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Aus einem Schlepper und einem damit verbundenen
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Anbaugerät bestehende Arbeitseinheit Die Erfindung betrifft eine
auf einem Schlepper und einem damit über eine Krafthebereinrichtung aushebbar verbundenen
Anbaugerät, insbesondere einem landwirtschaftLichen oder Erdbearbeitungsgerät, bestehende
Arbeitseinheit, bei welcher an einem durch die Krafthebereinrichtung mit einer vertikalen
Komponente gegenüber dem Schlepper bew glichen Element der Arbeitseinheit ein Stützfahrwerk
hydraulisch absenkbar angebracht ist, nach Patent ... (P 27 40 297.7), wobei die
Krafthebereinrichtung in Ausheberichtung und das hydraulische Betätigungsorgan des
Stützfahrwerks in Absenkrichtung gemeinsam von einer gemeinsamen Druckquelle aus
beaufschlagbar sind.
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Durch eine derartige Konstruktion wird beim Ausheben des Anbaugeräts
das Stützfahrwerk abgesenkt und nimmt einen Teil des Gerätegewichts auf, wodurch
sich zugleich die Querachse für eine mögliche Nickbewegung der gesamten Arbeitseinheit
von den Schlepperhinterrädern zum Stützfahrwerk verlagert, was wesentlich günstigere
Hebelverhältnisse zur Folge hat, die einer Entlastung der Schleppervorderräder entgegenwirken.
Es können somit auch von
relativ leichten Schleppern relativ schwere
Anbaugeräte betrieben und transportiert werden.
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Die nach dem Hauptpatent vorgesehene Anordnung, bei welcher die Hydraulik
des Schleppers in einem einzigen Kreis einerseits den Kraftheber in Aushubrichtung
und andererseits das Betätigungsorgan für das Stützfahrwerk in Absenkrichtung beaufschlagt,
weist noch gewisse Probleme auf, die nachfolgend am Beispiel eines Anbauschleppers
als Anbaugerät erläutert werden.
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Während des Pflügen spricht der Kraftheber über die Vorrichtung zur
Tiefgangregulierung an, um den Pflug an einem zu tiefen Eindringen in den Boden
zu hindern. Wenn nun aber der Kraftheber über die Tiefgangregulierung mit Druck
beaufschlagt wird, werden gleichzeitig auch die Räder des Stützfahrwerks abgesenkt,
was insbesondere durch Entlastung der Schlepperhinterachse Schlupf verursachen kann.
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Um diesen störenden Vorgang auszuschalten, hat man in der Praxis in
die Leitungen zum hydraulischen Betätigungsorgan für das Stützfahrwerk ein Absperrventil
eingebaut, welches vom Schlepperfahrer betätigt werden kann. Während des Pflügens
muß dieses Ventil geschlossen bleiben, während beim Ausheben des Pfluges im Vorgewende
das Ventil geöffnet sein muß, damit das Stützfahrwerk abgesenkt werden kann und
die Kraftheberhydraulik unterstützt wird. Nach dem Wenden des Pfluges muß das Ventil
erneut geschlossen werdcn, um die unerwünschte Betätigung des Stützfahrwerks beim
Ansprechen der Tiefgangregulierung zu verhindern.
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Es sind also jedesmal beim Wenden des Pfluges zwei Ventilbetätigungen
erforderlich. Dies stellt eine zusätzliche Belastung für den Schlepperfahrer dar,
wobei außerdem wegen der relativen Häufigkeit dieser Ventilbetätigung die Gefahr
groß ist, daß die Ventilbetätigung gelegentlich unterlassen wird.
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Eine weitere Gefahr besteht darin, daß der Pflug durch Entlasten des
Krafthebers abgesenkt wird, während das erwähnte Ventil geschlossen ist. Es bleiben
dann die Räder des Stützfahrwerks in ihrer abgesenkten Stellung, so daß sie das
ganze Pfluggewicht aufnehmen müssen. Für eine derartige Belastung ist das Stützfahrwerk
jedoch nicht ausreichend dimensioniqrt, so daß eine Beschädigung zu befürchten ist,
zumal die Gefahr besteht, daß auch noch ein Teil des Schleppergewichts vom Stützfahrwerk
aufgenommen werden muß, weil bei einer Entlastung des Krafthebers ohne Freigabe
des Stützfahrwerks die Hinterräder des Schleppers entlastet und gegebenenfalls sogar
angehoben werden.
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Durch die Entlastung der Schlepperhinterräder tritt die weitere gefährliche
Folge ein, daß die über die Hinterräder des Schleppers wirksame Bremskraft stark
vermindert wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Arbeitseinheit der eingangs
erwähnten Art derart auszugestalten, daß ohne jegliche manuelle Betätigung das Stützfahrwerk
nur dann wirksam wird, wenn dies tatsächlich erforderlich ist, also beim Ausheben
des Anbaugeräts? während beim Absenken des Anbaugeräts in die Arbeitsstellung durch
Entlastung des Krafthebers zugleich auch das Betätigungsorgan für das Absenken des
Stützfahrwerks entlastet wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die gemeinsam Druckquelle
für die Krafthebereinrichtung und das Betätigungsorgang für das Stützfahrwerk durch
zwei Leitungszweige mit dem Betätigungsorgan verbunden ist, deren einer ein unter
hoher Vorspannung geschlossenes, sich in Strömungsrichtung von der Druckquelle zum
Betätigungsorgan öffnendes vorgespanntes Rückschlagventil und deren anderer ein
sich beim geringen Druck in entgegengesetzter Richtung öffnendes Rückschlagventil
enthält.
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Durch diese Konstruktion wird das Betätigungsorgan für das Stützfahrwerk
nur dann mit einem das Stützfahrwerk absenkenden Druck beaufschlagt, wenn das unter
hoher Vorspannung geschlossene Rückschlagventil sich öffnet.
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Dies geschieht nur bei einem verhältnismäßig hohen Druck, so daß geringere
Drücke, wie sie in der Regel bei der Tiefgangregulierung auftreten, das Betätigungsorgan
für das Stützfahrwerk nicht beeinflußen können. Wird der
Kraftheber
entlastet, schließt sich das die Druckbeaufschlagung des Betätigungsorgans für das
Stützfahrwerk trmöglichende Ventil, während sich das andere Ventil unter dem Einfluß
des am Betätigungsorgan anstehenden Drucks öffnen kann und somit eine Druckentlastung
des Betätigungsorgans bewirkt. Die Räder des Stützfahrwerks können dann entweder
lose mitlaufen oder sie können durch eine Rückholfeder angehoben werden.
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Da an dem unter hoher Vorspannung stehenden Rückschlagventil bereits
ein starker Druckabfall auftritt, wenn dieses Ventil geöffnet wird, ist außerdem
eine Überlastung des Stützfahrwerks ausgeschlossen.
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Anhand der nun folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels der Erfindung wird diese näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Arbeitsreinheit
bestehend aus einem Schlepper mit hydraulischem Kraftheber und einem Anbaudrehflug,
wobei der Schlepper nur teilweise dargestellt ist und Fig. 2 eine schematische Darstellung
des Hydrauliksystems.
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Mit dem Ausführungsbeispiels des Hauptpatents übereinstimmende Teile
wurden durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die in Fig. 1 gezeigte Arbeitseinheit besteht aus einem Schlepper
10, mit einem insgesamt mit 12 bezeichneten Kraftheber und einem mehrscharigen-
Anbaudrehpflug 14, der in bekannter Weise über einen Oberlenker 16 und zwei Unterlenker
18 mit dem Schlepper 10 verbunden ist.
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Der Kraftheber 12 besitzt zwei Hubarme 20, die drehfest auf einer
am Schlepper gelagerten Welle 22 angebracht sind und die über Zugstangen 24 mit
den Unterlenkern 18 verbunden sind. Ein ebenfalls drehfest auf der Welle 22 angel
brachter Hebel 26 (Fig. 2) kann über einen Hydraulikzylinder 28 betätigt werden,
um die Unterlenker 18 und damit den Pflug anzuheben oder abzusenken.
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Bei ausgehobenen Pflug 14 versucht das Pfluggewicht die Schleppervorderräder
vom Boden abzuheben, während das vor der Schlepperhinterachse wirksame Schleppergewicht
diesem Drehmoment entgegenwirkt und die Schleppervorderräder auf den Boden drückt.
Damit bei ausgehobenem Pflug das durch das Schleppergewicht hervorgerufene Drehmoment
möglichst groß ist, muß der Aufstandspunkt der Arbeitseinheit möglichst weit nach
hinten in Richtung auf den Schlepper verlagert werden, wenn sich der Pflug in ausgehobenem
Zustand befindet bzw. ausgehoben werden soll.
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Zu diesem Zweck sind zwei Hydraulikzylinder 30a und 30b vorgesehen,
die jeweils innerhalb zwrier einander umschließender Führungshohlprofile 32 und
34 angeordnet sind, die rechteckigen Querschnitt aufweisen und von welchen das jeweils
außen liegende Hohlprofil 32 über einen aus einem kastenförmigen Profil bestehenden
Tragarm 36 und daran angebrachter Flanschplatten 38 mit einer seitlich am Pflugkopf
40 befestigten, beispielsweise nachträglich festgeschweißten Montageplatte verschraubt
ist. Das untere Ende der Hydraulikzylinder 30a bzw. 30b ist jeweils mit dem unteren
Ende des entsprechenden inneren Hohlprofils 34 verbunden, an dem außerdem jeweils
ein Stützrad 44a bzw. 44b gelagert ist. Das obere Ende eines jeden Hydraulikzylinders
30a bzw 30b ist dagegen mit dem oberen Ende des jeweils außen liegenden Hohlprofils
32 verbunden. Wird somit einer der Hydraulikzylinder 30a oder 30b mit Druck beaufschlagt,
entfernen sich die beiden Anschlußpunkte an den Hohlprofilen voneinander und das
Stützrad 44a bzw. 44b wird gegenüber dem Rahmen 46 des Pfluges 14 abgesenkt.
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Die beiden Hydraulikzylinder 30a und 30b sind an eine Versorgungsleitung
53 angeschlossen, die in zwei Leitungszweige 80 und 82 unterteilt ist und die ihrerseits
mit einem Steuerventil 54 des Krafthebers 12 verbunden ist.
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Dem Steuerventil 54 wird unter Druck stehende Flüssigkeit aus einem
Behälter 56 über eine Förderpumpe 58 zugeführt, wobei eine Leitung 60 zum Hydraulikzylinder
28
des Krafthebers 12 führt, während eine andere Leitung 62 zurück
zum Behälter 56 führt (Fig. 2).
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Wird das Ventil 54 öffnet, um den Hydraulikzylinder 28 des Krafthebers
12 mit Druck zu beaufschlagen und dadurch den Pflug anzuheben, so gelangt der gleiche
Druck in die Versorgungsleitung 53. Eine Druckbeaufschlagung der Versorgungsleitung
53 wirkt auf zwei Rückschlagventile 84 und 86 in den Leitungszweigen 80 bzw. 82.
Das Rückschlagventil 84 wird durch eine starke Feder 88 entgegen einem vom Steuerventil
54 ausgehenden Druck geschlossen. Das- Rückschlagventil 86 im Leitungszweig 82 wird
unter dem Einfluß des vom Steuerventil 54 ausgehenden Druckes geschlossen. Damit
der vom Steuerventil 54 ausgehende Druck die Hydraulikzylinder 30aund 30b beaufschlagen
kann, muß der DruCk eine solche Höhe annehmen, daß sich das Rückschlagventil 84
entgegen der Wirkung der Feder 88 öffnet.
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In einem solchen Fall findet im Bereich des Rückschlagventils 84 eine
starke Reduzierung des Druckes statt, so daß der höhere Gegendruck auf der dem Steuerventil
54 zugewandten Seite das Rückschlagventil 86 geschlossen hält. Die Druckbeaufschlagung
der Hydraulikzylinder 30a und 30b senkt die Stützräder 44a und 44b ab, so daß nun
das Gewicht des auszuhebenden Pfluges einerseits und das Schleppergewicht andererseits
entgegengesetzte Drehmomente um den Aufstandspunkt der Stützräder 44a und 44b ausüben
werden.
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Sobald durch Umstellung des Steuerventils 54 der Kraftheber 12 entlastet
wird, wird auch das Rückschlagventil 84 entlastet und schließt sich wieder. Der
die Hydraulikzylinder 30a und 30b beaufschlagende Druck baut sich dann sofort über
das Rückschlagventil ab. Mit dem Absinken des Pfluges werden die Stützräder 44a
und 44b in ihren Führungen nach oben geschoben. Sie werden jedoch auf dem Boden
aufsitzen und beim Arbeiten der Arbeitseinheit lose mitlaufen, es sei denn, es wird
dem Stützfahrwerk eine Rückholfeder zugeordnet, welche die Stützräder 44a und 44b
anhebt, solange keine Druckbeaufschlagung der Hydraulikzylinder 30a und 30b erfolgt.
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Die Stärke der Feder 88 wird zweckmäßigerweise so eingestellt, daß
das Ventil 84 geschlossen bleibt, solange die auf den Kraftheber einwirkenden Drücke
der Tiefgangregulierung dienen. In der Praxis wird die Obergrenze dieser Drücke
bei etwa 120 bar liegen. Für das Ausheben des Anbaugerätes wird ein höherer Druck
in der Größenordnung von beispielsweise 150 bar aufgewandt, womit sichergestellt
ist, daß das Stützfahrwerk durch die Tiefgangregulierung während des Arbeitseinsatzes
nicht betätigt werden kann, weil der Druck zur Öffnung des Rückschlagventils 84
nicht ausreicht. Sobald jedoch das Anbaugerät ausgehoben wird, öffnet sich auch
das Rückschlagventil 84 und sorgt dafür, daß über das Stützfahrwerk ein erhöhtes
Drehmoment durch das Schleppergewicht wirksam wird.
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Durch die Drosselwirkung des Ventils 84 wird der die Räder 44a und
44b absenkende Druck stark begrenzt, so daß eine Überlastung des Stützfahrwerks
ausgeschlossen ist. Insbesondere ist stets gewährleistet, daß die Schlepperhinterräder
ausreichend hoch belastet sind, um eine zuverlässige Bremswirkung für die Arbeitseinheit
zu gewährleisten.
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L e e r s e i t e