DE3018684A1 - Patientenstuhl - Google Patents

Description

• Stand der Technik
• Die Erfindung geht aus von bekannten Patientenstuhlen, bei denen zur H-zhenverstellung des Sitzteils ein einarmiges Hubparallelogramm vorgesehen ist. Hierbei sind insbesondere zwei Methoden zu dessen Anordnung bekannt geworden. Im einen Fall sind der Lagerbock für die Basisgelenke des Hubparallelogrammes im ruckwsrtigen Bereich des Stuhles und die oberen Gelenke im vorderen Bereich des Stuhles angeordnet. Um insbesondere zur sitzenden Behandlung am zurückgeneigten Patienten den Raum unter der Rückenlehne für die Beine des Behandlers frei zu halten, kann hierbei im Falle einer gegenüber einem Sitzteil schwenkbaren Unterschenkelabstützung nur ein relativ kurzes Hubparallelogramm vorgesehen werden, dessen Lagerbock also hochstens unwesentlich über das hintere Ende des Sitzteils hinausragt. Ein solchermaßen kurz ausgebildetes Hubparallelogramm ermöglicht jedoch nur eine geringe Hubbewegung, welche den Anwendungsbereich des Stuhles einschränkt.
• Im anderen Falle sind der Lagerbock für die Basisgelenke des Hubparullelogrammes im vorderen Bereich des Stuhles und die cberen Gelenke im rückwärtigen Bereich des Stuhles angeordnet. Eine relativ lange Ausbildung der Lenker des Hubparallelogramms zur Erzielung eines großen Hubbereichs ist hierbei zwar möglich, jedoch sind dann dem Herunterschwenken der Unterschenkelsbstützung infolge Behinderung durch den darunter befindlichen Lagerbock enge Grenzen gesetzt.
• Aufgabe Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Patientenstuhl mit einarmigem Hubparallelogramm vorzuschlagen, der einen großen Hubbereich aufweist, in Behandlungslagen des Patienten für konservierende und chirurgische Behandlung auch bei sitzender Behandlungsweise einen Fr=-r-um für die Beine des Behandlers unter der zur eneigten Rücken lehne gewährleistet und prothetische einschließlich gnathologische Behandlungen durch einen vor dem Patienten sitzenden Behandler ermöglicht.
• Vorteile Bei einem erfindungsgemäßen Patientenstuhl kann die Unterschenkelabstützung bei einqezogenem Stützteil so kurz ausgebildet werden, da5 sie auch bei tief abgesenktem Sitzteil bis in die Senkrechte heruntergeschwenkt werden kann und somit für die Patientenlagerung in sitzender Position geeignet ist. Damit sind insbesondere gnathologische Behandlungen durch einen sitzenden Behandler möglich.
• Die Lenker des Hubparallelogramms kennen relativ lang ausgebildet werden. Das dabei hinter dem in eine tiefe Stellung abgesenkten Sitzteil überstehende Joch stellt jedoch keine Behinderung dar für die konservierende und chirurgische Behandlung, selbst wenn sie von einem sitzenden Sehandler am zurückgeneigten Patienten vorgenommen wird. Durch das Verstellen des Stuhles in die dafür erforderliche Lage der den Patienten abstützenden Stuhlteile wird nämlich das Sitzteil infolge seiner Anhebung gegen das rückwärtige Ende des Joches verfahren, wodurch der genannte über das Sitzteil nach hinten hinausragende Überstand des Joches verschwindet.
• Darüber hinaus wirkt diese Verstellung des Sitzteils in Richtung auf das rückwärtige Ende des Joches auch dessen vom Hubparallelogramm bewirktem Ausweichen in Längsrichtung des Stuhles entgegen.
• Durch die Verlängerbarkeit der Unterschenkelabstützung infolge zunehmender Anhebung derselben ist auch die bequeme Abstützung eines zurückgeneigten und liegenden Patienten gewährleistet.
• Darstellung der Erfindung In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemößen Patientenstuhl wiedergegeben. Der Übersichtlichkeit halber ist vereinfachend ein nicht gegenüber dem Schlitten kippbares Sitzteil dargestellt.
• Fig. 1 zeit eine schematische Darstellung des Stuhles und Fig. 2 Einzelheiten der Unterschenkelabstützung in schematischer Darstellung.
• Die Lenker 8 des einarmigen Hubparallelograrrms 1 - ohne Antrieb dargestellt - sind in den Baslsgelenken 2 und 3 an den Lagerbock 4 angelenkt und in den Gelenken 5 und 6 an das Joch 7 . Mit dem Joch verbunden sind Lagerklötze 10, 11 zur aufnahme und Führung einer Stange 12, die zusammen mit dem mit ihr fest verbundenen Rahmen 13 den Schlitten 14 bildet. Dieser Schlitten trägt das Sitzteil 15 und die Unterschenkelabstützung 16, welche um die am Schlitten befindliche Schwenkachse 17 schwenkbar angeordnet ist. Zur Schwenkung ist ein Stellantrieb 18 vorgesehen. Ein Lenker 9 ist einerseits im Gelenk 19 mit einem Lenker 8 des Hubparallelogramrnes verbunden und andererseits im Gelenk 20 mit einem Ansatz 21 der Stange 12.
• In der Darstellung befindet sich der Schlitten 14 im vorderen Bereich des Joches i und das Sitzteil 15 in einer abgesenkten Position. Die Standfläche 22 vor dem vorderen Ende des Sitzteils ist durch die heruntergeschwenkte Unterschenkelabstützung zugänglich.
• Bei einer Anhebung des Joches 7 in eine Behandlungsstellung wird der Schlitten 14 durch den Lenker 9 in Richtung auf das hintere Ende des Joches verschoben. Dabei verschwindet der in der dargestellten Stellung vorhandene rückwärtige Überstand des Joches.
• Die Unterschenkelabstützung 16 ist gemäß Fig. 2 unterteilt in ein um die Schwenkachse 17 schwenkbares Teil 16' und ein gegenüber diesem in Lingsrichtung aus- und einziehbares Stützteil 16", zwischen welchen eine Zugfeder 23 angeordnet ist, die auf das Stützteil 16" eine deren Auszug entgegenwirkende Rückstellkraft hervorruft. Am freien Ende des schwenkbaren Teils 16 ist eine Umlenkrolle 25 gelagert. Außerhalb der Verbindungslinie der Achsmitte von Schwenkachse 17 und Umlenkrolle 25 und zu letzterer in kleinerem Abstand als zur Schwenkachse 17 befindet sich am Sitzteil 15 ein erster Anlenkpunkt 26 des um die Umlenkrolle 25 gelegten Seils 24, dessen anderes Ende am der Schwenkachse 17 zugewandten Ende des Stützteils 16" angelenkt ist.
• Das Seil 24 ist flaschenzugartig um eine weitere Rolle 27 am schwenkbaren Teil 16' und eine dritte Rolle 28 am Sitzteil 15 geschlungen.
• Der in Fig. 1 angedeutete Stellantrieb 18 bewirkt die Neigung der Unterschenkelabstützung 16 und greift einerseits an deren schwenkbarem Teil 16' an, während er gelenkig gegen das Sitzteil 15 abgestützt ist. Die beiden Anlenkpunkte des Stellantriebes bilden zusammen mit der Schwenkachse 17 ein Dreieck, dessen durch den Stellantrieb 18 gebildete Seite zum Hochschwenken der Unterschenkelabstützung verlängert wird. Dabei wird durch die gegenseitige Lage des ersten Anlenkpunktes 26 des Seils 24 am Sitzteil 15 und der Schwenkachse 17 das Stützteill6" von dem Seil von der Schwenkachse 17 weggezogen.
• Der Einzug des Stützteils 16" wird beim Herunterschwenken der Unterschenkelabstützung durch die Feder 23 bewirkt.
• Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Schlittens 14, seine Wirkverbindung über den Lenker 9 mit einem Lenker 8 des Hubparallelogrammes und die in Abhängigkeit von der Pleigun }sl-ge der Unterschenkelabstützung ein- und ausziehbare Ausbildung derselben ist, wie in Fig. 1 dargestellt, in einer abgesenkten Stellung des Sitzteils die Standfläche 22 unmittelbar vor den Knieen des Patienten zur Ausübung prothetischer einschließlich gnathologischer Behandlungen auch durch einen sitzenden Behandler frei zugänglich.

Claims (5)

1. Patientenstuhl Patentansprüche 1) Patientenstuhl mit einem einarmigen,{Hubparallelogramm zum Heben und Senken eines Joches und den von diesem getragenen Stuhlteilen zur Abstützung des Patienten1 wobei das Hubparallelogramm so angeordent ist, daß sich dessen Basisgelenke an einem Lagerbock im vorderen Bereich des Stuhles befinden und dessen mit dem Joch verbundene obere Gelenke im rückwärtigen Bereich des Joches und wobei die den Patienten abstützenden Stuhlteile einen das Gesäß und die Oberschenkel tragenden Sitzteil und eine gegenüber diesem schwenkbar angeordnete Unterschenkelabstützung enthalten, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: - Die den Patienten abstützenden Stuhlteile sind mit einem Schlitten (14) verbunden, der in an sich bekannter Weise in Längsrichtung des Stuhles gegenüber dem Joch (7) verschieblich gelagert ist, - es sind Stellmittel (9) vorgesehen, mit denen aus der aufwärts gerichteten Hubbewegung des Hubparallelogramnes eine Verschiebung des Schlittens gegen das rückwärtige Ende des Joches und aus der abwärts gerichteten eine Verschiebung gegen das vordere Ende des Joches ableitbar ist, - der Schlitten befindet sich in abgefahrener Stellung des Hubparallelogrammes (1) so weit im vorderen Bereich des Joches, daß die Unterschenkelabstützung wenigstens bis in eine in etwa senkrechte Stellung vor dem Lagerbock (4) herunterschwenkbar ist, - die Unterschenkelabstützung (16) enthalt ein in deren Längsrichtung teleskopisch aus- und einziehbares Stützteil (16"), mit welchem die Unterschenkelabstützung verlängerbar bzw. verkürzbar ist, - es sind Mittel vorgesehen, mit welchen das Stützteil in Abhängigkeit von der Neigung der Unterschenkelabstützung aus- bzw. einziehbar ist, - in der heruntergeschwenkten Stellung der Unterschenkelabstützung ist das Stützteil eingezogen.
2. 2) Patientenstuhl nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmittel dargestellt werden durch einen starren Lenker (9), der einerseits am Schlitten (14) angelenkt ist und andererseits an einem Lenker (8) des Hubparallelogrammes zwischen einem Basisgelenk (2, 3) einerseits und einem am Joch (7) befindlichen Gelenk (5, 6) des Hubparallelogrammes andererseits.
3. 3) Patientenstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten von einer Feder in seine Stellung im vorderen Bereich des Joches geschoben bzw.

   gezogen wird und, daß ein Seilzug vorgesehen ist, dessen eines Seilende am Schlitten (14) und dessen anderes an einem Lenker (8) des Hubparallelogrammes zwischen einem Basisgelenk (2, 3) einerseits und einem am Joch (7) befindlichen Gelenk (5, 6) des Hubparallelogrammes andererseits festgelegt ist.
4. 4) Patientenstuhl nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzteil t15) an seinem ruckwärtigen Ende sn einer horizontalen Achse des Schlittens (14) angelenkt ist und ein Stellantrieb zur Kippung des Sitzteils gegenüber dem Schlitten vorhanden ist.
5. 5) Patientenstuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel, mit welchen das Stützteil in Abhängigkeit von der Neigung der Unterschenkelabsützung aus- bzw. einziehbar ist, dargestellt werden durch eine auf das Stützteil (16") in Einzugrichtung wirkende Feder (23) und einen einerseits am Sitzteil (15) und andererseits an dem der Schwenkt achse (17) der Unterschenkelabstützung (16) zugewandten Ende des Stützteils 16") angelenkten Seilzug (24), der wenigstens eine Umlenkrolle (25) aufweist, die in der Nähe des freien Endes der Unterschenkelabstützung (16) an deren nicht ausziebarem Teil (16') gelagert ist, wobei der Abstand der Umlenkrolle (25) zum Anlenkpunkt (r6) am Sitzteil (15) kleiner ist als zur Schwenkhse (17) der Unterschenkelabstützung.