DE3024477C2 - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21B—FIBROUS RAW MATERIALS OR THEIR MECHANICAL TREATMENT
- D21B1/00—Fibrous raw materials or their mechanical treatment
- D21B1/04—Fibrous raw materials or their mechanical treatment by dividing raw materials into small particles, e.g. fibres
- D21B1/12—Fibrous raw materials or their mechanical treatment by dividing raw materials into small particles, e.g. fibres by wet methods, by the use of steam
- D21B1/14—Disintegrating in mills
- D21B1/18—Disintegrating in mills in magazine-type machines
- D21B1/24—Disintegrating in mills in magazine-type machines of the pocket type
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur mechanischen
Herstellung von Halbstoff aus lignozellulosehaltigem Aus
gangsgut gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einer bekannten Vorrichtung (DE 19 340) sind beidseits
eines Schleifsteins Kästen angeordnet, in denen das zu
schleifende Holz durch hydraulische Pressen an den Schleif
stein angedrückt wird. Der Vorgang erfolgt unter atmosphäri
schem Druck.
Es sind auch Versuche bekannt, (Druckschleifen - ein neues
Verfahren zur Erzeugung von mechanischem Holzstoff, Wochen
blatt für Papierfabrikation 1978, S. 723-730) die zu
schleifenden Holzstücke an die zylindrische Mantelfläche
eines in einem abgedichteten Gehäuse umlaufenden
Schleifsteins anzupressen und in dem Gehäuse einen Überdruck
von 1 Bar durch Einpressen von Druckluft aufzubauen. Es hat
sich gezeigt, daß der auf diese Weise gestellte Druckschliff
im Vergleich zum konventionellen Holzschliff überlegene
Eigenschaften aufweist. Zum Beschicken mit Holz muß der
Druck abgebaut und das Gehäuse geöffnet werden. Anstelle na
türlicher Schleifsteine sind auch solche bekannt, bei denen
die Schleiffläche aus in einem Bindemittel eingebetteten
scharfen Körnern aus keramischen Werkstoff besteht. Dabei
entsteht ein kurzfaseriger Halbstoff mit schlechten Festig
keitseigenschaften. Von Zeit zu Zeit muß die Schleiffläche
auch aufgerauht werden.
Um auch die mit der keramischen Schleiffläche zusammenhän
genden Nachteile zu beheben, ist es auch bekannt, (US 40 17
356) die Stirnseite einer Schleifscheibe aus Stahl mit sich
radial erstreckenden, durchlaufenden oder unterbrochenen und
gegeneinander versetzten Vorsprüngen zu versehen. Dabei sind
mehrere Fächer zur Aufnahme der Holzstücke auf der einen
Stirnfläche der Schleifscheibe in Abständen angeordnet. Auch
die Fasern der Holzstücke liegen radial, so daß sich in Ver
bindung mit einer derartigen Schleifscheibe ein Holzschliff
mit sehr guten Eigenschaften insbesondere hinsichtlich der
Faserlänge und damit der Festigkeit des Holzschliffes ergibt.
Das Schleifen selbst erfolgt unter atmosphärischem Druck,
die Schleifscheibe selbst liegt horizontal und wird von
einer vertikalen Achse angetrieben. Die Beschickung der
Fächer erfolgt durch eine feststehende in der Mitte der
Schleifscheibe angeordnete Fördervorrichtung. Von einer der
artigen Vorrichtung geht die Erfindung aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs ge
schilderte Vorrichtung so auszubilden, daß die Güte des Er
zeugnisses verbessert und die Leistungsfähigkeit durch eine
entsprechende Gestaltung der Beschickung der Fächer mit den
Holzstücken gesteigert wird.
Die genannte Aufgabe ist erfindungsgemäße durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch die Maßnahme, das Gehäuse unter Überdruck zu setzen,
wird es einerseits ermöglicht, daß bei verhältnismäßig ge
ringem Energiebedarf ein Holzschliff von hoher Güte herge
stellt wird. Ferner wird durch die Beschickung der Fächer
mit den Holzstücken über die unter Druck setzbaren Schächte
die Leistungsfähigkeit der Vorrichtung verbessert, da der
Schleifvorgang ohne Betriebsunterbrechung erfolgen kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen waagerechten Schnitt durch die Vorrichtung,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch zwei einander gegen
überliegende Fächer und Schächte der Vorrichtung,
Fig. 3 eine Stirnansicht der Vorrichtung, in
axialer in der Fig. 1 durch III-III angegebenen Richtung ge
sehen, und
Fig. 4 und 5 zwei alternative Ausgestaltungen der Schleifflächen
der Schleifscheibe.
Eine lotrecht angeordnete Schleifscheibe 1 sitzt auf einer
waagerechten Welle 2, die in Lagern 3 drehbar ist. Diese Lager
können auch in beiden Richtungen wirkende axiale Kräfte auf
nehmen. Die Welle wird von einem Motor 4 angetrieben. Die Schleif
scheibe hat auf beiden ebenen Seiten eine Schleiffläche. Die
Schleiffläche ist gemustert und aus Stahl, Gußeisen, Hartmetall
oder anderem Werkstoff mit guter Verschleißfestigkeit gefertigt.
Das Muster besteht aus kammartigen langen Vorsprüngen, (Fig. 4)
oder kurzen, hintereinander angeordneten, gleichhohen Vorsprüngen,
(Fig. 5) mit scharfen Längskanten, die den wesentlichen Teil der
Bearbeitung der Holzstücke und des Lösens der Fasern von ihnen
ausführen. Diese Kanten der Kämme oder Vorsprünge sind im wesent
lichen so gerichtet, daß sie radial vom Mittelpunkt der Schleifscheibe
ausgehen. Da sie also in derselben Richtung wie die Fasern
orientiert sind, wird ein Abschneiden der Fasern vermieden; viel
mehr werden sie mit der Faserlänge im wesentlichen unbeschädigt
losgelöst. Dies ergibt einen Zellstoff mit guten Festigkeitseigen
schaften.
Die Schleifscheibe ist von einem Gehäuse 5 umschlossen, das
einen Dampfeinlaß 6, vier Wasserzuführungen 7 und unten eine
an einen Drucktank 9 angeschlossene Öffnung 8 aufweist. In dem
Gehäuse sind ferner Öffnungen für vier Fächer 10 vor
gesehen, von denen je zwei beidseitig der Schleifscheibe einander
gegenüber liegen. An die äußere Stirnwand jedes Fachs ist ein
Druckzylinder 11 mit einem mit einer Preßplatte 13 in dem Fach
verbundenen Druckkolben 12 angeschlossen.
Oben in jedem Fach 10 ist eine Öffnung zu einem Schacht
14 vorhanden. Diese Öffnung kann durch einen Schieber 15 mit Hilfe eines
Betätigungszylinders 16 verschlossen werden. Der Schacht 14 kann
auch oben mittels eines gleichartigen Schiebers 17 mit einem Be
tätigungszylinder 18 verschlossen werden. Ferner ist der Schacht
mit einem Dampfeinlaß 19 und mit einem Dampf- und Luft
auslaß 20 ausgerüstet.
Wenn mit dem Schleifen begonnen werden soll, wird die Welle
2 mit Hilfe des Motors 4 in Umdrehung versetzt. Frischdampf wird
durch den Dampfeinlaß 6 eingelassen und erwärmt die Schleif
vorrichtung. Danach wird ein Auslaßventil 21 im Boden des
Drucktanks 9 geschlossen und die Schleifvorrichtung unter Dampf
druck gesetzt. Die Schächte 14 werden mit Holzstücken gefüllt,
und danach werden die Schieber 17 geschlossen. Die Luft in den
Schächten wird über die Dampf- und Luftauslässe 20 von dem
durch die Dampfeinlässe 19 zugeführten Dampf ausgetrieben.
Danach werden die Auslässe 20 geschlossen und die Schächte
unter Dampfdruck gesetzt. Die Schieber 15 werden geöffnet, und
die Holzstücke fallen in die Fächer 10 hinab. Die Schieber
15 werden geschlossen, und durch die Wasserzuführungen 7 wird
Warmwasser auf die Schleifflächen gespritzt. Das Schleifen wird
nun durch Ansetzen der Preßplatten 13 gegen das Holz mit Hilfe
der Druckkolben 12 begonnen. Der hergestellte Holzschliffbrei,
der aus einem Gemisch von Holzfasern und Wasser besteht, sammelt
sich unten in dem Gehäuse 5 und fällt von dort in den Drucktank
9 hinab. Das Auslaßventil 21 wird geöffnet und der Brei aus
geblasen. Die Ventilöffnung wird so geregelt, daß der Brei
pegel in dem Drucktank im wesentlichen gleichbleibend gehalten
wird.
Vor dem Auslaßventil 21 ist zweckmäßig ein Zer
faserer 22 eingesetzt, der z. B. aus mit einer Welle umlaufenden
Messern besteht, die etwaige mitfolgende größere Holzspäne
in kleinere Teilchen zerschlägt, um eine Verstopfung von Rohr
leitungen, Ventilen u. dgl. zu verhindern.
Nach dem Ausblasen wird der Faserbrei in einem Bottich
gesammelt, in dem es mit Rückwasser zu geeigneter Konzentration
für Naßsieben, Wirbelsichtung, Verdickung usw. und weitere
Veredelung zu Papier, Karton u. ä. verdünnt wird.
Während des Schleifvorgangs werden die Schächte 14 durch
die Auslässe 20 von Dampf befreit. Die Schieber 17 werden ge
öffnet und neues Holz eingefüllt. Danach werden die Schieber 17
geschlossen, die Schächte entlüftet und in der vorbe
schriebenen Weise wieder unter Dampfdruck gesetzt.
Wenn alles Holz in einem Fach geschliffen und aus ihm
als Faserbrei verschwunden ist, wird die Preßplatte zurückge
zogen und der Schieber 15 geöffnet, wonach das neu in den Schacht
14 eingeführte Holz in das Fach hinabfällt. Die Preßarbeits
vorgänge in den einzelnen Fächern sind zeitlich zueinander der
art verschoben, daß jeweils nur eine Preßplatte entlastet
ist. Hierdurch wird die Verringerung der Belastung des Motors
auf nur 25% begrenzt.
Der Feinheitsgrad des erhaltenen Zellstoffs wird durch
den Preßdruck auf die Druckkolben geregelt. Mit höherem Preß
druck wird Holzschliff gröber und zugleich steigt die Produktion.
Bei Betrieb mit allen vier Preßplatten mit demselben
Preßdruck angesetzt wird die Schleifscheibe in axialer Richtung
ausbalanciert. Dann treten keine auf die Scheibe wirkende
Biegekräfte auf und auch keine axial auf die Lager wirkende
Belastung. Nur bei Nachfüllung in einem Fach werden die Scheibe
und die Lager mit 25% der gesamten Preßkraft belastet.
Die Fig. 4 zeigt einen Teil der Endfläche der Schleif
scheibe von oben gesehen und in Querschnitt längs der Linie
IV-IV. Diese Schleiffläche kann in einem Stück ausgeführt sein,
wird zweckmäßig aber aus einer Anzahl gesonderter, austausch
baren Plattensektionen aus Stahl, Gußeisen, einer harten
Metallegierung, einem Hartmetall oder anderem verschleißfesten
Werkstoff aufgebaut. Bei der in der Figur gezeigten Ausführung
besteht das Muster im wesentlichen aus radial gerichteten, aus
der Oberfläche vorspringenden Kämmen, die zwischen sich Rinnen
bilden. Die Höhe der Kämme über der Oberfläche beträgt minde
stens 1-2 mm und am besten 3-6 mm. Die Bearbeitung des Holzguts
wird von den Kämmen durchgeführt, insbesondere von den in der
Umlaufrichtung voreilenden Kammkanten, während das gebildete
Schleiferzeugnis, d. h. das Faser-Wassergemisch, von der Flieh
kraft durch die Rinnen nach außen gefördert wird und sich in
dem Gehäuse 5 sammelt.
Die Fig. 5 veranschaulicht eine alternative Ausführung
des Musters mit entlang den Halbmessern hintereinander auf der
Schleiffläche vorgesehenen kurzen Vorsprüngen.
Wenn die voreilenden Kamm- oder Vorsprungskanten nach
einiger Zeit im Betrieb durch Verschleiß abgerundet worden
sind, kann man die Umlaufrichtung umkehren, derart, daß nun die
andere Kante die voreilande wird. Durch Abnutzung der oberen
Kammfläche erhält man dann eine Umschärfung der vorher voreilen
den Kante und wechselt nach einiger Zeit wiederum die Umlauf
richtung. Die Wände der Fächer sind in unmittelbarer Nähe der
Schleiffläche mit stellbaren Schabern versehen, oder es kann
das ganze Fach derart verschiebbar sein, daß, wenn die Kämme
oder Vorsprünge abgenutzt werden, nur ein kleiner Abstand zwischen
deren Kanten und der Schleiffläche beibehalten wird.
Die Leistungsfähigkeit der Schleifvorrichtung wird, wie
bereits erwähnt, von dem Feinheitsgrad der herzustellenden Pulpe
beeinflußt, und dieser wird mit Hilfe des Preßdrucks auf
einen angestrebten Wert eingestellt. Sie hängt auch vom Durch
messer der Schleifscheibe und deren Umlaufgeschwindigkeit ab.
Letztere kann erheblich größer sein als bei herkömmlichen Schleif
werken.
Die am Mittelteil der Schleifscheibe zugeführte Flüssig
keit kann, wie schon erwähnt, Wasser sein. Das Wasser muß warm
sein, etwa eine Temperatur von 40-90°C haben. Zweckmäßig wird
hierzu Rückwasser aus vorhergehender Behandlung benutzt. Durch
die während des Schleifverlaufs entwickelte Reibungswärme und
gegebenenfalls zugesetzten Dampf steigt die Temperatur des
Wassers und des Holzschliffs schnell auf die Temperatur, die dem
Sättigungszustand des Dampfes bei dem im Gehäuse eingestellten
Überdruck entspricht. Zweckmäßig ist ein Druck von 150-260 kPa
absolut, was einer Temperatur von etwa 100-130°C entspricht.
Zur Herstellung von sog. Braunschliff arbeitet man mit erheblich
höheren Drücken, 500 kPa und mehr. Etwaiger Überschußdampf wird
durch einen Auslaß 23 entweichen gelassen, wobei dieser Auslaß
durch ein Ventil 24 so geregelt wird, daß der Druck gleich
bleibt. Bei dieser Temperatur wird das Lignin zwischen den Holz
fasern erweicht, was zur Folge hat, daß die Fasern unbeschädigt
und mit geringem Energieverbrauch freigelegt werden. Man kann
dem Wasser auch Chemikalien zusetzen, um das pH des Holzschliffs
zu überwachen, dessen Helligkeit zu verbessern oder die Frei
legung der Fasern durch chemische Beeinflussung des Lignins zu
erleichtern.
Die vorbeschriebene Ausführungsform der Vorrichtung läßt
sich in mannigfacher Weise abwandeln. So lassen sich zwei oder
mehr oder auch nur ein Schleifbereich in veschiedenartiger
Weise auf einer oder beiden Endflächen der Schleifscheibe an
ordnen. Die Zuführung von Holz zu den Schleifflächen kann in
verschiedener Weise erfolgen. Die Festhalte- und Preßglieder
können eine andere Bauart aufweisen, z. B. Ketten oder Schrauben
sein. Der Druck im Gehäuse kann mit Hilfe eines anderen Druck
mittels als Wasserdampf, beispielsweise mit Luft oder einem
inerten Gas aufrechterhalten werden. Die Schleiffläche kann z. B.
aus in ein Bindemittel eingebetteten keramischen Körnern auf
gebaut sein. Die Ausspeisung des Schliffs aus dem Druckgehäuse
kann ebenfalls auf verschiedenartige Weise durchgeführt werden.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur mechanischen Herstellung von Halb
stoff aus lignozellulosehaltigem Ausgangsgut, mit einer in
einem feststehenden Gehäuse umlaufenden Schleifscheibe, de
ren zentrale Welle senkrecht zu den beiden die Schleifflä
chen bildenden Stirnflächen der Schleifscheibe verläuft, mit
Fächern zur Aufnahme des Ausgangsgutes, die mit dem Gehäuse
im Bereich einer oder beider Stirnflächen verbunden sind und
eine Vorrichtung zum Anpressen des Ausgangsgutes an die
Schleifflächen aufweisen, wobei die Fächer das Ausgangsgut
derart aufnehmen, daß dessen Fasern im wesentlichen in Rich
tung der Schleifflächenebene zum Zentrum der Schleifscheibe
gerichtet liegen und mit Zuführleitungen für eventuell
Chemikalien enthaltendes Wasser zum inneren Abschnitt der
Schleifscheibe, dadurch gekennzeichnet, daß das geschlossene
Gehäuse (5) unter Überdruck steht und daß zur Beschickung
der Fächer (10) mit diesem verbindbare und unter Druck
setzbare Schächte (14) vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Druck im Gehäuse (5) 100 bis 400, vorzugsweise
150 bis 250 kPa beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druck im Gehäuse (5) mit Hilfe eines
gasförmigen Mediums in Form von Wasserdampf oder Luft oder
inertem Gas aufrechterhalten wird.
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