DE301341C

DE301341C -

Info

Publication number: DE301341C
Application number: DENDAT301341D
Authority: DE
Priority date: 1916-04-29
Also published as: GB111861A; FR515097A; BE301341A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

JVl 301341 KLASSE 8 k. GRUPPE 1.'

Dr. OSKAR LOBECK in LEIPZIG.

Leim- oder Gelatinepräparat zum Steifen von Wäsche.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. April 1916 ab.

Die vorliegende Erfindung will unter Be-

. nutzung von körnigem oder pulverförmigem Leim, Gelatine,, Tragant, Agar-Agar und ähnlichen Körpern oder einer Mischung sol-

eher Stoffe ein Mittel zum Steifen von Wäsche schaffen. Wollte man körnigen' oder pulverförm igen Leim bzw. Gelatine allein zu diesem Zweck benutzen, so läßt sich das Mittel nicht in der Weise verwenden, wie es die

ίο Hausfrau aus dem üblichen Gebrauch der Stärke kennt; Körniger bzw. pulverförmiger Leim bzw, Gelatine erfordern zu einer vollständigen Lösung eine vorhergehende, wenn auch nur kurze Aufquellung in >kalte,m Wasser. Die Hausfrau verlangt indessen ein Mittel, welches durch-Einschütten in heißes Wasser sofort zur klumpenfreien Lösung gelangt. Zudem besitzt der gewöhnliche körnige bzw. pulverförmige Leim bzw. Gelatine stärk

ao hygroskopische Eigenschaften, und daher tritt schon bei Vorhandensein stärkerer Luftfeuchtigkeit ein Zusammenbacken der einzelnen Körnchen beim Lagern ein. Würde man ihn einfach in heißes Wasser schütten, so backen

»5 die nur teilweise aufgequollenen Körnchen am Boden des Gefäßes zusammen, bilden eine einheitliche verklebte Leimschicht, Welche den Zutritt frischen Wassers verhindert, so daß auf diese Weise die Lösung relativ lange dauert und erschwert wird.

Um diese Nachteile des körnigen bzw. pulverförmigen Leiiiies bzw. Gelatine als Steifungsmittel von Wäsche zu beseitigen, wird gemäß vorliegender Erfindung körniger oder pulverförmiger Leim bzw. Gelatine oder eine Mischung solcher Stoffe mit trocknenden Stoffen oder Salzen wie z. B. Boraten, Magnesiumsalzen, Calciumsalzen⁽ usw., vermischt und diese Mischung als Steifungsmittel für Wäsche benutzt. Durch den Zusatz dieser trocknenden Stoffe werden zunächst die Nachteile der hygroskopischen Eigenschaften von Leim und Gelatine beseitigt. Etwaige Luftfeuchtigkeit wird vornehmlich von den trocknenden Stoffen aufgenommen, welche die einzelnen Leim- bzw. Gelatinekörnchen dicht umhüllen, und daher wird ein Zusammenbacken beim Lagern verhindert. Zugleich wird aber der Lösungsvorgang selbst in sehr wirksamer Weise verbessert. Es ist insbe- ^o sondere unter Benutzung solcher Zusatzstoffe die Möglichkeit gegeben, eine völlig klumpenfreie Lösung dadurch zu erzielen, daß man das Gemisch einfach in heißes Wasser einschüttet und umrührt. Die an den einzelnen' Leimkörnchen haftenden trocknenden Stoffe bzw. Salze verhindern, wenn sie am Boden des Gefäßes ankommen, ein Zusammenkleben der einzelnen Leimkörnchen, vielmehr bleiben die Körnchen gesondert liegen, und jedes einzelne ist dem Einfluß des Wassers zugänglich, und zwar in der Weise, daß sich bald hier, bald! dort an der Oberfläche -der einzelnen Körnchen die trocknenden Stoffe lösen, so daß das heiße Wasser schnell eine Lösung des 6g Leims veranlassen kann, so daß in ganz kurzer Zeit zunächst aus den Leimkörnchen zackige Gebilde entstehen, die unmittelbar darauf vollständig in Lösung gehen. Auf diese Weise ist also ein Mittel geschaffen, welches die Hausfrau in der ihr aus dem Gebrauch von Stärke bekannten Art und'Weise

(a. Auflage, ausgegeben am ig. Mi igiS.)

verwenden kann. Schließlich hat der Zusatz von trocknenden Stoffen noch insofern einen Vorteil, als auch in den gesteiften und getrockneten Wäschestücken jegliche Klebtigkeit des' Steifungsmittels vermieden, jedenfalls eine solche stark gemindert wird, insbesondere auch dann, wenn das Mittel, wie es manchmal erwünscht sein kann, nicht aus richtigem Leim bzw. Gelatine, sondern aus

ίο anderen Stoffen mit gleichen Eigenschaften besteht, wie z. B^ aus Gummi-arabicum, Agar-Agar, Dextrin, Casein, Eiweiß, Zucker, Milch- oder Traubenzucker, Tragant, die entweder allein oder in beliebiger Mischung,

*5 gegebenenfalls auch in Mischung mit Leim oder Gelatine, benutzt werden können. Die zuzumischenden trocknenden Stoffe oder Salze können ihrerseits im Wasser unlöslich sein, wie z. B. Bariumaluminat, Calciumcarbonat,

so Kaolin, Talkum, Calciumsulfat, Magnesium-. carbonat, Magnesiumoxyd usw.; sie können aber auch ihrerseits löslich sein, wie es z.B. bei Borsäure, Boraten, Alaun, Ammoniumcarbonat, Magnesiumsulfat, Natriumcarbonat,

*b. Natriumphosphat, Natriumsulfat, Seignettesala der Fall ist. Diese Zusatzstoffe können natürlich auch ihrerseits wieder beliebig gemischt sein. Schließlich kann man auch noch solche trocknenden Stoffe wählen, die gleichzeitig desinfizierende Eigenschaften haben, wie z. B. Borsäure, Borax, benzoesaures Natron, Salicylsäure, salicylsäure? Natron, Sozojodol-Natron usw.,

Claims

Patent-Anspruch:

Leim- oder Gelatinepräparat zum Steifen von Wäsche, dadurch gekennzeichnet, daß körnigem oder pulverförmigem Leim bzw. Gelatine oder einer Mischung derselben bzw, äquivalenten Körpern trocknende Stoffe oder Salze zugesetzt sind, welche ein Zusammenbacken. der Leimbzw. Gelatinekörnchen usw.· beim Lagern verhindern, den Lösungsvorgang aber dadurch beschleunigen, daß sie innerhalb des Wassers die Bildung einer zusammenhängenden Leimschicht unmöglich machen, und welche schließlich an den gesteiften Wäschestücken jede Klebrigkeit beseitigen.