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Schaltungsanordnung fur eine Teilnehmerschaltung zur
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I)urchführung von Fernsprechsonderdiensten Die Erfindung betrifft
eine Schaltungsanordnung für eine Teilnehmerschaltung zur Durchführung von Fernsprechsonderdiensten
mit einem fernsteuerbaren Umschalterelais zur Abtrennung der Teilnehmeranschlußleitung
und zur Anschaltung eines Anrufrelais an eine Sprechader, wobei das Anrufrelais
durch eine ankommende Belegung über die Leitungswählerstufe aktiviert wird und mit
seinem Schaltmittel die Anlassung von Schalteinrichtungen zur Verbindung mit einem
Sondernetz veranlaßt.
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Die Fernsprechsonderdienste stellen eine Serviceleistung einer Fernmeldeverwaltung
dar, hierunter fallen beispielsweise der Fernsprechauftragsdienst, die Ansage geänderter
Rufnummern, der Hinweisdienst (Gebührensperrenansage), usw.. Für die Durchführung
der Sonderdienste ist ein besonderes Fernsprechnetz vorhanden, an dessen Eingängen
besondere Teilnehmerschaltungen vorhanden sind, die bedarfsweise zur Inanspruchnahme
der Sonderdienste mit den betreffenden Teilnehmeranschlüssen des Fernsprechnetzes
verbunden werden. Der Aufbau des besonderen Netzes und die hierfür benötigten Einrichtungen
werden beispielsweise
in der Zeitschrift "Fernmeldepraxis", Band
51 (1974), Heft 4 auf den Seiten 139 bis 163 beschrieben. Hierbei handelt es sich
um die automatische Ansage geänderter Rufnummern, wobei eine elektronische Datenverarbeitungsanlage
zur Steuerung der Vorgänge bezüglich der Ansage verwendet wird.
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Die für einen Fernsprechauftragsdienst benötigten Einrichtungen sind
beispielsweise in der Zeitschrift "EN-Nachrick~sen, 1970, Heft 70 auf den Seiten
13 bis 16 und in der Zeitschrift "Unterrichtsblätter der Deutschen Bundespost",
Ausgabe " Jahrgang 25 (1972) auf den Seiten 221 bis 228 beschrieben.
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Die für den Sonderdienst benötigten Ueilnehmerschaltungen sind entsprechend
ihrem Verwendungszweck unterschiedlich ausgestaltet. Die Aufgabe einer Teilnehmerschaltung
für den Fernsprechauftragsdienst besteht beispielsweise in der Durchführung d-es
Parallelrufes, d.h., daß sowohl bei dem betreffenden Teilnehmeranschluß als auch
im Sondernetz der Ruf bei einer ankommenden Verbindung durchgeschaltet werden muß,
während bei der Ansage geänderter Rufnummern der betreffende Teilnehmeranschluß
bereits abgetrennt ist. Auch bezüglich der Gebühren bestehen Unterschiede, während
ein Anruf zu einem auf den Fernsprechauftragsdienst geschalteten Ueilnehmeranschluß
gebührenpflichtig ist, ist er im Falle der Ansage geänderter Rufnummern frei. Weiterhin
bleibt ein auf den Fernsprechauftragsdienst geschalteter Teilnehmeranschluß mit
der Teilnehmeranschlußschaltung verbunden, während er bei der Ansage geänderter
Rufnummern abgetrennt ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Schaltungsanordnung
für eine Sonderdienst-Teilnehmerschaltung anzugeben, welche sowohl für den Fernsprechauftragsdienst,
als auch für die Ansage geänderter Rufnummern einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Deilnehmerschaltung sowohl
für den Fernsprechauftragsdienst als auch für die Ansage geänderter Rufnummern einsetzbar
ist, indem die wahlweise Einstellung für den jeweiligen Verwendungszweck durch alternativ
her--stellbare Verbindungen erfolgt, wobei für den Fernsprechauftragsdienst die
Sprechadern der Teilnehmeranschlußleitung mit Schaltmitteln des Anrufrelais und
für die Ansage geänderter Rufnummern die Sprechadern der Teilnehmeranschlußleitung
mit Schaltmitteln des Umschalterelais verbunden-werden.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß die wahlweise
Einstellung durch fünf alternativ herstellbare Verbindungen erfolgt, wobei für den
Fernsprechauftragsdienst a) die a-Ader der Teilnehmeranschlußleitung mit Schaltmitteln
des Anrufrelais zur Verbindung mit der a-Ader der Teilnelimerschaltung bzw. mit
der d-Ader der Schalteinrichtung, b) die b-Ader der Teilnehmeranschlußleitung mit
Schaltmitteln des Anrufrelais zur Verbindung mit der b-Ader der Teilnehmerschaltung,
c) die b-Ader der Teilnehmeranschlußleitung mit einem Schaltmittel des Anrufrelais
zur Verbindung mit Erdpotential, d) die erste Wicklung des Anrufrelais mit einem
negatives Potential führenden Schaltmittel des Gestellhilfsrelais und
e)
die d-Ader der Schalteinrichtung hochohmig mit einem negatives Potential führenden
Schaltmittel des Gestellhilfsrelais verbunden wird und für die Ansage geänderter
Rufnummern a) die a-Ader der Teilnehmeranschlußleitung mit einem Schaltmittel des
Umschalterelais zur Verbindung mit der a-Ader der Teilnehmerschaltung, b) die b-Ader
der Teilnehmeranschlußleitung mit einem Schaltmittel des Umschalterelais zur Verbindung
mit der b-Ader der Teilnehmerschaltung, c) die c-Ader der Lei'GungswählerstuSe mit
einem Erdpotential führenden Kontakt des Anrufrelais, d) die erste Wicklung des
Anrufrelais mit rwativem Potential und e) die d-Ader der Schalt einrichtung hochohmig
mit negativem Potential verbunden wird.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß die Anschlüsse
der entsprechenden Verbindungen auf eine, an der Baugruppe der Teilnehmerschaltung
befestigte Steckvorrichtung geführt sind, und daß durch zwei unterschiedlich verdrahtete
Gegenstücke durch Einstecken in die Steckvorrichtung der åeweilige Verwendungszweck
der Teilnehmer schaltung einstellbar ist.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispeils erläutert, welches
in der Zeichnung dargestellt ist.
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Es zeigt: Fig.1 die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung Fig.2 die
Schaltungsanordnung für eine Teilnehmerschaltung für den Fernsprechauftragsdienst
gemäß dem Stand der Technik
Fig.3 eine Schaltungsanordnung für eine
Teilnehmerschaltung für die Ansage geänderter Rufnummern gemäß dem Stand der Technik
und Fig.4 die Verdrahtung der Steckvorrichtung.
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Bevor auf die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung naher eingegangen
wird, werden die Funktionen der zur Zeit gebräuchlichen Teilnehmerschaltungen für
Fernsprechsonderdienste anhand der Fig.2 und 3 näher erläutert.
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Teilnehmerschaltung für den Fernsprechauftragsdienst Fig.2 Zur Anschaltung
eines Teilnehmers an den Fernsprechauftragsdienst wird von einem Bedienplatz des
Fernsprechauftragsdienstes über ein besonderes Netz ein Signal mit negativem- Potential
auf die Leistung E2 gegeben, worauf das bistabile Relais U anspricht und zur Sicherheit
über seinen eigenen Kontakt u1 über einen hochohmigen Widerstand gehalten wird.
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Durch den Kontakt u2 wird die Wicklung 1 des Relais x an die Sprechader
a gelegt. Wird nun ein Wähler der Wahlstufe BW auf den betreffenden Teilnehmeranschluß
gesteuert, so gelangt von dort der Ruf strom auf die Sprechadern a/b. Durch den
Ruf strom spricht das Relais x über seine Wicklung 1 an und trennt die Sprechadern
a/b der Teilnehmeranschlußleitung TAL von der Teilnehmerschaltung ab, und verbindet
die a-Ader der Teilnehmeranschlußleitung TAL mit der Ader d der Anruf sucherstufe
FAS und die Sprechader b der Teilnehmeranschlußleitung TAL über den Widerstand R5
mit Erdpotential. ueber den Kontakt x3 hält sich das Relais X über seine Wicklung
2 während der Rufpausen. Über den Kontakt x4 erfolgt das An-
legen
von negativem Potential an die Leistung an und die Ader c zur Anrufsucherstufe FÄS.
Hierdurch wird ein Wähler in der Anrufsucherstufe angelassen, welcher auf den betreffenden
Teilnehmeranschluß aufprüft. Durch das Ansprechen des Relais X wurde die Teilnehmeranschlußleitung
TAL von den Sprechadern a/b abgetrennt, worauf die Teilnehmerstation keinen Ruf
strom erhält. Nach dem Aufprüfen des Zählers der Anrufsucherstufe FAS erfolgt das
Einspeisen von Rufstrom über die Ader d, so daß von nun ab der Teilnehmer ebenfalls
den Ruf strom erhält. Meldet sich nun der Teilnehmer, so wird dies durch den betreffenden
Wahler der Anruf sucherstufe FAIS erkannt und die Ader d geerdet. Dies hat den Abwurf
des über seine Wicklung 2 selbsthaltenden Relais X zur Bolge, worauf der Teilnehmeranschluß
in gewohnter Weise mit dem Ausgang der Leitungswählerstufe LW verbunden ist.
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Meldet sich der Teilnehmer nicht und stattdessen der inzwischen über
das Sondernetz mit dem betreffenden Teilnehmeranschluß verbundene Bedienplatz, so
wird in dem Wahler der Anrufsucherstufe FAS der Ruf von der Ader d abgeschaltet
und stattdessen negatives Potential angelegt. Der Bedienplatz kann nun mit dem anruf
enden Teilnehmer, welcher über die Iseitungswählerstufe LW mit der betreffenden
Xeilnehmerschaltung verbunden ist, in Verbindung treten.
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Sind alle Wählen der Anrufsucherstufe FAS bereits belegt, so öffnet
das Gestellhilfsrelais mit seinem Kontakt g den Ansprechkreis der Relais X (Wicklung
1), so daß dieses bei einem ankommenden Anruf nicht ansprechen kann. Dadurch gelangt
der Ruf weiterhin über die Teilnehmeranschlußleitung TAL zur Teilnehmerstation.
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Ansage geänderter Rufnummern (Fig.3) Dieser Sonderdienst dient zur
Mitteilung einer geänderten Rufnummer einem anruf enden Teilnehmers, welcher einen
Anschluß angewählt hat, welcher von seinem bisherigem Inhaber aufgegeben worden
ist. Mit diesem Sonderdienst wird dem Anrufer die neue Rufnummer des Anschlußinhabers
des alten Anschlusses mitgeteilt. Zu dem vereinbarten Zeitpunkt wird über ein besonderes
Netz über die Leitung E2 das Relais U mit einem negativen Potential gebracht, worauf
dieses dann zur Sicherheit mit seinen eigenen Kontakten ul über einen hochohmigen
Widerstand mit negativem Potential gehalten wird. Mit dem Ansprechen des Relais
U werden die Sprechadern a/b der Teilnehmeranschlußleitung TAL von der Teilnehmerschaltung
mit den Kontakten u2 bzw. u3 abgetrennt. Die Sprechadern a/b von der Leitungswählerstufe
LW werden mit diesen beiden Kontakten mit dem Relais X und zwar mit dessen Wicklung
1 bzw. 2 verbunden. Sobald ein Wähler der LeitungswählerstuSe BW auf den betreffenden
Teilnehmeranschluß aufprüft, spricht durch den Ruf strom das Relais X über seine
Wicklung 1 an und hält sich in den Rufpausen über seine Wicklung 2, Mit dem gontakt
x4 erfolgt weiderum die Anlassung eines Wählers der Anrufsucherstufe FAS und die
Markierung der Ader c. Nach der Durchschaltung der Verbindung durch das Sondernetz
ist die Teilnehmerschaltung mit einer Ansageeinrichtung verbunden. Diese hat den
Gesprächszustand auf den Sprechadern a/b markiert, worauf sich das Relais X über
seine Wicklung 2 weiter hält. Da derartige Anrufe gebührenfrei sind, wird die c-Ader
zur Leitungswahlerstufe LW über den Kontakt xl geerdet, wodurch die Zählerunterdrückung
veranlaßt wird. Sind alle Wähler der Anruf sucherstufe FAS belegt, so legt das nicht
gezeigte Gestellhilfs-
relais mit einem seiner Kontakte Erde an
die Leitung HR, wodurch die c-Ader zur LeitungswählerstuSe LW geerdet und somit
ein Aufprüfen verhindert wird.
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Ein anrufender Teilnehmer erhält in diesem Fall dann aus der Leitungswählerstufe
LW das Besetztzeichen.
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Die universell einsetzbare Teilnehmerschaltung Fig.1 Die Schaltungsanordnung
weist fünf Drahtbrücken A-E auf, welche wahlweise entweder in der Stellung 1 oder
in der Stellung 2 angebracht werden können. In der Stellung 1 kann die Schaltungsanordnung
als Teilnehmerschaltung für den Fernsprechauftragsdienst und in der Stellung 2 für
die Ansage geänderter Rufnummern eingesetzt werden. Die Funktionen entsprechen dabei
Jeweils denen der in Fig.2 bzw. 3 gezeigten Schaltungsanordnungen. Die Bezeichnung
aller Relais und deren Kontakte ist für alle drei Darstellungen einheitlich gewählt,
so daß sich eine Wiederholung der Erläuterung der einzelnen Funktionen anhand von
Fig.1 erübrigt.
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Fig.4 zeigt die Verdrahtung einer Steckvorrichtung, welche zweckmäßigerweise
an der Baugruppe angebracht ist. Das Steckerunterteil F, ist hierzu entsprechend
der Bezeichnung mit den einzelnen Punkten der Schaltungsanordnung zu verbinden.
Die Einstellung der Schaltungsanordnung auf die, für den Fernsprechauftragsdienst
benötigten Funktionen erfolgt mit dem Steckeroberteil S1, und die Einstellung der
Funktionen auf die Ansage geänderter Rufnummern erfolgt mit dem Stekkeroberteil
S2, wobei beide Oberteile entsprechend der Figur verdrahtet sind. Damit läßt sich
die Deilnehmerschaltung für den Jeweiligen Verwendungszweck auf einfachste Weise
entsprechend umschalten.
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