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Zusammenfassung:
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An ein eine metallische Oberflächenschicht aufweisendes Substrat wird
zunächst eine Schicht aus'bekannten biologischen Teilchen adsorbiert. Dieses aktive
Substrat wird dann in eine Lösung eingetaucht, die eine unbekannte Menge an zweiten
biologischen Teilchen, die die erste Art von Teilchen, die in ungeordneter Verteilung
in der Schicht anwesend sind, binden, enthalten. Auf dieses Substrat wird dann eine
dritte Art biologischer Teilchen, gebunden an ein anregbares Mittel, von dem ein
induziertes Signal erzeugt werden kann, aufgebracht, und dieses Substrat wird dann
in eine Vorrichtung eingebracht, die eine Quelle für induzierte Signale anregelnde
Teilchen sowie ein Photonenzählsystem zum Messen der Menge an induziertem Signal
aufweist. Das die Metallschicht aufweisende Substrat lenkt die anregenden Teilchen
auf eine Falle, so daß weniger anregende Teilchen auf das Photonenzählsystem gelangen,
während das induzierte Signal auf das Photonenzählsystem gelenkt wird und eine größere
enge an induziertem Signal gemessen wird.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine immunologische und auf einer spezifischen
Bindung beruhende Bestimmung biologischer Teilchen und insbesondere auf die Bestimmung
biologischer Teilchen wie Antikörper, ilormone, spezifisch bindender Proteine, Rezeptoren
und Antigene unter Verwendung von Fluoreszenz oder Metall.
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Es wird in diesem Zusammenhang Bezug genommen auf die US-Patente Nr.
4 011 308 "Method for Surface Immunological Detection of Biological Particles by
the use of Tagged Antibodies und 3 926 564 "Substrate for Immunological Tests and
Method Fabrication hereof"v. I. Giaever; Blood Coagulation Studies with the Recording
Ellipsometer11 von I. Vroman (National Bureau of Standards Miscellaneous Publication
256 September 1964); "A Utudy of Antigens and Antibodies by the onolayer Film Technique
of Langmuir" von M. P. Shaffer
und J.H. Dingle (Proceeding of Society
of Experimental Biological Medicine 38, . 528-530, 1938); 11lmmunological Reactions
Between Film of Antigen and Antibody Molecule" von A. Rothen (Journal of Biological
Chemistry Ed. 168 . 75-97 (April/Iai 1949)); "The Beginnings of Immunofluorescence"
von A.Ei. Coons (J. Immunology 87 S. 499-503 (1961)); "Fluroescent Protein Conjugates"
von R.F. Steiner und H. Edel hoch (Chemistry Review 62, 5. 457-483 (1(362)); sowie
"Radioimmunoassay" von D.S. Skeller et al. (Clinical Chemistry 19 (2) S. 146-186
(1973)).
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Immunologische und spezifische Bindungsreaktionen sind hochspezifische
biochemische Reaktionen. Die immunologische Reaktion ist für die Bekämpfung von
Krankheiten von höchster Bedeutung. Die Schlüsselproteine und Rezeptoren sind wichtig.
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für den Transport und das Gleichgewicht spezifischer Hormone und Moleküle,
die die liormonfunktion stören. Um diese Art spezifischer Bindungsreaktionen auf
einer Fletalloberfläche ablaufen zu lassen, haben Shaffer et al., Rothen und viele
andere Forscher Ellipsometer verwendet, um die an das Antigen gebundene Antikörpermenge
und umgekehrt, zu bestimmen. In neuerer Zeit wurde von Giaever ein visueller Detektor
entwickelt, bei dem eine speziell präparierte Metalloberfläche verwendet wird (US-PS
3 926 564). Da jedoch das Signal von dem unbewaffneten Auge empfangen wird, bleibt
die quantitative Bestimmung sehr ungenau.
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Auch gemäß der Erfindung wird eine liletalloberfläche benutzt; jedoch
ist eine besondere Präparierung dieser Metalloberfläche nicht erforderlich. Die
meisten metallischen Oberflächenschichten, die mit Hilfe handelsüblicher eiz- oder
Sprühvorrichtungen hergestellt sind, entsprechen den Erfordernissen für eine Verwendung
gemäß der Erfindung und weisen eine stark reflektierende Metalloberfläche auf. Das
Metall wird verwendet, um eine monomolekulare Proteinschicht, beispielsweise ein
Protein, das ein Antigen enthält, zu binden, während die enge an Antikörper (zweites
biologisches Teilchen), die an dieses Antigen gebunden ist, sich aus der
induzierten
Emission eines anregbaren Mittels, das an einen Antikörper (drittes biologisches
Teilchen) dieses Antikörpers gebunden ist, ergibt.
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llauptaufgabe der Erfindung ist ein leicht durchführbares Verfahren
und eine Vorrichtung zum Nachweis immunologischer oder spezifischer Bindungsreaktionen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist eine Vorrichtung und ein leicht durchführbares
Verfahren zum Nachweis biologischer Teilchen in einer Lösung, die Serum, Körpersekret,
Körperfluid, Urin, Gewebeextrakt usw. sein kann. Das biologische Teilchen kann ein
kleines Teilchen, wie ein Hormon, Antikörper, Plasmaprotein, oder ein großes Teilchen,
wie ein Virus, Bakterium, eine Zelle, die eine Antikörperproduktion stimmulieren
können, sein. Eine weitere Aufgabe der Bindung ist eine Vorrichtung und ein einfaches
Verfahren zur Durchführung diagnostischer Tests. Um einen solchen Test durchzuführen,
müssen zwei geeignete biologische Teilchen mit hoher gegenseitiger Bindungsaffinität
gefunden werden, von denen das eine Protein oder Protein an beispielsweise Steroidhormon
oder Polypeptid, gebunden an Rinderserumalbumin, sein muß und das andere ein drittes
biologisches Teilchen, gewöhnlich der Antikörper des zweiten biologischen Teilchens
ist. Weil die Vorrichtung gemäß der Erfindung zum quantitativen Nachweis über ein
Signal verwendet wird, muß die Metalloberfläche nicht aus einer bestimmten Art einer
Legierung hergestellt sein oder eine bestimmte Dicke haben, und das erste, das zweite
und das dritte biologische teilchen müssen keine Schicht bilden, um nachgewiesen
zu werden. Die ausgewählte Proteinschicht wird an der Oberfläche des Substrats in
einer monomolekularen Schicht (die das erste biologische Teilchen enthält) an der
Oberfläche des Substrats adsorbiert. enn eine suspekte Lösung auf die An-oder Abwesenheit
des biologischen Teilchens von Interesse (zweites biologisches Teilchen) getestet
wird, wird die monomolekulare Proteinschicht ausreichend lange in Kontakt mit der
zu untersuchenden Lösung gebracht, daß eine spezifische Bindungsreaktion erfolgen
kann.
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enn das biologische Teilchen von Interesse anwesend ist, erfolgt zwischen
der anfangs anwesenden Proteinschicht und dem biologischen Teilchen von Interesse
eine spezifische Umsetzung, bei der es zu einer Art Bindung zwischen ihnen kommt.
Gemäß der Erfindung wird ein Fluoreszenz oder ein Metall zum Nachweis der Menge
an dem zweiten biologischen Teilchen, das an das Substrat gebunden ist, verwendet.
Zum Nachweis der Anwesenheit von Antigen wird in der Histochemie seit langem eine
Immunofluoreszenzeinfärbung verwendet. Bei einem herkömmlichen Verfahren wird der
Antikörper des speziellen Antigens präpariert und mit fluoreszierendem Farbstoff
gekuppelt. Dieser fluoreszierende Antikörper wird zum Einfärben eines Gewebeschnitts
verwendet, und ein Fluoreszenzmikroskop wird verwendet, um die Anwesenheit des speziellen
Antigens in dem Gewebe sichtbar zu machen. Gemäß der Erfindung wird der fluoreszierende
Antikörper oder das bindende Protein verwendet, um das zweite biologische Teilchen,
das an das erste biologische Teilchen, das seinerseits an die Netalloberfläche gebunden
ist, gebunden ist, zu erkennen.
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In den Zeichnungen ist: Figur 1) Ein Schnitt durch ein in der Vorrichtung
gemäß der Erfindung verwendetes Präparat mit einem Substrat mit einer in der monomolekularen
Proteinschicht gebundenen zweiten Art biologischer Teilchen; Figur 2) Ein Schnitt
durch ein Präparat gemäß der Erfindung mit an die zweiten biologischen Teilchen
gebundenen dritten biologischen Teilchen; Figur DA) Eine Ansicht einer Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Überprüfung des fertigen Substrats. Das
Photonenzählsystem befindet sich in einem Abstand von dem Substrat, damit die anregenden
Teilchen von der luletalloberfläche gegen das dunkle Gehäuse reflektiert werden,
so daß alle
darauf auftreffenden Photonen absorbiert werden, während
zufolge dieser Reflektion ein verstärktes induziertes Signal vom Substrat zum Photonenzählsystem
laufen kann; Figur 3B) Eine perspektivische Ansicht eines Teiles der Vorrichtung
von Figur 3A. Hier ist eine Elektronenkanone 31 gezeigt. Das Substrat 30 wird mittels
einer Metallbürste 33 positiv aufgeladen und auf konstanter Spannung gehalten. In
Figur 3B sind nur die Kontaktteile von Bürste 33 und Oberfläche Q im Detail gezeigt.
Die Rückwand des dunklen Aufnahmekastens 35 weist ein Loch 34 auf, durch das Licht
auf die Metalloberfläche 30' gerichtet werden kann.
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Figur 4) ist ein Schnitt durch das Präparat von Figur 2, der eine
vierte Art biologischer Teilchen an die zweite Art, die wiederum an die erste Art
gebunden ist, gebunden zeigt.
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Figur 5) ist ein Schnitt durch das Präparat von Figur 1, das die dritte
Art biologischer Teilchen an die erste Art gebunden zeigt.
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Nachdem einige biologische Teilchen von Interesse (2. biologisches
Teilchen) an die erste Schicht aus Protein gebunden sind, hat das Substrat den in
Figur 1 gezeigten Aufbau aus dem eigentlichen Substrat 10, der Netalloberflächenschicht
11, den ersten biologischen Teilchen 12 und den zweiten biologischen Teilchen 13.
min biologisches Teilchen, wahrscheinlich der Antikörper des zweiten biologischen
Teilchens, wird mit einem fluoreszierenden Farbstoff verbunden. Lin Tropfen einer
Lösung dieses fluoreszierenden Antikörpers (drittes Diolostisches "teilchen) wird
auf das Substrat, das bereits das zweite biolonische Teilchen aufweist, wie in Figur
1 gezeigt,
aufgebracht. Dann wird das Substrat vorzugsweise so
lane in einer ;'euchtigkeitskammer gehalten, daß der fluoreszierende Antikörper
mit dem zweiten biologischen Teilchen reagiert. Nach der Reaktion hat das Substrat
den in Figur 2 gezeigten Aufbau. Die Menge an gebundene fluoreszierenden Antikörper
14 ist proportional der Menge an dem auf dem Substrat 30 anwesenden zweiten biologischen
Teilchen. Das Präparat mit dem in Figur 7 gezeigten Aufbau wird in ein geschlossenes
Gehäuse mit einer Lichtquelle 31, die dem Induzieren einer Fluoreszenzemission von
dem Substrat 50 dient, eingebracht. Das Photon von der Lichtquelle 71 wird nach
Auftreffen auf das Substrat 30, das eine reflektierende metallische Oberfläche hat,
gelen die Wand des Gehäuses reflektiert und von ihr eingefangen, während das induzierte
Signal von dem Photonenzählsystem 32, das der Messung der Quantität dieser Fluoreszenzemisson
dient, angezeigt wird. Da eine konstante Lichtquelle verwendet wird, ist das am
Photonenzählsystem 72 angezeigte Signal proportional der Menge an fluoreszierendem
Antikörper 14 an dem Substrat. Daher ist es bei Anwendung der Vorrichtung gemäß
der Erfindung nicht notwendig, daß die biologischen Teilchen, damit sie bestimmt
werden können, eine Schicht bilden. Die zweiten biologischen Teilchen werden an
die erste oder Proteinschicht gebunden. Da die zweiten biologische Teilchen keine
Schicht bilden müssen, müssen diese ersten biologischen Teilchen nicht die ganze
Schicht einnehmen. Daher braucht die erste Schicht aus Protein nicht von hoher Reinheit
zu sein. Alles dies sind beträchtliche Vorteile gegenüber den US-PS 3 926 564 und
4 011 308.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das bei Durchführung.
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des Verfahrens gemäß der Erfindung aufgefangene Signal nicht von der
Größe des biologischen Teilchens abhängt.
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Mit der Vorrichtung und nach dem Verfahren gemäß der Erfindung können
sowohl roBe biologische Teilchen (vergleichbar den in der US-PS 3 53 467 genannten)
als auch lein biologische Teilchen (vergleichbar den in der US-PS # 926 564 genannten)
bestimmt werden.
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Auch kleinere Teilchen, wie Steroidhormon und Polypeptide, können
bestimmt werden. Der gebundene fluoreszierende Sarbstoff kann (A)ein Fluorescein-derivat,
üblicherweise Fluorescein-isocyanat (FIC) oder -isothiocyanat (FITC), () ein Rhodamin-derivat,üblicherweise
Rhodamin-isocyanat oder -isothiocyanat, Lissamin-rhodamin-B200-sufonylchlorid (RB200XC),
oder (C) 1 -Dimethylaminonaphtalin-5-sulfonylchlorid (DANSC) sein. Diese Farbstoffe
sind im Handel erhältlich (beispielsweise von der Baltimore Biological Lab), und
auch einige Antikörper mit daran gebundenem fluoreszierendem farbstoff sind im Handel
erhältlich. Für verschiedene Farbstoffe werden zweckmäßig verschiedene Lichtquellen
und verschiedene Photonenbestimmungsvorrichtungen verwendet. Die am stärksten intensivierte
Lichtquelle ist der Laser. Es können aber auch Bogenlampen mit einer Wellenlängenselektiereinrichtung
oder Wolframlampen mit einer Wellenlängenselektierteinrichtung zum Auswählen einer
günstigen Wellenlänge verwendet werden. Die stark reflektierende Oberfläche des
Substrats lenkt die anregenden Photonen von dem Photonenzählsystem 32 ab, so daß
das induzierte Signal nicht von anregenden Photonen gestört wird. Je stärker die
Vermischung von induziertem Signal und anregenden Photonen ist, desto größer ist
die Störung. Je höher das Verhältnis Signal zu Störung ist, desto zuverlässiger
sind die Testergebnisse. Unabhängig davon, was für eine Lichtquelle verwendet wird,
ist für die Photonenbestimmungsvorrichtung eine Wellenlängenselektiereinrichtung
erforderlich, um die Fluoreszenzemissionen weiter zu selektieren, da sie mit einer
geringen X,enge an anregenden Photonen gemischt sein kann, obwohl wegen der Verwendung
der heflektiereinrichtung das Verhältnis i;'n?d zu Störung sehr groß ist. Die Wellenlängenselektierenrichtung
kann ein îlonochromator oder ein filter sein.
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Das anregende Signal muß kein Photon sein. Es kann ein Neutronensignal
sein und das induzierte Signal kann γ-Strahlung (bekannt als Neutronenaktivierungsanalyse)
oder andere Strahlung sein.
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Es können Elektronen oder andere @eladene Teilchen sein und das induzierte
Signal kann die charakteristische köntgenstrahlung sein, wenn das dritte biologische
Teilchen mit spezifischen Elementen etikettiert ist. Beispielsweise kann eine Metalletikettierung
durch Ferritin, das im Handel erhältlich ist, erfolgen, und das wirtschaftlichste
geladene Teilchen kann ein Elektron sein. In diesem Fall wird die etalloberfläche
positiv aufgeladen und mit einer konstanten Spannung verbunden, wie in Figur 3B
gezeigt. Diese Metalloberfläche dient dann als die alektronenfalle. Ein entsprechendes
Photonenzählsystem kann verwendet werden, um das induzierte Signal von dem Eisenelement
zu bestimmen.
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Die zu messende Menge an induziertem Signal kann durch Ändern der
Menge an erregendem Signal manipuliert werden. Gemäß der Erfindung werden die anregenden
Teilchen von dem Signalbestimmungssystem fortgelenkt, so daß das Signal verstärkt
wird, ohne daß die Störung beträchtlich erhöht wird. In der Vorrichtung, gemäß der
Erfindung ergibt ein mit einer Metall schicht überzogenes Substrat ohne biologische
Teilchen sehr wenige Störungsgeräuschzählungen. Das ist eine Verbesserung gegenüber
den bekannten Vorrichtungen, die eine Emanation eines Signals von einer Quelle von
konstantem Wert,der von der spezifischen Aktivität abhängt, verwenden. Auch wird
die Emanation mit der Zeit geringer, manchmal bei sehr kurzer Halbwertszeit, und
es ist daher schwieriger, damit zu arbeiten. Die Verwendung eines induzierten Signals
ist ein beträchtlicher Vorteil gegenüber der US-PS 4 011 508.
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Bei Verwendung eines induzierten Signals kann der natürliche tiintergrund
gemessen werden, indem man das anregende Signal dafür abschaltet; d.h. die Abscheidung
eines biologischen Teilchens zur Bildung eines speziellen Musters, wie es gemäß
US-PS 4 011 308 erforderlich ist, ist nicht notwendig. Die Zählung außerhalb des
Musters ist das, was unter dem natürlichen Hintergrund zu verstehen ist.
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Durch die Verwendung der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird es möglich,
eine Spurenmenge an dem dritten biologischen Teilchen auf der Metalloberfläche zu
bestimmen. Das heißt, es hat sich gezeigt, daß das dritte biologische Teilchen,
um bestimmt zu werden, keine Schicht bilden muß. Auch das zweite biologische Teilchen
oder das erste biologische Teilchen müssen keine Schicht bilden. Als die erste Schicht
wurden teilweise gereinigte erste biologische Teilchen ( beispielsweise nach Fällung
mit Ammoniumsulfat) verwendet. Die geringe Menge an zweiten biologischen Teilchen
ragen ebenso wie die dritten biologischen Teilchen aus der Metalloberfläche heraus.
Das ist gegenüber der Verwendung von Schichten ein Vorteil, weil die Teilchen von
Interesse in die Lösung hineinragen und dadurch die spezifische Reaktion erleichtern
und die nicht spezifische Bindung verringern. Sowohl die Zeit zur Durchführung eines
solchen Tests als auch die Menge an nicht spezifischer Bindung wird stark verringert.
Weitere Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung gegenüber den Verfahren der
US-PSs 4 011 308 und 3 926 564, bei denen die ersten, die zweiten oder die dritten
biologischen Teilchen Schichten bilden, damit sie bestimmt werden können (Giaever
Slides),sind: 1) Es ist nur eine sehr geringe Menge an ersten biologischen und zweiten
biologischen Teilchen (etwa 1/1000 der von Giaever verwendeten) erforderlich, um
einen Test durchzuführen. Die ersten biologischen Teilchen müssen nur teilweise
gereinigt sein und können daher leichter erhalten werden und sind billiger. 2) Einfluß
der Gleichgewichtskonstante: enn die ersten biologischen Teilchen eine Schicht bilden,
ist eine Bindung mit dem Metall erforderlich, damit diese Teilchen nicht in Lösung
gehen, und um dies zu erreichen, ist eine große Menge an ersten biologischen Teilchen
erforderlich.
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Wenn auch die zweiten biologischen Teilchen eine Schicht bilden, ist
es die Bindung zwischen dem ersten und dem zweiten biologischen Teilchen, die verhindert,
daß das zweite biolorasche Teilchen in Lösung geht. Für die Bildung einer Schicht
aus dem zweiten biolor-;iscnen Teilchen gibt es jedoch eine Kindestkonzentration
an dem zweiten bilogischen Teilchen in der Lösung,
unter der dieses
zweite biologische Teilchen keine Schicht bilden kann. Dadurch wird die Genauigkeit
des Testergebnisses stark vermindert. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung gibt
es keine Schicht aus den zweiten biologischen Teilchen. Auch die Menge an ersten
biologischen Teilchen in der Proteinschicht kann mit dem Grad der Reinigung oder
des Zusatzes verschiedener Mengen an inertem Protein wie BUA variieren.
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Die beste Auflösung ist sehr viel empfindlicher, und ihre Grenzen
hängen von der Menge an dritten biologischen Teilchen, die noch genau gemessen werden
kann, ab.
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Die in Figur 3A gezeigte Vorrichtung, die im folgenden besprochen
wird, ist der Schlüsel für die Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung. Das
wesentlichste Merkmal der in Figur 3A gezeigten Vorrichtung ist das metallische
Substrat.
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Im Weg des anregenden Photons, das von der Lichtquelle 32 ausgeht
und an der Wand des dunklen Gehäuses endet, darf sich nichts befinden als die stark
reflektierende metallische Oberfläche und die biologischen Teilchen darauf. Wenn
der Einfallswinkel gleich dem Reflektionswinkel ist und das zeigt nalbestimmungssystem
senkrecht zu dem Substrat und in einigem Abstand davon angeordnet ist, wird das
anregende Teilchen nicht auf das Bestimmungssystem zu gestreut. Auch kann die Form
des Gehäuses 90 gewählt werden, daß sein },infangverrnögen erhöht wird, so daß fast
alle anregenden Teilchen, die gegen die entsprechend ausgebildete Falle reflektiert
werden, dort abgebremst werden und nicht zu dem Signalzählsystem gelangen.
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Das induzierte Signal, das von dem dritten biologischen Teilchen ausgeht,
nachdem das anregende Teilchen absorbiert ist, kann in jeder Richtung ausstrahlen,
und ein Teil davon, der von der Sammelöffnung des Photonenzählsystems abhängt, gelangt
zu dem Photonenzählsystem. Wegen der stark reflektierenden metallischen Oberfläche
werden auch diejenigen induzierten Photonen, die direkt in eine Richtung entgegengesetzt
von dem Photonenzählsystem abgestrahlt werden, zurückreflektiert und treten in das
Photonenzählsystem ein.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist speziell für ein stark reflektierendes
Substrat ausgebildet, und es ist nicht wesentlich, daß es ein mit einem Metallüberzug
versehenes Substrat ist. Jedoch ist ein mit einem Metallüberzug versehenes Substrat
eines der zweckmäßigsten. Aber auch beispielsweise ein mit einem Metallüberzug versehenes
Substrat, das noch eine dünne Schicht aus einem Gel aufweist, ist ein gutes Substrat.
Auch ist es nicht von entscheidender Bedeutung, daß die daran gebundenen oleküle
Proteinmoleküle sind. Vielmehr kann die Vorrichtung auch für andere Moleküle oder
dünne Gewebeschnitte und andere Dinge, die durch Trocknen, chemische Umsetzung,
Adhäsion, Bindung oder andere Maßnahmen zur Bindung an ein solches stark reflektierendes
Substrat gebracht sind, verwendet werden.
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In der Vorrichtung gemäß der Erfindung kann auch für eine trockene
Probe, wie im vorliegenden Fall, eine Lichtquelle sehr hoher Intensität verwendet
werden. Die stark reflektierende l'letalloberfläche bewirkt, daß es zu einer nur
sehr geringfügigen Photonenabsorbtion (die in Wärme urugewandelt wird) kommt, so
daß auch die Wahrscheinlichkeit eines Ausbleichens oder einer Beschädigung der Probe
sehr gering ist.
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Daher kann sogar ein Laser als Lichtquelle verwendet werden.
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Dies sind beträchtliche Vorteile gegenüber den US-PSsen 4 056 724
und 4 036 946.
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Es gibt verschiedene Wege zur Bindung der ersten biologischen Teilchen
an das Substrat. Pür ein mit einem Metallüberzug versehenes Substrat kann die erste
Stufe in einem Eintauchen bestehen, und auch für die Bindung der zweiten biologischen
Teilchen an die ersten biologischen Teilchen und für die Bindung der dritten biologischen
Teilchen an die zweiten biologischen Teilchen (die ersten biologischen Teilchen
in Figur 5) kann in gleicher 'eise vorgegangen werden. Um den Test zu beschleunigen,
kann die Probe auf der Substrat -etrceknet werden. m die nicht-svezifische Bindung
zu senken, kann ein Eintrocknen der Lösung dadurch verhindert werden, daß man
das
Substrat in einer Feuchtigkeitskammer hält. Die Vorrichtung und das Verfahren gemäß
der Erfindung können jedoch in vielfacher Weise modifiziert werden. Beispielsweise
kann die Probe in ein kleines Rohr einsrebracht werden, um den Kontakt mit dem Substrat
auf ein kleines Gebiet zu begrenzen; oder das Volumen der Lösung der Probe kann
dadurch vergrößert werden, daß ein Becher verwendet wird. In jedem Fall ist es wesentlich,
daß das fertige Substrat gewaschen wird. Da die iXetalloberfläche die ersten bioloischen
Teilchen bindet, die ersten biologischen Teilchen die zweiten biologischen Teilchen
binden usw., wird durch Waschen die nicht-spezifische Bindung, nicht jedoch die
durch die spezifische Reaktion erfolgte Bindung gelöst. Bei Substraten aus Glas,
Plastik oder vielen anderen Materialien, erfolgt dagegen keine Bindung zwischen
ersten biologischen Teilchen und Substrat, und durch Waschen kann daher die durch
die spezifische Reaktion erfolgte Bindung gelöst werden, während andererseits bei
Unterlassung des Waschens die durch nicht-spezifische Reaktion erfolgte Bindung
an das Substrat erhalten bleibt und daher eine quantitative Messung unmöglich wird.
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Außerdem sind solche Substrate nicht stark reflektierend und ergeben
daher in der Vorrichtung gemäß der Erfindung keine gute Auflösung.
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Um die quantitative Bestimmung bei einem Test zu verbessern und die
Umsetzung klar erkennbar zu machen, werden zweckmäßig in einer Serie von Tests Substrate
mit gleicher Fläche und gleicher enge an Lösung der Probe verwendet.
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Die Absorptions- und Emissionsspektren der meisten fluoreszierenden
Verbindungen, die zur einfärbung von Protein verwendet werden, sind von Hansen PA
(1964) (Publikation der University of Maryland, College Park, Maryland) zusammengestellt.
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Die Peakwellenlänge des zu VerWendenden Filters oder Monochromators
wird zweckmäßig unter Verwendung dieser Angaben ausgewählt. Es wurde jedoch gefunden,
daß die Verwendung eines im Handel erhältlichen (Oriel Corporation) Engbandinterferenzfilters
mit einer Transmission außerhalb eines Durchlässigkeitsbereiches von 0,01 % nicht
genügt, um eine Spurenmenge an dritten biologischen Teilchen auf dem Substrat zu
bestimmen, weil das Störgeräusch des Instruments (zur Ablesung einer blanken Metalloberfläche)
noch hoch ist.
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Bei Verwendung von zwei solchen Engbandfiltern als Gruppe als Filter
sowohl für das anregende als auch für das induzierte Signal wird die Auflösung sehr
gut und das Störgeräusch des Instruments nicht wahrnehmbar.
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Nach Hansen sind sowohl die Absorptions- als auch die Emissionsbande
sehr breit und werden noch breiter, wenn eine Bindung an eine Metalloberfläche gemäß
der Erfindung erfolgt ist. Die genaue Paekwellenlänge dieser Engbandinterferenzfilter
ist nicht wesentlich. Es wurde jedoch gefunden, daß die Verwendung von zwei Filtern
als Gruppe besser geeignet ist, um die gleiche Paekwellenlänge und Bandbreite zu
haben.
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Wenn als Lichtquelle ein Laser verwendet wird, muß kein Fall ter für
das anregende Signal verwendet werden. tonochromatoren eignen sich ausgezeichnet
zur Wahl des anregenden Signals, insbesondere wenn lichtquellen hoher Intensität
verwendet werden.
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Es ist einfach, andere Spezies Antikörper zu Antikörper zu erzeugen.
Beispielsweise kann Ziegenantikörper für Kaninchen-γ-globulin erzeugt werden,
indem man Ziegen KaninchenT-globulin injeziert und umgekehrt. Der Ziegenantikörper
für Kaninchen γ-globulin bindet Kaninchenantikörper und der Kaninchenantikörper
für Ziegen γ-globulin bindet den Ziegenantikörper.
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Daher nrn(3 der fluoreszierende Antikörper nicht direkt an das zweite
biologische Teilchen binden, sondern kann nanch dem
vierten biologischen
Teilchen kommen, wie durch Beispiel 2 veranschaulicht. Der komplementierende fluoreszierende
Antikörper kann auch als das dritte biologische Teilchen verwendet werden, wenn
das zweite biologische Teilchen der Antikörper des ersten biologischen Teilchens
ist. Die enge an gebundenem Komplement ist proportional der enge an gebundenem zweiten
biologischen Teilchen.
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Beispiel 1 Die erste Schicht aus Protein enthält lICG (menschliches
chorionisches Gonadotropin). Das zweite biologische Teilchen ist Kanichenantikörper
zu HCG. as dritte biologische Teilchen ist mit einem fluoreszierenden Farbstoff
eingefärbter Ziegenantikörper zu Kaninchen γ-globulin. Das fertige Substrat
wird durch Figur 2 veranschaulicht: ECG 12 Kaninchenantikörper zu HCG 13, mit fluoresziertem
Farbstoff eingefärbter Ziegenantikörper zu Kaninchen γ-globulin 14.
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Beispiel 2 Die Bestimmung von llCC Antikörper kann auch mit mit fluoreszierendem
Farbstoff eingefärbtem Kaninchenantikörper zu Ziegen γ-globulin erfolgen.
Die erste Schicht aus Protein enthält HCG. Das zweite biologische Teilchen ist Kaninchenantikörper
zu HCG. Bevor das dritte biologische Teilchen (mit fluoreszierendem Farbstoff eingefarbter
Kaninchenantikörper zu Ziegen γ-globulin) wird auf das Substrat aufgebracht.
Dann wird das vierte biologische Teilchen (Ziegenantikörper zu Kaninchen γ-globulin)
aufgebracht. Das fertige Substrat wird durch Figur 4 veranschaulicht: ijCG 12, Kaninchenantikörper
zu HCG 13, Ziegenantikörper zu Kaninchen-globulin 15, mit fluoreszierendem Farbstoff
eingefärbter Kaninchenantikörper zu Ziegen r-globulin 16.
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Beispiel 3 Ein anderer Weg der Bestimmung von HCG-Antikörper ist die
Verwenden; von mit fluoreszierendem Farbstoff eingefärbtem Kaninchenantikörper zu
IICG als drittem biologischem Teilchen.
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Das fertige Substrat wird durch Figur 5 veranschaulicht: HCG 12, Kaninchenantikörper
zu HCG 13, mit fluoreszierendem Parbstoff eingefärbter Kaninchenantikörper zu HCG
27.Durch Erhöhung der Menge an 13 wird die enge an 23 gesenkt.
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Beispiel 4 Um E,CS zu bestimmen, kann als erstes biologisches Teilchen
HCG, als zweites biologisches Teilchen Kaninchenantikörper zu HCG und als drittes
biologisches Teilchen mit fluoreszierendem Farbstoff eingefärbter Ziegenantikörper
zu Kaninchen γ-globulin verwendet werden. Wenn das Substrat mit der ersten
Schicht aus protein in das Fluid von Interesse getaucht wird, um die Menge an HCG
darin zu bestimmen, kann dem Fluid eine bekannte enge an Kaninchenantikörper zugesetzt
werden, und dieser zugesetzte Antikörper kann entweder das HCG auf dem Substrat
oder das HCG in Lösung binden. Die Menge an HCG auf dem Substrat ist eine Konstante.
Je mehr HCG in der Lösung ist, desto geringer ist die Menge an Antikörper, die an
das Substrat bindet. Das fertige Substrat ist das gleiche wie in Beispiel 1. Eine
ähnliche Methode kann für Beispiel 2 oder für Beispiel 3 angewandt werden, um die
Menge an i;CG in einen Fluid zu bestimmen.
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Beispiel 5 Um HCG zu bestimmten, kann als erstes biologisches Teilchen
Kaninchenantikörper zu HCG, als zweites biologisches Teilchen HCG und als drittes
biologisches Teilchen mit fluoreszierendem Farbstoff eingefärbter Kaninchenantikörper
zu HCG verwendet werden. Das fertige Substrat wird durch Figur 2
veranschaulicht:
Kaninchenantikörper zu HCG 12, HCG 13, mit fluoreszierenden Farbstoff verbundener
Kaninchenantikörper zu HCG 14. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere zur Bestimmung
großer biologischer Teilchen, wie Viren, Bakterien und Zellen. (Alle in diesen Beispielen
verwendeten biologischen Teilchen stammen vom Baltimore Biological Laboratory).