DE3034691A1 - Verfahren zum kontinuierlichen dekatieren und fixieren von warenbahnen und einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen dekatieren und fixieren von warenbahnen und einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
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Description
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Drabert Söhne Minden (Westf.) Wilhelmstr. 11-17
4950 Minden
4950 Minden
Verfahren zum kontinuierlichen Dekatieren und Fixieren von Warenbahnen und Einrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung einer chemischen
Dekatur in kontinuierlicher Arbeitsweise. Praktisch durchgeführt wurde bisher eine chemische Dekatur nur in diskontinuierlicher
Arbeitsweise, z. B. auf einer Preßglanz-Wickel-Dekatiermaschine. Diese bekannte Methode bzw. Einrichtung weist eine Vielzahl von
Nachteilen auf. Das Dekatiergut wird dabei in erster Linie mit Natriumdisulfid behandelt und in nahezu nassem Zustand gemeinsam
mit einem Mitläufergewebe aus Satin, Molton u. dgl. auf den Dekatier zylinder einer Preßglanz- oder Finish-Dekatiermaschine ■■
aufgewickelt und über einen relativ langen Zeitraum hinweg einer
Dampf- und Absaugebehandlung unterworfen. ■
Die Probleme und Unzuträglichkeiten, die '■
dabei entstehen, sind in erster Linie darauf zurückzuführen, daß die beim Dekatiervorgang eingesetzten Mitläufergewebe naß werden
und bereits nach wenigen Behandlungschargen aus der Dekatier^-
jmaschine herausgenommen und einem getrennten Trocknungsvorgang
unterworfen werden müssen. Diese Arbeitsweise ist nicht nur umiständlich
und zeitraubend; die Chemikalien verkürzen darüber hinaus die Lebensdauer dieser so kostspieligen Mitläufer ganz
beträchtlich. Der hierdurch erzielte Fixiergrad des Dekatiereffektes ist allerdings beachtlich.
Die DE-PS 2 218 671 befaßt sich mit der Anwendung geiei^neter
Chemikalien zur Erzielung brauchbarer Dekatiereffekte lim kontinuierlichen Durchlaufverfahren. Bei diesem Vorgang ist
es erforderlich, die Chemikalien unmittelbar vor dem Dekatieren ;auf das Dekatiergut aufzubringen. Damit ein wirkungsvoller und
!namentlich gleichmäßiger Effekt entsteht, muß bei einer relativ [hohen Durchlaufgeschwindigkeit eine beachtliche Menge an Chemijkalien
gleichmäßig auf das Dekatiergut aufgebracht werden. Da !diese Aufgabe nicht einfach zu lösen ist, scheiterten bisher
lalle Anstrengungen in dieser Richtung. So konnte beispielsweise
{durch Besprühen die gestellte Aufgabe insofern nicht gelöst werden, als Flecken und Streifen zu verzeichnen sind und der Dekatiereffekt
unbrauchbar ist. Ein zusätzliches Aufräkeln brachte 'auch keine nennenswerten Verbesserungen der Feuchtigkeitswerte.
Weitere Versuche führten zur Injektion mit Dampf. Dajbei
wurden die Chemikalien im Injektionsverfahren dem Dampf zugeführt,
wobei das auf diese Weise gebildete Gemisch beim Dekatieren mit dem Dekatiergut in Berührung gebracht wird. Dabei
j entstanden vielschichtige Probleme; außerdem ist der Wirkungsgrad
ziemlich schlecht.
■ Nachdem Tränkverfahren wird das Textilmaterial durch
!Tränken mit einer relativ großen Menge an Flotte in Berührung gebracht. Bei diesem System verwendet man einen die Behandlungsflotte
heranführenden Zwischenträger, welcher mit dem Textilmaterial längs einer Kontaktstrecke durch Anpreßdruck in Berüh-Irung
gebracht wird. Der als Zwischenträger eingesetzte, mit Be-
-is- '
handlungsflotte versehene, endlose Mitläufer wird dabei auf eine:
Kontaktstrecke auf das zu behandelnde Textilmaterial aufgepreßt
und anschließend daran von diesem wieder getrennt, wobei der | Zwischenträger außerhalb der Kontaktstrecke mit Behandlungs- {
flotte beaufschlagt wird. Auch diese bekannte Methode hat sich j in der Praxis nicht bewährt. In erster Linie stehen wirtschaftliche
Unzuträglichkeiten im Wege. Der andauernde Kontakt mit ί den Chemikalien führt zu einem beschleunigten Materialverschleiß
j des Zwischenträgers, Wegen der erforderlichen Endlosigkeit die-Ises
Zwischenträgers entstehen auch große Probleme für den Wech- ;sei und die Erneuerung. Der nahezu vollständige Ausbau der Mais
chinen und Einrichtungen zum Einlegen des Endlosläufers führt j nicht nur zu untragbaren Kosten, sondern auch längeren Produktionsausfällen.
Neben diesen unwirtschaftlichen Verhältnissen entstehen aber auch beachtliche Nachteile, beispielsweise ungleiche
Dekatiereffekte, durch den Auftrag. Das Aufnahmevermögen !des Zwischenträgers wird nämlich mit zunehmender Einsatzdauer
!unregelmäßiger, wodurch konstante Dekatiereffekte in Frage geistellt
sind.
ι Wegen der Aufwendigkeit und der technologischen Nachiteile
der sogenannten "Überflußtränkung" sind in neuerer Zeit isogenannte "Minimal-Auftragsverfahren" entwickelt worden, bei
welchen angestrebt wird, nur so viel Behandlungsflotte auf das Dekatiergut aufzubringen, als zum Erzielen des gewünschten Effektes
unbedingt erforderlich ist.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung desselben dieser
Art aufzuzeigen, mittels welchen unter Verzicht auf einen Zwischenträger ein gleichmäßiger und überschußloser Auftrag der
Flotte auf die zu behandelnde Ware möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß die Ware vor dem Preß- und/oder Dekatier-
!Vorgang mit einer Flotte gleichmäßig und überschußlos beschichtet
wird.
i - 4 -
i - 4 -
Der Auftrag kann einseitig oder auch beidseitig in 'einem Durchlauf erfolgen.
j Bei der zur Durchführung dieses Verfahrens vorgeschlajgerien
Einrichtung ist eine in einen mit Flotte gefüllten Behälter teilweise eintauchende Auftragswalze vorgesehen, welche die j
Flotte auf die Ware aufträgt.
Zweckmäßig sind vor und hinter der Auftragswalze Meßwertaufnehmer angeordnet, deren Meßwerte einem Regler mit SoIljwertvorgabe
laufend zugeführt werden.
I Vorteilhaft beeinflußt der Regler die Eintauchtiefe j der Auftragswalze im Behälter und/oder die Größe des Umschlin-Igungswinkels
zwischen der Ware und der Auftragswalze.
In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung sind hinter der Auftragswalze Umlenkwalzen angeordnet,
!welche der Höhe nach quer zur Laufrichtung der Ware verstellbar sind.
i Zweckmäßig sind als Meßwertaufnehmer Einrichtungen zum
,Messen der Dichte, elektronische Einrichtungen zum Messen der !Feuchtigkeit und Strahlen-Detektoren vorgesehen.
: Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht al-
!so darin, daß das Dekatiergut unmittelbar vor der Dekatierbehandlunä
einem einfachen und sicheren Flottenauftrag ohne Tauchgang, Flottenaustausch und Zwischenträger unterworfen wird. Mit
Hilfe einer gezielt entwickelten Meß- und Regelmethode wird ein !einstellbarer und ständig kontrollierter Mindestauftrag ohne
Flottenüberschuß ermöglicht. Durch andauernde Messung des Feuchjtegehaltes vor und nach dem Flottenauftrag wird das erzielte Er-
|gebnis ständig gemessen, mit dem Eingangswert verglichen und
entsprechend dem vorgegebenen Sollwert selbsttätig nachgestellt.
Die nachgewiesene Wirtschaftlichkeit dieses Auftragsverfahrens i j gründet sich maßgeblich auf dem kontrollierten Flottenauftrag.
Unter diesen Verhältnissen wird die so behandelte Ware unmittel bar und umweglos einer Dekatierbehandlung und/oder eine3r· Preß-
und Fixierbehandlung unterworfen.
Durch die Einwirkung der chemischen Mittel wird die Verformungstemperatur des Wollkeratins herabgesetzt und es sind
j Dekatiereffekte bereits bei relativ niedrigen Dampftemperaturen j
j zu verzeichnen, wie sie sonst nur auf Kessel-Dekatiermaschinen !
I erreicht werden können. ί
Darüber hinaus führt die chemische Dekatur zu einer I !
i beachtlichen Permanenz in der Fixierung der Effektbildung. Ver-
i beachtlichen Permanenz in der Fixierung der Effektbildung. Ver-
'suche zeigen die besten Ergebnisse einer Auftragsmenge zwischen j
i ι
16 und 35 %t bezogen auf das Gewicht der Ware. Anionische und
kationische Tenside sowie Alkohole als Zusatz zum Wasser eignen j sich vorzüglich zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
einer chemischen Kontinue-Dekatur mit permanenten Effekten.
Durch dieses Verfahren wird der seit Jahrzehnten bestehende Wunsch nach Permanenz ohne Einschränkungen erfüllt. Dasj
neue Verfahren ist äußerst wirtschaftlich und bietet dariber j
hinaus den großen Vorteil der erzielbaren Gleichheit; in r 3r !
Effekt-Bildung.
Bei der bisher praktizierten diskontinuierlichen Kessel-Dekatur, mit welcher permanente Dekatier-Effekte durch die
Behandlung eines aus Gewebe und Mitläufer gebildeten Wickels innerhalb eines Autoklaven entstehen, treten in der Regel unterschiedliche
Effekte zwischen Anfang und Ende der Wicklung auf.
Die Kesseldekatur verursacht außerdem sehr hohe Betriebskosten. Die erforderlichen Mitläufergewebe unterliegen
ieinem beachtlichen Verschleiß. Ein mittlerer Textilbetrieb muß
-s-
!zwischen 25o.ooo bis DM 4oo.ooo,— jährlich dafür ausgeben. Die-1
!
se und weitere Unzuträglichkeiten werden mit Hilfe des erfin- j dungsgemäßen Verfahrens in vollem Umfang grundsätzlich vermieden.
Das erfindungsgemäße Verfahren "bzw. die Einrichtung
zur Durchführung desselben sind nachstehend anhand der Zeichnung noch etwas näher veranschaulicht. In dieser zeigen in rein
ischematischer Weise:
Fig. 1 ein Blockschaltbild mit Darstellung der Abläufe der einzelnen Schritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens für einen einseitigen Auftrag,
Fig. 1 a ein Blockschaltbild mit Darstellung der Abläufer der einzelnen Schritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens für einen beidseitigen Auftrag,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Einrichtung gemäß der Erfindung im Zusammenhang mit einer
Einrichtung zum kontinuierlichen Dekatieren,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Einrichtung gemäß der Erfindung im Zusammenhang mit einer
Einrichtung zum kontinuierlichen Pressen und Fixieren.
Mit 1 ist die Ware bezeichnet, welche mit Hilfe einer Auftragswalze 2, 2a unmittelbar vor dem Eintritt in die Dekatiermaschine
3 mit einer entsprechend präparierten, chemischen Flotte 4, 4a in Berührung gebracht wird. Da Flotten für diese
Zwecke an sich bekannt sind, kann auf Einzelheiten, insbesondere deren chemische Zusammensetzung u. dgl. verzichtet werden.
3Ü3469 1
Die Auftragswalze 2, 2a taucht in die in einem Behälter 5, 5a befindliche Flotte 4 ein und trägt sie auf die Oberfläche
der Ware 1 auf. Vor und hinter der Auftragswalze 2, 2a befinden sich in Richtung des Warenlaufes Umlenkwalzen 6, 6a,
12, 12a, die der Höhe nach verstellbar sind. Dadurch kann die Größe der Anlagefläche zwischen der Ware 1 einerseits und der
Oberfläche der Auftragswalze 2, 2a andererseits verändert werden. Außerdem kann der die Flotte 4, 4a aufnehmende Behälter 5,
J5a zur Regelung der Eintauchtiefe der Höhe nach verstellt wer-
Vor und hinter den Umlenkwalzen 6, 6a, 12, 12a befin- j
det sich zumindest je ein Meßwertaufnehmer 7, 7a bzw. 8, 3a, wobei
einerseits die Meßwertaufnehmer 7, 7a den Feuchtegehalt und/
!oder die Konzentration der einlaufenden, unbehandel.ten Ware 1
jund andererseits die Meßwertaufnehmer 8,8a, 11, 11a den Feuchtej gehalt und/oder die Konzentration der bereits beaufschlagten
IWare andauernd messen und die Meßwerte durch Umwandlung, beispielsweise
in elektrische Größen, in einen Regler 9 zum Vergleich
einsteuern.
Dieser Regler 9 steht unter dem Einfluß einer SoIl- !wertvorgabe 1o, 1oa und verstellt solange die Eintauchtiefe
zwischen der Auftragswalze 2 einerseits und der Flotte 4, 4a andererseits und/oder die Größe des Umschlingungswinkels auf
der Auftragswalze 2, 2a, bis die Meßwerte des Meßwertaufnehmers 8, 8a, 11, 11a mit den Werten der Sollwertvorgabe 1o, 1oa
identisch sind. Für die Wirkung der Meßwertaufnehmer können Dichte-Meßeinrichtungen, elektronische Feuchtemeßeinrichtungen,
Strahlendetektoren o. dgl. eingesetzt werden.
Die Einrichtung für den Auftrag der Chemikalien ist unmittelbar den jeweiligen Bearbeitungsmaschinen, z. B. einer
Preß- und Fixiermaschine 3a in Fig. 3 und/oder einer Kontinue-Dekatiermaschine
3 in Fig. 2 vorgeschaltet, so daß die chemischen
Stoffe unmittelbar unter der Einwirkung von mechanischem
Flächendruck, Temperatur und Feuchtigkeit auf das Behandlungsgut fixierend zur Einwirkung gelangen können. Durch diese Maßnahme
wird der günstigste Wirkungsgrad erreicht; überdies können Verdunstungserscheinungen und Verluste an Feuchtigkeit auf
ein Minimum herabgesetzt werden.
Leerseite
Claims (4)
- PATENTANS "P" RÜCHEι I |1. Verfahren, zum kontinuierlichen Dekatieren und Fixieren vor]j zumindest teilweise aus Wolle bestehenden Warenbahnen auf ι einer Preß- und/oder Dekatiermaschine, dadurch ge- i ! kennzeichnet, daß die Ware (1) vor dem Preß- und/ oder Dekatiervorgang mit einer Flotte (4, 4a) gleichmäßig und!überschußlos beschichtet wird. ij I
- 2. Einrichtung zur Durchführung des Veriahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine in einen mit Flotte (4, 4a) gefüllten Behälter (5, 5a) teilweise' eintauchende Auftragswalze (2, 2a) vorgesehen ist, welche die Flotte (4, 4a) auf die Ware (1) aufträgt.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß vor und hinter der Auftragswalze (2) Meßwertaufnehmer (7, 7a; 8, 8a; 11, 11a) angeordnet sind, deren Meßwerte einem Regler (9) mit Sollwertvorgabe (1o) laufend zugeführt werden.
- 4. Einrichtung nach Anspruch J5> dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (9) die Eintauchtiefe der Auftragswalze (2, 2a) im Behälter (5, 5a) und/oder die Größe des Umschlingungswinkels zwischen der Ware (1) und der Auftragswalze (2, 2a) beeinflußt.;5. Einrichtung nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet , daß hinter der Auftragswalze (2, 2a) Umlenkwalzen (6, 6a, 12, 12a) angeordnet sind, welche der Höhe nach quer zur Laufrichtung der Ware (1) verstellbar sind.6, Einrichtung nach Anspruch 2-5, dadurch gekennzeichnet , daß als Me ßv/ertauf nehme r (",7a;ORIGINAL INSPECTED COPYό, üa; 11, 11a) Einrichtungen zum Messen der Dichte, elektronische Einrichtungen zum Messen der Feuchtigkeit und Strahlen-Detektoren vorgesehen sind.
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AT403299B (de) * | 1991-09-23 | 1997-12-29 | Johannes Zimmer | Arbeitsvorrichtung mit mehreren wahlweise oder kombinierbar einzusetzenden bearbeitungseinheiten für bahnmaterial |
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1980
- 1980-09-15 DE DE19803034691 patent/DE3034691A1/de not_active Ceased
-
1981
- 1981-09-01 GB GB8126477A patent/GB2084049A/en not_active Withdrawn
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