichen
Komponenten wie die Aldose oder Ketose, das hydrotrope Mittel und allfällige weitere
Zusätze vorgängig, während oder auch erst nach dem £hlprozess zugibt, sodass eine
Zubereitung entsteht, deren Teilchengrösse vorzugsweise kleiner als 10 pt insbesondere
kleiner als 2 p Nisto Die erfindungsgemässen Farbstoffdispersionen sind gut handhabbar
indem sie gut fliessfähig sind und sich leicht in den Färbeflotten verteilen lassen.
-
Die neuen wässerigen Farbstoffdispersionen finden Verwendung, vorteilhaft
nach dem Verdünnen mit Wasser, zum Färben oder Bedrucken von Fasermaterialien nach
kontinuierlicher oder diskontinuierlicher Verfahrensweise.
-
Eine bevorzugte Verwendungsmöglichkeit liegt darin, dass die neuen
Farbstoffdispersionen unter Mitverwendung von Polysacchariden als Verdickern zur
Herstellung von Druckpasten auf wässeriger Basis oder auf Basis einer Wasser-in-Oel-Emulsion
eingesetzt werden können.
-
Derartige Druckpasten finden Verwendung beim konventionellen Textildruck
oder zum Bedrucken von Trägermaterialien, wobei die bedruckten Trägermaterialien
ihrerseits im Transferdruckverfahren auf Textilmaterialien verwendet werden können-Die
Erfindung betrifft desweiteren eine wässerige Färbeflotte bzw. Druckpaste zumFärbenbzw.
Bedrucken (konventionellen Textildruck oder Transferdruck) von Fasermaterial, welche
dadurch gekennzeichnet ist, dass sie die erfindungsgemässe Farbstoffdispersion,
ein Verdickungsmittel auf Basis von Polysacchariden und gegebenenfalls weitere Zusätze
wie Migrationsinhibitoren, Antischaummittel, Diffusionsbeschleuniger und/oder Säuren
z.B. Mineralsäuren oder organische Säuren, zweckmässig niedere aliphatische Carbonsäuren
enthält.
-
Als Polysaccharide, die als Verdickungsmittel für die Färbeflotten
und Druckpasten in Frage kommen können, seien beispielsweise genannt: Stärkeäther
wie Carboxymethylstärken, Hydroxyäthylstärken, Aethylcellulose, die Naturprodukte
Stärke, Johannisbrotkernmehl, Tragant, Galactomannan, Gummiarabicum und Alginate.
-
Als Fasermaterial, insbesondere Textilmaterial, das mit den erfindungsgemässe
Farbstoffdispersionen enthaltenden Färbeflotten oder Druckpasten gefärbt bzw bedruckt
werden kann, sind z.B. CelIuloseesterfasern wie Cellulose-2L/2-acetatfasern und-triacetatfasern,
synthetische Polyamidfasern, Polyacrylnitrilfasern und besonders lineare Polyesterfasern
zu erwähnen, wobei diese Fasermaterialien in den verschiedensten Verarbeitungsstadien
vorliegen können und auch als Mischgewebe unter sich oder mit anderen Fasern z.B.
Mischungen aus Polyacrylnitril/Polyester, Polyamid/Polyester, Polyester/Baumwolle,
Polyester/Viskose und Polyester/Wolle verwendet werden können.
-
Dank dem Zusatz der Aldose oder Ketose, verleiht die erfindungsgemässe
Farbstoffdispersion den Färbeflotten und insbesondere
den Druckpasten
trotz allfälligem Vorhandensein von Borsäurerückständen Stabilität, indem die Farbstoffdispersion
daran gehindert wird, beim Stehen einzudicken oder ein Gel zu bilden, bevor sie
auf das Fasermaterial aufgebracht wird. Eine derartig verbesserte Viskositätsstabilität
der Färbeflotten, insbesondere Klotzflotten, und der Druckpasten ist für die praktische
Anwendung wertvoll. Die Färbeflotten und Druckpasten können längere Zeit vor der
tatsächlichen Aufbringung auf Fasermaterial stehen bleiben, was grössere Flexibilität
bei der praktischen Anwendung dieser stabilisierten Zubereitungen bedeutet.
-
In den nachfolgenden Beispielen sind die Teile Gewichtsteile und
die Prozente Gewichtsprozente.
-
Beispiel 1: 405 Teile des grobkristallinen, trockenen Farbssoffes
der Formel (20)
werden in eine Lösung von 30 Teilen eines anionischen Dispergiermittels (Dinatriumsalz
des Di-(5-sulfonaphthyl-2)methans), 30 Teilen eines Fettalkoholpolyglykoläthers
als nichtionogenes Dispergiermittel (Cetyl- und Stearyl-alkohol veräthert mit 25
Mol Aethylenoxyd), 7 Teilen 37%iger wässeriger Formalinlösung, 3 Teilen Chloracetamid,
20 Teilen Fruktose, 80 Teilen 1,2-Propylenglykol und 130 Teilen Harnstoff in 200
Teilen Wasser unter intensivem Rühren langsam eingetragen.
-
Diese 45%ige Farbstoffanrührung wird sodann in einer Nassmühle gemahlen
bis die überwiegende Mehrzahl der Teilchen kleiner als 2,1/istQ Durch Zugabe von
Wasser wird die feingemahlene Dispersion auf 1000 Teile verdünnt.
-
Man erhält eine freifliessende, lagerstabile Farbstoffzubereitung.
-
Der Anthrachinonfarbstoff der Formel (20) wird durch Umsetzung von
1,7 Mol eines Gemisches.aus Chinizarin und Leukochinizarin mit 1,7 Mol Toluidin
bei 809 C in Gegenwart von -3,5 Mol Borsäure und in absolutem Alkohol erhalten.
-
Weitere lagerstabile Farbstoffzubereitungen können erhalten werden,
wenn anstelle des Farbstoffes der Formel (20) folgende Anthrachinonfarbstoffe eingesetzt
werden
Beispiel 2: Durch Einrühren der gemäss Beispiel 1 hergestellten Farbstoffzubereitung
mittels kräftigem Rühren in eine wässerige Stärkeätherlösung erhält man Druckfarben,
die nicht gelieren.
-
Mit diesen Druckfarben kann Papier im Rotationsfilmdruckverfahren
bedruckt werden. Das so bedruckte Papier kann sodann im Transferdruckverfahren,
vorzugsweise in der Anwendung auf Polyestertextilmaterialien verwendet werden, wobei
man konturenscharfe, farbkräftige Drucke erhält.
-
Beispiel 3: 15 Teile der Farbstoffzubereitung gemäss Beispiel 1 werden
in 85 Teilen einer 2,5%igen wässerigen Lösung einer Alginatverdickung eingerührt.
Man erhält eine stabile Druckpaste von ca. 8000 ePi Pos 5 Diese Druckpaste wird
mit einer Tiefdruckvorrichtung auf Papier gebracht. Das so bedruckte Papier kann
im Transferdruckverfahren z.B.
-
auf Polyestertextilien Verwendung finden. Es resultieren scharf stehende
egale Drucke von hoher Farbtiefe.