DE3017833C2 - Verfahren zum Herstellen von ferromagnetischen Metallteilchen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von ferromagnetischen MetallteilchenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von ίerromagnetischen Metallteüchen durch Trockenreduktion von Teilchen aus der Gruppe der Oxide und Hydroxide ferromagnetischer Metalle bzw. Legierungen
auf der Basis dieser Metalle in nichtoxidierender Atmosphäre bei einer zur Umwandlung der Teilchen in
ferromagnetische Metallteüchen von verbesserten magnetischen Eigenschaften erforderlichen Temperatur.
Bisher wurden als ferromagnetische Teilchen für magnetische Aufzeichnungsträger am häufigsten Teilchen
aus nadelfönnsRem Gamma-Ferrioxid benutzt. In den letzten Jahren hat der steigende Bedarf an Magnetaufzeichnungen hoher Dichte zu der Einführung von magnetischen Aufzeichnungsträgern geführt, bei denen mit
Kobaltoxid dotiertes Gamma-Ferrioxid, nadeiförmiges Chromdioxid oder dergleichen benutzt wird. Es wird
jedoch nach magnetischen Aufzeichnungen von weiter erhöhter Dichte verlangt Um dem nachzukommen, hat
man nach der Ausbildung von feinen Metallteüchen gesucht, die sich für praktische Anwendungen als ferromagnetische Teilchen eignen. Für das Herstellen von feinen Metallteüchen werden in großem Umfang Naß- und
Trockenreduktionsverfahren eingesetzt
Bei der Fertigung von magnetischen Metallteüchen durch Naßreduktion wird für gewöhnlich ein Metallsalz in
Wasser gelöst; sodann wird eine Lösung aus einem wasserlöslichen Reduktionsmittel in einem Magnetfeld
zugegeben. Die so erhaltenen ferromagnetischen Teilchen sind ausreichend fein, um magnetische Aufzeichnungsträger mit gutem Rechteckigkeitsverhältnis zu erhalten. Es kommt jedcx-h leicht zu niedriger Remanenz,
weil in Wasser synthetisierte Teilchen zuweilen teilweise in Oxide oder Hydroxide umgewandelt werden. Wird
als Reduktionsmittel Niuriumbc/hydrid benutzt kann das Magnetpulver außerdem mit der Borverbindung
verunreinigt sein. Dieser Nachteil läßt sich dadurch ausräumen, daß das Magnetpulver in einer Atmosphäre aus
einem reduzierenden Gas wärmet ^handelt wird, wodurch die Remanenz gesteigert wird. Bei auf diese Weise in
Form von Superfeinstoffen ausgebildetem Magnetpulver ballen sich jedoch während der Wärmebehandlung die
Teilchen häufig zusammen. Wenn die Wärmebehandlungstemperatur gesenkt wird, um diese Gefahr auszuräumen, wird keine brauchbare verbleibende Magnetisierung erzielt Im Verlauf der Wärmebehandlung muß die
Reaktionstemperatur ausreichend hoch sein, um die verbleibende Magnetisierung zu steigern und den Reak
tionswirkungsgrad zu verbessern. Die hohe Temperatur bewirkt jedoch ein Zusammenballen der Teilchen,
«o Dadurch werden die magnetischen Eigenschaften des Pulvers und damit die elektromagnetischen Umwandlungskennwerte des resultierenden magnetischen Aufzeichnungsträgers ungünstig beeinflußt.
Bei der Gewinnung von feinen Metallteüchen durch Trockenreduktion ist es andererseits bekannt, ein Oxid
eines Metalls, beispielsweise Kobalt oder Nickel, oder ein Metallsalz einer organischen Säure in einer reduzierenden Gasatmosphäre unter dem Einfluß von Wärme zu reduzieren. Je höher die Temperatur der Warmreduktionsbehandlung gewählt ist, desto größer sind die Reaktionsgeschwindigkeit und die Produktivität bei gleichzei
tiger Verbesserung der Remanenz und anderer magnetischer Eigenschaften. Dabei führt jedoch die erhöhte
Temperatur zu der Gefahr einer Zusammenballung von Teilchen, wodurch die magnetischen Eigenschaften des
Produkts wieder verschlechtert werden. Dies stellt das größte Hindernis bei e;ner kommerziellen Anwendung
des Verfahrens dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das zu ferromagnetischen Teilchen mit
ausgezeichneten magnetischen Eigenschaften führt, ohne daß sich die Teilchen im Verlauf der Behandlung unter
hohen Temperaturen zusammenballen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß den Teilchen während der Reduktion eine das
Zusammenballen von Teilchen verhindernde elektrostatische Ladung aufgeprägt wird.
Entsprechend einer abgewandelten Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung wird bereits reduzierten
Metall- und Legierungsteilchen während einer thermischen Nachbehandlung eine elektrostatische Ladung
aufgeprägt. Dabei kann es sich um durch Naßreduktion gewonnene Metall- oder Legierungsteilchen
U handeln.
U In jedem Fall wird durch das elektrostatische Aufladen der Teilchen verhindert, daß die Teilchen miteinander
fl 6ö in innige Berührung kommen und sich zusammenklumpen, weil die Abstoßungskraft zwischen gleichartig
?■ ■ aufgeladenen Teilchen diese Teilchen auseinanderhält. Die Reduktionsreaktion kann bei hoher Temperatur mit
f!:; gutem Wirkungsgrad durchgeführt werden. Es wird ein Produkt mit erhöhter Koerzitivkraft, gesteigerter
' Remanenz und gutem Rechteckigkeitsverhältnis erhalten. Der aus solchen Teilchen hergestellte magnetische
Aufzeichnungsträger weist eine ausgezeichnete elektromagnetische Umwandlungskennlinie auf.
f, t/, Die Erfindung ist im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Figur
; /eigi eine /ur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung geeignete Vorrichtung.
r- /ti Jen Ausgangsstoffen, die sich mit dem Verfahren behandeln lassen, gehören Eisenteilchen und ferroma-
k üneiische Teilchen auf Eiscnbasis. beispielsweise Co-. Ni- und Co-Ni-haltige Eisenteilchen, Teilchen aus Eisen·
oxid, Kobaltoxid, Nickeloxid und Co-, Ni- und Co-Ni-haltigen Eisenoxiden, aus Eisenhydroxid, Kobahhydroxid,
Nickelhydroxid sowie Co-, Ni- und Co-Ni-haltigen Eisenhydroxiden. Brauchbare Vorstufen sind des weiteren
die genannten Oxide und Hydroxide nach Teilreduktion durch ein Trockenreduktionsverfahren.
Für die bei dem vorliegenden Verfahren zu verwendende reduzierende Atmosphäre eignen sich CO, N2, H2
oder andere reduzierende Gase. Vorzugsweise wird mit H2-GaS gearbeitet Insbesondere wenn Oxide oder
Hydroxide zu behandeln sind; sollte zweckmäßig H2- oder CO-Gas eingesetzt werden. Für die Behandlung von
Metall- oder Legierungsteilchen kann daneben auch N2 benutzt werden. Temperatur und Dauer der Wärmebehandlung
hängen von der Art des verwendeten Ausgangsmaterials ab; sie lassen sich in einfacher Weise
bestimmen. Beispielsweise eignen sich eine Temperatur zwischen 300 und 65O0C sowie eine Behandlungsdauer
von 10 Minuten bis zu 6 Stunden.
Wesentlich ist, daß den Teilchen des Ausgangsstoffes (Metall-, Oxid- oder Hydroxidteilchen) während der
Wannsbehandlung elektrostatische Ladungen aufgeprägt werden. Die elektrostatischen Ladungen können mit
Hilfe von beliebigen konventionellen Einrichtungen aufgebracht werden. Beispielsweise kann zum Aufladen an
die Teilchen ein elektrisches Hochspannungspotential mittels eines Van-de-Graaff-Generators angelegt werden.
Die Ladungsmessung ist nicht einfach; es kann aber mit Spannungen von 5 bis 40 kV gearbeitet werden, wie sie
mittels solcher Einrichtungen erzeugt werden. Experimente deuten darauf hin, daß der ein Zusammenballen
verhindernde Effekt herbeigeführt wird, indem bis zu einem gewissen Wert aufgeladen wird, während eine
weitere Aufladung den erstrebten Effekt nicht nennenswert verbessert
Die veranschaulichte Vorrichtung weist einen zylindrischen Behälter 12 aus rostfreiem Stahl auf, der an seinen
beiden offenen Enden mit feinmaschigen Gittern abgedeckt ist Der Behälter 12 steht über eine Jv '.ation 14 mit
einem ΐ-ννΓΠΓΟίΐΓ aw CinCS i_.iCrvwrOGiCilS *v ϊϊϊ ΓνΟΠίαιίί üJlu iCSnn uaiiCr aiS xvCnucilSatOrpiatic Wi"Keil. l/cT
Behälter 12 ist zwecks elektrostatischer Aufladung an einen Van-de-Graaff-Generator 18 angeschlossen. Über
ein Einlaßrohr 20 und ein Auslaßrohr 22 wird ein reduzierendes Gas durch das Kernrohr 16 hindurchgeführt
B e i s ρ i e 1 1
20 g im Naßreduktionsverfahren hergestellte, gut getrocknete Eisenteilchen wurden in dem Behälter 12
mittels des Elektroofens 10 auf 3800C erhitzt Der Behälter wurde mittels des Generators 18 auf 30 kV elektrostatisch
aufgeladen, und das Pulver wurde in einer Atmosphäre von frischem Wasserstoffgas eine Stunde lang
wärmebehandelt Das elektrische Potential von näherungsweise 30 kV wurde während der vollen Reaktionsdauer
aufrechterhalten. Nach Beendigung der Wärmebehandlung wurden die Polaritäten des Generators vertauscht;
die statische Ladung wurde allmählich beseitigt bis das Potential zu Null wurde. Die magnetischen
Eigenschaften des aus dem Behälter entnommenen Produkts wurden mittels eines Oszillationsmagnetometers
bestimmt Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammen mit den Ergebnissen eines Experiments (Vergleichsbeispiel 1) zusammengestellt bei dem keine Aufladung der Teilchen erfolgte, sondern das gleiche Ausgangsma-
terial unter Zufuhr von frischem Wasserstoffgas einfach bei 3800C eine Stunde lang wärmebehandelt wurde.
Koerzitivkraft Remanenz Rechteckigkeits-
(kA/m) ^Wb · m/g) verhältnis
Beispiel 1 963 85,5 0,53
Vergleichsbeispiel 1 9,5 26,1 0,14
vor der Behandlung 83,6 75,4 0,499
Aus der Tabelle ist zu erkennen, daß die Eigenschaften der Teilchen im Falle des Vergleichsbeispiels 1 wegen
Teilchenzusammenballung unbefriedigend sind, während das Beispiel 1 eine Verbesserung hinsichtlich Koerzitivkraft,
Remanenz und Rechteckigkeitsverhältnis zeigt.
30 g gut getrocknetes ^-Fe2O3 wurden in dem Behälter 12 auf ^00C erhitzt. Der Behälter wurde mittels des
Generators 18 auf 30 kV elektrostatisch aufgeladen. Das Pulver wurde zwei Stunden lang einer Reduktionsreaktion
unter Zufuhr von frischem Wasserstoffgas unterzogen. Während der gesamten Reaktionsdauer wurd° das i>5
elektrische Potential auf etwa 30 kV gehalten.
Nach der Reaktion wurden die Polaritäten des Generators vertauscht, um die statische Aufladung allmählich
abzubauen, bis das Potential auf Null herabgedrückt war. Die magnetischen Eigenschaften des aus dem Behälter
entnommenen Produkts wurden mittels eines Oszillationsmagnetometers geprüft. In einem Vergleichsbeispie!
wurde das gleiche Ausgangsmaterial ohne elektrostatische Aufladung nur zwei Stunden lang in der Atmosphäre so
aus frischem Wasserstoffgas bei 4500C reduziert. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 zusammengestellt.
Koerzitivkraft
(kA/m)
Remanenz
(μ\νο ■ m/g)
Rechteckigkeil verhältnis
Beispiel 2 Vergleichsbeispiel 2
97,1 60,5
90,9
26,9
0,54 031
Im Beispiel 2 waren die Koerzitivkraft, die Remanenz und das Rechteckigkeitsverhältnis gegenüber de
ίο Vergleichsbeispiel 2 verbessert, wo eine Teilchenzusammenballung zu wesentlich niedrigeren Werten führte.
Versuche mit im wesentlichen gleichartigen Ergebnissen wurden innerhalb folgender Wertebereiche durchg
führt:
Temperatur Reaktionsdauer Stoffmenge Ladespannung
3000C-OSO0C
13 Minuten — 6 Stunden
0,5-200Og
5-45 kV
H2XO.N,usw.
Reduktionsgasdurchflußmenge
1-30 l/min
Das erläuterte Verfahren ist auf die Anwendung dieser Parameter nicht beschränkt.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen von ferromagnetischen Metallteüchen durch Trockenreduktion von Teilchen
aus der Gruppe der Oxide und Hydroxide ferromagnetischer Metalle bzw. Legierungen auf der Basis dieser
Metalle in nichtoxidierender Atmosphäre bei einer zur Umwandlung der Teilchen in ferromagnetische
Metallteüchen von verbesserten magnetischen Eigenschaften erforderlichen Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß den Teilchen während der Reduktion eine das Zusammenballen von Teilchen
verhindernde elektrostatische Ladung aufgeprägt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bereits reduzierten Metall- und Legierungsteilchen während einer thermischen Nachbehandlung eine elektrostatische Ladung aufgeprägt wird.
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