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Papillotom in Form einer als Diathermie-Schlinge oder
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dergleichen ausgebildeten Sonde Die Erfindung bezieht sich auf ein
Papillotom in Form einer als Diathermie-Schlinge oder dergleichen ausgebildeten
Sonde, mit einem biegsamen Sondenschlauch, in dessen Innerem ein vom sondengriffseitigen
Ende her verlagerbarer Metalldraht angeordnet ist, welche Sonde in Gebrauchsstellung
an ihrem freien Ende einen gebogenen Arbeitsabschnitt mit sich frei erstreckendem
Metalldrahtabschnitt formt.
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Ein Gerät dieser Art ist durch die DE-OS 26 57 256 bekannt. Der unter
Zug am Metalldraht sich biegende Arbeitsabschnitt der Sonde ist dergestalt, daß
der nicht schneidende Abschnitt der Diathermie-Schlinge die längere, d. h. beherrschende
Kantenlänge des Diathermiemessers bildet. Der schneidende Abschnitt ist dabei die
Sehne des sich in Bogenform legenden Sondenendes. Dies reicht auch in normalen Behandlungsfällen
aus. Bei komplizierteren Konstellationen hingegen ist es durchaus wünschenswert,
eine größere aktiv schneidende Diathermiemesser-Länge zur Verfügung zu haben, die
im übrigen auch keine so quer auslandende "lanzenförmige" Verbreiterung des Sondenendes
bringt .
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Papillotom
in Form einer als Diathermie-Schlinge oder dergleichen gestalteten Sonde so auszubilden,
daß unter Vermeidung der aufgezeigten Nachteile eine vor allem auch in komplizierteren
Fällen günstige Handhabung ermöglicht wird.
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Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch t angegebene Erfindung.
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Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstandes
der Erfindung.
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Das Papillotom schneidet im Gegensatz zur bekannten Bauform nun mit
der konvexen Seite. Diese nimmt stets eine exponierte Lage ein und ist auch von
größerer Kantenlänge. Es tritt keine übergroße Bogenkrümmung am Sondenkopf mehr
auf. Die eine Art Spannstütze bildende Seele tritt nur in eine leichte Krümmungslage.
Diese ist auch nicht nach außen gerichtet, so daß von dorther keine Verbreiterung
des Diathermiemessers erfolgt. Die Krümmung liegt vielmehr in Richtung des konvexen
Bogenverlaufs des schneidaktiven Metalldrahtes. Das Diathermiemesser bleibt dadurch
relativ schlank. Dem aus elastisch biegbarem Material bestehenden Metalldraht ist
eine in den Sondenschlauch reichende Seele benachbart. Letztere wird im Sondenschlauch
befestigt, so daß der mit dem freien Ende der Seele verbundene Metalldraht sich
beim Einwärtsschieben des griffseitigen Metalldrahtendes aus seiner Parallellage
zur Seele in den konvexen Bogenverlauf von dieser abspreizt. Durch Zug am griffseitigen
Ende hingegen läßt sich sogar die eingangs erläuterte Bogenform des Diathermiemessers
erreichen. In vorteilhafter Weise ist die bis zum griffseitigen Ende reichende Seele
in den Sondenschlauch einziehbar. Dies hat Vorteile dahingehend, daß einerseits
Perforationen in der Körperhöhlung vermieden werden, andererseits aber auch der
Metalldraht nicht beeinträchtigt wird. Er liegt
vielmehr köcherartig
geschützt und wird erst zum Zeitpunkt der Schneidphase ausgefahren. Beim Ausfahren
tritt die Seele gegen einen ein weiteres Ausfahren begrenzenden Anschlag, wodurch
das Diathermiemesser am Zielort mit Sicherheit seine volle Gebrauchsgröße aufweist.
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Der von der Seele gebildete Messerrücken ist zweckmäßig isoliert.
Die entsprechende Ausgestaltung ist derart, daß mindestens der ausfahrbare, von
dem zurückgeführten und bis zum griffseitigen Ende verlängerten Metalldraht gebildete
Abschnitt der Seele umkleidet ist. In vorteilhafter Weise geht die Umkleidung, dem
Kehrenverlauf folgend, etwas über die vordere, abgeknickte Spitze hinaus, so daß
der Ansatz des Diathermiemessers in die Umkleidung einbezogen ist. Die abgeknickte
Spitze wird dadurch kuppelartig. Die Umkleidung kann als umspritzte Schicht oder
aber auch in vorteilhafter Weise von einem Schlauch gebildet sein. Hierzu bietet
sich ein feiner Teflonschlauch an.
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Schließlich besteht noch ein vorteilhaftes Merkmal darin, daß das
Umkleidungsschlauchende und das Sondenschlauch-Stirnende einen einzugsbegrenzenden
Endanschlag bilden.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind
nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigt: Fig. 1 das erfindungsgemäß ausgebildete Gerät in raumsparend
aufgewickeltem Zustand (mit in strichpunktierten Linien wiedergegebenem Sondenkopf
in Schneidstellung),
Fig. 2 das Gerät in schematischer Wiedergabe,
und zwar in Grundstellung, Fig. 3 in entsprechender Darstellung bei ausgefahrenem
Diathermiemesser und Fig. 4 bei in konvexen Bogenverlauf getretenem Metalldraht,
Fig. 5 den Sondenkopf im Längsschnitt, und zwar in gegenüber Fig. I erheblich vergrößertem
Maßstab, Fig. 6 einen Schnitt gemäß Linie Vl-Vl in Fig. 5 und Fig. 7 einen Schnitt
gemäß Linie Vil-Vil in Fig. I, und zwar in ebenfalls vergrößertem Maßstab.
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Das eine diathermische Schneidvorrichtung S ausbildende Gerät besitzt
einen aus Kunststoff gefertigten, flexiblen, durchsichtigen oder durchscheinenden
Sondenschlauch 1. Dieser ist über eine Schnell kupplung 2 mit einem nicht näher
dargestellten Griff-Kupplungsteil verbindbar.
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Der Sondenschlauch 1 nimmt mit genügendem Spiel einen Metalldraht
3 auf. Es handelt sich um Federdraht geringen Querschnitts, bspw.
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0,2 mm im kopfseitigen Endbereich der Sonde. Sein griffseitiges Ende
schließt an einen etwa 1 mm starken Betätigungsabschnitt 4 an. Letzterer
geht
in eine quergerichtete Abwinklung 4' über. Bei Verwendung des mit der Schnell kupplung
2 zu verbindenden Griff-Kupplungsteiles ist dieser Betätigungsabschnitt 4 mit einem
längsgeführten Betätigungskolben lösbar verbunden.
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Dem Metalldraht 3 ist eine ebenfalls im Sondenschlauch 1 untergebrachte
Seele 5 benachbart. Letztere geht vom sondenkopfseitigen Ende des Metalidrahtes
3 aus. Es kann sich diesbezüglich auch um Metalldraht handeln. So ist es baulich
zweckmäßig, die Seele 5 von einem zurückgefalteten Abschnitt des Metalldrahtes 3
zu bilden. Der zurückgebogene, die Seele 5 bildende Abschnitt kann mit dem Sondenschlauch
1 fest verbunden sein, so daß der am freien, d. h. sondenkopfseitigen Ende der Seele
5 angreifende bzw. materialeinheitlich anschließende Metalldraht 3 sich beim Einwärtsschieben
(Pfeilrichtung x, Fig. 4) im Sondenkopfbereich aus seiner Parallellage (Fig. 3)
zur Seele 5 in einen konvexen Bogenverlauf B von der Seele 5 abspreizt. Dieser gebogene
Metalldrahtschenkel bildet die diathermische Schneide. Sie besitzt eine größere
Kantenlänge als der aus dem Sondenschlauch frei vorstehende Abschnitt der Seele
5. Letztere wird dabei auf Biegung beansprucht.
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Die Durchbiegung liegt in Richtung des konvexen Bogenverlaufs. Die
Krümmung ist nur weit schwächer.
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Statt einer freistehenden diathermischen Schneide kann auch eine solche
verwirklicht sein, die sich schützend in den Sondenschlauch 1 einziehen läßt. Zum
für den konvexen Bogenverlauf B notwendigen Biegehub H 1 tritt dazu noch ein vorzuschaltender
Ausfahrhub H 2.
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Die diesbezüglichen Vorkehrungen sind dergestalt, daß die bis zum
griffseitigen Ende der Sonde reichende Seele 5 über den dann als Zugmittel Metalldraht
3 in den Sondenschlauch einfahrbar ist. Die Grundstellung ergibt sich aus Fig. 2.
Ausgehend von der aus Fig. 4 ersichtlichen Gebrauchsstellung wird dabei zunächst
der konvexe Bogenverlauf B aufgehoben. Draht und Seele nehmen eine parallele Strecklage
zueinander ein. Beim Ausfahren hingegen tritt die Seele 5 in der aus Fig. 3 ersichtlichen
Ausfahr-Endstellung gegen einen ein weiteres Mitausfahren der Seele 5 begrenzenden
Anschlag 6. Dieser kann als vom griffseitigen Ende des Sondenschlauches 1 her eingeführte
Hülse 7 verwirklicht sein. Ihre Verankerung an der Sondenschlauch-Innenwandung wird
vorzugsweise durch Klebung erreicht. Auch eine Querriefung der Hülsenmantelfläche
ist denkbar. Ein vom griffseitigen Seelenende zurückgewinkelter Anschlagfinger 5'
übergreift die Ringstirnfläche der Hülse 7.
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Wie Fig. 1 verdeutlicht, ist mindestens der ausfahrbare, von dem zurückgeführten
und bis zum griffseitigen Ende hin verlängerten Metalldraht 3 gebildete Abschnitt
der Seele umkleidet. Zur Anwendung kommt Isolationsmaterial, wie bspw. Teflon. Die
entsprechende Umkleidung übernimmt ein aufgeschobener Schlauch 8. Letzterer erstreckt
sich selbst bei ausgefahrenem Diathermiemesser mit einem kurzen Abschnitt noch in
den Sondenschlauch 1. Er reicht bis hin zur die Spitze Sp des Diathermiemessers
bildenden Drahtkehre 9 und geht von dort aus, der Abknickung folgend, noch einige
Millimeter bis in den schneidenbildenden Metalldrahtabschnitt des Messers. Dies
führt zu einer günstigen Rundung der Sondenkopfspitze Sp. Ein weiterer Vorteil
dieser
Maßnahme ist darin begründet, daß der Schlauch 8 durch den entsprechenden Knickverlauf
schlupffrei festliegt.
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Ein weiterer Vorteil dieser Maßnahme besteht darin, daß der umgeknickte
Abschnitt 8' des Schlauches 8 einen einzugsbegrenzenden Endanschlag bringt, indem
nämlich das Umkleidungsschlauchende, d. h. der der Seele 5 abgewandte Teilabschnitt
dieses Stirnendes 8" gegen einen korrespondierenden Abschnitt der Sondenschlauch-Stirnwand
1' fährt.
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Hinter dem Bereich der Umkleidung geht der Metalldraht 3 in eine Zone
3' größeren Drahtquerschnittes über.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.