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Saiteninstrument
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Saiteninstrument, insbesondere
Gitarre, mit auf dem Hals angebrachten Griffbrett und einer Anzahl entsprechend
der Mensureneinteilung eingefasster, parallel zueinander angeordneter Saitenauflagen
gleicher Höhe bildender Bünde.
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Bei den zur Zeit auf dem Markt befindlichen Saiteninstrumenten, insbesondere
Gitarren, werden die Bünde durch Einklopfen von Hand in die, am Griffbrett vorgesehenen,
Bundschlitze fest eingesetzt. Wenn die Bundreihe fertiggestellt ist, müssen die
oberen Kanten sämtlicher Bünde in eine Ebene gebracht werden. Dieses Abrichten wird
z.B. mit langen, geraden Feilen vorgenommen, mit denen man immer möglichst viele
Bundoberkanten auf einmal bearbeitet. Als Bundmaterial verwendet man ;messing oder
Neusilber.
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Das Einklopfen der Bünde in die Bundschlitze am Griffbrett und das
Abrichten dieser auf eine Höhe ist eine Geschicklichkeits- und Gefühlssache des
einzelnen Instrumentenbauers. Eine exakte Mensureneinteilung auf dem Griffbrett
kann nur mit sehr hohem Arbeitsaufwand erreicht werden. Weiterhin nachteilig ist
die relativ massive Ausführung des Griffbrettes, die notwendig ist, um den eingesetzten
Bünden einen festen Halt zu geben. Dadurch wird das Gewicht des z.B. Gitarrenhalses
wesentlich erhöht.
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All diese genannten Nachteile wirken sich auch auf die Tonqualität
eines Saiteninstrumentes negativ aus.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Saiteninstrument, insbesondere
eine Gitarre, zu schaffen, bei dem der Sitz und die Lage der Bünde auf dem Griffbrett
unabhängig von der Geschicklichkeit des Instrumentenbauers jederzeit wiederholbar
ist, um somit eine Präzisions-Mensur zu erreichen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß die Bünde als Rippen
in einem platten- oder streifenförmigen Träger aus hartem Material in gleichmäßiger
Höhe und mit im wesentlichen halbkreisförmigen Profil aus der Oberfläche herausgeformt
sind.
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Tn einer bevorzugten Ausführungsform ist der Träger zwischen einem
ihn abdeckenden Aufnahmeteil mit Aufnahmen für die Bünde und einem Unterteil eingelegt,
die zusammen das Griffbrett bilden. Dadurch kann das riffbrett relativ dünn ausgebildet
werden, wobei der Träger für die Bünde zwischen einem Aufnahmeteil und einem Unterteil
eingelegt sein kann.
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Vorzugsweise kann der Aufnahmeteil seitlich ausgebildete Stege aufweisen,
die in ihrer lichten Weite entsprechend auf die Breite des Trägers und des Unterteiles
abgestimmt sind.
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In besonders vorteilhafter Weise können die Bünde aus einem harten,
verschleißfesten, im wesentlich metallischem Material z.B.Chromnickelstahl bestehen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform können die Bünde mit einem harten,
verschleißfesten Überzug versehen sein, wobei diese Bünde aus Aluminium bestehen
können und eloxiert sind.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform können die Bünde hohl aus dem
Träger herausgeformt sein. Dabei können in vorteilhafter Weise die Bünde durch Tiefziehen
in den Träger eingeformt sein. In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform
können die Bünde massiv aus dem Träger herausgebildet sein.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann der Träger als
längliche Platte ausgebildet sein, in der eine Mehrzahl von Bünden vorzugsweise
alle Bünde herausgeformt sein können. In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform
können zum Zwecke der Gewichtseinsparung zw s hen dep~
Bünden Aussparungen
deckungsgleich im Aufnahmeteil und Trägerplatte ausgebildet sein.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform können die Bünde
mit einem streifenförmigen Träger versehen sein,d praktisch nur beidseitige Flansche
an der Rippe bildet.
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In einer anderen Ausführungsform können zwischen benachbarten Bündenträgern
Füllstücke eingelegt sein.
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In besonders vorteilhafter Weise können die Enden der Bünde in den
Aufnahmeteil übergehen. Vorzugsweise kann der Aufnahmeteil und der Unterteil aus
Holz bzw. und/oder Holzwerkstoff und bzw. oder Kunststoff bestehen.
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In einekeiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform kann der Träger
plattenförmig als oberseitige Auflage des Griffbrettes ausgebildet und an seinen
freiliegenden Oberflächenteilen mit einem harten, verschleißfesten Überzug versehen
sein. Dabei kann in vorteilhafter Weise der Träger aus einem, zum Tiefziehen geeigneten,
kohlenstoffarmen Stahl bestehen, der z.B. durch Nitrieren mit einer sehr hohen Oberflächenhärte
versehen werden kann. Das Nitrier-Verfahren erlaubt eine praktisch verzugs freie
Oberflächenbehandlung des Trägers, was sich somit auf die Mensureneinteilung positiv
auswirkt. Bei Verwendung von Aluminium kann mittels eines Eloxal-Verfahrens die
Oberfläche mit einer entsprechenden Härte versehen sein.
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Neben den verschleißfesten Eigenschaften der vorher genannten Überzüge
ist die durch die Oberflächenbehandlung
entstehende Farbgebung
gleichzeitig geeignet dem Träger einen dekorativen Charakter zu verleihen.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform kann der Träger mit
seitlichen Randleisten ausgebildet sein, die die Seitenflächen des Unterteiles zumindest
teilweise übergreifen. Durch dieses Übergreifen der seitlichen Randleiste auf die
Seitenfläche des Unterteiles wird die Möglichkeit geschaffen, den Träger ohne Zuhilfenahme
eines Steges quer zum Unterteil zu fixieren. Außerdem wird dadurch die Klebefläche
vergrößert, wenn der Träger mittels eines Kunstharzklebstoffes an dem Unterteil
befestigt wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der
Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 Draufsicht auf die Unterseite eines Griffbrettes;
Fig. 2 ein Griffbrett entsprechend dem Schnitt 2-2 gemäß Fig. 1; Fig. 3 ein Griffbrett
gemäß Schnitt 3-3 der Fig. 1; Fig. 4 ein Griffbrett in eineWanderen Ausführungsform
im Längsschnitt; Fig. 5 ein Griffbrett in einer weiteren Ausführungsform im Längsschnitt;
Fig. 6 einen Bund mit streifenförmigem Träger im Schnitt; und teig. 7 ein Griffbrett
entsprechend der Fig. 2 in einer
weiteren Ausführungsform; Fig.
9 ein Griffbrett in einer weiteren Ausführungsform; Fig. 10 ein Griffbrett gemäß
Schnitt 10-10 der Fig. 9; und Fig. 11 ein Griffbrett gemäß Schnitt 11-11 der Fig.
9.
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In der Figur 1 wird ein Griffbrett 10 gezeigt, in dessen Aufnahmeteil
13 Aufnahmen 14 ausgebildet sind, durch die die Bünde 11 hindurchragen. Diese Bünde
11 die als Saite ,~ auflage dienen, sind direkt aus einem Träger 12 mit entsprechenden
Mensurenabstand 19 herausgeformt.
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Der Träger 12, der zwischen dem Aufnahmeteil 13 und dem Unterteil
15 liegt, bildet zusammen mit diesen Teilen das Griffbrett 10, dabei können diese
Teile 12, 13 und 1 mittels einer Klebeverbindung zusammengehalten werden.
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Der Aufnahmeteil 13 weist seitlich ausgebildete Stege 16 auf, wie
aus der Figur 2 zu ersehen ist. Diese Stege 16 dienen zur seitlichen Abdeckung des
Trägers 12 und des Unterteiles 15. Aus Gründen ästhetischer Überlegungen heraus
gehen die Enden der Bünde 11 bei 20 in den Aufnahmeteil 13 über. Neben dieser ästhetisch
schöneren Formgebung wird außerdem auch noch eine Verletzungsgefah durch scharfkantig
hervorstehende Bünde 11 vermieden.
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Die Bünde 11 können aus einem harten und verschleißfesten Material
wie z.B. Chromnickelstahl oder einen
oberflächenbehandelten Nitrierstahl
bestehen. Auch läßt sich ein weicheres Material verwenden, das mit einem harten
und verschleißfesten Überzug versehen ist, wie z.B. Aluminium, das entsprechend
eloxiert ist. Durch diese harte und verschleißfeste Gestaltung der Bünde 11 wird
eine Beschädigung derer vermieden, was sich positiv auf die Tonqualität auswirkt.
Der Aufnahmeteil 13 und der Unterteil 15 können aus einem leichten Material wie
z.B. Holz oder Kunststoff bestehen, was sich günstig auf die Gewichtseinsparung
auswirkt.
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Die Figur 3 zeigt Bünde 11, die an ihrer Unterseite hohl aus dem Träger
12a herausgeformt sind. Der Träger 12a ist in dies Falle als längliche Platte ausgebildet,
in der eine Mehrzahl von Bünden 11 z.B. durch Prägen herausgeformt sind. Durch dieses
gemeinsame Herausformen aller Bünde, z.B. zwanzig bis zweiundzwanzig Bünde, bei
einer Gitarre mit einem Werkzeug, wird eine Präzisions-Mensur erreicht.
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In dem als längliche Platte ausgebildeten Träger 12a sind zur Gewichtsersparnis
Aussparungen 17 zwischen den Bünden 11 ausgebildet.
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Die Figur 4 zeigt ebenfalls einen Träger 12a, der als längliche Platte
ausgebildet ist, wobei die Bünde 11 massiv ausgebildet sind. Diese massive Ausbildung
der Bünde 11 kann z.B. durch Profilwalzen erreicht werden.
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Die Figur 5 zeigt einzeln einsetzbare Bünde 11, die mit einem streifenförmigen
Träger 12b versehen sind, wobei dieser streifenförmige Träger 12b praktisch nur
beidseitige Flansche an der Rippe bildet. Der Mensurenabstand 19 wird durch eingelegte
Füllstücke 18 fixiert. Diese Füllstücke 18 sind in ihrer Länge entsprechend auf
die streifenförmigen Träger 12b abgestimmt. Als Material kann Holz oder Kunststoff
mit entsprechender Festigkeit eingesetzt werden.
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Der streifenförmige Träger 12b mit dem Bund 11 kann als Profilstange
hergestellt werden, von der die geforderte Länge eines Bundes abgesägt werden kann.
Auch läßt sich dieser streifenförmige Träger 12b in massiver Form, wie ihn die Figur
6 zeigt, ausbilden.
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Die Figur 7 zciqt eine Abwandlung des in der Figur 2 gezeigten Griffbrettes
10, bei der der Bund 11 des Trägers 12 an seiner Stirnseite mit einem zum Steg 16
wrlaufenden Radius 23 versehen ist. Diese Ausführung ist dann besonders vorteilhaft,
wenn die Bundhöhe sehr hoch ausgebildet werden muß.
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Die Figur 8 zeigt ein Griffbrett 10 dessen Aufnahmeteil 13 ohne Steg
16 ausgebildet ist. Weiterhin ist derBund 11 des Trägers 12 an seiner Stirnseite
mittels einer Wand 24 allseitig geschlossen. Zur seitlichen Fixierung des Trägers
12 ist der Aufnahmeteil 13 mit einer Ausnehmung 25 versehen, in die die umgebogene
Wand-Fortsetzung 26 passend eingreift.
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Diese Ausführungsform des Bundes 11 kann insbesondere mittel
Tiefziehen
hergestellt werden. Dabei werden jegliche scharfe Kanten im Endbereich des Bundes
11 vermieden, die zu einer Verletzungsgefahr führen könnten. Die Figur 9 zeigt ein
Griffbrett 10 ohne Aufnahmeteil 13.
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Dabei ist der Träger 12c plattenförmig als oberseitige Auflage des
Griffbrettes 10 ausgebildet und an seinen freiliegenden Oberflächenteilen mit einem
harten, verschleißfesten Überzug 22 versehen ist. Dieser harte und verschleißfeste
Überzug 22 kann mittels Nitrieren, eloxieren und dgl. geschaffen werden. Diese in
der Figur 9 gezeigte Ausführungsform ist dann vorteilhaft, wenn die Bünde 11 durch
Tiefziehen in den Träger 12 eingeformt werden. Dies erlaubt die Verwendung eines
relativ duktilen Materials beim Tiefziehen was sich positiv auf die Herstellkosten
auswirkt. Die Figuren 10 und 11 zeigen einen Träger 12 der mittels seiner Randleisten
21 die Seitenflächen des Unterteiles 15 übergreift. Durch diese gezeigte Ausführungsform
werden ebenfalls scharfe Kanten vermieden, da der Träger 12c oberseitig ringsum
verschlossen ist. Für die Befestigung des Trägers 12 an den Unterteil 15 mittels
einer Schraubverbindung kann vorteilhaft die Randleiste 21 herangezogen werden.
Wird die Befestigung mittels eines Klebers durchgeführt, so ist durch die Randleiste
21 eine Klebe-Flächenvergrößerung gegeben, die ein sicheres Ankleben des Trägers
12 an den Unterteil 15 gewährleistet.
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