-
Oberwalzentrag- und -belastungsarm für
-
Streckwerke von Spinnereimaschinen Bei einem bekannten Oberwalzentrag-
und -belastungsarm für Streckwerke von Spinnereimaschinen mit in Sattellagern festgelegten
Einzel-Oberwalzen (DE-AS 10 25 306; DE-OS 26 58 995) sind die Einzel-Oberwalzen
mit ihren beidseits aus ihnen herausstehenden Achsstummeln in den Lagerstellen des
sie U-förmig übergreifenden Sattels festgelegt. Diese der Einzel-Oberwalze beidseits
und auf einer Längsseite nahe zugeordneten Sattelwände erleichtern das Ansammeln
von Faserflug im Walzenbereich mit dessen schädlichen Folgen für den Lauf der Walzen.
Eine dann besonders leicht mögliche Wickelbildung auf der Walze kann schließlich
zu deren Blockierung und damit zu einer Funktionsstörung des Streckwerkes und zu
einer Schädigung seiner Teile führen. Sowohl die Flug- als auch die Wickelbeseitigung
sind wegen der schlechten Zugänglichkeit der Walze nur beschwerlich möglich, und
ein etwa erforderliches seitliches Abziehen eines Wickels von einer Walze kann erst
nach deren Herausnahme aus dem Sattel vorgenommen werden.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine von diesen
Mängeln freie, einfache und sichere Halterung für eine Einzel-Oberwalze in ihrem
Sattellager zu schaffen.
-
Diese Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Die nur einseitige Befestigung der Einzel-Oberwalze im Sattellager ergibt ihr andererseitiges
Freistehen und damit eine entsprechende Minderung der Verflugungsgefahr und Erleichterung
für deren Beseitigung. Außerdem ist auch die Möglichkeit gegeben, etwaige Wikkel
von der in ihrer Halterung belassenen Einzel-Oberwalze über diese freie und gut
zugängliche Walzenstirnseite hinweg leicht abziehen zu können.
-
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 3 ermöglicht es, die
Einzel-Oberwalze in der für sie bekannten und üblichen Lage gegenüber dem Trag-
und Belastungsarm anordnen zu können, unter Beibehaltung der durch die Erfindung
erzielten Vorteile.
-
Die Maßnahme nach Anspruch 4 ist deswegen besonders vorteilhaft, weil
hier durch den möglichen überbreiten Sattel eine besonders stabile Festlegung der
Einzel-Oherwalze gewährleistet ist, die nun seitlich freistehend und für eine Flug-
und Wickelbeseitigung besonders gut zugänglich angeordnet ist.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert.
-
Es zeigt: Fig. 1 einen Oberwalzentrag- und -belastungsarm in Seitenansicht,
teilweise im Schnitt; Fig. 2 den Arm gemäß Fig. 1 in Vorderansicht; Fig. 3 in gegenüber
den Fign. 1 und 2 vergrößertem Maßstab eine für das Aufsetzen eines Oberriemchenkäfigs
geeignete Einzel-Oberwalze in Vorderansicht; Fig. 4 einen für das Aufsetzen auf
die Einzel-Oberwalze gemäß Fig. 3 geeigneten Oberriemchenkäfig in Draufsicht; Fig.
5 eine Seitenansicht des Oberriemchenkäfigs gemäß Fig. 4; Fig. 6 in Seitenansicht
im Schnitt einen einzelnen Schieber mit einem anders gestalteten Sattel für Halterung
einer Einzel-Oberwalze; Fig. 7 den Schieber gemäß Fig. 6 in Vorderansicht mit eingesetzter
Einzel-Oberwalze.
-
In Fig. 1 ist mit 1 eine an einer Spinnereimaschine festgelegte Tragstange
bezeichnet, auf der eine Stütze 2 befestigt ist, in der um ein Lager 3 schwenkbar
ein Trag- und Belastungsarm 4 gehalten ist, der in seiner verriegelten Betriebsstellung
dargestellt ist.
-
In diesem Arm 4 sind, in bekannter Wese längseinstellbar, einander
gleiche Schieber 5 mittels Schrauben 6 befestigt. An jedem Schieber 5 lagert, um
einen Bolzen 7 schwenkbar, ein Sattel 8, auf den, wie der Einfachheit wegen nur
für einen der Schieber dargestellt, eine Belastungsfeder 9 wirkt, die sich anderen
Endes im Schieber abstützt.
-
Die Belastungsfedern halten in den Sätteln 8 festgelegte Einzel-Oberwalzen
10 in Auflage auf ihnen zugeordneten,im Maschinengestell gelagertenUnterwalzen 11.
-
Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, ist jede der Einzel-Oberwalzen
10 mit einem einseitig aus ihr herausstehenden Achsstummel 12 im als kreisförmigen
Durchbruch ausgebildeten Sattellager 13 festgelegt. Im Beispiel nach den Fign. 1
und 2 ist dieses Sattellager 13 im nur einzigen seitlichen Schenkel 14 des Sattels
8 ausgebildet, aus dessen zum Schenkel 14 sich rechtwinklig erstreckender Sattelwand
15 zwei Lappen 16 abgewinkelt sind, die in den zwischen die beiden seitlichen Wände
des Schiebers 5 bestehenden Innenraum ragen und von dem im Schieber 5 sitzenden
Bolzen 7 durchgriffen werden. Im diesen beiden Lappen 16 benachbarten Bereich ist
auf der Sattelwand 15 auch eine Pfanne ausgebildet, in der sich ein das eine Ende
der Belastungsfeder 9 aufnehmendes Druckstück 17 abwälzen kann.
-
Aus der Fig. 2 ist weiter ersichtlich, daß dem einzigen seitlichen
Schenkel 14 des Sattels 8 eine solche Lage zur durch die strichpunktierte Linie
18 markierten mittleren Längsachse des Trag- und Belastungsarms 4 gegeben ist, daß
die im Schenkel 14 festgelegte Einzel-Oberwalze 10 mit dem Mittenbereich ihrer axialen
Länge unterhalb dieser Längsachse und damit auch mittig unterhalb des Wirkbereiches
der Belastungsfeder 9 liegt.
-
Zur lösbaren Befestigung der Einzel-Oberwalze 10 im Sattellager 13
sind am Achsstummel 12 ein Bund 19 und ein Gewindeansatz 20 für eine Befestigungsmutter
21 ausgebildet, wodurch die Befestigung so, wie in Fig. 2 dargestellt, vorgenommen
werden kann.
-
Bei der beschriebenen Gestaltung des Sattels 8 ergibt sich das einseitige
Freistehen der Einzel-Oberwalze 10 und dadurch die schon erwähnten Vorteile hinsichtlich
der verminderten Verflugungsgefahr und der günstigen Zugänglichkeit der Einzel-Oberwalze
zur Beseitigung etwaiger Wickel. Ein ganz wesentlicher Vorteil besteht auch darin,
daß ein üblicher, an sich für die Halterung von Zwillings-Oberwalzen bestimmter
und mit den Schiebern 5 ausgerüsteter Trag- und Belastungsarm ohne weiteres mit
den die Einzel-Oberwalzen 10 aufnehmenden besonderen Sätteln 8 ausgerüstet werden
kann. Außerdem ist es auch möglich, der Einzel-Oberwalze ein Oberriemchen zuzuordnen.
-
Wie in den Fign. 3 bis 5 dargestellt, ist für diesen Zweck das dem
Achsstummel 12 entgegengesetzte Ende der Oberwalzenachse so weit aus der Einzel-Oberwalze
10 herausstehend ausgebildet, daß ein durch einen Endbund 22 begrenzter Sitz 23
für die eine Seitenwand 24 eines Oberriemchenkäfigs 25 bildet, für dessen andere
Seitenwand 24' der Achsstummel 12 den Sitz bildet. Beide Seitenwände 24 und 24'
enthalten dem Durchmesser der Sitzstellen angepaßte Ausnehmungen 26. Der Oberriemchenkäfig
25 trägt auf seiner die Riemchenumlenkkante 27 enthaltenden Wand ein der seitlichen
Führung des Oberriemchens dienendes Führungsteil 28. Am Käfig 25 ist außerdem eine
aus Bandmaterial geformte Feder 29 festgelegt, deren Abschnitt 29a zum Eingriff
in eine am Außenrand des Sattelschenkels 14 befindliche Raste bestimmt ist, wodurch
der Käfig 25 gegenüber dem Sattel 8 festgelegt ist und mit einer durch eine Verwindung
der Feder 29 entstehenden Federkraft mit seinem die Riemchenumlenkkante 27 enthaltenden
Bereich in Auflage auf eine maschinenfeste Unterriemchenbrücke 30 gehalten ist,
siehe Fig. 1.
-
In dieser Fig. 1 ist der Oberriemchenkäfig 25 in seiner Aufsetzlage
auf eine gemäß Fig. 3 gestaltete Einzel-Oberwalze 10 dargestellt. Mit 31 ist das
über diese Einzel-Oberwalze 10 und den Oberriemchenkäfig 25
laufende
Oberriemchen bezeichnet. Über die Unterriemchenbrücke 30 und über die eine der Unterwalzen
11 läuft das Unterriemchen 32.
-
Die Fign. 6 und 7 zeigen eine gegenüber den Fign. 1 bis 5 andere Art
der Festlegung einer Einzel-Oberwalze in einem auch anders gestalteten Sattel.
-
Der dargestellte Schieber 5 entspricht den in der Fig. 1 dargestellten
Schiebern und hat das mit 60 bezeichnete Innengewindeteil für den Eingriff der ihn
im Trag- und Belastungsarm 4 haltenden Schraube 6. Zusätzlich ist in der Fig. 6
dargestellt, daß die Belastungsfeder 9 mit ihrem einen Ende unter Zwischenlage eines
Tellers an einem um einen Bolzen 33 drehbaren Schaltnocken 34 anliegt, der unterschiedlich
weit von seinem Lagerort 33 entfernte Auflageflächen für den Teller aufweist. Je
nach der Einstellage des Schaltnockens 34 ergeben sich deshalb unterschiedlich weit
vom Bolzen 33 entfernte Anlageorte für den Teller und entsprechend unterschiedliche
Spannungen der Belastungsfeder 9, die andererseits auf einem Tellerstück 35 liegt,
das durch einen Bolzen 36 schwenkbar mit einem'Sattel 80 verbunden ist. Dieser Sattel
80 weist zwei im solchen Abstand voneinander befindliche seitliche Schenkel 37,
37' auf, daß der Sattel 80 mit diesen Schenkeln 37, 37' den Schieber 5 äußerlich
umgreifend mittels des Bolzens 7 am Schieber 5 schwenkbar festgelegt werden kann.
Der Schwenkbereich ist dadurch begrenzt, daß ein aus einer Wand des Schiebers 5
abgewinkelter Lappen 38 in einen Längsausbruch 39 in einer Sattelwand eingreift.
In prinzipiell gleicher Weise ist auch bei dem in den Fign. 1 und 2 dargestellten
Beispiel die Schwenkbewegung der Sättel 8 gegenüber den Schiebern 5 begrenzt.
-
Der also Uberbreite Sattel 80 erlaubt es, in dem in seinen beiden
seitlichen Schenkeln 37, 37'ebenfalls als kreisförmige Durchbrüche ausgebildeten
Sattellager 130 eine Einzel-Oberwalze 100 mit dem einseitig aus ihr herausstehenden
Achsstummel 120 in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise lösbar im Sattellager 130
zu befestigen. Dabei
liegt der Achsstummel 120 mit einem Bund 40
an der Außenfläche des einen Sattelschenkels 37' an, und in das aus dem anderen
Sattelschenkel 37 herausstehende Endstück des Achsstummels 120 ist eine Nut für
das Einsetzen einer Sprengscheibe 41 eingebracht, die dann an der Außenfläche des
Sattelschenkels 37 anliegt. Die Einzel-Oberwalze 100 befindet sich in diesem Falle
leicht zugänglich seitlich des Schiebers 5 und damit auch seitlich des den Schieber
aufnehmenden Trag- und Belastungsarms. Auch bei dieser Art der Anordnung der Einzel-Oberwalze
am Trag- und Belastungsarm kann dieser Arm und können seine Schieber diejenigen
sein, wie sie für die Halterung von Zwillings-Oberwalzen verwendet werden.
-
Wenn die Achse der Einzel-Oberwalze 100 auf ihrem dem Achsstummel
120 entgegengesetzten Ende mit einem dem Sitz 23 der Fig. 3 entsprechenden Sitz
ausgerüstet wird, kann in prinzipiell gleicher Weise wie anhand der Fign. 3 bis
5 beschrieben, der Einzel-Oberwalze 100 ebenfalls ein Oberriemchenkäfig zugeordnet
werden.
-
Die beschriebene Art der Anordnung der Einzel-Oberwalzen am Trag-und
Belastungsarm kann selbstverständlich auch bei Armen vorgenommen werden1 bei denen
die Sättel an schwenkbar unmittelbar im Trag-und Belastungsarm lagernden Lenkern
ausgebildet sind.