DE3011377A1

DE3011377A1 - Anlage zur thermischen behandlung von weichgummiartigem, knetbarem und klebrigen gut

Info

Publication number: DE3011377A1
Application number: DE19803011377
Authority: DE
Inventors: Kurt 4150 Krefeld Femers
Original assignee: Babcock BSH AG
Current assignee: Grenzebach GmbH and Co KG
Priority date: 1978-03-20
Filing date: 1980-03-25
Publication date: 1981-10-01

Description

Anlage zur thermischen- Behandlung von weichgummi--artigem, knetbarem und kleb-ri-gem Gut.
Die Erfindung betrifft eine Anlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Das bei der Weizenstärkefabrikation anfallende Weizengluten ist praktisch reines, hochwertiges Einweiß. Es ist im nassen Zustand ohne Zusätze nur kurzzeitig haltbar.
Die Haltbarmachung durch Trocknen stößt auf die größten Schwierigkeiten, weil das Produkt wegen seiner klebrigen Konsistenz äußerst schwer zu handhaben ist. Die Schwierigkeiten werden durch rohstoff- und fabrikationsbedingte Schwankungen der Eigenschaften noch weiter vergrößert.
Mit dem in der Hauptanmeldung beschriebenen Verfahren gelang es, diese Probleme zu lösen. Der Offenlegungsschrift 28 12 122 ist auch schon weitgehend eine Anlage der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung zu entnehmen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anlage weiter zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Im Versuchsbetrieb hat sich gezeigt, daß ie erfinoungsgemäBe Anlage eine bessere Anpassung an schwierigste und schwankende Produkteigenschaften ermöglicht, so daß in jedem Falle ein störungsfreier Betrieb gewährleistet ist Durch die Unterteilung der Vorbehandlungseinrichtung in zwei Stufen gemäß Anspruch 2 läßt sich die erste Stufe den Eigenschaften des Naßgutes und die zweite Stufe den Erfordernissen des Stromtrockners optimal anpassen.
Eine Beeinflussung der Aufenthaltszeit in den beiden Stufen der Vorbehandlungseinrichtung wird durch das Merkmal des Anspruchs 3 ermöglicht.
Anspruch 4 gibt eine weitere Möglichkeit zur Steuerung der Vorgänge in der Vorbehandlungseinrichtung an.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt schematisch die Gesamtanlage Fig. 2 zeigt eine konstruktive Einzelheit.
Von einer Druckpumpe 1, der das Naßgut aus einem Vorratsbehälter zugeführt wird, ist eine Rohrleitung 2 zu einem senkrechten Ronr 3 geführt, das eingangsseitig in eine horizontale zylindrische Kammer 4 mündet. Diese bildet die erste Stufe einer Vorbehandlungseinrichtung 5. Die zweite Stufe der Vorbehandlungseinrichtung 5 i.st ebenfalls eine zylindrische Kammer 6. In den beiden Kammern 4 und 6 ist je eine Welle 7, 8 axial gelagert. Die Wellen 7, 8 sind je mnt einer nicht dargestellten Antriebseinheit verbunden Sie sind mit radialen Messern 9 bestückt, die auf der Länge und auf dem Umfang verteilt sind, wie am besten aus Fig. 2 erkennbar. Die Messer 9 sind um eine radiale Achse. drehbar und in jeder Stellung mit einer Schraube 10 arretierbar. Die Kammer 4 liegt etwas höher als die Kammer 6 und ist mit ihr durch ein senkrechtes Rohrstück 11 verbunden Wie- in Fig. 1 perspektivisch angedeutet, ist -die Achse der Kammer 6 rechtwinklig zu der Achse der Kammer 4 angeordnet. Vom Ausgang der Kammer 6 geht ein kurzes, senkrecht nach oben geführtes. Aufgaberohr 12 aus, das von unten in einen Krümmer 13 mündet. Der Krüitirner 13 verbindet einen mit Sattdampf betriebenen Heißgaserzeuger 14 mit einnem senkrechten Stromtrocknungsrohr 15 Sein waagerechter Scnenkel ist rechtwinklig zu der Achse der Kammer 6 angeordnet, und sein senkrechter, in das Stromtrocknungsrohr 15 übergehenderSchenkel fluchtet mit dem Aufgaberohr 12. Am oberen Ende des Stromtrocknungsrohrs 15 schließt sich eine Umlenkhaube 16 an, die in bekannter Weise als Grobkornabscheider ausgebildet ist. Für das abgeschiedene Grobkorn ist eine mit einer Schleuse 17 versehene Leitung 18 zur unteren Hälfte des Stromtrocknungsrohrs 15 zurückgeführt.
Außerdem ist die Umlenkhaube t6 durch eine Leitung 19 mit einem Abscheider 20 verbunden, der z.B. als Gewebefilter ausgeführt ist. Von dem Abscheider 20 führt eine Reingasleitung 21 zu einem Gebläse 22. An den mit einer Schleuse 23 abgeschlossenen Trockengutsammelraum des Abscheiders 20 ist ein Hosenrohr 24 angeschlossen. Der eine Schenkel führt entweder direkt oder über eine nachgeschaltete Mühle 25 zu einer nicht dargestellten Absackstation oder zu; einem Silo. Der andere Schenkel des Hosenrohres 2§ mündet in einen Zwischenspeicher 26. Darin ist als Transport- und Dosiereinrichtung eine antreibbare Schnecke 27 gelagert. Das Schneckengehäuse mündet auf der Ausgangsseite in das senkrechte Rohr 3t Dieses ist auch durch eine mit einem Stellorgan 28 versehene Leitung 29 mit dem Heißgaserzeuger 14 verbunden.
Die Anlage arbeitet folgendermaßen: Das Naßgut wird mit einer Anfangsfeuchte von 65 bis 70 % kontinuierlich durch die Druckpumpe 1 der Vorbehandlungseinrichtung 5 zugeführt. Zusammen mit dem Naßgut wird eine Teilmenge des bereits trockenen Fertiggutes über die Leitung 3 in die Vorbehandlungseinrichtung 5 eingeführt. In der Kammer 4 sorgt die mit hoher Drehzahl - z.B. 2000 Umdrehungen/min. - umlaufende, mit- Messern besetzte Welle 7 sowohl für eine Zerkleinerung als auch für eine homogene Durchmischung von Naßgut und Trockengut. Dabei werden auch Schwankungen der Produkteigenschaften, die durch den voraufgegangenen Fabrikationsprozess bedingt sein können, weitgegend ausgegLichen Aus der Rammer 4 gelangt das Gut in die Kammer 6, die konstruktiv mit der Kammer 4 übereinstimmt Jedoch läuft die welle 8 der Kammer 6 mit noch höherer Drehzahl um, z.B. 4000 Umdrehungen/min. In der Kammer 6 wird das Gut noch weiter homogenisiert und zu feinsten Partikeln zerschnitten..
Die Aufenthalts zeit und die Füllung der beiden Kammern 4 und 6 lassen sich durch eine mehr oder weniger starke Verdrehung der Messer 9 beeinflussen. Im Austragbereich der Kammer 6 werden die Messer zweckmäßig so weit verdreht, daß sie schaufelartig das Mischgut erfassen und in.
das Aufgaberohr 12 schleudern. Durch Variation des Heißgasstromes, der durch- die Leitung 29 zugeführt wird, kann ebenfalls die Transportgeschwindigkeit und damit die Aufenthaltszeit in der Vorbehandlungseinrichtung beeinflußt werden Der Heißgasstrom dient vor allem zur Abführung des. Wasserdampfes, der in den Kammern 4 und 6 entsteht.
Das in der Vorbehandlungseinrichtung hergestellte Mischgut soll eine Konsistenz haben., daß sich mit der Hand kein fester Ball mehr daraus formen läßt. Die Korngröße ist unter 0,2 mm. Das Mischgut hat eine Feuchte von 16 bis 20 %. Um dieses Ergebnis zu erhalten, muß das Verhältnis zwischen rückgeführtem Trockengut und Naßgut je nach Feuchtegehalt des- Naßgutes etwa 5,5 : 1 bis 4 : 1 betragen. Ein überschuß an Trockengut ist unschädlich.
Ein Überschuß an Naßgut führt aber mit Sicherheit zu Anbackungen, Blockierungen oder dergl Störungen im nachgeschalteten Strontrocknungsrohr 15 und. ist daher unbedingt zu vermeiden.
Aus der Vorbehandlungseinrichtung wird das Mischgut in das Stromtrocknungsrohr 15 eingeschleudert und darin auf Endfeuchte getrocknet.. Gröbere Körner, die bei einmaligem Durchlauf noch nicht genügend durchgetrocknet sind, werden in der Umlenkhaube 16 abgetrennt und über die Leitung 18 in den Trocknungskreislauf zurückgeführt. Von dem fertigen, in dem Abscheider 20 anfallenden Trockengut gelangt eine Teilmenge in den Zwischenspeicher 26. Durch die kossstruktive Ausbildung des Hosenrohres 24 ist dafür gesorgt, daß der Zwischenbunker 26 im normalen Betrieb stets gefüllt ist Im Falle einer Unterbrechung stoppt eine nicht dargestellte- Regeleinrichtung die Naßgutzufuhr.

Claims

Patentansprüche: ( r>Sslage zur thermischen Behandlung von weichgummiartigem, knetbarem und klebrigem Gut, insbesondere Vital-Weizengluten, zur Durchführung des Verfahrens gemäß Patentanmeldung P 28 12 122.4, mit einem senkrechten Stromtrocknungsrohr, an dessin Fuß ein Krümmer zur Zufuhr von Heißgas angeschlossen ist, mit einem Trockengutabscheider, mit einer Leitung zur Rückführung einer dosierten Teilmenge des Trockengutes vom Trockengutabscheider zu einer Vorbehandlungseinrichtung, mit einer Vorbehandlungseinrichtung, die mindestens eine zylindrische Kammer aufweist, in der eine mit radialen Messern bestückte koaxiale Welle mit hoher Drehzahl umläuft, und mit einem von der Vorbehandlungseinrichtung ausgehenden, zum Stromtrocknungsrohr geführten Aufgabe rohr, dadurch gekennzeichnet, fl die Vorbehandlungseinrichtung (5) horizontal angeordnet ist, und daß das Aufgaberohr (12) von unten in den Krümmer C13) mündet.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlungseinrichtung (5) zwei getrennte Kammern (4, 6) aufweist und daß die Wellen (7, 8) der beiden Kammern unabhängig voneinander antreibbar sind.
3 Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch' gekennzeichnet, -daß die Messer (9) um eine radiale Achse verdrehbar sind.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine regelbare Heißgasleitung (29) zum Eingang der Vorbehandlungseinrichtung (5) geführt ist.

Patentbeschreibung: