DE3022789C2 - - Google Patents
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- Y10S426/00—Food or edible material: processes, compositions, and products
- Y10S426/804—Low calorie, low sodium or hypoallergic
Description
Die Erfindung betrifft eine im wesentlichen kalorienfreie,
und überwiegend wasserunlösliche
Kaugummimasse, enthaltend eine im wesentlichen
kalorienfreie und wasserunlösliche Grundmasse, 50
bis 85 Gew.-% eines im wesentlichen kalorienfreien,
inerten und wasserunlöslichen Füllstoffes
und/oder Strukturierungsmittels und 0,1 bis 5 Gew.-%
eines im wesentlichen kalorienfreien Süßstoffes,
anstelle von Maisstärkesirup, Zuckeralkoholen und Zuckern, die
kalorienreich sind. Die Kaugummimasse kann zusätzlich Erweichungsmittel
enthalten. Die Kaugummimasse weist mindestens
10% Hohlräume auf, die während der Herstellung entstehen
und sich während des Kauens mit Speichel füllen, wodurch
sich das Volumen der Kaugummimasse drastisch erhöht (vgl. Anspruch 1).
Derzeit hergestellte zuckerfreie Kaugummis enthalten einen
hohen Anteil an wasserlöslichen Zuckeralkoholen, wie Sorbit
und/oder Mannit und/oder Xylit als Ersatz für Zucker und Maisstärkesirup.
Diese zuckerfreien Kaugummis können zwar als
nicht-kariesbildend, nicht aber als kalorienfrei bezeichnet
werden. Die Zuckeralkohole haben den gleichen Kaloriengehalt
wie Kohlehydrate und sind somit nicht für Personen geeignet,
die sehr auf ihr Gewicht achten.
Die zuckerhaltigen Kaugummis enthalten größere Mengen an
wasserlöslichem Maisstärkesirup, der als Erweichungsmittel
oder Weichmacher dient, und Zuckern, wie Saccharose, Dextrose
und/oder Fructose. Diese Kohlehydrate haben einen Wärmewert
von etwa 4 Kalorien pro Gramm.
Bei zuckerfreien ebenso wie bei zuckerhaltigen Kaugummis
werden die wasserlöslichen Bestandteile, die einen hohen
Prozentsatz des Kaugummis ausmachen, und beispielsweise 75%
und mehr betragen, während des Kauens herausgelöst, wodurch
die Viskosität der Kaugummis und das Volumen der Kaumasse
schnell abnehmen.
Man möchte annehmen, daß sich die aufgezeigten Viskositäts-
und Volumenprobleme dadurch lösen lassen, daß der Kaugummi
hauptsächlich aus einer herkömmlichen Kaugummigrundmasse hergestellt
wird. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß herkömmliche
Kaugummigrundmassen, die weniger als 2% Hohlräume
aufweisen, zu Beginn äußerst hart sind und sich daher zuerst
sehr schwer kauen lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kalorienfreie
Kaugummimasse zu schaffen, die von Anfang an weich und kaubar
ist, deren Viskosität und Volumen während des Kauens
nicht abnehmen und die auch bei langem Kauen weich bleibt.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
Die erfindungsgemäße kaubare Kaugummimasse (nachstehend als
Kaugummimasse bezeichnet) enthält Kaugummigrundmasse (nachstehend
als Grundmasse bezeichnet), und weist mindestens etwa 10,
vorzugsweise etwa 12 bis 18%, in der Matrix eingeschlossene
Hohlräume auf. Die Kaugummimasse besitzt eine Dichte von
etwa 1,5 bis 1,75 g/cm³, vorzugsweise von etwa 1,63 bis
1,67 g/cm³. Ferner enthält sie mindestens einen inerten
Füllstoff und/oder Strukturierungsmittel, sowie synthetische,
kalorienfreie Süßstoffe, Geschmacksstoffe, Erweichungsmittel
sowie gegebenenfalls andere übliche, im wesentlichen kalorienfreie
Zusätze. Die Kaugummimasse kann Bestandteile enthalten,
die kalorienhaltig sind. Diese Bestandteile sind aber in der
Grundmasse gebunden und werden während des Kauens nicht extrahiert,
so daß sie kaum zum extrahierbaren Kaloriengehalt
der Kaugummimasse beitragen.
Herkömmliche Kaugummis enthalten einen großen Anteil an
Weichmachern und Erweichungsmitteln, wie Maisstärkesirup
und/oder Zuckeralkohole, z. B. Sorbit, Mannit und/oder Xylit.
In der vorliegenden Erfindung werden diese kalorienreichen
Komponenten durch im wesentlichen kalorienfreie Füllstoffe
und Strukturierungsmittel ersetzt, die der Kaugummimasse die
erwünschte Weichheit und Struktur verleihen.
Die Kaugummimasse ist anfangs weich, was zum Teil dem relativ
großen Lufthohlraumvolumen zuzuschreiben ist, und bleibt
weich, da sie im wesentlichen keine mit Wasser extrahierbaren
Stoffe aufweist. Beim Kaumen nimmt die Viskosität der Kaugummimasse
nicht ab, und das Kauvolumen verringert sich nicht nur nicht,
sondern vergrößert sich, da sich die Lufthohlräume in der
Grundmassenmatrix mit Speichel füllen. Darüber hinaus wird
durch die Speichelansammlung in den Hohlräumen die Wasseraufnahme
der Grundmasse auf ein Minimum gesenkt, wodurch verhindert
wird, daß die Kaumasse beim Kauen zu weich wird und
ihre Kohäsion verliert.
In mancher Hinsicht ist, was die Kaueigenschaften anbelangt,
die erfindungsgemäße Kaugummimasse einem herkömmlichen Kaugummi
ähnlicher als einer Grundmasse, obwohl sie im wesentlichen
nur die Bestandteile einer Grundmasse, mindestens einen inerten Füllstoff und/oder Strukturierungsmittel,
sowie Geschmacks-
und Süßstoffe enthält. Der Grund hierfür ist das große in
der Kaugummimasse eingeschlossene Luftvolumen; z. B. kann die
eingeschlossene Luft mindestens etwa 15% betragen, während
herkömmlicher Kaugummi 10 bis 13% und herkömmliche Grundmasse
nur 1 bis 3% enthält. In der erfindungsgemäßen Kaugummimasse
füllen sich die Lufträume beim Kauen mit Feuchtigkeit,
wodurch sich das Volumen der Kaumasse um 100% und mehr vergrößert.
Im Gegensatz dazu verringert sich bei herkömmlichen
Kaugummis während des Kauens das Volumen um 5 bis 15%.
Die Kaugummimasse enthält eine verhältnismäßig wasserunlösliche
unverdauliche und im wesentlichen kalorienfreie Grundmasse.
Die Füllstoffe und/oder Strukturierungsmittel sind wesentliche
Bestandteile der Kaugummimasse. Sie sind in einer Menge von
50 bis 85, insbesondere
etwa 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
der Kaugummimasse, enthalten. Beispiele für solche erfindungsgemäß
verwendbare, im wesentlichen kalorienfreie, unlösliche,
nicht-extrahierbare Füllstoffe und/oder Strukturierungsmittel
sind vorzugsweise Calciumcarbonat, Aluminiumhydroxid,
Aluminiumoxid, Magnesiumcarbonat, Dicalciumphosphat,
Talkum (3 MgO · 4SiO₂ · H₂O), Magnesiumtrisilikat, Magnesiumhydroxid,
Aluminiumsilikate und Gemische dieser Verbindungen.
Die Verwendung milder Abriebmittel zur Zahnreinigung oder
Verminderung von Zahnbelag führt nicht zu unerwünschter Extraktion.
Die oben genannten Füllstoffe und/oder Strukturierungsmittel
verbleiben in der Kaugummimasse, ohne daß selbst bei stundenlangem
Kauen eine nennenswerte Freisetzung erfolgt.
Beispiele typischer Bestandteile der Kaugummimasse sind synthetische
Kausubstanzen, wie Styrolbutadien-Copolymerisate,
Isobutylenisopren-Copolymerisate, Polyisobutylen, Polyäthylen,
Petroleumwachs, Polyvinylacetat, sowie natürliche Kausubstanzen,
wie Kautschuk-Latex-Feststoffe, Chicle-Gummi, Crown-
Gummi, Nispero, Rosidinha, Jelutong, Pendare, Perillo, Niger-
Gutta und Tunu. Die Elastomeren und natürlichen Kausubstanzen
werden in einer Menge von etwa 1 bis 5, vorzugsweise von etwa
1 bis 3, insbesondere von etwa 1,5 bis 2,5 Gew.-%,
bezogen auf die Kaugummimasse, eingesetzt. Vorzugsweise enthält
die Kaugummimasse außerdem ein Lösungsmittel für das
Elastomere, das minimale Klebeeigenschaften haben soll. Die
Lösungsmittel sind vorzugsweise hydrierter Estergummi (Kolophoniumester),
nämlich Glycerinester von hydriertem Kolophonium
und/oder dimerisierter Estergummi. Es können jedoch
auch andere Lösungsmittel, wie Pentaerythritestergummi, polymerisierte
Estergummi und Estergummi, verwendet werden. Das
Lösungsmittel wird in einer Menge von etwa 2 bis 6, vorzugsweise
etwa 3 bis 4,5, insbesondere von etwa 3,75 bis 4,25 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der Kaugummimasse, eingesetzt.
Die Kaugummimasse kann auch ein hydrophiles Gleitmittel enthalten,
das Speichel ad- und absorbiert, schlüpfrig wird und
mit dem Elastomer und dem Lösungsmittel für das Elastomer un
verträglich ist. Beispiele für derartige, erfindungsgemäß
verwendbare Verbindungen, sind Vinylpolymerisate mit einem
Molekulargewicht von etwa 2000 bis 10 000 und mehr, wie Polyvinylacetat,
Polyvinylbutyläther, Copolymerisate von Vinylestern
und Vinyläthern.
Das hydrophile Gleitmittel wird in einer Menge von etwa 3 bis
7,5, vorzugsweise etwa 4 bis 6,5 und insbesondere etwa 4,75
bis 5,25 Gew.-%, bezogen auf die Kaugummimasse, eingesetzt.
Die Kaugummimasse kann auch Hartwachse, die als Schmiermittel
dienen und einen Schmelzpunkt über etwa 65°C, vorzugsweise
über etwa 75°C haben sollten, enthalten. Beispiele für derartige
Hartwachse sind Candelillawachs, Paraffinwachs, Carnaubawachs,
Ozokerit, Oricury und mikrokristallines Wachs.
Die Hartwachse werden in einer Menge von etwa 0 bis 7, vorzugsweise
etwa 3 bis 5, und insbesondere etwa 3,75 bis 4,5 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der Kaugummimasse,
eingesetzt. Die bevorzugten Hartwachse sind Candelillawachs
und Paraffinwachs in kombinierter Anwendung. Die Menge des
Candelillawachses beträgt dabei etwa 0,75 bis 1,25, die des
Paraffinwachses etwa 2,75 bis 3,25 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Kaugummimasse. Es wurde festgestellt, daß
diese Wachse die Klebrigkeit der endgültigen Kaugummimasse
vermindern, ohne deren Kohäsionsvermögen wesentlich herabzusetzen.
Die Kaugummimasse kann ferner eine Kombination aus Erweichungsmittel
und Schmiermittel enthalten, nämlich ein oder mehrere
hydrierte pflanzliche oder tierische Fette mit
einem hohen Schmelzpunkt, d. h. über etwa 22°C, vorzugsweise
über etwa 50°C. Dieses Erweichungs- und/oder Schmiermittel
kann in einer Menge von etwa 0 bis 5, vorzugsweise von etwa
0,5 bis 3, und insbesondere von etwa 1 bis 2 Gew.-%,
bezogen auf die Kaugummimasse, eingesetzt werden. Beispiele
für geeignete Erweichungsmittel sind unter anderem Glycerinmonostearat,
Lecithin, Kokosnußöl, ferner Fettsäuren, wie
Stearinsäure, Ölsäure und Palmitinsäure, teilweise hydrolysierte
Polyvinylester, und Wachse, wie Carnaubawachs, Candelillawachs
und Bienenwachs, sowie Cellulosederivate.
Die Kaugummimasse kann außerdem geeignete hydrophile Weichmacher,
wie teilweise hydrolysiertes Polyvinylacetat, Carnaubawachs,
Bienenwachs oder Cellulosederivate, beispielsweise
Methylcellulose, Carboxymethylcellulose oder verschiedene
hydrophile Stoffe, wie Propylenglykol und Glycerin, oder
Gemische dieser Weichmacher, enthalten.
Die Kaugummimasse enthält ferner einen Emulgator, der ihr
hydrophile Eigenschaften verleiht, so daß sie den Speichel
adsorbiert und damit schlüpfrig wird. Der Emulgator wird in
einer Menge von etwa 0 bis 10, vorzugsweise etwa 3 bis 9
und insbesondere etwa 6 bis 8 Gew.-%, bezogen auf
die Kaugummimasse, eingesetzt. Beispiele für derartige Emulgatoren
sind Glycerinmonostearat, Phosphatide, wie Lecithin
und Cephalin, Tweens, Spans und Gemische dieser Verbindungen.
Darüber hinaus kann die Kaugummimasse Farbstoffe, wie Titandioxid,
Weichmacher, wie Lanolin, Stearinsäure, Natriumstearat,
Kaliumstearat, ferner Antioxidantien, wie butyliertes
Hydroxyanisol, butyliertes Hydroxytoluol oder Propylgallat,
in einer Menge von höchstens 1000 T. p. M, bezogen auf
die Kaugummimasse, enthalten.
Die Kaugummimasse kann außerdem Wasser in einer Menge von etwa
0 bis 3%, vorzugsweise etwa 0,5 bis 2,5 Gew.-%,
enthalten. Vorteilhafterweise enthält sie möglichst wenig
Wasser.
Die eingebaute Lufträume aufweisende Kaugummimasse wird durch
Erhitzen und/oder Vermischen der verschiedenen oben erwähnten
Bestandteile wie nachstehend beschrieben hergestellt.
Die wasserunlösliche Grundmasse, die zusammen mit dem inerten
Füllstoff und/oder Strukturierungsmittel, dem Süßstoff, Geschmacksstoff
und dem Erweichungsmittel in der Kaugummimasse
enthalten ist, kann eine der verschiedenen bekannten Grundmassen
sein, wie sie beispielsweise in den US-PS 30 52 552 und
21 97 719 beschrieben sind. Typische Bestandteile der Grundmasse
sind:
Grundmasse I | |
Gewichtsteile | |
Estergummi (Kolophoniumester) | |
88 | |
Kautschuk-Latex-Feststoffe | 10 |
Lecithin | 2 |
Grundmasse II | |
Chicle-Gummi | |
30 | |
Jelutong | 60 |
Gutta soh | 8,5 |
Lecithin | 2 |
Grundmasse III | |
Teilweise oxidierter Chicle-Gummi | |
98 | |
Lecithin | 2 |
Grundmasse IV | |
Jelutong (trocken) | |
80 | |
Gutta siak | 18 |
Lecithin | 2 |
Die Kaugummimasse kann neben der Grundmasse und dem Füllstoff
oder Strukturierungsmittel ferner Geschmacksstoffe, wie saure
und nichtsaure Geschmacksstoffe, Frucht- oder Minzaroma, in
einer Menge von etwa 0,1 bis 2, vorzugsweise etwa 0,75 bis etwa
1,25 Gew.-%, bezogen auf die fertige Kaugummimasse,
enthalten. Die Geschmacksstoffe können synthetische Geschmacksstoffe
oder aus Pflanzen, Blättern, Blüten oder Früchten gewonnene
Öle sein. Spezielle Beispiele für Fruchtgeschmacksstoffe
sind Säuren, wie Adipin-, Bernstein- und Fumarsäure,
Citrusöle, wie Citronenöl, Orangenöl, Limonenöl, Pampelmusenöl,
Fruchtessenzen, wie Apfel-, Birnen-, Pfirsich-, Erdbeer-,
Aprikosen-, Himbeer-, Kirsch-, Pflaumen- und Ananasessenz, sowie
folgende ätherische Öle: Pfefferminzöl, Öl von Grüner Minze,
Gemische aus Pfefferminzöl und Öl Grüner Minze, Nelken-,
Lorbeer-, Anis-, Eukalyptus-, Thymian-, Zederblätter-,
Zimt-, Muskat-, Salbei-, Bittermandel-, Kassia- und Wintergrünöl
(Methylsalicylat). Verschiedene synthetische Geschmacksstoffe,
wie gemischter Fruchtgeschmack, kann der Kaugummimasse
ebenfalls einverleibt werden, mit oder ohne übliche
Konservierungsmittel. Bevorzugt sind im wesentlichen kalorienfreie
Geschmacksstoffe.
Außerdem kann die Kaugummimasse einen im wesentlichen kalorienfreien
Süßstoff in einer Menge von etwa 0,1 bis 1, vorzugsweise
etwa 0,25 bis 0,8 Gew.-%, bezogen auf die
Kaugummimasse, enthalten. Spezielle Beispiele für derartige
Süßstoffe, die wasserlöslich oder kaum wasserlöslich sein können,
sind die freie Säure von Saccharin-, Natrium-, Calcium-
oder Ammoniumsalze von Saccharin, Dihydrochalkone, Glycyrrhizin,
das Ammoniumsalz von Glycyrrhizinsäure, L-Aspartyl-L-
phenylalaninmethylester, sowie Stevia rebaudiana (Steviosid),
Richardella dulcifica (Miracle Berry), Dioscorephyllum
cumminsii (Serendipity Berry), freie Cyclaminsäure, Natrium-
oder Calciumcyclamat und Gemische dieser Verbindungen.
Wird lang anhaltende Süße gewünscht, so kann der Süßstoff
in Teilchenform mit einer durchschnittlichen Teilchengröße
von höchstens 150 µm, vorzugsweise höchstens 100 µm, eingesetzt
werden.
Die Kaugummimasse mit den Hohlräumen kann wie folgt hergestellt
werden. In einen mit Heizmantel und Rührgerät versehenen
Behälter wird mindestens eine übliche Grundmasse vorgelegt,
die etwa 15 bis 35% der Kaugummimasse ausmacht. Die
Temperatur des Gefäßes wird auf etwa 60 bis 85°C eingestellt,
das Erweichungsmittel, z. B. Lecithin, wird zugegeben und
einige Minuten mit der Grundmasse vermischt. Darauf werden
der Füllstoff bzw. das Strukturierungsmittel, z. B. Calciumcarbonat,
langsam zugesetzt. Die Menge dieses feinteiligen,
wasserunlöslichen Füllstoffes ist so bemessen, daß sich das
Gemisch in einzelnen Stücke von Grundmasse, in Emulgator,
feinteilige wasserunlösliche Substanzen und Luft aufzutrennen
beginnt. In diesem Stadium werden der Geschmacksstoff
und künstliche Süßstoff zugegeben. Durch die erweichende
Wirkung des Geschmacksstoffes wird das Gemisch vereinigt,
so daß es aus dem Gefäß und in die gewünschte Form
gebracht werden kann. Es wird beispielsweise zu Stäbchen,
Tabletten oder Würfelchen verformt.
Die folgenden Beispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung dar.
Eine Kaugummimasse der in Tabelle I angegebenen Zusammensetzung
wird wie nachstehend beschrieben hergestellt.
Tabelle I | |
Bestandteile | |
Gewichtsteile | |
Polyvinylacetat | |
5 | |
CaCO₃ | 75 |
Styrol-Butadien-Copolymerisat | 2 |
Arochem | 2 |
Hydrofol | 1 |
Candelillawachs | 1 |
Glycerinmonostearat | 1 |
Paraffinwachs | 3 |
Stabelitester Nr. 5 | 2 |
butyliertes Hydroxyanisol | 0,01 |
Lecithin | 7 |
Aspartame (L-Aspartyl-L-phenyl-alaninmethylester) | 1 |
Geschmacksstoff | 1 |
Polyvinylacetat, Styrol-Butadien-Copolymerisat, Arochem
(Glycerinester von dimerisiertem Kolophonium), Hydrofol
(hydriertes tierisches Fett), Candelillawachs, Paraffinwachs,
Glycerinmonostearat, Stabelitester Nr. 5 (hydrierter
Glycerinester von Kolophonium) und butyliertes Hydroxyanisol
werden in ein mit Heizmantel versehenes Rührgefäß
eingetragen. Die Temperatur des Gefäßes wird auf 71°C
eingestellt. Hierauf wird Lecithin zugesetzt und mit dem Ansatz
mehrere Minuten lang vermischt. Danach wird langsam Calciumcarbonat
zugesetzt. Das Gemisch beginnt sich sodann in
einzelne Stücke von Grundmasse, in Emulgator, feinteilige wasserunlösliche
Stoffe und Luft aufzutrennen. Hierauf werden
Geschmacks- und Süßstoff zugesetzt und etwa eine Minute lang
eingemischt. Durch die erweichende Wirkung des Geschmacksstoffes
bildet sich eine zusammenhängende Masse, die aus dem
Gefäß entfernt und zu Stäbchen oder Würfelchen verformt
wird.
Die so geformte Kaugummimasse besteht zu 98,6% aus wasserunlöslichen
Bestandteilen und hat einen praktisch nicht-existierenden Wärmewert
von 0,235 Kalorien pro Gramm (weniger als eine Kalorie pro
Stück). Ihre Viskosität erniedrigt sich während des Kauens nicht,
trotz des drastischen Anstieges im Kauvolumen, der auf externe
Wasseraufnahme zurückzuführen ist. Dieses unerwartete
Phänomen ist dem Umstand zuzuschreiben, daß mindestens 15%
Luft in die Kaugummimassen-Matrix eingeschlossen
sind. Die Lufträume füllen sich beim Kauen mit Feuchtigkeit, wodurch
sich das Volumen der Kaumasse erhöht. Dadurch, daß wasserlösliche
extrahierbare Stoffe fehlen, wird einerseits verhindert,
daß die Masse zerfällt, andererseits, daß sich die Formulierung
während des Kauens ändert.
Um die Vorteile der wie vorstehend beschrieben hergestellten
Kaugummimasse aufzuzeigen, wird sie mit einem üblichen zuckerfreien
Kaugummi und einer üblichen Grundmasse verglichen (Tab. III).
Die übliche Kaugummigrundmasse hat die in Tabelle II angegebene Zusammensetzung.
Bestandteile | |
Gewichtsteile | |
Candelillawachs | |
5 | |
Paraffinwachs | 13 |
Polyvinylacetat | 22 |
Styrol-Butadien-Copolymerisat | 9 |
CaCO₃ | 20 |
Stabelitester Nr. 5 | 11 |
Arochem | 7 |
Hydrofol | 7 |
Glycerinmonostearat | 6 |
Die Prüfung des bekannten zuckerfreien Kaugummis, der erfindungsgemäßen
Kaugummimasse und der herkömmlichen Grundmasse
zeigt folgende Ergebnisse.
Das Kauvolumen der herkömmlichen zuckerfreien Kaugummis, die
größtenteils wasserlösliche Süßstoffe, Bindemittel und dergleichen
enthalten, nimmt innerhalb von 30 Minuten ab. Normalerweise
sind jedoch fast alle wasserlöslichen Stoffe bereits
nach 5 Minuten herausgelöst, so daß nur noch die Grundmasse,
die Geschmacksstoffe und vielleicht einige Spuren von
wasserlöslichen Stoffen verbleiben. Dies wird mit Hilfe von
Messungen des Kauvolumens eines herkömmlichen zuckerfreien Kaugummis belegt,
die nach 5, 10, 15 und 20 Minuten vorgenommen werden
(wobei nach 5 Minuten bereits keine wasserlöslichen Stoffe
mehr vorhanden sind). Während dieser 20 Minuten sinkt das
Kauvolumen um insgesamt 8%. Dieser Volumenverlust bedeutet,
daß keine Feuchtigkeitsaufnahme erfolgt, weil die Wasseraufnahme
während der Verarbeitung und nicht während des
Kauens stattfindet.
Demgegenüber erhöht sich bei der erfindungsgemäßen Kaugummimasse,
deren Volumen alle fünf Minuten während 20 Minuten gemessen
wird, das Kauvolumen um über 100%. Dies bedeutet eine
drastische Feuchtigkeitsaufnahme ohne Zerfall.
Die Ähnlichkeiten und Unterschiede von herkömmlichem zuckerfreiem
Kaugummi, erfindungsgemäßer Kaugummimasse und herkömmlicher
Grundmasse sind in der nachstehenden Tabelle III
aufgezeigt.
Claims (8)
1. Im wesentlichen kalorienfreie und überwiegend wasserunlösliche
Kaugummimasse, enthaltend eine im wesentlichen
kalorienfreie und wasserunlösliche Grundmasse, 50 bis
85 Gew.-% eines im wesentlichen kalorienfreien,
inerten und wasserunlöslichen Füllstoffes und/oder
Strukturierungsmittels und 0,1 bis 5 Gew.-%
eines im wesentlichen kalorienfreien Süßstoffes, wobei
die Kaugummimasse mindestens 10% in der Matrix
eingeschlossene Lufthohlräume aufweist.
2. Kaugummimasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich 5 bis 10 Gew.-% eines im wesentlichen
kalorienfreien Erweichungsmittels enthält.
3. Kaugummimasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Füllstoff oder Strukturierungsmittel Calciumcarbonat
oder Aluminiumoxid oder Gemische davon enthält.
4. Kaugummimasse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Erweichungsmittel Lecithin, Kokosnußöl, eine
Fettsäure, Glycerinstearat, Polyvinylalkohol, ein Cellulosederivat
oder ein Gemisch dieser Verbindungen enthält.
5. Kaugummimasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Süßstoff Natriumsaccharin, Calciumsaccharin,
Ammoniumsaccharin, Saccharin in Form der freien Säure,
Natriumcyclamat, Calciumcyclamat, Cyclaminsäure, ein Dihydrochalkon,
Glycyrrhizin, das Ammoniumsalz der Glycyrrhizinsäure,
L-Aspartyl-L-phenylalaninmethylester oder
ein Gemisch dieser Verbindungen enthält.
6. Kaugummimasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllstoff oder das Strukturierungsmittel in einer
Menge von 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Kaugummimasse,
vorliegt.
7. Kaugummimasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Matrix 12 bis 18 Gew.-% Lufträume aufweist.
8. Kaugummimasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Dichte von 1,5 bis 1,75 g/cm³ hat.
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