DE3019369C2 - Bad zum elektrolytischen Ablösen von Metallüberzügen von eisenhaltigen Grundkörpern - Google Patents
Bad zum elektrolytischen Ablösen von Metallüberzügen von eisenhaltigen GrundkörpernInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25F—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC REMOVAL OF MATERIALS FROM OBJECTS; APPARATUS THEREFOR
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Description
a) 10 bis 500 g der Nitratkomponente als Badbasis,
b) 0,1 bis 50 g der Badzusatzkomponente und
c) Salpetersäure, genug für einen pH-Wert zwischen 4,0 bis 10,0 enthält.
6. Bad nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Bad je Liter
a) etwa 100 bis 200 g Nitratkomponente,
b) etwa 2 bis 5 g Naphtol oder Anthrahydrochinon und
c) Salpetersäure, genug für einen pH-Wert zwischen 6,0 und 8,0 enthält.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bad zum elektrolytischen Ablösen von Metallüberzügen, insbesondere
Nickelüberzügen, von eisenhaltigen Grundkörpern, insbesondere von Stählen mit geringem Kohlenstoffgehalt
von z. B. unter 0,1%, bestehend aus einer wäßrigen Lösung eines Salzes der Salpetersäure als Badbasis und mit einem Badzusatz in Form einer wasserlöslichen
aromatischen Kohlenwasserstoffverbindung,
die mindestens eine unmittelbar an einem Sechser-Kohlenstoffring gebundene Hydroxylgruppe aufweist.
Es sind Bäder bekannt (DE-PS 20 44 344), deren Badbasis aus einer wäßrigen Lösung von ein oder mehreren
Aminen und Salpetersäure besteht und die als Badzusatz Phenol enthalten, welches als Katalysator
und Beschleuniger wirkt und insbesondere ein rasches Ablösen auch von Matt- und Halbglanznickelüberzügen
ermöglicht und zugleich eine gute Tjefenstreuung des Bades erbringt
Die bekannten Bäder haben sich hinsichtlich der raschen Ablösung von Überzugsmetallen, insbesondere
kritischer Nickelüberzüge, bei gleichzeitiger Schonung des eisenhaltigen Grundkörpers hervorragend bewährt
Allerdings sind Phenol, seine Homologen und seine wasserlöslichen Derivate wegen ihrer Toxizität,
ihrer Flüchtigkeit (Geruch) und ihrer starken Ätzwirkung stark umweltgefährdende Verbindungen, die den
Umgang und den Vertrieb solcher Bäder erschweren. Beispielsweise darf Phenol nur mit Sondergenehmigungen,
bzw. nach Umwandlung in ein Salz, z. B. Aminsalz,
verschifft werden. Aber im Bad wird während der Elektrolyse immer Phenol freigesetzt
Durch die DE-OS J9 66 006 ist es zwar bekannt, daß
anstelle von Phenol auch andere wasserlösliche Kohlenwasserstoffverbindungen
mit unmittelbar am Benzolkern gebundener Hydroxylgruppe in solchen elektrolytischen Ablösebädern grundsätzlich verwendet
werden können.
Allerdings verlieren diese Kohlenwasserstoffverbindungen mit zunehmender Anzahl der Atome im
Molekül und zunehmender Molekülgröße an Effektivität beim Ablösevorgang, weshalb in der Praxis solche
höheren Kohlenwasserstoffverbindungen bisher nicht eingesetzt worden sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bad gemäß Gattungsbegriff zu schaffen, mit welchem kurze
Ablösezeiten bei gleichzeitiger Vermeidung eines Angriffes des Grundmaterials erreichbar ist und bei
welchem — im Vergleich zu Phenolen — weniger umweltgefährdende Substanzen verwendet sind.
Ausgehend von einem Bad der eingangs genannten
Ausgehend von einem Bad der eingangs genannten
J5 Art wird dies bei der Erfindung durch ein Bad erreicht,
bei dem der Badzusatz eine polyzyklische, kondensierte aromatische Kohlenwasserstoffverbindung ist
Bevorzugt besteht der Erfindung zufolge der Badzusatz aus einer oder einem Gemisch mehrerer der Verbindungen
Λ-,/J-Naphtol, «-,j3-Binaphtol oder deren
Nitroverbindungen oder deren Alkali-, Ammonium- und Aminsalze, z. B. Natrium- oder Ammoniumnaphtolat
oder einem Aminonaphtol. Ferner können der Erfindung zufolge auch Anthrahydrochinon oder
dessen Alkali-, Ammonium- oder Aminsalze verwendet werden.
Wie praktische Erprobungen gezeigt haben, wirken auch diese kondensierten Kohlenwasserstoffverbindungen
als hochleistungsfähige Katalysatoren beim
ίο Ablösen der Metallüberzüge, mit denen auch die sehr
schwierig abzulösenden Matt- und Halbglanznickelüberzüge innerhalb ähnlich kurzer Zeiten wie bei
phenolhaltigen Bädern unter Schonung des Grundkörpers abgelöst werden können. Diese Kohlenwasserstoffverbindungen
sind jedoch weit weniger giftig, ätzend und riechend wie Phenol, sind somit einfacher
in der Handhabung des Bades, im Versand der Badkomponenten und stellen eine gegenüber Phenol weit
geringere Umweltbelastung dar, sollte doch einmal ein
Nach weiteren Merkmalen der Erfindung kann die Badbasis aus Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Kalzium-,
Nickel-, Kupfer-, Chrom-, Zinn-, Zink-, Kadmium- oder Silbernitrat oder aus in etwa stöchiometrischen Men-
i" gen der Salpetersäure zugegebenen primären, sekundären
oder tertiären Aminen bestehen, z. B. Monoäthanolamin, Äthylamin, Propylamin, Butylamin, Äthylendiamin,
Diäthylamin, Diäthylentriamin, Diäthanoi-
amin, Dipropylamin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin
oder Triäthanolamio. Ammonium- und Aminnitrate werden als Badbasis bevorzugt, weil dabei kein
Hydroxidschlamm gebildet wird, sondern nur nichtvoluminöse Metalloxide anfallen.
Im Hinblick auf die angestrebten langen Standzeiten eines Bades werden Badbasen bevorzugt, die aus
einer wäßrigen Lösung von Aminen und Salpetersäure bestehen. Da aber beim Betrieb eines Bades je
nach der Art des abzuziehenden Überzuges im Bad auch Metallnitrat entsteht, kann sehr preiswert aus
einem bereits einige Zeit betriebenen Bad ein Teil der Flüssigkeit als neue Badbasis für ein zweites Bad herausgenommen
werden, in welchem Falle dann überwiegend das Metallnitrat die Badbasis bildet.
Ein Bad zum Ablösen von insbesondere Nickelüberzügen enthält bevorzugt je Liter fertiger Badflüssigkeit
a) 10 bis 500 g Nitratkomponente als Badbasis,
b) 0,1 bis 50 g der Naphtol- oder Anthrahydrochinonkomponente
als Badzusatz,
c) Salpetersäure, genug für einen pH-Wert zwischen 4,0 bis 10,0.
Die Bäder sind innerhalb der vorgenannten weiten Grenzen funktionsfähig, wobei sich aber je nach abzuziehendem
Metallüberzug und je nach Paarung spezieller Badbasis und Badzusatzkomponenten und Einstellung
eines speziellen pH-Wertes optimierte Verhältnisse durch relativ einfache Erprobungsarbeiten
im Einzelfall ernvneln lassen. Im allgemeinen liegen
hinsichtlich der AblösegesdiwindHceiten optimierte
Verhältnisse vor, wenn das Bad je Liter
a) 200 g Diäthylentriamin
b) 2 g j3-NaphtoI
Salpetersäure für pH-Wert 8,0
Badbeispiel IV
a) 250 g Diäthylamin
b) 5 g Λ-Naphtol
Salpetersäure genug für einen pH-Wert von 6,0
Badbeispiel V
a) 150 g Monoäthanolamin
b) 3 g Anthrahydrochinon-Monoäthanolaminsalz
Salpetersäure genug für pH-Wert 7,0
Badbeispiel VI
n) 200 g Ammoniumnitrat
b) 5 g Ammonium-0-naphtolat
b) 5 g Ammonium-0-naphtolat
pH-Wert 6,0, eingestellt mit Salpetersäure
Badbeispiel VII
a) 150 g Triäthylentetramin
b) 10 g jS-Niironaphtolat
Salpetersäure genug für pH-Wert 8,0
Badbeispiel VIII
a) 200 g Diäthanolarainnitrat
b) 4 g Ammonium-/i-binaphtolat
Salpetersäure genug für pH-Wert 7
Badbeispiel IX
a) 250 g Äthylaminonitrat
b) 5 g «-Nitronaphtolat
a) etwa 100 g bis 200 g Aminnitrat,
b) 2 bis 5 g Naphtol oder Anthrahydrochinon enthält und mit
c) Salpetersäure auf einen pH-Wert zwischen 6,0 und 9,0 eingestellt ist
Beispielsweise wurden beim Ablösen von Matt- und Halbglanznickelschichten von Gegenständen aus
Tiefziehblech hervorragende Ergebnisse erzielt mit folgenden Bädern:
Badbeispiel I
a) 1Ö0 g Triäthanolaminnitrat
b) 3 g 0-Naphtol
pH 7,0, eingestellt mit Salpetersäure
Badbeispiel II
a) 150 g Diäthylentriamin
b) 6 g Triäthanolaminonaphtolat
Salpetersäure genug für einen pH-Wert von 9,0
Salpetersäure genug für pH-Wert 5,0
Badbeispiel X
a) 180 g Tetraäthylenpentamin
a) 180 g Tetraäthylenpentamin
40
55
60
b) 10 g Anthrahydrochinon
Salpetersäure bis pH 8,5.
Salpetersäure bis pH 8,5.
Wie die Badbeispiele zeigen, kann die Badbasis entweder
in Salzform, z. B. Triäthanolaminnitrat, wie bei den Badbeispielen I, VIII und IX, oder aus den Bestandteilen
Amin plus Salpetersäure wie bei den Badbeispielen II bis V, VIl und X dem Bad zugegeben werden.
Das gleiche gilt für den Katalysator-Badzusatz.
Das Ablöseverfahren wird bei Temperaturen zwischen 20 bis 8O0C, vorzugsweise 30 bis 60° C, bei einer
Stromdichte von 5 bis 30 A/dm2, vorzugsweise 10 bis 15 A/dm2, und mit einer Gleichrichterleerlaufspannung
zwischen 6 bis 20 Volt, meist 10 bis 15 Volt, ausgeführt.
Wird mit kleiner Gleichrichterleerlaufspannung gearbeitet, muß durch erhöhte Ionenkonzentration der
innere Widerstand des Bades herabgesetzt werden zur Aufrechterhaltung der gewünschten Stromdichte,
was bei den vorgenannten Badbeispielen in den unterschiedlichen Mengenangaben zum Ausdruck kommt.
Der Erfindung zufolge kann auch die als Badzusatz verwendete kondensierte Kohlenwasserstoffverbindung
mit einem Alkohol oder einem alkalischen Medium, z. B. Ätznatron, zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit
versetzt sein.
Claims (5)
1. Bad zum elektrolytischen Ablösen von Metallüberzügen, insbesondere Nickelüberzügen, von
eisenhaltigen Grundkörpern, insbesondere von Stählen mit geringem Kohlenstoffgehalt, bestehend
aus einer wäßrigen Lösung eines Salzes der Salpetersäure als Badbasis und mit einem Badzusatz
in Form einer wasserlöslichen aromatischen Kohlenwasserstoffverbindung, die mindestens eine unmittelbar
an einem Sechser-Kohlenstoffring gebundene Hydroxylgruppe aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Badzusatz eine polyzyklische, kondensierte aromatische Kohlenwasserstoffverbindung
ist.
2. Bad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Badzusatz aus einer oder einem Gemisch
mehrerer der Verbindungen Λ-,/3-NaphtoI,
a-,/?-Binaphtol oder deren Nitroverbindungen oder deren Alkali-, Ammonium- oder Aminsalze besteht.
3. Bad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Badzusatz Anthrahydrochinon
oder dessen Alkali-, Ammonium- oder Aminsaiz enthält
4. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als Badzusatz verwendete
kondensierte Kohlenwasserstoffverbindung mit einem Alkohol oder einer Base zur Verbesserung
der Wasserlöslichkeit versetzt ist
5. Bad nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bad je Liter
fertiger Badflüssigkeit
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803019369 DE3019369C2 (de) | 1980-05-21 | 1980-05-21 | Bad zum elektrolytischen Ablösen von Metallüberzügen von eisenhaltigen Grundkörpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803019369 DE3019369C2 (de) | 1980-05-21 | 1980-05-21 | Bad zum elektrolytischen Ablösen von Metallüberzügen von eisenhaltigen Grundkörpern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3019369A1 DE3019369A1 (de) | 1981-11-26 |
DE3019369C2 true DE3019369C2 (de) | 1981-12-24 |
Family
ID=6102951
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803019369 Expired DE3019369C2 (de) | 1980-05-21 | 1980-05-21 | Bad zum elektrolytischen Ablösen von Metallüberzügen von eisenhaltigen Grundkörpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3019369C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4023466C1 (en) * | 1990-07-24 | 1991-06-27 | Hoesch Stahl Ag, 4600 Dortmund, De | Electrical coating of steel strip - using zinc on zinc-nickel alloy then treating strip as anode in electrolyte soln. |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1966006A1 (de) * | 1969-12-18 | 1971-07-15 | Dillenberg Bergische Metall | Bad zum elektrolytischen Abloesen galvanischer Niederschlaege von eisenhaltigen Grundkoerpern |
-
1980
- 1980-05-21 DE DE19803019369 patent/DE3019369C2/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4023466C1 (en) * | 1990-07-24 | 1991-06-27 | Hoesch Stahl Ag, 4600 Dortmund, De | Electrical coating of steel strip - using zinc on zinc-nickel alloy then treating strip as anode in electrolyte soln. |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3019369A1 (de) | 1981-11-26 |
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