-
Schutzhelm
-
Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
-
Derartige insbesondere von Motorradfahrern benutzte, den Kopf des
Benutzers weitestgehend umfassende, mit einem Kinnschutzbügel versehene Schutzhelme
werden als Integralhelme bezeichnet Da sie den Kopf des Benutzers bis zum Hals herab
überdecken und da sie sich in Anpassung an die anatomischen Gegebenheiten etwa von
der Mitte an nach unten zur Öffnung hin verjüngen, ist das Aufsetzen und Abnehmen
eines solchen Schutzhelmes unbequem.Insbesondere nach Unfällen mit WirDelverletzungen,
bei denen der Kopf des Verletzten moglichst überhaupt nicht bewegt werden soll,
ist es daher außerordentlich schwierig, einen solchen Helm vom Kopf des Verletzten
abzuziehen Um das Abnehmen eines solchen Integralhelms, bei dem also insbesondere
der Kinnschutzbügel einem leichten Abnehmen hinderlich ist, zu erleichtern, ist
es aus der DE-AS 28 17 528 bekannt geworden, die Helmschale bzw. Außenschale etwa
in einer angenähert lotrechten Ebene quer zur Sicht-¢ichtung des Benutzers in zwei.
Teilechalen zu durchtrennen ucd beide Teilschalen durch einen Spannverschluß lösbar
miteinander
zu verbinden.Ein fester Verbund der beiden Teilschalen über eine derart lange Trennlinie
ist aber nur sehr schwer und nur mit erheblichem Aufwand zu realisieren.
-
Aus der DE-OS 27 20 785 ist es bekannt geworden, die Außenschale aus
mindestens zwei durch ein Scharnier miteinander verbundenen aufklappbaren Teilen
auszubilden, die durch Sicherheitsverschlüsse an den Stoßflächen gegenseitig verriegelbar
sind. Abgesehen von den ästhetischen Problemen geht hierbei der geschlossene Verbund
der Helmschale und damit deren Schutzwirkung weitgehend verloren.
-
Zur Beseitigung dieser Probleme ist es aus dem DE-GM 79 17 584 bekannt,
den Rinnschutzbügel zu durchtrennen und an der Trennstelle einen diesen überbrückenden
lösbaren Verschluß vorzusehen. Durch diese Ausgestaltung werden die zuvor geschilderten
Probleme weitgehend gelöst; bei dieser Ausgestaltung ist aber nicht auszuschließen,
daß im Falle eines Aufpralles das Betätigungsglied des Verschlusses betätigt und
damit det die beiden Hälften des Kinnschutzbügels verbindende Verschluß gelöst wird.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schutzhelm der
gattungsgemäßen Art so auszugestalten, daß einerseits mindestens zwei Teilschalen
leicht voneinander gelöst werden können,daß andererseits aber ein unbeabsichtigtes
Lösen der Verbindung ausgeschlossen ist.
-
Diese Aufgabe wird erflndungsgemäß bei dem gattungsgemäßen Schutzhelm
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst Ein Aufreißverschluß
kann sehr
einfach geöffnet werden, die Gefahr eines unbeabsichtigten
Öffnens ist weitgehend ausgeschlossen, schließlich ist bei einem Aufreißverschluß
die Zahl der Verbindungsstellen zwischen den Teilschalen sehr groß, so daß auch
eine hohe Festigkeit gegeben ist.
-
Der Anspruch 2 gibt eine vorteilhafte, außerordentlich robuste konkrete
Ausgestaltung des Aufreißverschlusses wieder. Das Band mit den Verriegelungszapfen
läßt sich in einfacher Weise herstellen. Die Teilschalen mit den Stegen lassen sich
in einfacher Weise durch Spritzen oder Pressen herstellen.
-
Durch die Maßnahmen nach dem Anspruch 3 wird unabhängig vom Einsatz
der Verriegelungszapfen eine sehr feste Steckverbindung zwischen den Teilschalen
erzielt.
-
Durch die Maßnahmen nach Anspruch 4 wird eine fluchtende, nicht über
die Außenfläche des Schutzhelms vorstehende Unterbringung des Bandes gewährleistet.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren
Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand
der Zeichnung. Es zeigt Fig. 1 einen Schutzhelm gemäß der Erfindung in Seitenansicht,
Fig. 2 den Schutzhelm nach Fig. 1 mit teilweise geöffnetem Aufreißverschluß; Fig.
3 eine Teilansicht der Teilschalen des Schutzhelms in auseinandergezogenem Zustand,
Fig.
4 einen Schnitt durch die untere Teilschale gemäß der Schnittlinie IV-IV in Fig.
3, Fig. 5 einen senkrechten Teilschnitt durch die beiden Teilschalen gemäß der Schnittlinie
V-V in Fig. 3 und Fig. 6 einen Teilschnitt durch den Aufreißverschluß gemäß der
Schnittlinie VI-VI in Fig. 1.
-
Der als Integralhelm insbesondere für Motorradfahrer ausgestaltete
Schutzhelm 1 weist eine hartelastische Außenschale 2 auf, die beispielsweise aus
glasfaserverstärktem Kunststoff oder aber auch aus einem gespritztem Kunststoff
besteht. Sie weist in ihrem vorderen, sowie in ihrem vorderen seitlichen Bereich
eine durchgehende Sichtöffnung 3 auf, die nach unten durch einen mit der Außenschale
2 verbundenen Kinnschutzbügel 4 begrenzt wird. Die Sichtöffnung 3 ist von einer
Visierscheibe 5 aus nicht splitterndem, biegsamem Kunststoff, beispielsweise Polycarbonat,
abgedeckt. Die Visierscheibe 5 ist seitlich an der Außenschale 2 mittels Schrauben
6 oder entsprechenden Befestigungselementen um deren Achse hochklappbar befestigt.
Außer den mindestens einer der Schrauben 6 ist ein Begrenzer 7 für die Verschwenkwege
der Visierscheibe 5 zugeordnet.
-
Die Außenschale 2 ist geteilt,und zwar in eine obere Teilschale 2a
und eine untere Teilschale 2b, die einstückig mit dem Kinnschutzbügel 4 ausgebildet
ist.
-
Längs der einander zugeordneten Kanten 8, 9 der Teilschalen 2a, 2b
sind die Teilschalen mit einander zugeordneten Stegen 10, 11 versehen. Die an der
oberen
Teilschale 2a angebrachten Stege lo sind in Richtung der
Kante 8 abwechselnd gegeneinander versetzt angeordnet. Gleiches gilt bezüglich der
an der unteren Teilschale 2b angebrachten Stege 11, wie insbesondere aus Fig. 4
hervorgeht. Außerdem sind die jeweils einander zugeordneten Stege 1o, 11 gegeneinander
versetzt angeordnet, so daß sie beim Gegeneinanderschieben der unteren Teilschale
2b und der oberen Teilschale 2a in eine einander überdeckende Lage kommen, wie aus
den Fig. 5 und 6 hervorgeht. Durch diese wechselseitige überdeckung jeweils eines
Paares von Stegen 10, 11 und durch den abwechselnden Versatz der Stege 1o der oberen
Teilschale und der Stege 11 der unteren Teilschale ergibt sich beim Gegeneinanderschieben
der oberen Teilschale 2a und der unteren Teilschale 2b eine sehr feste Verbindung
zwischen den beiden Teilschalen 2a, 2b in der bzw. den durch die Kanten 8, 9 vorgegebenen
Trennebenen.
-
Die Stege 1o, 11 sind jeweils mit einer kreiszylindrischen Öffnung
12, 13 versehen, wobei jeweils die Öffnungen 12, 13 in zwei einander zugeordneten
Stegen lot 11 miteinander fluchten, wenn die Teilschalen 2a und 2b gegeneinander
geschoben sind, wie insbesondere aus Fig. 6 hervorgeht. Zur Verriegelung der beiden
Teilschalen 2a, 2b in ihrem gegeneinandergeschobenen Zustand sind im Querschnitt
dem Querschnitt der Öffnungen 12, 13 angepaßt Verriegelungszapfen 14 vorgesehen,
die im vorliegenden Ausführungsbeispiel also Zylinderform haben, und die durch jeweils
ein fluchtendes Paar von Öffnungen 12, 13 hindurchgeschoben sind, wie in Fig. 6
dargestellt ist. Die Verriegelungszapfen 14 sind aufeinem flachen Band 15 in einem
Abstand angebracht, der dem Abstand a zweier benachbarter bafnungen 12, 13 ent spricht.
Zwischen der jeweils außenliegenden Seite
eines Steges 1o bzw. 11
und der Außenfläche der Außenschale 2 bzw. der jeweiligen Teilschalen 2a bzw. 2b
ist eine durch die Kanten 8, 9 begrenzte flache Rinne 16 ausgebildet, die in ihrem
Querschnitt in etwa dem Querschnitt des Bandes 15 entspricht, das somit bei in die
Öffnungen 12, 13 eingeführten Verriegelungszapfen 14 mit seiner Außenseite etwa
fluchtend mit der Außenfläche der Außenschale 2 angeordnet ist. Das Band 15 und
die Verriegelungszapfen 14 können einstückig aus einem geeigneten, ausreichend elastischen
thermoplastischen Kunststoff gespritzt sein. Der Querschnitt der Verriegelungszapfen
14 ist so gewählt, daß letztere mit einem ausreichend festen Sitz in den Öffnungen
12, 13 angeordnet sind, so daß sie nicht aus diesen herausfallen, aber mit mäßigem
Kraftaufwand herausgezogen werden können.
-
An der Außenfläche des Bandes 15 kann ein dünnes Abdeckband angebracht
sein, das breiter ist als das Band 15 und somit die Kanten 3, 9 überdeckt. Dieses
Abdeckband 17 kann in gewünschter Weise dekorativ ausgestaltet sein. An einem Ende
des Bandes 15 bzw. des Abdeckbandes 17 ist eine Griff-Lasche 18 angebracht, mittels
derer das Band 15 aus der Rinne 16 unter gleichzeitigem Herausziehen der Verriegelungszapfen
14 aus den Öffnung 12, 13 gezogen werden kann.
-
Die Außenschale 2 des Schutzhelms 1 ist auf ihrer Innenseite in der
an sich üblichen Weise mit einer dämpfenden.Auskleidung 19 versehen, deren Verlauf
in Fig. 1 gestrichelt angedeutet ist. Zumindest ein Teil der der unteren Teilschale
2b zugeordneten Auskleidung 19 ist einstückig mit der fest in der oberen Teilschale
2a angebrachten AuskXeidung 19 verbunden, also nicht mit der unseren Teilschale
2b verbunden, was durch die
Trennfuge 20 in Fig. 6 verdeutlicht
werden soll. Bei einer Trennung der oberen und der unteren Teilschale 2a, 2b wird
also insoweit die gesamte Auskleidung 19 mitsamt der oberen Teilschale 2a von der
unteren Teilschale 2b abgezogen, wodurch der freie Querschnitt ihrer unteren Öffnung
21 vergrößert wird.
-
Die Teilung der Außenschale 2 in der in der Zeichnung dargestellten
Ebene ist naturgemäß nicht zwingend vorgegeben; es ist im Prinzip auch möglich,
den Kinnschutzbügel 4 im Bereich vom Übergang der Außenschale 2 in den Kinnschutzbügel
4 in der geschilderten Weise lösbar anzubringen oder die Teilungsebene zwischen
den zwei Teilschalen 2a, 2b zur Rückseite des Schutzhelms 1 hin gegenüber der Horizontalen
nach unten zu neigen.