DE3026408C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Zinkkomplexe von
Polyäther-Antibiotika, nämlich von Lasalocid oder Lysocellin,
und ein Verfahren zu deren Herstellung. Die Erfindung betrifft
ferner Futterzusatzmittel und Futtermassen zur
Verabreichung der Zinkkomplexe dieser Polyäther-Antibiotika an
Nutzvieh, wie Rind, Schaf, Schwein und Geflügel, um deren
Wachstum zu fördern, um die Futterwirksamkeit zu verstärken
und/oder um coccidiale Infektionen zu bekämpfen.
Die cardiovaskuläre Funktion bei Tieren kann durch Gabe von
Zinkkomplexen von Lasalocid oder Lysocellin verbessert werden.
Ferner können diese Zinkkomplexe, wenn sie weiter gereinigt
werden, für Humanzwecke verwendet werden.
Die Verfahren
zur Gewinnung von Antibiotika können sehr kompliziert sein und die Verwendung relativ großer
Mengen an verschiedenen organischen Lösungsmitteln erforderlich
machen, von denen zumindest einige sehr teuer sind.
Außerdem haben die Lösungsmittelrückgewinnungsprozesse unvermeidlich
den Nachteil der Verluste an Antibiotikumausbeute
sowie der Verluste der verschiedenen organischen Lösungsmittel,
die im Verfahren eingesetzt werden. Es besteht deshalb ein
fortwährender Bedarf an Verfahren zur Antibiotika-Herstellung
und -Gewinnung, die Polyäther-Antibiotika in einer Form, die
zur Verwendung als Futterzusätze geeignet ist, in wirksamer
und wirkungsvoller Weise erzeugen.
Zinkkomplexe von Lasalocid oder Lysocellin können vorteilhaft
durch Zugeben wasserlöslicher Zinksalze zur Fermentationsbrühe
gebildet werden, in der diese Antibiotika erzeugt worden sind.
Wenn in einem Fermentationsbier gebildet, erleichtert die Bildung
dieser Komplexe die Gewinnung dieser Polyäther-Antibiotika
aus dem Fermentationsbier, in dem diese Antibiotika erzeugt
worden sind, unter anderem auch deshalb, weil die Notwendigkeit
der Anwendung von Rückgewinnungsmethoden, die Extraktionen mit
organischen Lösungsmitteln und anschließende Reinigung und Wiederverwendung
einschließen, vermieden wird. Die erhaltenen,
in der Brühe unlöslichen Zinkkomplexe dieser Antibiotika können
dann von der Brühe isoliert und beispielsweise als Coccidiostatika
und als die Futterwirksamkeit verbessernde und das
Wachstum fördernde Mittel für Geflügel verwendet werden. Nach
weiterer Reinigung können die gewonnenen Zinkkomplexe von Lasalocid oder Lysocellin
zur Stimulierung der cardiovaskulären
Funktion bei Tieren verwendet werden.
Eine Lasalocid oder Lysocellin enthaltende Fermentationsbrühe kann in herkömmlicher
Weise durch Fermentieren eines nährstoffhaltigen
flüssigen Fermentationsmediums hergestellt werden, das mit
einem Mikroorganismus Streptomyces inokuliert wird, der zur
Erzeugung des gewünschten Antibiotikums in der Lage ist.
Geeignete flüssige Fermentationsmedien sind im allgemeinen
wäßrige Dispersionen, die eine Quelle an assimilierbarem
Stickstoff und an Kohlenhydraten enthalten. Stickstoffquellen
zur Verwendung in den hier verwendeten Fermentationsmedien
können zum Beispiel Hefe, von Hefe abgeleitete Produkte, Maismehl,
Bohnenmehl, z. B. Sojabohnenmehl, enthalten.
Kohlenhydratquellen zur Verwendung in den Fermentationsmedien
können zum Beispiel Zucker, Melassen und Maissiruplauge
enthalten. Die Fermentationsmedien können gegebenenfalls auch
eine Reihe von wahlweisen Bestandteilen enthalten, wie zum
Beispiel Mittel zur pH-Wert-Einstellung, Puffer, Spurenmineralstoffe,
der Schaumbildung entgegenwirkende Mittel, Filtrierhilfen.
Das Antibiotikum kann durch Züchten des Mikroorganismus
Streptomyces in einer belüfteten, gerührten submersen Kultur
mit einem auf etwa "neutral", d. h. etwa 6,5 bis 7,5 eingestellten
pH-Wert der Brühe hergestellt werden. Die Fermentation
kann im allgemeinen bei etwas erhöhten Temperaturen, z. B.
zwischen etwa 25°C und 35°C, ausgeführt werden. Die Inkubation
der Brühe kann über eine Spanne von mehreren Tagen, z. B. etwa
4 bis 6 Tagen oder länger, ausgeführt werden, wenn dies wirtschaftlich
vorteilhaft ist.
Lasalocid kann hergestellt werden durch Inokulieren des Fermentationsmedium
mit einem Mikroorganismus Streptomyces
lasaliensis. Lyophilisierte Röhrchen dieser Kultur mit der
Laborbezeichnung X-537A wurden beim Agricultural Research
Service hinterlegt. Die Kultur erhielt die Identifizierungsnummer
NRRL 3382. Die Kultur ist gleichfalls für die Öffentlichkeit
zugänglich durch das International Center of Information
in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation
in Belgien.
Das Antibiotikum Lasalocid wird in der US-PS 41 64 586
(Westley) als 6-(7(R)-[5(S)-Äthyl-5(5(R)-äthyltetrahydro-
5-hydroxy-6(S)-methyl-2H-pyran-2(R)-yl)tetrahydro-3(S)-
methyl-2(S)-furyl]-4(S)-hydroxy-3(R), 5-(S)-dimethyl-6-
oxononyl)-2,3-kresotinsäure identifiziert. Dieses Antibiotikum
hat folgende Strukturformel:
Ein Verfahren zur Erzeugung des Antibiotikums Lysocellin
wurde von Liu et al. in der US-PS 40 33 823 beschrieben.
Das Verfahren umfaßt die Kultivierung eines Stamms von
Streptomyces longwoodensis, der bei American Type Culture
Collection unter der Bezeichnung ATCC 29251 hinterlegt ist.
Die Struktur von Lysocellin ist folgende:
Geeignete Methoden zur Herstellung des Lysocellin-Antibiotikums
werden in dem oben erwähnten Patent beschrieben. Die Eigenschaften
des Lysocellins wurden erstmals in dem Aufsatz von
Ebata et al., J. Antibiotics 28, 118-121 (1975) diskutiert.
Erfindungsgemäß wird das Polyäther-Anitibiotikum, im allgemeinen
in Form seines Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalzes, in
situ in der Fermentationsbrühe oder -bouillon unter Zugabe
eines wasserlöslichen Zinksalzes zur das Antibiotikum enthaltenden
Brühe behandelt. Die Zugabe eines solchen wasserlöslichen
Zinksalzes fördert die Bildung eines Zinkkomplexes des
Polyäther-Antibiotikums. Ein solcher Zinkkomplex des Antibiotikums
ist, neben Zinkkomplexen, die mit verbliebenen stickstoffhaltigen
Verbindungen in der Brühe, wie Aminosäuren, Polypeptiden
und Proteinen, gebildet werden, in der flüssigen Fermentationsbrühe
unlöslich.
Die Zinkionen aus dem zugesetzten Zinksalz bilden anscheinend
Koordinationsbindungen mit den Sauerstoffatomen des wenig
löslichen Polyäther-Antibiotikums. Zum Beispiel ist vermutlich
die Struktur des Zinkkomplexes von Lasolocid wie folgt anzugeben:
Auf der Grundlage der Bildungskonstanten mit Liganden wie
Citronensäure, Milchsäure und Weinsäure, wird angenommen, daß
die Zinkionen stärkere Bindungen mit sauerstoffhaltigen Verbindungen
bilden als Ionen wie Mg++, Ca++, Ba++, Na++ und K⁺.
Das zur Fermentationsbrühe gesetzte Zinksalz kann gewählt
werden aus verschiedenen wasserlöslichen Salzen, die in der
Fermentationsbrühe in Ionen zerfallen. Zu derartigen Salzen
gehören beispielsweise Zinkchlorid, Zinksulfat, Zinkacetat,
Zinkbenzoat, Zinkcitrat, Zinklactat. Wasserslösliche Zinksalze
sind im allgemeinen solche, die bis zu einem Maße von
etwa 1 Gew.-% oder mehr bei 20°C in Wasser gelöst werden können.
Für eine größtmögliche Erzeugung der gewünschten Zinkkomplexe
sollte das wasserlösliche Zinksalz zur fermentierten Brühe
in einer Menge zugesetzt werden, die ausreicht, um im wesentlichen
alle der möglichen Zinkkoordinationsstellen der Proteine,
Polypeptide, Aminosäuren und verwandten Verbindungen neben
praktisch allen verfügbaren Koordinationsstellen des vorliegenden
Antibiotikum zu besetzen. Dies ist notwendig, weil im
allgemeinen Stickstoffatome in den Polypeptiden, Aminosäuren
etc., stärkere Koordinationsbindungen mit Zink als die Sauerstoffatome
in dem Polyäther-Antibiotikum bilden. Deshalb wird
im allgemeinen Zinksalz zur Fermentationsbrühe in einer Menge
zugegeben, die ausreicht, einen Zinkgehalt von etwa 3 bis 12 Gew.-%
und vorzugsweise etwa 5 bis 10 Gew.-% der getrockneten
Fällung, die aus der Fermentationsbrühe wie nachfolgend im
einzelnen beschrieben gewonnen wird, zu liefern.
Die Menge an zuzusetzendem löslichem Zinksalz hängt von der
Menge an Nährstoffen ab, die im Verlaufe der Fermantation
zur Fermentationsbrühe gegeben worden ist. Die tatsächliche
Menge an löslichem Zinksalz, die zu der Brühe gegeben wird,
die man aus einem gegebenen Ansatz erhalten wird, kann durch
einfache Laborfällungsversuche und folgende Zinkanalyse mit
den getrockneten Fällungen bestimmt werden. Wenn beispielsweise
das bevorzugte Zinkchloridsalz verwendet wird, um den gewünschten
Zink-Antibiotikum-Komplex zu bilden, können vorteilhafterweise
etwa 15,1 bis 37,9 l einer 67gew.-%igen Zinkchloridlösung
(spez. Gew. 1,883) zu 3790 l Fermentationsbrühe gegeben
werden.
Um den antibiotischen Zinkkomplex in der Fermentationsbrühe
zu bilden, wird der pH-Wert der Brühe vorteilhafterweise auf etwa
6,5 bis 7,5 und vorzugsweise etwa 6,8 bis 7,2 nach Zugabe
des löslichen Zinksalzes zur Fermentationsbrühe eingestellt.
Die nach Zugabe von Zinksalz gebildeten unlöslichen Zinkkomplexe
können schnell von der Fermentationsbrühe oder -bouillon
durch herkömmliche Filtrations- oder Zentrifugiertechniken
abgetrennt werden. Auf diese Weise wird eine nasse Biomasse
erhalten, die den Zink-Antibiotikum-Komplex enthält. Diese nasse
Biomasse ist gegenüber wilden Fermentationen beständig, wegen
ihres relativ hohen Zinkgehaltes. Die so erhaltene nasse Biomasse
wird durch Sprühtrocknen oder Trommeltrocknen einfach
getrocknet und das getrocknete Produkt, das das Zink-Antibiotikum
enthält, kann dann als Futterzusatz per se verwendet
werden. Wenn der Antibiotikum-Gehalt der Fermentationsbrühe niedriger
als gewünscht ist, kann nach Beendigung der Fermentation
rohes Antibiotikum in seiner Natriumsalz-Form zur Fermentationsbrühe
vor Zugabe des löslichen Zinksalzes zugegeben werden.
Auf diese Weise kann der Antibiotikumgehalt der von der Brühe
abzutrennenden Biomasse-Zusammensetzung erhöht werden. Für
geeignete Futterzusätze enthält die getrocknete Biomasse vorzugsweise
mindestens etwa 5 Gew.-% des Zink-Antibiotikum-Komplexes,
zweckmäßigerweise etwa 10 bis 50 Gew.-% des Zink-Antibiotikum-Komplexes.
Die Gewinnung des Zink-Antibiotikum-Komplexes der Erfindung in
der hier beschriebenen Weise bietet mehrere wichtige Vorteile
gegenüber bekannten Antibiotikum-Herstellungs- und Gewinnungsprozessen.
Das vorliegende Verfahren liefert zum Beispiel
die Mittel zur Gewinnung relativ hoher Ausbeuten an Antibiotikum
in einem verkäuflichen Futterzusatzprodukt. Des weiteren
wird die Verwendung von teuren Extraktionslösungsmitteln und
werden Kosten, die mit den Prozeßverlusten an solchen Lösungsmitteln
verbunden sind, vermieden. Das vorliegende Verfahren
ermöglicht auch die Gewinnung von verkäuflichen Futterwerkstoffen,
die im Myzelium des Streptomyces-Mikroorganismus,
der zur Erzeugung des Antibiotikums verwendet wird, vorhanden
sind. Das vorliegende Verfahren reduziert außerdem die Kosten
für Abfallbeseitigungsvorgänge, die in bisherigen Verfahren
wegen der während der Fermentation erzeugten myzeliären Materie
auftraten. Die Verwendung dieser Materie als Teil des Futterzusatzproduktes
reduziert in der Tat die Kosten des Trägers für
das auf den Markt zu bringende Antibiotikum-Material.
Die getrocknete, Antibiotikum enthaltende Biomasse, die
wie vorstehend beschrieben aus der Fermentationsbrühe gewonnen
wird, kann zu üblichen Geflügelfuttermassen als coccidiostatisches
und wuchsförderndes Mittel zugesetzt werden.
Solche Futtermassen enthalten im allgemeinen ganzes oder gemahlenes
Getreide oder Getreidenebenprodukte als wesentlichen
Nährstoff. Die Futtermassen können auch wahlweise zusätzliche
Materialien, wie tierische Nebenprodukte, z. B. Knochenmehl,
Fischmehl, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe
enthalten. Die Zink-Antibiotikum-Komplexe der Erfindung werden
im allgemeinen in den Futtermassen bis zu einem Maße von etwa
50 g pro t bis 200 g pro t, vorzugsweise etwa 75 g pro t bis
125 g pro t verwendet.
Wie bereits erwähnt, können die Zinkkomplexe der Polyäther-Antibiotika
gemäß der Erfindung auch zur Stimulierung der cardiovaskulären
Funktionen und insbesondere bei der Behandlung
von Leiden eingesetzt werden, wie Herzanfall, septischen
Schockzuständen und kongestivem Herzversagen. Vorzugsweise
werden die Zinkkomplexe für die Zwecke in gereinigter Form
verwendet und entweder oral oder parenteral an einen die Behandlung
erfordernden Patienten verabreicht. Orale Gabe ist
besonders bevorzugt für Langzeitbehandlung chronischer Erkrankungen,
wie kongestiver Herzschwäche, während parenterale Verabreichung
für Schnell- oder Akutbehandlungen, wie die Behandlung
von Anfällen und von akuter Herzschwäche, bevorzugt
wird.
Die Reinigung der Zinkkomplexe der Erfindung mit dem Ziel,
sie zur Verabreichung an Menschen geeigneter zu machen, kann
auf verschiedenem Wege erfolgen. Ein derzeit bevorzugtes
Verfahren zur Reinigung der Zinkkomplexe aus dem Zinkkomplex
des Futtermittelgrades umfaßt nach der Behandlung der Fermentationsbrühe
mit einem löslichen Zinksalz die Schritte des Ansäuerns
der Wasseraufschlämmung des Zinkkomplexes mit starker
Mineralsäure, wie Schwefelsäure, um einen relativ niedrigen pH-Wert,
z. B. unter etwa 4, vorzugsweise von etwa 2 bis etwa 3,
zu erhalten und das anschließende Extrahieren der Säureform
des Polyäther-Antibiotikums aus der Aufschlämmung in ein im wesentlichen
wasserunlösliches organisches Lösungsmittel, wie
Butylacetat.
Danach wird ein niederer aliphatischer Alkohol, wie Methanol,
zu dem organischen Lösungsmittel, das das Polyäther-Antibiotikum
enthält, zugesetzt. Das zugesetzte Alkoholvolumen ist im
allgemeinen geringer als das oder etwa gleich dem Volumen an
organischem Lösungsmittel; vorzugsweise werden etwa 0,25 bis
etwa 1,0 Volumina Alkohol pro etwa 1,0 Volumina organisches
Lösungsmittel verwendet. Dann wird ein lösliches Zinksalz, wie
im gleichen niederen aliphatischen Alkohol gelöstes Zinkchlorid,
allmählich unter kräftigem Rühren zu dem das Polyäther-Antibiotikum
enthaltenden Gemisch aus organischem Lösungsmittel
und Alkohol zugegeben. Vorzugsweise werden etwa 0,5 bis 1,0
Volumina des das Zinksalz enthaltenden Alkohols pro Volumen
Gemisch zugegeben. Die zugegebene Menge Zinksalz sollte ausreichen,
im wesentlichen das gesamte enthaltene Antibiotikum
in seine Zinkkomplex-Form umzuwandeln. Die gebildeten Zinkomplexe
werden dann vom Gemisch abfiltriert, gründlich gewaschen
und getrocknet.
Wenn eine stärkere Reinigung des Zinkkomplexes erwünscht ist,
kann obige Prozedur modifiziert werden und weitere Reinigungsschritte
einschließen. Eine derartige Modifizierung besteht darin,
vor Zugabe des niederen aliphatischen Alkohols eine wäßrige
Lösung, die ein Alkalihydroxid, wie Kalium- oder Natriumhydroxid
enthält, zu dem organischen Lösungsmittel zuzusetzen,
das das Polyäther-Antibiotikum enthält, so daß das Antibiotikum
in die wäßrige Lösung extrahiert wird. Das Antibiotikum wird
dann erneut in das gleiche organische Lösungsmittel oder ein
anderes in Wasser unlösliches Lösungsmittel, wie
Methyl-tertbutyläther nach dem Ansäuern extrahiert. Diese
Schritte der modifizierten Prozedur können mehrmals gegebenenfalls
wiederholt werden, bis der richtige Reinigungsgrad erreicht
ist. Danach wird das Polyäther-Antibiotikum mit dem
niederen aliphatischen Alkohol in Berührung gebracht und die
oben erwähnte Prozedur fortgesetzt, um den gereinigten Zinkkomplex
des Polyäther-Antibiotikums zu erhalten.
Bei der vorstehend beschriebenen Reinigungsprozedur und ihrer Modifizierung
kann die Menge des jeweiligen Mediums, d. h. des
organischen Lösungsmittels, aliphatischen Alkohols, der
wäßrigen Lösung, in bezug auf die anderen bei Durchführung
der Prozedur angewendeten Parameter erheblich variieren,
wobei der Hauptgesichtspunkt darin besteht, daß genügend Medium
verwendet wird, um eine befriedigende Ausbeute des Zinkkomplexes
in Abwägung mit den Kosten des Mediums und der Kapazität der
verfügbaren Vorrichtung zu erhalten. Im allgemeinen liegt die
verwendete Menge eines speziellen Mediums zur Behandlung eines
anderen Mediums in einem der Schritte des vorstehenden Verfahrens bei
etwa 0,1 bis 10 Volumina, vorzugsweise etwa 0,5 bis etwa 5 Volumina,
je Volumina behandeltes Medium.
Bestimmte Vorteile werden nach der vorstehenden Prozedur erreicht, wenn
die gereinigten Zinkkomplexe aus den Komplexen von Futtermittelqualität
gewonnen werden, statt einer Gewinnung der gereinigten
Komplexe aus dem ursprünglichen Mycelium. U. a. lassen sich die
Komplexe von Futtermittelqualität relativ leicht von der Fermentationsbrühe
abfiltrieren, während das Filtrieren von ursprünglichen
Mycelia sehr langsam und deshalb zeitraubend ist.
Daneben können Komplexe der Futtermittelqualität in konzentrierter
Form gewonnen werden, und deshalb ist weniger organisches
Lösungsmittel bei Durchführen der Reinigung erforderlich
und der Volumenverlust an Lösungsmittel wird reduziert.
Die erfindungsgemäßen Zinkkomplexe können mit üblichen inerten
pharmazeutischen Träger- oder Adjuvantien zu Dosierungsformen
formuliert werden, die zur oralen oder parenteralen Gabe
zur Stimulierung der cardiovaskulären Funktion geeignet sind.
Zu solchen Dosierungsformen gehören Tabletten, Suspensionen,
Lösungen, harte oder weiche Kapseln und Dragees.
Die Wahl geeigneter Materialien, die zur Formulierung der aktiven
Zinkkomplexe in orale und parenterale Dosierungsformen verwendet
werden können, sind für den Fachmann ersichtlich. Derartige
Materialien, die entweder von organischer oder anorganischer
Natur sind, sollten von pharmazeutisch akzeptabler Qualität
und frei von störenden Verunreinigungen sein und können zum
Beispiel Wasser, Dimethylsulfoxid, Gelatinealbumin, Lactose,
Stärke, Magnesiumstearat, Präservative, Stabilisatoren, Netzmittel,
Emulgiermittel, Salze zum Ändern des osmotischen
Drucks, Puffersubstanzen enthalten, die gegebenenfalls
solchen Formulierungen inkorporiert werden können.
Die Menge an Zinkkomplex, die in einer der beschriebenen
Dosierungsformen vorhanden sein kann, variiert im allgemeinen
von 10 bis 100 mg pro Dosiereinheit. Die an einen speziellen
Patienten verabreichte Dosis ist variabel und hängt von der
klinischen Bewertung unter Hinzunahme der Kriterien des Zustandes
und der Größe des Patienten, der Stärke des Zinkkomplexes
und der speziellen Ansprechbarkeit des Patienten ab.
Eine wirksame Dosierungsmenge des Zinkkomplexes kann deshalb
nur durch den Arzt bestimmt werden, der nach bestem Vermögen
das Verhalten des Patienten beurteilt. Im allgemeinen sollten
parenterale Dosierungen bei etwa 20 mg bis etwa 50 mg für mittelgroße
Personen liegen. Kleinere Personen oder größere Personen
können Einstellungen in bezug auf die Körpergröße erfordern.
Orale Dosierungen, gewöhnlich Kapseln, aber auch Tabletten
können verwendet werden, enthalten im allgemeinen etwa das
zweifache der parenteralen Dosis. Die Häufigkeit der Verabreichung
des Zinkkomplexes hängt im allgemeinen vom Zustand des
Patienten und der gewünschten Ansprechung durch den Patienten ab.
Chronisch kranke Patienten können eine Gabe alle 2 bis 3 Stunden
oder einmal am Tag erfordern, was von der Schwere der Erkrankung
und der speziellen Ansprechung des Patienten auf die
Behandlung abhängt. Notfallpatienten benötigten im allgemeinen
nur eine Dosis des Zinkkomplexes, insbesondere jene Patienten
unter Schock.
Verabreicht an einen die Behandlung benötigenden Patienten,
haben die erfindungsgemäßen Zinkkomplexe im allgemeinen einen
positiven inotropen Effekt bei geringen oder keinen chronotropen
Wirkungen, und sie zeigen eine minimale, wenn überhaupt eine
adrenergische Wirkung; die Wirkung setzt rasch ein, sie benötigen
eine sehr kleine effektive Dosis, sie sind bei den effektiven
Dosierungen nichttoxisch und haben eine zufriedenstellende
Wirkungsdauer, zeigen eine Rückkehr zu den ursprünglichen
Werten der cariovaskulären Aktivität von Gabe der Droge und sie
zeigen eine stetige, im allgemeinen identische Ansprechbarkeit
bei nachfolgend wiederholten identischen Dosierungen.
In den folgenden Beispielen werden Herstellungs- und Gewinnungsmethoden
für die Zinkkomplexe von Polyäther-Antibiotika sowie
von Futter- und Futterzusatzmassen erläutert, die diese Zinkkomplexe
enthalten. Des weiteren wird ihre Eignung als Coccidiostatika
und wuchsfördernde Mittel für Nutzvieh wie Rindvieh,
Schaf, Schwein und Geflügel und außerdem werden pharmazeutische
Zusammensetzungen, die diese Zinkkomplexe enthalten, und ihre
Eignung bei der Stimulierung cardiovaskulärer Funktion erläutert.
Etwa 450 ml Inokulum von Streptomyces lasaliensis, Kultur
Nr. NRRL 3382R, erhalten von Agricultural Research Service,
werden in 9000 ml Fermentationsmedium der folgenden Zusammensetzung
gegeben:
Sojabohnenmehl|2% | |
Brauner Zucker | 2% |
Maisbadlauge | 0,5% |
K₂HPO₄ | 0,1% |
Schaumverhütungsmittel (Hodag Antifoam K-67) | 0,05% |
Wasser | Rest |
100,00% |
Die Fermentation wird in einem 20-Liter-Fermenter aus nichtrostendem
Stahl unter den unten angegebenen Bedingungen durchgeführt.
1) Menge an Medium - 9,45 Liter
2) Temperatur - 28°C
3) Luftstrom - 9,0 l pro min
4) Mechanisches Rühren - ein Schaufelrührer von 13 cm Durchmesser, der sich mit 600 Upm dreht.
5) Gegendruck - etwa 1,14 bar (16,7 psig)
6) Fermentationszeit - 72 Stunden.
2) Temperatur - 28°C
3) Luftstrom - 9,0 l pro min
4) Mechanisches Rühren - ein Schaufelrührer von 13 cm Durchmesser, der sich mit 600 Upm dreht.
5) Gegendruck - etwa 1,14 bar (16,7 psig)
6) Fermentationszeit - 72 Stunden.
Bei Abschluß der Fermentation zeigt die Lasalocid-Bestimmung
der Brühe 1,5 g pro Liter.
Da die Analyse der Brühe aus Lasalocid einen niedrigen Wert
ergibt, verglichen mit Analysen, die gewöhnlich für Antibiotika
erhalten werden, wird die Brühe mit rohem Lasalocid versetzt,
das durch Extrahieren mit Butylacetat eines Handelsprodukts erhalten
worden ist, welches etwa 81 g Natriumlasalocid pro
0,454 kg enthielt.
25 g rohes Natriumlasalocid (78,5% Lasalocid), gelöst in
150 ml Methanol, werden zu 2000 ml Brühe unter konstantem
Rühren zugesetzt. Nach gründlichem Rühren werden langsam 12,5 ml
einer Zinkchloridlösung (0,25 g Zn pro ml) unter Rühren zur
fermentierten Brühe gegeben. Der pH-Wert auf einen Wert im Bereich
von 7,0 bis 7,4 eingestellt.
Nachdem die behandelte Brühe etwa 30 min gerührt worden ist,
wird sie, ohne Filterhilfe, auf einem Büchnertrichter
unter Verwendung eines Whatman-Filterpapiers No. 1, filtriert. Die Filtration
geht schnell vonstatten und ergibt einen festen Kuchen,
der in einem Ofen getrocknet wird. Das fertige getrocknete Produkt
wiegt 57 g und zeigt eine Analyse von 32,7% Lasalocid.
Die berechnete Ausbeute aus der Brühe in bezug auf das getrocknete
Produkt ist 82,5%, die nach folgender Formel hergeleitet
wird:
Um die Wirkung des neuen Zink-Lasalocid-Komplexes als anticoccidiale
Verbindung für Geflügel zu bestimmen, wird Zink-Lasalocid
im Vergleich mit Coban (Monensin-Natrium) bei Küken
getestet, die von Eimeria tenella befallen sind.
Testtiere:
Art: Avian
Gesamtzahl: 24 Vögel/Behandlung
Anfangsalter: 14 Tage
Brut: Hubbard White Mountain
Geschlecht: Männlich
Anfangsgewicht: 330 g
Gesamtzahl: 24 Vögel/Behandlung
Anfangsalter: 14 Tage
Brut: Hubbard White Mountain
Geschlecht: Männlich
Anfangsgewicht: 330 g
Testmaterialien:
Zinklasalocid - 32,7gew.-%ig rein
Coban (Monensin-Natrium) - Ansatz Nr. X31211
Coban (Monensin-Natrium) - Ansatz Nr. X31211
Testprozedur:
1) 14 Tage alte Küken werden gewogen und in Gruppen eingeteilt.
Unmittelbar nach Bildung der Gruppen (die sich aus
jeweils 12 Küken zusammensetzen) wird begonnen, den Küken
die entsprechende medikamentierte Futterration zu geben.
Jede Behandlungsgruppe wird zweimal repliziert, so daß
insgesamt 24 Vögel pro Gruppe entfallen.
2) 72 Stunden nach Beginn der Medikation werden die Vögel oral mit etwa 100 000 Eimeria tenella-Oocysten, suspendiert in einer 1-ccm-Dosis, inokuliert.
3) Kontrolltiere bestehen aus einer infizierten nichtmedikamentös behandelten Gruppe, einer nichtinfizierten Gruppe und einer infizierten, mit Coban behandelten Gruppe.
4) Bewertungskriterien sind
a) Erkrankung (4.-6. Tag)
b) Sterblichkeit (4.-7. Tag)
c) Auftreten von blutigen Exkrementen (4.-6. Tag)
d) Körpergewichtszunahme
e) Futter pro Zunahme
f) krankhafte Veränderungen bei den toten Tieren.
2) 72 Stunden nach Beginn der Medikation werden die Vögel oral mit etwa 100 000 Eimeria tenella-Oocysten, suspendiert in einer 1-ccm-Dosis, inokuliert.
3) Kontrolltiere bestehen aus einer infizierten nichtmedikamentös behandelten Gruppe, einer nichtinfizierten Gruppe und einer infizierten, mit Coban behandelten Gruppe.
4) Bewertungskriterien sind
a) Erkrankung (4.-6. Tag)
b) Sterblichkeit (4.-7. Tag)
c) Auftreten von blutigen Exkrementen (4.-6. Tag)
d) Körpergewichtszunahme
e) Futter pro Zunahme
f) krankhafte Veränderungen bei den toten Tieren.
Behandlungsgruppen | |
Stall | |
Behandlung | |
4,9 | |
Zink-Lasalocid, 75 g/t | |
1,6 | Zink-Lasalocid, 113 g/t |
5,12 | Zink-Lasalocid, 150 g/t |
7,11 | Coban, 110 g/t |
3,8 | nichtinokulierte Kontrollgruppe |
2,10 | inokulierte Kontrollgruppe |
Die in dem Test des Beispiels 2 verwendeten Rationen sind
in Tab. I zusammengefaßt.
Kükenstartnahrung (Mais) | |
Protein|23,0% | |
Calcium | 0,98% |
M. E. (metabolische Energie): | 3031 kcal/kg (1,376 kcal/lb) |
Gesamtphosphor | 0,89% |
Gemahlener Mais | 55,0 |
Sojabohnenmehl 44% | 29,0 |
Fischbestandteile (Fish solubles) | 2,0 |
Fleisch und Knochen | 5,0 |
entwässertes Luzerne-Mehl | 1,2 |
getrocknete Molke | 1,0 |
Tiertalg | 4,0 |
Dicalciumphosphat | 1,0 |
Hubbard Super-13 | 0,8 |
Vitamin- und Spurenmineral-Vormischung | 0,05 |
Salz | 0,5 |
100,0 |
Die Ergebnisse des Tests nach Beispiel 2 sind in Tab. II zusammengefaßt.
Die Ergebnisse der Tab. II zeigen, daß mit E. tenella ein
gewünschter Befall erreicht wird und daß alle drei Zink-Lasalocid-Spiegel
eine ausgezeichnete Aktivität gegen diesen Organismus
hervorbringen. Tatsächlich zeigen die Vögel, die die
beiden niedrigeren Spiegel an Zink-Lasalocid erhalten, auch
eine Überlegenheit gegenüber den Kontrollen in der Gewichtszunahme
und in der Futtereffizienz. Außerdem ergibt Zink-Lasalocid
auch überlegene Ergebnisse gegenüber dem Vergleich
mit Coban bei der Bekämpfung von E. tenella in bezug auf Gewichtszunahme
und Futtereffizienz.
Ein Versuch wird durchgeführt, um die Indikation aus Beispiel
2 zu bestätigen, daß Zink-Lasalocid bei Küken wuchsfördernde
Eigenschaften zeigt.
Gegenstand:
Zur Bestimmung der Wirksamkeit von Zinklasalocid zur Wuchsförderung
und Verbesserung der Futtereffizienz bei Brathuhnküken.
Testtiere:
Art: Avian
Gesamtzahl: 60 Vögel/Behandlung
Anfangsalter: 2 Tage
Brut: Hubbard White Mountain
Geschlecht: männlich
Anfangsgewicht: 43 g
Testdauer: 13 Tage
Gesamtzahl: 60 Vögel/Behandlung
Anfangsalter: 2 Tage
Brut: Hubbard White Mountain
Geschlecht: männlich
Anfangsgewicht: 43 g
Testdauer: 13 Tage
Zwei Tage alte Küken der Art der Brathühner wurden in Petersime-Aufzuchtbatterien
gesetzt und für die Dauer des Tests ad
libitum mit Futter und Wasser versorgt. Die Küken wurden in vier
Behandlungsgruppen unterteilt, die sechsmal mit 10 Küken
(männlich) je Replikation repliziert wurden. Der Testzeitraum
ist 13 Tage. Die Stall-Lebendgewichte werden am 2., 7. und 14.
Alterstag festgestellt. Messungen der Futterwirksamkeit der
Stallung erfolgten am 14. Tag.
Die in dem Test verwendeten Rationen sind in Tab. III
zusammengefaßt.
Kükenstartnahrung (Roggen) | ||
Protein|23,2% | ||
Calcium | 0,98% | |
M. E. | 2775 kcal/kg | |
Gesamtphosphor | 0,89% | |
Gemahlener Roggen | 55,0 | |
Sojabohnenmehl 44% | 29,0 | |
Fischbestandteile (Fish solubles) | 2,0 | |
Fleisch- und Knochenmehl | 5,0 | |
Entwässertes Luzerne-Mehl | 1,2 | |
Getrocknete Molke | 1,0 | |
Tiertalg | 4,0 | |
Dicalciumphosphat | 1,0 | |
Hubbard Super-13 @ | Minerale | 0,8 |
Vitamin- und Spurenmineral-Vormischung | 0,5 | |
Salz | 0,5 | |
100 (×0,454 kg) |
Die Ergebnisse des Tests nach Beispiel 3 sind in Tab. IV
zusammengefaßt.
Die Ergebnisse des Beispiels 3 zeigen, daß bei Spiegeln von
50 und 100 g pro t das Zink-Lasalocid die Wuchsansprechbarkeit
und Futtereffizienz junger Brathuhnküken stark verbessert.
Zum Vergleich der Wirksamkeit von Zinklasalocid gegenüber
Lasalocid und Zink-Bacitracin bei der Wuchsförderung und Verbesserung
der Futtereffizienz beim Küken dient der folgende
Test.
Testtiere
Art: Avian
Gesamtzahl: 60 Vögel/Behandlung
Anfangsalter: 2 Tage
Brut: Hubbard White Mountain
Geschlecht: männlich
Anfangsgewicht: 36 g
Testdauer: 14 Tage
Gesamtzahl: 60 Vögel/Behandlung
Anfangsalter: 2 Tage
Brut: Hubbard White Mountain
Geschlecht: männlich
Anfangsgewicht: 36 g
Testdauer: 14 Tage
Zwei Tage alte Brathuhnküken werden in Petersime-Aufzuchtbatterien
gesetzt und während der Testdauer ad libitum mit Futter und
Wasser versorgt. Die Küken werden statistisch in vier Behandlungsgruppen
unterteilt, die sechsmal mit jeweils zehn Küken
(männlich) repliziert werden. Die Testdauer betrug 14 Tage.
Stall-Lebendgewichte wurden am 2., 7. und 15. Alterstag festgestellt.
Messungen der Futterwirksamkeit im Stall wurden am
15. Alterstag durchgeführt.
Die Zusammensetzung der Kükenaufzuchtration ist in Tab. III
des Beispiels 3 angegeben.
Die Ergebnisse des Tests nach Beispiel 4 bezüglich Wachstum
und Futtereffizienz sind in Tab. V zusammengefaßt.
Die Verabreichung eines wuchsfördernden Zink-Lasalocids an das
Rind über eine Rindviehfutterzusammensetzung wird anhand dieses
Beispiels erläutert. Eine Rindviehfutterzusammensetzung mit
folgender Zusammensetzung wird hergestellt:
Zusammensetzung | ||
Konzentration | ||
Geschrotetes Getreide|68,5% | ||
Luzerne-Mehl | 5,0% | |
Gemahlene Maiskolben | 10,0% | |
Sojabohnenmehl (50% Protein) | 15,0% | |
Mineralmischung | 1,0% | |
Salz 0,5% @ | 100,0% |
Zu einer solchen Masse wird genügend von dem Zink-Lasalocid
enthaltenden getrockneten Produkt des Beispiels 1 gegeben, um
eine Futtermasse zu bilden, die etwa 100 g Zink-Lasalocid pro t
Futtermittel enthält.
Die Zink-Lasalocid enthaltende Futtermasse wird an Rinder in
Mengen verfüttert, die ausreichen, etwa 5 bis 100 ppm Zink-Lasalocid
in der Pansenflüssigkeit einzustellen. Die Gabe des Zink-Lasalocid-Materials
auf diese Weise dient dazu, das Wachstum
des Rindes durch Verstärken der Wirksamkeit, mit der die so
behandelten Rinder ihr Futter nutzen, zu fördern.
Daß das Zink-Lasalocid-Antibiotikum in erwünschtem Maße die
Acetat/Propionat-Verhältnisse in der Pansenflüssigkeit vom Rind
beeinflußt, wird anhand einer in vitro durchgeführten Pansenflüssigkeitsanalyse
demonstriert. Pansenflüssigkeit wird von
einem Ochsen erhalten, dem chirugisch in den Pansen eine
Fistelöffnung eingesetzt worden ist. Der Ochse wird bei einer
Wuchsdiät gehalten, die aus der in Beispiel 5 angegebenen Futterzusammensetzung
besteht. Eine Probe an Pansenflüssigkeit wird
durch vier Schichten von Käsetuch gedrückt und das Eluat wird
gesammelt. Eine gleiche Menge an Pufferlösung mit einem pH-Wert von
7 wird zur Pansenflüssigkeit gegeben. 10 ml der verdünnten Pansenflüssigkeit
werden in Kolben mit 500 mg des gleichen, oben
angegebenen Futters gegeben, das fein gemahlen worden ist. Jedes
der zu testenden Materialien wird in einen gesonderten Testkolben
eingewogen. Vier Kontrollkolben werden ebenfalls verwendet.
Alle Testkolben werden 24 Stunden bei 39°C inkubiert. Nach Ende
der Inkubation wird der pH-Wert und 1 Tropfen Quecksilber(II)chlorid
zu jedem Kolben hinzugesetzt. Die Proben werden bei
3000 g 15 min zentrifugiert und der Überstand wird durch Gaschromatographie
auf flüchtige Fettsäuren analysiert.
Die Analyse auf Acetat-, Propionat- und Butyratverbindungen
wird ausgeführt. Die Ergebnisse werden statistisch mit den
Ergebnissen der Analysen der Kontrollkolben verglichen. Die
Acetat/Propionat-Verhältnisse werden für jede Behandlung berechnet.
Behandlungen mit einer bedeutend höheren Propionaterzeugung
als bei den Kontrollen werden bei diesem Verhältnis
durch kleinere Zahlen ausgedrückt. Diese Behandlungen werden
dann als Aktivbehandlungen betrachtet. Die Ergebnisse von zwei
derartigen Tests sind in den Tabellen VI und VII zusammengestellt.
Die Daten in Tab. VI und VII zeigen, daß die Gegenwart von Zink-Lasalocid
in der Pansenflüssigkeit günstig die Erzeugung von
Propionat innerhalb des Pansens im Verhältnis zur Acetatproduktion
erhöhen kann. Rindvieh, bei dem eine solche Propionaterhöhung
stattfindet, ist wirksamer in der Lage, sein Futter
zur Fleisch- und Milchproduktion zu nutzen.
Der Zinkkomplex von Lasalocid wird durch ein Reinigungsverfahren
gereinigt und einer pharmazeutischen Zusammensetzung inkorporiert
und dann an Hunde verabreicht, um ihre cardiovaskuläre
Funktion zu stimulieren.
Zu 1 Liter Fermentationsbrüheaufschlämmung, die Zink-Lasalocid,
erzeugt wie in Beispiel 1 beschrieben, enthält, wird genügend
konzentrierte Schwefelsäure gegeben, um die Aufschlämmung der
Fermentationsbrühe auf einen pH-Wert von etwa 3,0 anzusäuern. Die
Aufschlämmung wird dann mit etwa 1 Liter des organischen Lösungsmittels
Butylacetat gemischt, so daß das Zink-Lasalocid
in das Lösungsmittel extrahiert wird. Das das Lasalocid-Antibiotikum
enthaltende organische Lösungsmittel wird dann von
der sauren wäßrigen Brühe abgetrennt und mit etwa 1 Liter einer
wäßrigen Lösung von Natriumhydroxid mit einem pH-Wert von etwa 9,0
gemischt, so daß das Lasalocid-Antibiotikum in die wäßrige
alkalische Lösung extrahiert wird. Nach Abtrennen der wäßrigen
alkalischen Lösung vom organischen Lösungsmittel wird etwa
1 Liter eines Methyl-tert.butyläther-Lösungsmittels zur wäßrigen
Lösung gegeben, um das Lasalocid-Antibiotikum erneut in das
Lösungsmittel zu extrahieren. Danach wird zunächst etwa 0,5 Liter
Methanol zum Lösungsmittel und dann etwa 0,5 Liter einer
Lösung von Zinkchlorid in Methanol langsam unter kräftigem
Rühren zugesetzt. Ein Zinkkomplex des Lasalocids wird hierdurch
in dem Methanol-Lösungsmittel-Gemisch gebildet, der anschließend
von dem Gemisch abfiltriert, gründlich mit zusätzlichem
Methanol gewaschen und dann getrocknet wird. Der gebildete Zinkkomplex
des Lasalocids ist zur Verabreichung zwecks Stimulierung
der cardiovaskulären Funktion geeignet.
Ein pharmazeutisches Mittel, das den Zinkkomplex des Lasalocids
enthält, wird hergestellt, wobei das Mittel zur parenteralen
Gabe geeignet ist.
Die folgenden Bestandteile werden verwendet, um eine parenterale
Lösung von 5 ml herzustellen:
Zinkkomplex von Lasalocid|50 mg | |
Propylenglykol | 2,5 ml |
Benzylalkohol | 0,075 ml |
Äthylalkohol | 0,5 ml |
Wasser | Rest |
Die obige parenterale Zusammensetzung oder eine andere Form
der Zinkkomplexe der Erfindung wird an Tiere verabreicht, z. B.
Säugetiere, wie z. B. Hunde, zwecks prophylaktischer Behandlung
oder mit einer cardiovaskulären Funktionsstörung, um ihre entsprechenden
cardiovaskulären Funktionen zu stimulieren. Die
angewendete Prozedur ist derjenigen ähnlich, wie sie in der
US-PS 40 58 620 (Westley) dargelegt wird. Die elektrophysikalische
und hämodynamische Ansprechung der Hunde wird vor und
in verschiedenen Zeitintervallen nach intravenösen Injektionen
des Mittels gemessen. Die gemessenen Parameter sind die myocardiale
Kontraktionskraft, Herzgeschwindigkeit und Blutdruck.
Positive inotrope Effekte mit minimalen chronotropen Wirkungen,
die sich bei dem behandelten Tier manifestieren, sind gesucht.
Ein Zinkkomplex von Lasalocid, gereinigt nach der Arbeitsweise
des Beispiels 7, wird zu Arzneimitteltabletten formuliert, die
zur oralen Gabe bei der Stimulierung der cardiovaskulären
Funktion geeignet sind.
Jede Tablette hat die folgende Zusammensetzung:
Zinkkomplex des Lasalocids 25 mg
Laktose 113,5 mg
Maisstärke 55,5 mg
Vorgelatinierte Maisstärke 8 mg
Calciumstearat 3 mg
Laktose 113,5 mg
Maisstärke 55,5 mg
Vorgelatinierte Maisstärke 8 mg
Calciumstearat 3 mg
Die Tabletten werden durch gründliches Mischen des Zinkkomplexes,
der Laktose, Maisstärke und vorgelatinierten Maisstärke
hergestellt, das Gemisch wird durch eine Zerkleinerungsmaschine
geschickt und dann mit Wasser in einem Mischer unter
Erzeugung einer Paste befeuchtet. Die gebildetete Paste wird
gesiebt, um Granulate zu bilden, und dann getrocknet. Calciumstearat
wird mit den getrockneten Granulaten gemischt und die
Granulate zu Tabletten verdichtet unter Anwendung einer herkömmlichen
Tablettiermaschine.
Es wurde die in-vitro-Beeinflussung der flüchtigen Fettsäuren
durch Zink-Lysocellin untersucht.
Die Pansenflüssigkeit stammte dabei von einem von zwei
Pansen-fistulierten Ochsen, welche die in Tabelle VIII
angegebene Diät erhielten.
Der Pansenaufschluß wurde bei dem fistulierten Ochsen 1 bis 2 Stunden
nach der Morgenfütterung entfernt. Der
Flüssigkeitsanteil wurde sofort durch 4 Schichten Tuch gepreßt
und mit einem gleichen Volumen McDougall-Puffer verdünnt. Nach
Mischen wurden 10,0 ml der verdünnten Flüssigkeit jeweils in 125-ml-Erlenmeyerkolben
pipettiert, die 500 mg feingemahlenes
Viehfutter (Tabelle VIII), 1 mg Cellobiose und die geeignete
Menge an Testverbindung enthielten. Die Kolben wurden dann mit
CO₂ gespült, mit einem Gasentlüftungsventilverschluß
verschlossen und 18-24 Stunden bei 38°C in einen
Schüttelinkubator gesetzt. Die Fermentation wurde durch Zugabe
von 0,1 ml Quecksilberchlorid beendet. Der Inhalt eines jeden
Kolbens wurde 5 Minuten bei 1888 g zentrifugiert. Der flüssige
Anteil wurde dekantiert und gaschromatographisch auf flüchtige
Fettsäure analysiert.
Zink-Lysocellin wurde mit einer positiven Kontrolle
(Natriummonensin) und einer negativen Kontrolle bezüglich
seiner Wirkung auf die Molanteile an im Pansen enthaltenen
flüchtigen Fettsäuren (FF) verglichen. Jede Verbindung wurde
unter Anwendung der oben beschriebenen Methode mit einer
Dosis von 5 ppm bewertet.
In Tabelle IX sind die Ergebnisse für den in-vitro-Pansenvergleich
wiedergegeben. Die Behandlungswirkung mit Zink-Lysocellin
bestand in erhöhten Mol-% P und herabgesetzten Mol-% A
und einem herabgesetzten A/P-Verhältnis sowohl gegenüber der
positiven als auch gegenüber der negativen Kontrolle.
Claims (18)
1. Zinkkomplexe von Lasalocid oder Lysocellin.
2. Verfahren zur Herstellung eines Zinkkomplexes von
Lasalocid oder Lysocellin nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man
- a) eine mit Streptomyces lasaliensis (NRRL 3382) oder Streptomyces longwoodensis (ATCC 29 251) inokulierte Fermentationsbrühe bei etwa 25 bis 35°C und einem pH-Wert von etwa 6,5 bis 7,5 fermentiert und
- b) dieser Lasalocid bzw. Lysocellin enthaltenden Fermentationsbrühe ein wasserlösliches Zinksalz zugibt, wobei ein unlöslicher Zinkkomplex von Lasalocid bzw. Lysocellin gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
zur Gewinnung des unlöslichen Zinkkomplexes aus der
Fermentationsbrühe
- c) die Fermentationsbrühe, die den unlöslichen Zinkkomplex enthält, ansäuert,
- d) die gebildete saure Form des Lasalocids oder Lysocellins aus der Brühe mit einem in Wasser unlöslichen organischen Lösungsmittel extrahiert;
- e) einen niederen aliphatischen Alkohol dem Lasalocid oder Lysocellin enthaltenden organischen Lösungsmittel zusetzt, wobei der Alkohol ein lösliches Zinksalz in ausreichender Menge enthält, um einen Zinkkomplex des Lasalocid oder Lysocellin zu bilden und
- f) den gebildeten Zinkkomplex von Lasalocid oder Lysocellin aus dem Gemisch aus organischem Lösungsmittel und Alkohol gewinnt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Zinksalz Zinkchlorid und/oder Zinksulfat einsetzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet daß der unlösliche Zinkkomplex aus der
Fermentationsbrühe als Teil einer Biomasse gewonnen wird,
die zusätzlich unlösliche Zinkkomplexe von restlichen
stickstoffhaltigen Verbindungen enthält, die in der
Fermentationsbrühe vorhanden sind.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man
wasserlösliches Zinksalz zur Fermentationsbrühe in einer
ausreichenden Menge zusetzt, um einen Zinkgehalt
von etwa 3 bis 12 Gew.-%, auf Trockenbasis, in der aus der
Fermentationsbrühe gewonnenen Biomasse einzustellen.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als
aliphatischen Alkohol Methanol einsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als
organisches Lösungsmittel Butylacetat einsetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
beim Schritt (c) die Fermentationsbrühe auf einen pH-Wert
von 4,0 oder darunter ansäuert.
10. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
in Schritt (e) eingesetzte Zinksalz Zinkchlorid ist.
11. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in
einem weiteren Schritt vor dem Schritt (e) einen
aliphatischen Alkohol zu dem Lasalocid oder Lysocellin
enthaltenden organischen Lösungsmittel gibt.
12. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in
weiteren Schritten Lasalocid oder Lysocellin aus dem
organischen Lösungsmittel in eine wäßrige alkalische
Lösung extrahiert und dann das Lasalocid oder Lysocellin
aus der wäßrigen alkalischen Lösung in ein zweites, in
Wasser unlösliches Lösungsmittel extrahiert.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die wäßrige alkalische Lösung Natriumhydroxid und/oder
Kaliumhydroxid enthält.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man
als zweites, in Wasser unlösliches organisches
Lösungsmittel Butylacetat und/oder Methyl-tert.butyläther
einsetzt.
15. Futterzusatzmittel für Nutzvieh, wie Rind, Schwein, Schaf
und Geflügel, enthaltend mindestens etwa 5 Gew.-% - auf
Trockenbasis - eines Zinkkomplexes nach Anspruch 1.
16. Futterzusatzmittel nach Anspruch 15, worin der Zinkkomplex
etwa 10 Gew.-% bis etwa 50 Gew.-% - auf Trockenbasis - des
Mittels bildet.
17. Futterzusatzmittel, im wesentlichen bestehend aus
Biomasse, die aus einer Lasalocid oder Lysocellin
enthaltenden Fermentationsbrühe nach dem Verfahren des
Anspruchs 5 gewonnen worden ist.
18. Futtermassen aus einer Nährgrundlage und etwa 50 bis 200 g
pro t Zink-Lysocellin.
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DE3026408C2 true DE3026408C2 (de) | 1992-02-06 |
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