DE3026073C2 - - Google Patents
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- H01M10/34—Gastight accumulators
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines gasdicht verschlossenen
alkalischen Akkumulators, dessen negative Cadmium-Elektrode eine Lade- und
eine Entladereserve besitzt und dessen positive Nickelhydroxid-Elektrode
simultan gefälltes Cadmiumhydroxid enthält.
Beim gasdichten Ni/Cd-Akkumulator reagiert die negative Elektrode auf Strom
belastungen im allgemeinen empfindlicher als die positive. Soll daher der Akkumu
lator auch für Hochstromentladungen brauchbar sein, benötigt er eine negative
Elektrode, deren aktive Masse im geladenen Zustand eine größere Entladekapazität
als die geladene positive Masse besitzt. Derjenige negative Masseanteil, an den die
überschüssige Kapazität geknüpft ist, ist die sog. Entladereserve.
Ein zusätzlicher Kapazitätsüberschuß der negativen Elektrode über die positive
ergibt sich durch das Vorhandensein einer die Überladesicherheit gewährleistenden
Ladereserve.
Die positive Elektrode bestimmt durch die Menge ihrer geladenen Masse die
eigentliche Nutkapazität der Zelle. Im Nickelhydroxid der positiven Masse sind oft
bis zu 10 Gew.-% simultan gefälltes Cadmiumhydroxid enthalten. Durch diesen
Zusatz wird ein besonders günstiger, feinkristalliner Zustand des aktiven Materials
erzielt und seine elektrochemische Abnutzbarkeit verbessert.
Die Schaffung einer negativen Entladereserve geschieht meist durch offene Forma
tion in der Weise, daß im noch nicht verschlossenen Akkumulator die positive und
die negative Elektrode gemeinsam bis über die beginnende Sauerstoffentwicklung
an der Positiven hinaus geladen werden, wobei die negative Elektrode, die eine
höhere Ladekapazität besitzt, eine zusätzliche Ladungsmenge aufnimmt. Nach dem
Verschließen des Akkumulators und darauffolgenden Entladen bis zur Erschöpfung
der Nutzkapazität bleibt auf der negativen Elektrode der Ladungsüberschuß aus
nicht oxidiertem Cadmium als Entladereserve zurück.
Eine solche Verfahrensweise ist mit dem Nachteil behaftet, daß die Zellen nicht in
unmittelbar aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen montiert und verschlossen werden
können. Sie ist aber auch problematisch wegen der unvermeidbar entstehenden
alkalischen Nebel, welche Absaugvorrichtungen im Formierraum notwendig machen.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, von vorn herein entladbare Cadmium
elektroden in die Zelle einzubauen, deren Metallpulver aus Cadmiumverbindungen,
z. B. durch naßchemische Reduktion mit Al der Zn (US-PS 32 97 433) oder durch
thermische Zersetzung im H2-Strom (DE-OS 23 61 905) gewonnen werden kann.
Aus der DE-OS 29 43 101 ist es bekannt, in negativen Sinterfolienelektroden vor
dem Einbau eine Entladereserve durch Teilreduktion des Cd (OH)2 in stark
reduzierenden chemischen Bädern zu erzeugen.
Die Oxidationsfähigkeit des Cadmiummetalls gebietet bei allen diesen Verfahren
ein zügiges Arbeiten beim Elektrodeneinbau, damit die vorbestimmte Kapazitäts
auslegung nicht in Frage gestellt wird.
Die DE-AS 21 56 554 offenbart ein Formationsverfahren für einen alkalischen
Akkumulator, bei dem sich durch erstmaliges Aufladen der verschlossenen Zelle
eine negative Entladereserve in dem Umfang einstellt, welcher einem Mengenanteil
an der positiven Elektrodenmasse äquivalent ist, der zuvor aus dem Zustand
völliger Entladung bis zum Metall reduziert wurde. Diese Reduktion erfolgt durch
das Reduktionsmittel Zink chemisch und nach dem Einbau, denn das Zink wird vor
dem Einbau nur hinzugemischt, ist aber im Trockengemisch mit der antipolaren
Masse noch nicht wirksam. Darüber hinaus stellt das später in der Zelle ver
bleibende Zink eine unnötige Belastung des Elektrolyten dar.
Der DE-OS 28 51 463 ist ein Verfahren zu entnehmen bei dem die negative
Elektrode eines alkalischen Ni/Cd-Akkumulators dadurch einen Kapazitäts
überschuß über die positive Elektrode erhält, daß beide Elektroden in Gegenwart
einer leichter als Nickelhydroxid oxidierbaren Substanz aufgeladen werden, so daß
die negative Elektrode einen Ladungs-"Vorlauf" erhält.
Gemäß der DE-OS 25 07 988 läßt sich eine Entladereserve auf einer negativen
Cadmiumelektrode, die neben CdO noch eine organische Cadmiumverbindung (z. B.
Cadmiumformat) enthält, durch deren thermische Zersetzung zu Cd met. erzeugen.
Nach der US-PS 32 88 643 erfolgt die Herstellung einer Cd-Elektrode durch
Vermischen einer Cadmiumverbindung mit Zn oder Al, Aufpressen der Mischung auf
einen Träger und Eintauchen desselben in heiße Alkalilauge, also auf ähnliche Weise
wie die Erzeugung einer Entladereserve nach der DE-AS 21 56 554.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum erleichterten
Einbau der Elektrode bei der Zellenmontage anzugeben, das insbesondere auch die
Einstellung einer definierten Entladereserve erlaubt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor dem Einbau ein Teil der
ungeladenen Masse der positiven Elektrode elektrochemisch bis zum Ni/Cd-Metall
reduziert wird, während die negative Elektrode ganz ent
laden ist, und daß nach Verschließen der Zelle in der negativen Elektrode
eine Entladereserve gebildet wird, welche der für die Rückoxidation des
Ni/Cd-Metalls bis zur Ni2+/Cd2+-Stufe verbrauchten Ladungsmenge äquiva
lent ist.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß eine erschöpfend entladene positive Nickel
hydroxidmasse unter den Bedingungen des normalen Batteriebetriebes nie
wesentlich unter die Stufe des Ni2+ reduziert wird, daß aber eine Redu
zierung bis zum Ni-Metall möglich ist, wenn positive Nickelelektroden vor
dem Zellenbau in heißer Alkalilauge, beispielsweise KOH der Dichte ρ = 1,3,
mit einem kathodischen Strom formiert werden. Diese elektrochemische Re
duktion erfolgt zweckmäßig in Formiertrögen im Weitereinbau und unter Ver
wendung ungeladener Cadmiumelektroden als Gegenelektroden.
Bei einer Laugetemperatur von ca. +60 bis +80°C wird nicht allein das
Ni(OH)2 und gegebenenfalls das anwesende Cd(OH)2 bis zum Ni- bzw. Cd-Me
tall reduziert, sondern es geht gleichzeitig vorhandenes Alkalinitrat,
das aus dem Tränkprozeß eingeschleppt wurde, in flüchtiges NH3 über.
Dieser Vorgang ist erwünscht, weil die Befestigung von Nitratresten auf
diesem Wege einer Verringerung der Selbstentladung dient.
Die nach Maßgabe der aufgewendeten Strommenge mit einem bestimmten Ni-
Anteil in der aktiven Masse versehene positive Elektrode kann gegebenen
falls in einer Vakuumkammer mit Hilfe einer Sauerstoffdusche oder unter
sauerstoffhaltigem Schutzgas konserviert werden und wird dann zusammen mit
der negativen Elektrode in die Zelle eingebaut. Im Einbauzustand ist die
negative Elektrode vollkommen entladen, d. h. die Masse enthält kein ent
ladbares Cd.
Die Zelle wird darauf mit dem Elektrolyten dotiert und dicht verschlossen.
Bei der nunmehr erfolgenden Ladung wird in der positiven Elektrode die
elektrochemische Reduktion durch den Oxidationsvorgang Ni + 20H- = Ni(OH)2 +
2e- wieder rückgängig gemacht und in der negativen Elektrode gemäß Cd(OH)2 +
2e- = Cd + 20H- eine dem oxidierten Ni äquivalente Menge geladenes Cadmium
gebildet.
Da der Übergang Ni → Ni2+, an den die Bildung dieses Cd met. gekoppelt
ist, irreversibel ist, d. h. im späteren Lade-/Entladebetrieb keine Um
kehrung erfährt, bleibt der hieraus erwachsene Cd-Anteil in der negativen
Elektrode nach jeder erschöpfenden Entladung der Zelle als Entladereserve
erhalten.
Da die erfindungsgemäße Einbringung der Entladereserve außerdem unter gut
reproduzierbaren Bedingungen hinsichtlich Strommenge, Laugetemperatur und
-dichte erfolgt, ist über die definierte Teilreduktion auch die Schaffung
einer weitgehend definierten Entladereserve möglich.
Fig. 1 verdeutlicht das Erfindungsgemäße Verfahren anhand schematischer
Wiedergaben des jeweiligen Ladezustandes der Zelle. Diese sind mit Posi
tionsnummern 1 bis 4 bezeichnet.
Position 1 zeigt den Einbauzustand mit der teilreduzierten positiven Elek
trode und der total entladenen, nur Cd(OH)2 enthaltenden negativen Elek
trode.
Position 2: Durch Ladung unter den Bedingungen der gasdichten Formation
ist die positive Elektrode oxidiert, aber noch ungeladen, in der negativen
Elektrode ist eine Entladereserve (Cd) erzeugt.
Position 3: In Fortsetzung der Ladung haben beide Elektroden ihren vollen
Ladezustand erreicht, in der negativen Elektrode ist ein Rest Cd(OH)2 als
Ladereserve verblieben.
Position 4: Beide Elektroden sind voll entladen, der negativen Elektrode
ist die bei Position 2 eingestellte Cd-Menge als Entladereserve verblieben.
Aus Überschichtsgründen wurde bei den Positionen 1 bis 4 auf eine Wiedergabe
des in der positiven Elektrode vorhandenen simultan gefällten Cd verzichtet;
zumal mit diesem keine nennenswerte spezifische Kapazität bei einer bestimm
ten Potentialeinstellung verknüpft ist.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines gasdicht verschlossenen alkalischen Akkumu
lators, dessen negative Cadmium-Elektrode eine Lade- und eine Entlade
reserve besitzt und dessen positive Nickelhydroxid-Elektrode simultan gefäll
tes Cadmiumhydroxid enthält, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einbau
ein Teil der ungeladenen Masse der positiven Elektrode elektrochemisch bis
zum Ni/Cd-Metall reduziert wird, während die negative Elektrode ganz
entladen ist, und daß nach Verschließen der Zelle in der negativen Elektrode
eine Entladereserve gebildet wird, welche der für die Rückoxidation des
Ni/Cd-Metalls bis zur Ni2+/Cd2+-Stufe verbrauchten Ladungsmenge äquiva
lent ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektro
chemische Reduktion der positiven Elektrode in heißer Alkalilauge der
Dichte ρ = 1,2-1,3 in Formiertrögen im Weiteinbau erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laugetemperatur ca. +60° bis +80°C beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803026073 DE3026073A1 (de) | 1980-07-10 | 1980-07-10 | Verfahren zur herstellung eines gasdicht verschlossenen alkalischen akkumulators |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803026073 DE3026073A1 (de) | 1980-07-10 | 1980-07-10 | Verfahren zur herstellung eines gasdicht verschlossenen alkalischen akkumulators |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3026073A1 DE3026073A1 (de) | 1982-02-04 |
DE3026073C2 true DE3026073C2 (de) | 1988-10-27 |
Family
ID=6106824
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803026073 Granted DE3026073A1 (de) | 1980-07-10 | 1980-07-10 | Verfahren zur herstellung eines gasdicht verschlossenen alkalischen akkumulators |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3026073A1 (de) |
Family Cites Families (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE2156554C3 (de) * | 1971-11-15 | 1975-05-28 | Varta Batterie Ag, 3000 Hannover | Verfahren zur Herstellung eines gasdicht verschlossenen alkalischen Akkumulators |
DE2361905A1 (de) * | 1973-12-13 | 1975-06-26 | Varta Batterie | Elektrochemisch aktive cadmiummasse fuer galvanische elemente |
DE2507988A1 (de) * | 1975-02-25 | 1976-08-26 | Varta Batterie | Verfahren zur herstellung einer eine entladereserve enthaltenden negativen elektrode fuer gasdichte alkalische akkumulatoren |
FR2410883A1 (fr) * | 1977-12-05 | 1979-06-29 | Accumulateurs Fixes | Methode de precharge de l'electrode negative d'accumulateurs nickel-cadmium alcalin |
DE2943101A1 (de) * | 1979-10-25 | 1981-05-07 | Varta Batterie Ag, 3000 Hannover | Verfahren zur herstellung von negativen sinterfolienelektroden |
-
1980
- 1980-07-10 DE DE19803026073 patent/DE3026073A1/de active Granted
Also Published As
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---|---|
DE3026073A1 (de) | 1982-02-04 |
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