DE3026691B2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Tapezierverfahren
der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zugrundeliegenden Art sowie einen dafür geeigneten Hilfsträger.
Es ist bekannt, insbesondere bei »schwierigen« Tapeten auf den z. B. durch den Gipsputz der Wände
bzw. der Decke gegebenen Untergrund sogenannte Makulatur zu kleben, d. h. eine Schicht aus billigem
Papier, die einen besseren, J. h. glatteren und saugfähigeren Klebeuntergmnd bildet als der Untergrund Die
eigentliche Tapete wird dann gegebenenfalls nach einiger Schleifarbeit auf die Makulatur geklebt. Dieses
Verfahren entspricht der üblichen Technik, bei welcher die Tapetenbahnen mit Kleister eingestrichen werden
müssen. Dies bedingt den bekannten erheblichen Aufwand u. a. mit der Abdeckung des Fußbodens. Ein
Ablösen der Tapete ist nur unter Zerstörung derselben
möglich. Dabei geht meist auch die Makulaturschicht
verloren, so daß die gesamte Wandbekleidung neu erstellt werden muß.
Es ist auch bereits bekannt sogenannte selbstklebende Tapeten zu verwenden, die auf der Rückseite einen
Haft- oder Schmelzkleber tragen und auf den Untergrund aufgebracht werden können, ohne daß der
Kleistervorgang notwendig wäre. Es werden hierzu spezielle mit der Kleberschicht versehene Tapeten
ίο benötigt Voraussetzung für eine einwandfreie Klebung
ist außerdem ein völlig einwandfreier insbesondere gänzlich staubfreier Untergrund, was in der Praxis z. B.
bei einer gipsverputzten Wand, die meist noch vor dem Anbringen der Tapete geschliffen werden muß, nicht
gegeben ist. Wenn nuraneiner Stelle der Haftkleber mit Staub in Berührung kommt ist dort die Klebewirkung
dahin, was sich besonders unangenehm für die ganze Tapezierung auswirkt wenn es am Rande einer Bahn
stattfindet Die mit Schmelzkleber versehenen Tapeten
haben sich nicht durchsetzen können, weil die
notwendige Erwärmung mit Hilfe eines Bügeleisens o. dgl. in der Praxis doch nicht ohne Beeinträchtigung
der Sichtseite der Tapete vonstatten geht.
Tapezierverfahren der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zugrundeliegenden Art sowie einen entsprechenden
Hilfsträger so auszugestalten, daß ein Tapezieren mit normalen, d. h. keine zum Selbstkleben ausgerüstete
Rückseite aufweisenden, Tapeten ohne Kleistern
möglich wird.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen der Ansprüche 1 bzw. 6 wiedergegeben.
Der Hilfsträger wird auf die Wand aufgebracht und trägt auf der Vorderseite die Haftkleberschicht, gegen
die die Tapete, die keine entsprechende Beschichtung aufzuweisen braucht, sondern dem üblichen Typ
entsprechen kann, angedrückt wird. Der Hilfsträger bildet eine Schutzschicht gegen die Wand, die den
Haftkleber vor Staub und sonstigen die Klebefähigkeit
des Haftklebers beeinträchtigenden, an der bloßen
Gipsoberfläche sonst anzutreffenden Stoffen schützt. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu der selbstklebenden Tapete, bei der die Klebeschicht nicht auf der
Wand, sondern auf der Rückseite der Tapete angeord
net ist und mit dem Untergrund in unmittelbare
Berührung kommt.
Der Haftkleber soll »wiederverwendbar« sein, d. h. seine Haftfähigkeit soll gerade so groß sein, daß er die
Tapetenbahn festhalten kann, daß diese aber wieder
so abgezogen werden, ohne daß ein Herausreißen von Papierfasern an der Rückseite der Tapete stattfindet
oder die Tapete anderweitig beschädigt wird. Der Haftkleber soll also seine Klebefähigkeit nach dem
Anziehen einer einmal geklebten Tapete beibehalten.
Die Erfindung gestattet es, eine einmal geklebte Tapete ohne irgendwelche Naßarbeiten, die Abdeckungen bedingen, und ohne irgendwelche Arbeiten am
Untergrund, die eine Nachbehandlung desselben erfordern, durch bloßes Abziehen entfernen und durch eine
neue Tapete ersetzen zu können. Dabei wird die alte Tapete nicht zerstört, sondern kann, wenn sie
einigermaßen sorgfältig aufgerollt wird, wieder verwendet werden. Der Tapetenwechsel, der bisher häufig an
den hohen Kosten der Tapeten, die ja bei den bekannten
Verfahren jeweils verlorengehen, gescheitert ist, kann
so mit erheblich verringertem Gesamtaufwand und wesentlich schneller durchgeführt werden.
Der Ausdruck »Tapeten« soll alle Arten von
Wandbekleidungen umfassen, also z. B. Papiertapeten,
Textiltapeten, Vlies, Kunststoffmaterialien, Metallfolien, Holzfurniere u. dgl.
Anspruch 2 gibt eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens wieder, bei welcher die Bahn des
Hilfsträgers fabrikmäßig mit dem Haftkleber versehen wird.
Natürlich muß dabei eine Trennfolie auf die Haftschicht aufgebracht werden, damit der Hilfsträger
beim Aufrollen nicht zusammenklebt
Es fällt aber auch die nachträgliche Aufbringung des
Haftklebers gemäß Anspruch 3 unter die Erfindung. Der Haftkleber kann hierbei z. B. mittels einer Spritzpistole
auf bereits geklebte Makulatur oder Tapete aufgetragen werden.
Der Hilfsträger "<ann gemäß Anspruch 4 mit einer
vorher aufgebrachten rückseitigen Klebeschicht versehen sein. Es kommt beispielsweise eine selbstklebende
Schicht in Betracht, die sich allerdings von dem Haftkleber auf der Vorderseite des Hilfsträgers
unterscheidet, weil sie nur auf einen möglichst guten und dauernden Sitz des Hilfsträgers am Untergrund
ausgerichtet sein muß. Eine Wiederverwendung des Hilfsträgers, d.h. die Möglichkeit, diesen wieder vom
Untergrund ohne Zerstörung abzuziehen, wird im allgemeinen nicht in Betracht kommen. Auch Schmelzklebeschichten,
die mit einem Bügeleisen oder einem ähnlichen Wärmegeber aktiviert werden, sind für die
Rückseite des Hilfsträgers bei dieser Ausführungsform geeignet.
Bevorzugt wird jedoch der Hilfsträger gemäß Anspruch 5 in der üblichen Weise aufgekleistert. Dies
dürfte das billigste Verfahren der Aufbringung des Hilfsträgers sein und ergibt gleichzeitig eine sehr feste
und von den Eigenschaften des Gipsuntergrundes weitgehend freie Verbindung.
Der Hilfsträger besteht aus einem dünnen Flächengebilde, meist Papier, auch einer sog. Untertapete, oder
aber auch Vlies, dünnes geschäumtes Polystyrol in Bahnform o. dgl. Die Auswahl steht unter dem Aspekt,
daß sie die Wasserdampfdurchlässigkeit der Tapete nicht beeinträchtigen darf. Das Grundmaterial des
Hilfsträgers muß also selbst wasserdampfdurchlässig sein und darf auch durch den aufgebrachten Haftkleber
nicht gegen Wasserdampf gesperrt werden.
Dies kann beispielsweise in der im Anspruch 7 wiedergegebenen Weise verwirklicht werden.
Ein mustermäßiger Auftrag gemäß Anspruch 8 kann beispielsweise in Punkten oder Streifen erfolgen, in
denen der Haftkleber auf das Material des Hilfsträgers aufgedruckt, aufgespritzt oder anderweitig aufgetragen
wird.
Gemäß Anspruch 9 kann der Hilfsträger selbst jedoch auch im wesentlichen wasserundurchlässig sein. Er muß
aber dann Lochungen aufweisen, damit der Feuchtigkeitsübertritt gegeben ist
In der Zeichnung ist ein Querschnitt durch einen Tapetenaufbau an der Wand gemäß der Erfindung
schematisch dargestellt.
1 bezeichnet einen üblichen Gipsputz, auf dessen Oberfläche mittels eines üblichen Tapetenkleisters 2 ein
Hilfsträger 3 in Gesalt einer üblichen Makulatur aus billigem Papier aufgeklebt ist, die an ihrer Vorderseite
eine Schicht 4 aus einem Haftkleber trägt, der keine geschlossene Schicht bildet, sondern Durchlässe 5
aufweist, durch die Feuchtigkeit übertreten kann. Die Durchlässe 5 können geometrisch genau begrenzt sein,
wenn der Haftkleber 4 beispielsweise durch ein Druckverfahren aufgetragen wird. Es ist jedoch auch
möglich, den Haftkleber in gleichmäßiger Verteilung so aufzusprühen od°r zu spritzen, daß keine gleichmäßig
geschlossene und somit eine Wasserdampfsperre bildende Schicht entsteht.
Auf den aus den Schichten 1, 2, 3, 4 bestehenden Trägeraufbau wird die Tapete 6, die ihrerseits keinerlei
Besonderheiten aufweist und insbesondere auf der Rückseite keine eigene Klebeschicht trägt, durch bloßes
Andrücken befestigt und gewünschtenfalls durch Abziehen wieder entfernt, wie es durch den Pfeil 7 angedeutet
ist.
Eine handwerkliche Arbeit ist im Grunde nur bei dem einmaligen und ersten Aufkleistern des Hilfsträgers 3,4
erforderlich. Dieser wird in der üblichen Weise eingekleistert und nach einer Tapete auf den Untergrund
1 geklebt, der natürlich auch eine entspiechende Vorbehandlung erfahren muß.
Bei einer anderen Ausführungsform ist die Schicht 2 eine mit dem Hilfsträger 3,4 verbundene selbstklebende
Schicht. In einem solchen Fall entfällt das Kleistern und kann der Hilfsträger 3, 4 unmittelbar durch bloßes
Andrücken oder Anrollen auf den Untergrund 1 aufgebracht werden.
Die Schichten 2, 3, 4 sind zum dauerhaften Verbleib auf dem Untergrund 1 bestimmt, während die Tapete 6
nach Bedarf oder Wunsch durch bloßes Andrücken oder Abziehen beliebig oft gewechselt werden kann.
Claims (9)
1. Tapezierverfahren, bei welchem auf einem Untergrund ein wasserdampfdurchlässiger flächiger
Hilfsträger und die Tapete anschließend auf die Vorderseite des Hilfsträgers aufgebracht werden,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Vorderseite des Hilfsträgers ein wiederholt klebender Haftkleber aufgebracht und die Tapete gegen
den Haftkleber nur angedrückt wird.
2. Tapezierverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftkleber auf den
Hilfsträger aufgebracht wird, bevor der Hilfsträger auf den Untergrund aufgebracht worden ist
3. Tapezierverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftkleber auf den
Hilfsträger nach dem Aufbringen desselben auf den Untergrund aufgebracht wird, nach dem der
Hilfsträger auf den Untergrund aufgebracht worden ist
4.
Tapezierverfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hilfsträger mit einer vorher aufgebrachten rückseitigen Klebeschicht verwendet wird.
5. Tapezierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsträger
mit seiner Rückseite auf den Untergrund aufgekleistert wird.
6. Hilfsträger zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet daß er aus einem wasserdampfdurchlässigen Grundmaterial besteht und daß der
Haftkleber (4) in einer wasserdampfdurchlässigen Verteilung auf die Vorderseite des Hilfsträgers (3)
aufgetragen ist.
7. Hilfsträger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß der Haftkleber (4) in einer im
wesentlichen gleichmäßigen, jedoch Durchlässe (5) für den Wasserdampf aufweisenden Schicht aufgetragen ist.
8. Hilfsträger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftkleber (4) in einem Muster
aufgetragen ist.
9. Hilfsträger zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß er aus einem an sich im wesentlichen wasserdampfundurchlässigen flächigen Grundmaterial besteht und Lochungen aufweist.
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