DE3013536A1 - Verfahren zur herstellung eines festen phosphor- und stickstoffhaltigen futterzusatzmittels und dieses futterzusatzmittel - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines festen phosphor- und stickstoffhaltigen futterzusatzmittels und dieses futterzusatzmittelInfo
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Description
DR. STEPHAN G. BESZEDES PATENTANWALT
8060 DACHAU_BJEI_ MÖNCHEN
P O Si"
ZUGELASSENER VERTRETER AUCH BEIM EUROPÄISCHEN PATENTAMT
PROFESSIONAL REPRESENTATIVE ALSO BEFORE THE EUROPEAN PATENT OFFICE
Bundesrepublik Deutschland
Konto-Nr. 1 368 71
(VIA Bayerische Landesbank
335
zur Patentanmeldung
ER. BELA TOMKO
Eudapest, Ungarn ,
DE. GET.A MARAI
Gödöllo, Ungarn
und
BELA ORACSOFiI
Budapest, Ungarn
betreffend
λ: erfahren zur Herstellung eines festen phosphor- und
stickstoffhaltigen Futterzusatzmittels und dieses
Futterzusatzmittel
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
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eines festen phosphor- und stickstoffhaltigen Futterzusatzmittels
und dieses Futterzusatzmittel.
Bei der Herstellung von Futterzusatzmitteln werden die Ergebnisse der neuen biologischen Forschungen immer
mehr in Betracht gezogen. Die Aufgabe ist die Herstellung von den biologischen Ansprüchen besser entsprechenden
Futterzusatzmitteln. Ein anderes wichtiges Bestreben ist die möglichst wirtschaftliche Verwendung der zur Verfugung
stehenden Futterbestandteile, das heißt einerseits sicherzustellen, daß diese vom biologischen Standpunkt
im vollkommensten Maße ausgenutzt werden, und andererseits die Herstellung und praktische Verwendung der Futterzusatzmittel
mit möglichst einfacher Verfahrenstechnik beziehungsweise Technologie zu verwirklichen und die Verträglichkeit
der hergestellten neuen Futterzusatzmittel und der herkömmlichen Futterbestandteile sicherzustellen.
Es ist wohlbekannt, daß bei der Fütterung von Tieren die Zufuhr des Phosphorbestandteiles in entsprechender
Form von besonderer Bedeutung ist. Bei der Fütterung wird der Phosphor in Form der sogenannten Futterphosphate, zum
Beispiel von Dicalciumphosphat, Monocalciumphosphat oder
Natriumphosphat, beziehungsweise in Form von anderen Mineralphosphaten verwendet.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 2 803 246 ist die Verwendung eines Futterzusatzmittels auf Stärke- und
Phosphorsäurebasis, welches im Vergleich zu den herkömmlichen Futterphosphaten, besonders hinsichtlich der
biologischen Ausnutzung des Phosphors, zahlreiche vorteilhafte Eigenschaften hat, bekannt. Außer der guten
biologischen Ausnutzung dieses Produktes auf Stärke- und Phosphorsäurebasis im lebenden Organismus ist auch die
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geregelte (verzögerte oder stufenweise) Phosphorabsorption wesentlich. Die geregelte Absorption des Phosphors im
lebenden Organismus bedeutet eine Vorbedingung der Stoffwechselvorgänge von hohem Wirkungsgrad.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines festen phosphor- und stickstoffhaltigen
Futterzusatzmittels, das eine noch ausgeprägtere geregelte Absorption des Phosphors im lebenden
Organismus zeigt und mit welchem der Stickstoffbedarf des lebenden Organismus in höherem Maße als bisher durch ein
kein Protein darstellendes Material gefahrlos gedeckt werden kann, wobei auch dieses im lebenden Organismus geregelt
absorbiert wird, sowie dieses Futterzusatzmittel zu schaffen.
Das Obige wurde überraschenderweise durch die Erfindung erreicht.
Es wurde nämlich festgestellt, daß die vom biologischen
Standpunkt geregelte (verzögerte oder stufenweise) Absorption des Phosphors im lebenden Organismus mit
einem System auf Stärke/Phosphorsäure-Basis in überlegener Weise erreicht werden kann, wenn das System auch
Harnstoff enthält, insbesondere sofern seine Herstellung in bestimmter Weise erfolgt. Der Harnstoff übt dann eine
bisher nicht bekannte Wirkung, wahrscheinlich in Wechselwirkung mit den anderen Bestandteilen des Systemes aus.
Die Verwendung des Harnstoffes in der Fütterung hängt bekanntlich damit zusammen, daß aus wirtschaftlichen
Gründen das Bestreben besteht, den Stickstoffbedarf der Wiederkäuer mit stickstoffhaltigem Futter, das nicht
von Proteincharakter ist, zu befriedigen. Der Harnstoffverbrauch steht also mit der Einsparung an Proteinen
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natürlichen Ursprunges im Zusammenhang. Die Verwendung des Harnstoffes ist also vom wirtschaftlichen Standpunkt
von besonderer Bedeutung und es wird danach gestrebt, daß der die Proteine ersetzende Harnstoff in möglichst
hohem Anteil in der Viehfütterung verwendet wird. Der im lebenden Organismus, im Pansen der Tiere plötzlich frei
gewordene Harnstoff kann infolge des Freiwerdens von Ammoniak schwere Folgen haben, so daß die Erreichung
der verzögerten oder stufenweisen Absorption des Harnstoffes· mit verschiedenen Verfahren angestrebt wurde.
Es wurde erfindungsgemäß auch festgestellt, daß die geregelte Absorption des Harnstoffes im lebenden
Organismus in Gegenwart von Phosphorsäure beim erfindungsgemäß hergestellten Futterzusatzmittel unerwarteterweise
viel vorteilhafter vor sich geht, so daß bei der Fütterung der Anteil des Harnstoffes auf Kosten der
Proteine (Eiweiße) erhöht werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung eines festen phosphor- und stickstoffhaltigen
Futterzusatzmittels mit einem Gehalt an Phosphorsäure, Harnstoff und Stärke, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß aus Phosphorsäure, Harnstoff und Stärke, gegebenenfalls in Form eines stärkehaltigen Materiales, und/oder
einem Stärkeabbauprodukt und/oder Stärkederivat, erforderlichenfalls
unter Zumischen von Wasser, ein disperses System von mischbarer Konsistenz (beziehungsweise mischbaren
Bestandes), insbesondere eine Paste oder eine Schmelze, erzeugt wird und dieses beziehungsweise diese
auf einer Temperatur von 40 bis 1400C, vorzugsweise
40 bis 12O°C, gehalten wird sowie gegebenenfalls vor
oder nach der Wärmebehandlung kalt oder warm geformt wird und/oder gegebenenfalls, vorzugsweise nach der Wärmebehandlung,
ihm beziehungsweise ihr sonstige Futterzusätze
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oder das Formen, wie das Granulieren, fördernde Hilfsstoffe
zugemischt werden.
Vorteilhaft wird das Erzeugen des dispersen Systemes
unter kräftigem Rühren der Bestandteile bewerkstelligt.
Als Dispersionsmedium kann vorteilhaft die Phosphorsäure,
wäßrige Phosphorsäure, eine Phosphorsäure/Harnstoff -Lösung oder eine Phosphorsäure enthaltende Harnstoff
schmelze dienen.
Vorteilhaft kann das zur Herstellung erforderliche Wasser oder ein Teil desselben in Form einer verdünnten
wäßrigen Phosphorsäure- oder Harnstofflösung der Mischung zugemischt werden.
Der Harnstoff kann auch in Form einer bei seiner Synthese erhaltenen nicht auskristallisierten konzentrierten
Lösung verwendet werden. Auch kann vorteilhaft als Phosphorsäure eine verdünnte wäßrige Phosphorsäurelösung,
in welcher der Harnstoff gelöst ist, verwendet werden. Dabei ist es bevorzugt, als verdünnte wäßrige Phosphorsäurelösung
eine solche, welche an Harnstoff gesättigt ist, zu verwenden.
Vorzugsweise wird als Stärke Weizen-, Mais-, Kartoffel-, Gersten- oder Reisstärke verwendet. Am besten
wird als Stärke aus stärkehaltigen Substanzen isolierte Stärke eingesetzt, weil eine solche die größte
"Reaktionsfähigkeit" gegenüber den übrigen Ausgangsstoffen hat.
Es ist auch bevorzugt, das Gewichtsverhältnis von Phosphor (der Phosphorsäure) zu Harnstoff zu Stärke auf
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1 : 2 bis 20 : 2 bis 20 einzustellen und aus den Bestandteilen durch Rühren eine Paste zu erzeugen.
Vorzugsweise erfolgt das Erzeugen des dispersen Systemes
mischbarer Konsistenz aus der Phosphorsäure, dem Harnstoff und der stärke ohne die Gegenwart von anderen Bestandteilen,
abgesehen von etwaigen Mineralsubstanzen, Makro-, Mikro- und Spurenelementen, da so am besten das
gewünschte feste Produkt zustandekommt, und Analoges gilt für dessen beziehungsweise deren Halten auf der Temperatur
von 40 bis 1200C. Etwaige weitere Bestandteile werden daher
wie bereits erwähnt vorzugsweise erst danach zugemischt.
Das Endprodukt kann durch Granulieren, Strangpressen oder sonstige bekannte Formverfahren, beispielsweise zu
Körnern, Granulaten, Pastillen oder Dragees, geformt werden. Die Wärmebehandlung wird vorzugsweise 1 Minute bis
24 Stunden lang durchgeführt.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das disperse System in der Weise erzeugt, daß in 1 bis 2 Gew.-Teil (1 bis 2 Gew.-%)
einer wäßrigen an Harnstoff gesättigten Phosphorsäurelösung mit einem Phosphorgehalt von 8 bis J>2 Gew.-%
mindestens 1,5 Gew.-Teile Stärke gleichmäßig dispergiert werden. Dazu werden zweckmäßig 1 Gev/.-Teil Wasser so viel
Phosphorsäure zugemischt, daß die Phosphcrkonzentratxon der entstandenen wäßrigen Lösung 8 bis 32 Gew.-% beträgt,
und dann zur wäßrigen Phosphorsäurelösung bis zum Entstehen einer gesättigten Lösung Harnstoff zugegeben, in
der erhaltenen Lösung mindestens 1,5 Gew.-Teile Stärke gleichmäßig dispergiert und die Lösung auf* einer Temperatur
von 40 bis 120°C gehalten und gegebenenfalls kalt
oder warm geformt.
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Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das disperse System in
der Weise erzeugt, daß eine Phosphorsäurelösung mit einem spezifischen Gewicht von 1,05 bis 1,7 bis zur Bildung
einer teigförmigen Masse mit Harnstoff und Stärke vermischt und 1 Minute bis 24 Stunden auf der Temperatur
von 40 bis 1200C gehalten wird, wobei die Dauer dieser
Wärmebehandlung in Abhängigkeit von der Temperatur gewählt wird.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird das disperse System in der Weise erzeugt, daß 1 Gew.-Teil Harnstoff bei ·
einer Temperatur über dessen Schmelzpunkt (über 132,7 C)
0,15 bis 0,25 Gew.-Teil Phosphorsäure als 100%-ige Phosphorsäure berechnet in verdünnter oder konzentrierter
Form zugemischt und in der Schmelze 0,1 bis 1,0 Gew.-Teil Stärke gleichmäßig dispergiert wird, zweckmäßig durch
Bühren bis zur Erreichung einer gleichmäßigen Zusammensetzung, wobei gegebenenfalls der Schmelze sonstige
Futterzusatzbestandteile, insbesondere Mdnderalsubstanzen und/oder Makro-, Mikro- und/oder Spurenelemente, zugesetzt
werden, worauf die Schmelze noch warm oder kalt, zweckmäßig durch Granulieren oder Strangpressen, geformt
wird.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein festes phosphor- und stickstoffhaltiges Futterzusatzmittel, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß es als Phosphorbestandteil Phosphorsäure und als Stickstoffbestandteil
Harnstoff mit Stärke kombiniert enthält, wobei es in wäßrigem Medium infolge der Wechselwirkung der Bestandteile
verzögert ist, und es gegebenenfalls in Form von
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Al-
Körnchen, Granulaten, Pastillen oder Dragees vorliegt.
Beim erfindungsgemäßen festen phosphor- und stickstoffhaltigen Futterzusatzmittel mit einem Gehalt an
Phosphorsäure, Harnstoff und Stärkej ist in wäßrigen
Medien das Freiwerden (Auslösen) der Phosphorsäure sowohl in vitro als auch in vivo zumindest teilweise verzögert.
Dieses verzögerte Freiwerden der Phosphorsäure ist der Wechselwirkung zwischen den Bestandteilen zuzuschreiben.
Die verzögerte beziehungsweise geregelte Absorptionseigenschaft kann beim erfindungsgemäßen Verfahren durch
dessen Bedingungen und durch das Verhältnis der Bestandteile beeinflußt und immer den Bedürfnissen des tierischen
Organismus entsprechend verwirklicht werden. Die Wechselwirkung zwischen den einzelnen Bestandteilen der Zusammensetzung
wird zweckmäßig durch Wärme angeregt.
Im erfindungsgemäßen Futterzusatzmittel liegt also der Phosphor ausschließlich in Form von Phosphorsäure und
die Stärke in Form von Stärke als solcher, vorzugsweise Weizen-, Mais-, Kartoffel-, Gersten- oder Reisstärke,
eines eine solche enthaltenden Materiales, eines Stärkeabbauproduktes
oder eines Stärkederivates vor. Die äußere Erscheinungsform des erfindungsgemäßen Zusatzfuttermittels
ist zweckmäßig körnig oder granuliert, und diese Form ist sogar bei dessen Herstellung gesichert.
Das erfindungsgemäß hergestellte Futterzusatzmittel hat also im Vergleich zu den bekannten Futterzusatzmitteln
bessere biologische Eigenschaften.
Die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäß
hergestellten Futterzusatzmittels sind zusammengefaßt wie folgt:
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a) Es vereinigt in sich in einem einzigen Produkt die bei der Fütterung unentbehrliche verfügbare
restlos absorbierende Phosphorquelle, den zum
Ersatz des natürlichen Eiweißes verwendeten Harnstoff und die Stärke. Jeder Bestandteil
des Futterzusatzmittels ist ein wertvoller Nährstoff, im Vergleich zu den Eigenschaften
der einzelnen Bestandteile hat aber das erfindungsgemäß hergestellte Futterzusatzmittel
eine Mehrwirkung bei der Fütterung, welche der Wechselwirkung der einzelnen Bestandteile zuzuschreiben
ist. Die Wechselwirkung sichert das Zustandekommen der bei der Fütterung bisher noch nicht erreichten Vorteile und die Möglichkeit
der besseren Anpassung des Futterzusetsmittels
an die biologischen Anforderungen des tierischen Organismus.
b) Das Gleichgewichtsverhältnis des Harnstoffes und des Phosphors des erfindungs^emsß hergestellten
Futterzusatzmittels im lebenden Organismus ermöglicht eine günstigere Einstellung
des pH-Wertes des Pansens. So kann der Anteil des Harnstoffes bei der Fütterung erhöht werden, ohne seine auf cen lebenden
Organismus susgeübte toxische Wirkung in Betracht ziehen zu müssen. Kit anderen Worten
besteht die Möglichkeit der Erhöhung des Harnstoff anteiles auf Kosten des Eiweißes. Es wird
angenommen, daß dies darauf zurückzuführen ist, daß der Harnstoff mit dem Phosphorsäurebestandteil
des Futterzusatzmittels kompensiert ist. Bei näherer Deutung der im lebenden Organismus
stattfindenden Vorgänge vermindert sich die
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Aktivität der Urease mit der Einstellung des pH-Wertes des Pansens auf 6,3 bis 6,5>
verringert sich die Absorption des entstandenen Ammoniaks, nimmt die Geschwindigkeit der Fettsäureabsorption
zu und wird der Lebensraum der das Ammoniak ausnützenden Bakterien des Pansens günstig, wodurch schließlich ein intensiverer
Ammoniakverbrauch erreicht werden kann. Der Harnstoffbestandteil des Futterzusatzmittels
ist gegen die Wirkung der Urease widerstandsfähiger, so daß das Maß der Ammoniakbildung
gebremst und regelbar wird.
c) Der zur toxi^itätsfreien Ausnutzung des Harnstoffes
im lebenden Organißmus erforderliche Phosphorbedarf wird durch den Phosphorsäurebestandteil
des Futterzusatzmittels in richtigem Maße und zur richtigen Zeit in entsprechender
Verteilung befriedigt. Der Phosphorsäurebestancteil
des Futterzusatzmittels ist bei der Hydrolyse des Harnstoffes wahrscheinlich bereits
im Pansen in entsprechendem Maße gelöst und diese Tatsache hat außer der Sicherung des
optimalen pH-Wertes auch den Vorteil, daß der Phosphor gleich zur Synthese der Bakterienproteine
zur Bildung der biologisch aktiven Substanzen, zum Beispiel Enzyme, verwendet wird. Dieser Vorgang kann im Falle der bekannten
Futterphosphate nicht vorkommen, da deren Hauptlösungs- und Nutzungsort der Labmagen
ist, das heißt zur Nutzung des entsprechenden Harnstoffes vor dem erfindungsgemäß hergestellten
Futterzusatzmittel keine gut anwendbare verfügbare Phosphorquelle zur Verfügung stand.
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d) Die Phosphorabsorption in geregeltem Maße des erfindungsgemäß hergestellten Futterzusatzmittels
im lebenden Organismus ist ein wichtiger Umstand. Der Phosphorbestandteil des Futterzusatzmxttels verleiht der Phosphorquelle
an und für sich eine gute Löslichkeit und eine Retention und seine Verwendung ist vorteilhafter
als die der herkömmlichen Futterphosphate. Das Auslösen und vollkommene Ausnutzen des Phosphors
bedeuten einen wesentlichen Vorteil, wozu noch hinzukommt, daß im lebenden Organismus der
durch die Epidermis (Hüftdarm, Magen und Labmagen) mit aktivem Transport dringende
Phosphor stufenweise frei wird, so daß für die Bildung beziehungsweise Bildungskapazität der
für den aktiven Transport verantwortlichen phosphattragenden Proteine mit Chelatbildung
die entsprechende Phosphorquelle im richtigen Zeitpunkt zur Verfugung steht. Da die Dauer
und das Maß der geregelten stufenweisen Phot -ihorauslösung den biologischen Anforderungen
entsprechend geregelt werden kann, ist das am aktiven Transport teilnehmende komplexe Protein
nicht belastet und die Phosphornutzung wird noch wirksamer.
e) Das erfindungsgemäß hergestellte Futterzusatzmittel
">n seiner Gesamtwirkung verbessert die
Futternutzung im Vergleich zu den bekannten Futterzusätzen, so daß seine Verwendung bei
der Fütterung auch wirtschaftlich vorteilhaft ist.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
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. AS.
Es wurde 1 Gew.-Teil Wasser mit 1 Gew.-Teil Phosphorsäure vermischt und der Phosphorgehalt der Lösung wurde
auf 32 Gew.-% eingestellt. In der so erhaltenen Lösung
wurde 1 Gew.-Teil Harnstoff gelöst und dann wurden 1,5 Gew.-Teile Maisstärke zugemischt. Die Mischung wurde
auf 80 C erwärmt, dann geformt und getrocknet.
In wäßrigem Medium wurde die Phosphorsäure aus dem Produkt in 30 Minuten herausgelöst (titrimetrische Messung).
Es wurde 1 Gew.-Teil V/asser mit 0,5 Gew.-Teil Phosphorsäure vermischt und der Phosphorgehalt der Lösung wurde
auf 10,5 Gew.-% eingestellt, worauf nach dem Erwärmen auf 60°C in der Lösung 0,5 Gew.-Teil Harnstoff gelöst
wurde. Die Lösung wurde bis zum Lösen des Harnstoffes gerührt und dann wurden 1,5 Gew.-Teile Weizenstärke zugemischt.
Die Mischung wurde getrocknet und geformt.
In wäßrigem Medium wurde die Phosphorsäure aus dem Produkt in 20 Minuten herausgelöst (titrimetrische Messung).
Es wurde 1 Gew.-Teil Phosphorsäure mit einem spezifischen Gewicht von 1,254- mit 2 Gew.-Teilen Harnstoff und
2,5 Gew.-Teilen Maisstärke vermischt und dann wurde die Mischung auf 800C erwärmt, geformt und getrocknet.
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In wäßrigem Medium wurde die Phosphorsäure aus dem
Produkt in 45 Minuten herausgelöst.
Es wurde 1 Gew.-Teil Phosphorsäure mit einem spezifischen Gewicht von 1,335 mit 3 Gew.-Teilen Harnstoff und
3,2 Gew.-Teilen Maisstärke vermischt und dann wurde die Mischung auf 100 C gehalten, stranggepreßt und getrocknet.
In wäßrigem Medium wurde die Phosphorsäure aus dem Produkt in 2 Stunden 45 Minuten herausgelöst.
Es wurde 1 Gew.-Teil Harnstoff bei 133°C geschmolzen
und zur Schmelze wurde 0,2 Gew.-Teil konzentrierte Phosphorsäure (85 t>is 90%-ig) zugemischt und gleichmäßig
verrührt, worauf 0,8 Gew.-Teil Maisstärke zugesetzt wurde. Nach dem gleichmäßigen Dispergieren wurde
das Material im gekühlten Zustand granuliert.
Tn wäßrigem Medium wurde die Phosphorsäure aus dem Prodtikt in 3 Stunden herausgelöst.
Es wurde 1 Gew.-Teil Phosphorsäure mit einem spezifischen Gewicht von 1,33 mit 3 Gew.-Teilen Harnstoff und
0,2 Gew.-Teil einer Mischung von Natriumsulfat und Kobaltsulfat im Gewichtsverhältnis von 1 : 1 vermischt
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iind dann wurden 2 Gew.-Teile Maisstärke zugesetzt. Die
Mischung wurde auf 100 C erwärmt, geformt und getrocknet.
In wäßrigem Medium wurde die Phosphorsäure aus dem Produkt in 2 Stunden 30 Minuten herausgelöst.
Es wurde 1 Gew.-Teil Wasser mit 0,8 Gew.-Teil konzentrierte Phosphorsäure (85 "bis 90%-ig) vermischt
und in der erhaltenen Lösung wurde 0,6 Gew.-Teil Harnstoff gelöst und dann wurden 1,5 Gew.-Teile Gerstenstärke zugemischt.
Die Mischung wurde auf 400C erwärmt. Das Produkt
wurde in nassem Zustand 72 Stunden lang stehengelassen,
dann geformt und getrocknet.
In wäßrigem Medium wurde die Phosphorsäure aus dem Produkt verzögert herausgelöst.
Patentansprüche
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Claims (11)
1.) Verfahren zur Herstellung eines festen phosphor- und stickstoffhaltigen Futterzusatzmittels mit einem
Gehalt an Phosphorsäure, Harnstoff und Stärke, dadurch gekennzeichnet, daß man aus Phosphorsäure,
Harnstoff und Stärke, gegebenenfalls in Form eines stärkehaltigen Kateriales, und/oder einem Stärkeabbauprodukt
und/oder Stärkederivat, erforderlichenfalls unter Zumischen von Wasser, ein disperses
System von mischbarer Konsistenz, insbesondere eine Paste oder eine Schmelze, erzeugt und dieses
beziehungsweise diese auf einer Temperatur von 40 bis 1400C, vorzugsweise 40 bis 1200C, hält
sowie gegebenenfalls vor oder nach der Wärmebehandlung kalt oder warm formt und/oder gegebenenfalls,
vorzugsweise nach der Wärmebehandlung, ihm beziehungsweise ihr sonstige Futterzusätze oder
das Formen fördernde Hilfsstoffe zumischt.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Erzeugen des dispersen Systemes unter
kräftigem Rühren der Bestandteile bewerkstelligt.
3.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das zur Herstellung erforderliche
Wasser oder einen Teil desselben in Form einer verdünnten wäßrigen Phosphorsäure- oder Harnstofflösung
der Mischung zumischt.
4.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,
daß man als Phosphorsäure eine verdünnte wäßrige Phosphorr.äurelösung, in welcher
der Harnstoff gelöst ist, verwendet.
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5-) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man als verdünnte wäßrige Phosphorsäurelösung eine solche, welche an Harnstoff gesättigt
ist, verwendet.
6.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5? dadurch gekennzeichnet,
daß man als Stärke Weizen-, Mais-, Kartoffel-, Gersten- oder Reisstärke verwendet.
7·) Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gewichtsverhältnis von
Phosphor zu Harnstoff zu Stärke auf 1 : 2 bis 20 : 2 bis 20 einstellt und aus den
Bestandteilen durch Rühren eine Paste erzeugt.
8.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 7>
dadurch gekennzeichnet, daß man das 'disperse System in der Weise erzeugt, daß man in 1 bis 2 Gew.-Teil einer
wäßrigen an Harnstoff gesättigten Phosphorsäurelösung mit einem Phosphorgehalt von
8 bis 32 Gew.-% mindestens 1,5 Gew.-Teile Stärke
gleichmaßig dispergiert.
9·) Verfahren nach Anspruch 1 bis 7i dadurch gekennzeichnet,
daß man das disperse System in der Weise erzeugt, daß man eine Phosphorsäurelösung
mit einem spezifischen Gewicht von 1,05 tis 1,7
bis zur Bildung einer teigförmigen Masse mit Harnstoff und Stärke vermischt und 1 Minute bis
24 Stunden auf der Temperatur von 40 bis 1200C
hält.
10.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet,
daß man das disperse System in der V/eise
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erzeugt, daß man 1 Gew.-Teil Harnstoff "bei einer
Temperatur über dessen Schmelzpunkt 0,15 ^iS 0,25 Gew.-Teil Phosphorsäure als
100%-ige Phosphorsäure berechnet in verdünnter oder konzentrierter Form zumischt und in der
Schmelze 0,1 bis 1,0 Gew.-Teil Stärke gleichmäßig dispergiert, wobei man gegebenenfalls der
Schmelze sonstige Futterzusatzbestandteile zusetzt, worauf man die Schmelze noch warm oder
' kalt formt.
11.) Festes phosphor- und stickstoffhaltiges Futterzusatzmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Phosphorbestandteil Phosphorsäure und als Stickstoffbestandteil Harnstoff mit Stärke
kombiniert enthält, wobei es in wäßrigem Tiedium infolge der Wechselwirkung der Bestandteile verzögert
ist, und es gegebenenfalls in Form von Körnchen, Granulaten, Pastillen oder Dragees
vorliegt.
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