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Rudervorrichtung fflr Boote
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Die Erfindung betrifft eine Rudervorrichtung für Boote, insbesondere
zum Aufbau auf ein Surfbrett, wobei das Stemmbrett in Bootlngsrichtung längs seiner
Führung beweglich ist und die Stemmbrettbewegung auf die Riemen bzw. auf die in
Bootlängsrichtung beweglichen Dollen gleichsinnig übertragen wird.
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Es ist bekannt, in Ruderbooten Rollsitze zu benützen, um die Ausnützung
der Muskelkraft der Beine des Rudernden zu verbessern.
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Einem Rollsitz haftet der Nachteil an, daß bei der Ruderbewegung das
Körpergewicht des Ruderers dauernd verlagert wird. Dies führt einerseits zu einer
zusätzlichen Arbeitsleistung, die vom Ruderer aufzubringen ist, wobei auch die Reibung
des Rollsitzes zu überwinden ist und andererseits auch zu einer Stampfbewegung des
Ruderbootes, wodurch-ein zusätzlicher Wasserwiderstand entsteht, Es ist bekannt,
den Rollsitz durch ein bewegliches Stemmbrett zu ersetzen. Eine solche Bauweise
ist beispielsweise beschrieben in der DE-PS 899 013 wo die Bewegung des Stemmbretts
durch ein Gestänge auf die beweglichen Dollenträger übertragen wird, so daß die
Arbeitsleistung der Beinmuskulatur auf diese Weise ausnützbar ist.
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Bei einem anderen Vorschlag tthnlicher Art gemaß der DE-AS 1 288 939
wird die Bewegung des beweglichen Stemmbrettes bei festen Dollen direkt auf die
Riemen übertrafen.
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Durch die bekannten Bauweisen ist es nun möglich, die Muskelkraft
der Beine des Rudernden auszunutzen, ohne den Sitz bzw. das Kdrpergewicht des Rudernden
zu bewegen. Von Nachteil ist jedoch, daß das Stemmbrett nur unbefriedigend der ftlr
die Arbeitsleistung günstigsten Fußstellung anpassbar ist. In der DE-PS 371 792
wird daher vorgeschlagen, das Stemmbrett um eine oder mehrere Achsen beweglich auszubilden,
Aber
auch diese Lösung befriedigt nicht, weil der Rudernde auf diese Weise nur einen
unbefriedigenden Halt am Stemmbrett findet. In der DE-AS 1 275 904 wird daher eine
Bauweise vorgeschlagen, bei der einem Ruderboot mit Rollsitz dem Stemmbrett eine
bestimmte Bewegungsachse sowie eine Rückstellfeder zugeordnet wird. Auch bei dieser
Bauweise bestimmt der Rudernde mehr oder weniger die jeweilige Lage des Stemmbrettes
und es ergibt sich keine optimale Anpassung an die beste Fußlage.
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Die Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, bei einer Rudervorrichtung
der eingangs beschriebenen Art eine solche Bauweise vorzusehen, daß das Stemmbrett
immer eine bestmöglichste Ausrichtung besitzt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß das Stemmbrett
zusätzlich zu seiner Längs führung eine Neigungsführung besitzt, die dem Stemmbrett
in der einen Endlage in der Nähe des Sitzes eine flachere und beim Übergang in die
andere Endlage in größerer Entfernung vom Sitz eine steilere Stellung verleiht.
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Die Neigungsführung gem¢ES der Erfindung ergibt dem Stemmbrett zwangsweise
die jeweils richtige Lage, so daß der Rudernde, gleichgültig ob er mehr mit dem
Absatz oder mehr mit dem Ballen des Fußes gegen das Stemmbrett drückt, immer ein
gleich gutes Widerlager zur Verfügung hat.
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Es entfällt daher jegliche Anstrengung zur Erzielung der richtigen
Fußlage.
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Die Neigungsflihrung gemäß der Erfindung kann in verschiedener Weise
ausgebildet sein. Beispielsweise könnte eine Neigungsführung dadurch erhalten werden,
daß die Bahn der Längsführung des Stemmbrettes Kurvenstücke besitzt; die sinngernäß
die Neigung des Stemmbrettes verstellen. Eine entspre-chende Neigung des Stemmbrettes
kann aber auch durch eine Lenkeranordnung erzielt werden.
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Insbesondere sieht die Erfindung eine Neigungsführung vor, die aus
einem verschwenkbaren ersten Lenker besteht, der an seinem unteren Ende- mit dem
Stemmbrett verbunden ist und dessen oberes Ende ein erstes Schwenkgelenk trägt,
dessen Achse horizontal und rechtwinklig zur Rootslängsachse ausgerichtet ist. Dieses
erste Schwenkgelenk kann relativ zum Boot ortsfest angeordnet sein, dieses Schwenkgelenk
kann aber auch verschieblich angeordnet werden. Bei einer besonders günstigen Ausführungsform
der Erfindung ist dieses erste Schwenkgelenk des ersten Lenkers mit einem zweiten
Lenker verbunden und dieser zweite Lenker ist durch ein zweites Schwenkgelenk am
Boot gelagert. Beide Lenker sind vorzugsweise gleich lang und bilden zusammen ein
nach unten offenes V.
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Bei einer solchen Bauweise ist es nun leicht mßglich, die gewtjnschte
Bewegung, des Stemmbrettes herheizufithren.
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Wenn das Stemmbrett zurückgestoßen ist, wenn also der V-Winkel vergleichsweise
klein ist, wird das Stemmbrett sehr steil stehen, w!hrend in der anderen Endlage,
in der sich das Stemmbrett in der N>the des Sitzes befindet, dieses Stemmbrett
eine flachere Ausrichtung aufweisen wird.
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Zusätzlich zu der beschriebenen Neigungsführung kann vorgesehen sein
daß das Stemmbrett gegenflber der Führung in seiner Neigungslage verstellbar und
feststellbar ist, wodurch es möglich wird, die Ruder -vorrichtung den individuellen
Bedürfnissen und Wünschen des Rudernden anzupassen.
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Die erfindungsgemäße Bauweise mit zwei Lenkern und zwei Schwenkgelenken
hat weiter den Vorteil, daß auf eine einfache Weise eine sehr stabile und leichtgängige
Konstruktion erhalten wird. Das zweite Schwenkgelenk läßt sich leicht mit einer
breiten Basis ausrüsten, so daß die erforderliche Stabilität erhalten wird, da insbesondere
von diesen Lenkern und vorallem vom zweiten Lenker die Antriebsbewegung auf die
Dollenträger übertragen werden.
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Die weiteren Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Aus gestaltungen
der Erfindung.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die erfindungsgemEße Rudervorrichtung ist sowohl für Sportzwecke wie
für Freizeitbeschäftigung gedacht.
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Sie kann in Ruderboot üblicher Abmessung und Ausbildung eingebaut
werden. Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung geeignet, auf ein Surfbrett
aufgebaut zu werden da sich gezeigt hat, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung mit
sehr geringem Gewicht herstellbar ist und dabei trotzdem sehr stabil ist und daher
als Surfbrettaufbau sehr geeignet erscheint.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Längsträger 13 am vorderen
Ende 15 und am rückwärtigen Ende 16 je mit einem Querträger 17 und 18 versehen,
die Befestigungsmittel 19 aufweisen zur Befestip;ung am Boot bzw. am Surfbrett.
Der LEngstrEger kann ein Viereckrohr sein. Es kennen aber auch zwei Profile nebeneinander
angeordnet werden, um auf diese Weise insbesondere eine Längs führung 2 für das
Stemmbrett 1 zu erhalten.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel besteht das Stemmbrett aus zwei der
Fuß form angepaßten Teilen und mittels der Rolle 20 kann sich das Stemmbrett auf
dem Längsträger 13 beween, und zwar zwischen den beiden Anschlägen 21 und 22.
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Mit dem Stemmbrett 1 verbunden ist der erste Lenker 4 und an dem ersten
Schwenkgelenk 5, das gabelartig ausgebildet ist, greift der zweite Lenker 7 an,
dessen unterer Teil V-förmig gestaltet ist und der im zweiten Schwenkgelenk 8 am
Querträger 18 gelagert ist.
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Der Längsträger 13 tragt den Sitz 3 und am Längsträger ist ferner
das Schwenkgelenk 11 gelagert, das die inneren Enden der beiden DollenträRer 9 aufnimmt.
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Zwischen dem zweiten Lenker 7 und dem Dollenträger 9 erstrecken sich
Je die Verbindungselemente 10. Die Angriffsstellenl2 der Verbindungselemente 10
an den Dollenträgern 9 können; wenn gewünscht, verstellt werden, so daß die Koppelung
zwischen den Dollenträgern 9, die als Schwenkarme gestaltet sind und dem Lenker
7 veränderbar ist. Die in den äußeren Enden der Dollenträger 9 gelagerten Dollen
sind mit 23 bezeichnet.
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Die Ausrichtung der Achse 6 des Schwenkgelenkes 5 stimmt überein mit
der Ausrichtung der Achse des Schwenkgelenkes 8.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ohne weiteres
klar. Mittels der Beine werden die Lenker 4 und 7 bewegt und durch die Verbindungselemente
10 erfahren hierdurch die Dollenträger 9 einen zustzlichen Antrieb, der über die
Dollen 23 auf die nicht näher dargestellten Riemen übertragen wird.
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Die Armarbeit an den Riemen wird auf diese Weise in erheblichem Maße
unterstützt.
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Es ist herausgefunden worden, daß es günstig ist, die Abmessungen
so zu treffen, daß bei angezogenen Beinen diese die Höhenlage des Schwenkgelenkes
5 etwas überragen, wobei der Winkel zwischen den Lenkern 4 und 7 etwa ein rechter
Winkel sein sollte.