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Rolladen
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Rolladen mit auf einer Wickelwelle
angeordnetem Rolladenpanzer und Betätigungsgurt, der sich von der Wickelwelle durch
eine Gurtführung in den betreffenden Gebäuderaum zu einer Gurtrolle erstreckt, wobei
die Gurtführung eine Dichtungsanordnung gegen Zugluft von außen enthält.
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Bei den bisher bekannten Rolläden bereitet das Auswechseln des Betätigungsgurtes,
der ja bekanntlich ein Verschleißteil darstellt, immer wieder Schwi#erigkeiten.
Es ist nämlich zu diesem Zweck erforderlich, den Rolladenkasten zu öffnen bzw. die
Innenblende zu entfernen, um Zugang zur Wickelwelle im Bereich der Gurtscheibe zu
erhalten, auf welcher der Betätigungsgurt auf- bzw. abgewickelt wird. Häufig werden
bei dieser Prozedur die Blende, der Innenputz und/oder die Tapeten beschädigt.
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Ein weiterer Mangel bei den heute gebräuchlichen Rolläden besteht
darin, daß die aus Filzeinlagen oder Bürsten bestehende Dichtungsanordnung in der
Gurtführung relativ schnell verschleißt, demzufolge schlecht abdichtet und darüber
hinaus schwierig, wenn überhaupt auszuwechseln ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rolladen zu
schaffen, bei dem das Auswechseln des Betätigungsgurtes vereinfacht ist und der
ferner in der Gurtführung eine verhältnismäßig verschleißsichere Dichtungsanordnung
aufweist, die eine zuverlässige Abdichtung gegen Zugluft von außen gewährleistet.
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Ferner soll diese Dichtungsanordnung im Bedarfsfall einfach auszuwechseln
sein.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Rolladen der eingangs
bezeichneten Art dadurch gelöst, daß die Gurtführung in einem Einsatzkörper eingebaut
ist und die Dichtungsanordnung ein in dem Einsatzkörper beweglich gelagertes Dichtungselement
aufweist, das über einen Hebel durch Federkraft und/oder durch den in Ruhelage (lotrechter
Lage) befindlichen Gurt in Dichtungsposition gehalten ist, und das sich bei Betätigung
des Gurts selbsttätig aus der Dichtungsposition herausbewegt.
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Man erreicht dadurch den Vorteil, daß bei einem erforderlichen Auswechseln
des Betätigungsgurtes lediglich der Einsatzkörper entfernt werden muß, um Zugang
zur Wickelwelle im Bereich der Gurtscheibe zu erhalten. Die Anordnung der Gurtführung
mit Dichtungsanordnung in einem herausnehmbaren Einsatzkörper bringt ferner den
Vorteil, daß für den Fall, daß einmal Undichtigkeiten auftreten, der Einsatzkörper
einfach gegen einen anderen mit voll funktionsfähiger Dichtungsanordnung ausgewechselt
werden kann. Die schadhafte Dichtungsanordnung kann
dann relativ
einfach in der Werkstatt repariert werden. Dadurch, daß das Dichtungselement nur
bei in Ruhelage befindlichem Gurt in Dichtungsposition gegen den Gurt gehalten ist,
dagegen bei Betätigung des Gurts selbsttätig aus dieser Dichtungsposition herausbewegt
wird, ist der Verschleiß ~des Dichtungselements durch Reibung im Vergleich zum Stand
der Technik erheblich reduziert und es wird eine entsprechend lange einwandfreie
Abdichtung der Gurtführung gegen Zugluft von außen erreicht.
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Die selbsttätige Bewegung des Dichtungselements aus der Dichtungsposition
heraus bei Betätigung des Gurts kann z.B. unter dem Einfluß der Schwerkraft erfolgen,
wobei der schräg aus der Gurtführung herausgezogene Gurt den Hebel für eine entsprechende
Schwenkbewegung freigibt. Wird dagegen das Dichtungselement über den Hebel durch
Federkraft in Dichtungsposition gehalten, ist eine zwangsweise Auslösung des Hebels
bei Gurtbetätigung vorzusehen. Weitere Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen,
daß der Einsatzkörper gemäß der Erfindung mit integrierter Gurtführung und Dichtungsanordnung
in praktisch jedem Rolladenkasten, auch nachträglich, eingebaut werden kann, und
daß der Rolladenkasten nach innen (gegen den Gebäuderaum hin) vollständig geschlossen
ausgeführt und somit auch thermisch gut abisoliert werden kann.
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Der Ein- und Ausbau dieses Einsatzkörpers wird vereinfacht, wenn er
in einem Rahmen herausnehmbar angeordnet ist, der seinerseits z.B. in einem Rolladenkasten
fest eingebaut ist.
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Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Dichtungselement aus z.B. einem Filzstück besteht, welches an dem einen
Ende eines Schubriegels befestigt ist, der mit einem schwenkbar gelagerten Hebel
antriebsmäßig verbunden ist und mit dem das Dichtungselement tragenden Ende in einen
Führungskanal für den Gurt hineinragt, dessen Breite derjenigen des Schubriegels
und Dichtungselements entspricht. Mittels eines solchen Schubriegels und an diesem
befestigten Filzstückes oder dgl. kann bei in Ruhelage befindlichem Gurt der Führungskanal
für den Gurt einwandfrei gegen Zugluft abgedichtet werden.
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Wenn nach noch einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der schwenkbar
gelagerte Hebel ein an der Außenseite des Einsatzkörpers gelagerter Winkelhebel
ist, bei dem der eine Arm einen Deckel trägt oder als Deckel ausgebildet ist, durch
welchen die Durchtrittsöffnung für den anderen Arm des Hebels verschließbar ist,
erreicht man den Vorteil, daß bei geschlossener Dichtung auch keine Zugluft an dem
Schubriegel und dem schwenkbar gelagerten Hebel vorbei durch die Durchtrittsöffnung
für den Winkelhebel in den Gebäudeinnenraum eintreten kann.
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Wenn nach noch einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung an dem aus
dem Einsatzkörper herausragenden Arm des schwenkbar gelagerten Hebels ein U-förmiger
Bügel für den Durchtritt des Gurtes befestigt ist, wird bei der Betätigung des Gurtes
zum
Zwecke des Auf- oder Abwickelns des Rolladenpanzers der Schubriegel
automatisch zurückgezogen und dadurch der Dichtungseffekt aufgehoben. Ein Verschleiß
des Dichtungselements durch Reibung mit dem Gurt ist somit auch in dem Fall praktisch
ausgeschlossen, daß der Hebel bzw. Schubriegel durch die Kraft einer Feder in Dichtungsposition
gehalten wird.
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Die Einstellung des Dichtungselements aus z.B. einem Filzstück auf
dem Schubriegel sowie des Deckels in Dichtungsposition erfolgt noch zuverlässiger,
wenn nach noch einer weiteren Ausbildung der Erfindung auf der Achse des schwenkbar
gelagerten Hebels eine in Schließrichtung des Deckels wirksame Schlingfeder angeordnet
ist. Diese Schlingfeder bewirkt vorteilhaft eine einwandfreie Anlage des Deckels
an der Außenseite des Einsatzkörpers.
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Zweckmäßig wird der FUhrungskanal für den Gurt im Bereich des Dichtungselements
in der Höhe verengt.
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Um die zur Energieeinsparung erforderliche Wärmedämmung bei Rolladenkästen
auch im Bereich des Einsatzkörpers gemäß der Erfindung zu gewährleisten, sind zweckmäßig
der Führungskanal für den Gurt und der Raum zur Aufnahme des Schubriegels und des
Hebels zu dessen Betätigung durch eine thermische Isolation aus z.B. Hartschaumstoff
ummantelt, welche die thermische Isolation des Rolladenkastens im Bereich des Einsatzkörpers
ergänzt.
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Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch einen eingebauten Rolladen
im Bereich des herausnehmbaren Einsatzkörpers mit der Gurtführung und Dichtungsanordnung
gemäß der Erfindung; Fig. 2 eine Frontansicht des Einsatzkörpers entsprechend Fig.1;
Fig. 3 einen Querschnitt eines weiteren Einsatzkörpers gemäß der Erfindung im eingebauten
Zustand und Fig. 4 einen Querschnitt des Rolladens der Fig. l außerhalb des Einsatzköprers,
der besonders die Konstruktion des Rolladenkastens aus Hartschaumstoff oder dgl.
zeigt, in dem der Einsatzkörper gemäß der Erfindung eingebaut ist.
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Der als Ausführungsbeispiel gewählte Rolladen weist einen Rolladenkasten
10 aus Hartschaumstoff (zwe. Polystyrol) 11 auf, der durch eine nahe dem Außenumfang
eingebettete Bewehrung 12 aus z.B. einer Baustahlmatte und Stahlbiecheinlagen 13
ausgesteift bzw verfestigt ist, die an der Bewehrung 12 angeschweißt sind. Der Hartschaumstoff
11 umfaßt mit relativ geringem radialen Spiel die Wickelwelle 14 für den Rolladenpanzer
15 Uber den größten Teil ihres Umfanges und ist lediglich nach außen durch eine
Winkelblends i6 aus z.#. Holz urterbrochen. Mit 17 ist der
Durchtrittsschlitz
für den Rolladenpanzer 15 bezeichnet, der in Achsrichtung des Rolladens durch Profilschienen
18 bzw. 19 aus z.B. Aluminium begrenzt ist. Die Profilschiene 18 trägt an ihrem
freien Rand eine Dichtungsschnur 20, die in Anlage mit dem Stockrahmen 21 für das
Fenster steht. Mit 22 ist die eine der zwei seitlichen Führungsschienen für den
Rolladenpanzer 15 bezeichnet. Eine Profilschiene 23 aus z.B. Aluminium begrenzt
einen Längsrand des Hartschaumstoffes 11 gegenüber der Winkelblende 16 und steht
mit ihrem nach außen übergreifenden Teil in Anlage mit einer Außenisolierung 24
bzw. dem Außenputz 25.
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Mit der Wickelwelle 14 ist ferner das eine Ende eines Gurtes 26 zum
Auf- oder Abwickeln des Rolladenpanzers 15 verbunden, wobei der Gurt 26 auf einer
auf der Wickelwelle 14 befestigten Gurtscheibe 27 geführt ist. Der Gurt 26 erstreckt
sich von der Wickelwelle 14 durch eine Gurtführung 28 aus dem Rolladenkasten heraus
in den betreffenden Gebäude-Raum. Die Gurtfuhrung 28 ist in einem Einsatzkörper
29 angeordnet, der in einem Rahmen 30 herausnehmbar eingesteckt und durch Schrauben
31 in Einbaulage fixiert ist. Der Rahmen 30 ist seinerseits in dem Hartschaumstoff
11 des Rolladenkastens befestigt, z.B. eingeklebt. Bei herausgenommenem Einsatzkörper
29 ist die Wickelwelle 14 zugänglich und es kann ein verschlissener Gurt einfach
ausgewechselt werden. Aufgrund der Verwendung eines herausnehmbaren Einsatzkörpers
29 kann der Rolladenkasten nach innen vollständig gaschlossen ausgeführt und z.B.
t einer Innenputzschicht 32 v#rseh#n sein. Puf diese Weise wird eine sehr
gute
thermische Isolierung im Bereich des Rolladens erreicht.
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Der Einsatzkörper 29 weist eine Frontplatte 33 auf, mit der ein Führungskanal
34 für den Gurt 26 verbunden ist. Mit dem Führungskanal 34 ist ein weiterer Raum
35 im Einsatzkörper 29 verbunden, in dem axial verschieblich ein Schubriegel 36
gelagert ist, der am einen Ende ein Dichtungselement 37 aus z.B. einem Filzstück,
einer Bürste oder dgl. trägt. In eine Aussparung 38 im Schubriegel 36 greift die
Nase 39 eines Hebels 40 ein, der mittels einer Achse 41 in zwei Vorsprüngen 42 an
der Außenseite der Frontplatte 33 schwenkbar gelagert ist (Fig. 2). Eine auf der
Achse 41 angeordnete, nicht gezeigte Schlingfeder sucht den Hebel 40 in einer Position
zu halten, die in den Fig. 1 und 3 in vollen Linien gezeigt ist.
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Der Hebel 40 ist ein Winkelhebel, dessen außerhalb des Einsatzkörpers
29 befindlicher Arm 44 als Deckel zum Verschließen des Raumes 35 ausgebildet ist.
Am unteren Rand dieses Deckels kann ein U-förmiger Bügel 45 befestigt sein, durch
den sich der Gurt 26 hindurcherstreckt.
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Die Breite des Schubriegels 36 sowie des Dichtungselements 37 aus
z.B. einem Filzstück entsprechen der Breite des Führungskanals 34. Die Anordnung
ist ferner so getroffen, daß wenn der Gurt 26 seine Ruhelage einnimmt, in der er
straff gespannt von der inneren Uffnung 43 des FUhrungskanals 34 lotrecht nach
unten
zur nicht gezeigten Aufrollvorrichtung verläuft, der Hebel 40 über den Schubriegel
36 das Dichtungselement 37 in Dichtungsposition gegen den Gurt 26 drückt, der dadurch
gegen die obere Wandung des FUhrungskanals 34 gehalten wird. Auf diese Weise ist
der FUhrungskanal 34 und somit die Gurtführung 28 im Einsatzkörper 29 gegen Zugluft
von außen abgedichtet.
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Zwei in Querrichtung des FUhrungskanals 34 verlaufende Vorsprünge
46 und 47 verengen den Führungskanal 34 in der Höhe neben dem Dichtungselement 37.
Die auf der Achse 41 angeordnete, nicht gezeigte Schlingfeder wirkt im gleichen
Sinne wie die Gurtspannung bei lotrecht verlaufendem Gurt 26. Wenn dagegen der Gurt
26 zum Auf- oder Abwickeln des Rolladenpanzers 15 betätigt und dabei unter einem
mehr oder weniger spitzen Winkel zur Vertikalen gehalten wird, wird der Hebel 40
über den Bügel 45 in die in gestrichelten Linien in Fig. 3 angedeutete Lage verschwenkt,
wobei er über die Nase 39 den Schubriegel 36 nach unten schiebt und dadurch das
Dichtungselement 37 vom Gurt 26 entfernt. Dadurch ist jeglicher Verschleiß des Dichtungselements
37 aufgrund Gurtreibung ausgeschaltet und eine lange Lebensdauer der Dichtungsanordnung
gewährleistet.
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Der Führungskanal 34 für den Gurt 26 sowie der Raum 35 zur Aufnahme
des Schubriegels 36 und Hebels 40 sind durch Hartschaumstoff lla ummantelt, der
die fehlende thermische Isolation aus dem Hartschaumstoff 11 im Bereich der durch
den Rahmen 30 begrenzten oeffnung ergänzt. Der Rahmen 30 kann gleich den
Teilen
des Einsatzkörpers 29 aus Kunststoff hergestellt sein.
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Der Einsatzkörper 29 kann ferner, wie in Fig. 3 gezeigt, eine quaderförmige
Form aufweisen oder, wie in Fig. 1 gezeigt, an seinem unteren Rand nach innen gezogen
sein, Der Rahmen 30 ist der jeweiligen Form des Einsatzkörpers 29 entsprechend angepaßt.
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