-
Verfahren zur Herstellung von Flachdächern mit
-
Blechanschluß, Blechanschlußanordnung zur Durchführung des Verfahrens
sowie Anschlußblechstreifen zur Herstellung einer solchen Blechanschlußanordnung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Flachdächern lit Blechanschluß
mit Anschlußblechstreifen und Gleitstreifen, wobei die bezüglich des Daches inneren
Ränder der Anschlußblechstreifen und der Gleitstreifen an dem von den Anschlußblechstreifen
abgekehrten Rändern durch Nagelung festgelegt werden und wenigstens eine obere Lage
Dachpappe aufgebracht wird.
-
Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Blechanschlußanordnung
für Flachdächer zur Durchfuhrung des Verfahrens, wobei Anschlußblechstreifen und
Gleitstreifen auf einer unteren ersten Lage Dachpappe durch Nagelung festgelegt
sind.
-
Außerdem betrifft die Erfindung Anschlußblechstreifen in der Ausführung
als Traufen- oder Winkelblech zur Durchführung des Verfahrens und zur Herstellung
einer solchen Blechanschlußanordnung.
Im allgemeinen werden solche
Blechanschlüsse auf einer unteren ersten Lage Dachpappe angeordnet und einseitig
fest im Abstand von 5 cm genagelt oder bei größeren Längen mit einem Umschlag versehen
und hier durch eingehängte Haften beweglich befestigt. Haften sind fest vernagelte
Blechstreifen mit entsprechenden Umschlag, wobei die Umschläge einerseits an dem
Anschlußblechstreifen und andererseits an den Haften ineinander geführt sind.
-
In dem Eingriffbereich der Umschläge, auch Falzbereich genannt, wurde
bislang ein Gleitstreifen aus Pappe von ca. 20 cm Breite angeordnet. Dieser Gleitstreifen
wurde nicht mit Bitumen geklebt, wie die andere Dachfläche, sondern auf dem Rand
der Blechanschlüsse lose verlegt, um eine Längsdehnung der Bleche zu ermöglichen.
Der erwähnte Umschlag des inneren Rands des Anschlußblechstreifens bzw. auch eine
entsprechende Falzung in Verbindung mit den Haften ergab mit dem darüber angeordneten
Gleitstreifen aus Dachpappe am Dachrand eine ungewollte Erhöhung, welche bei heute
üblichem schwachen Gefälle einen einwandfreien Wasserabfluß verhindert. In einem
Naueranschlußbereich war dieser Nachteil besonders groß, weil dann zum Mauerwerk
eine Delle entstand, die sich mit Wasser füllte, das nicht abfließen konnte. Aber
auch am Traufenrand wurde der Wasserabfluß durch diese Erhöhung beeinträchtigt.
Im Bereich ineinandergreifender Umschläge oder Falzungen verhinderte außerdem eine
vierfache Blechdicke von 4 x 0,8 mm = 3,2 mm zuzüglich des Gleitstreifens von ca.
3 - 4 cm Dicke eine
saubere Aufklebung der angrenzenden Flächen
durch die entstandene Erhöhung an der kritischen Stelle.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
von Flächdächern mit Blechanschluß, insbesondere solche Blechanschlüsse, sowie auch
eine BlechanschluBanordnung dafür dahin zu verbessern, daß die Erhöhung entfällt
und die Blechanschlüsse sich trotzdem den physikalischen Belastungen durch Ausdehnung
und Windanfall entsprechend gewachsen zeigen, d.h. daß die Blechanschlüsse trotz
Dehnmöglichkeit kraftschlüssig mit dem Dachuntergrund verbunden bleiben. Diese Aufgabe
wird durch das Verfahren dadurch gelöst, daß die Ans chlußblechstreif en unter Zulassung
einer seitlichen Ausdehnung in ihrer Längsrichtung durch Nagelung festgelegt werden
und der Bereich der Nagelung lose durch Gleitstreifen abgedeckt wird und die wenigstens
eine obere Lage Dachpappe beiderseits des Gleitstreifens mit Klebung auf einer unteren
Lage Dachpappe und auf einem vom Gleitstreifen freien Bereich des Randabdeckungsblechstreifens
festgelegt wird, während der Gleitstreifen ungeklebt abgedeckt wird. Dadurch ist
es möglich, auf jeglichen auftragenden Umschlag oder Falz zu verzichten.
-
Die Gleitstreifen werden aus Tafellängen geschnitten und entsprechend
der notwendigen Länge in Längsrichtung der Blechanschlüsse lose zusammengelegt,
d.h. nicht zusammengelötet, Vorteilhaft wird bei dem Verfahren zur Herstellung von
Flachdächern eine dritte obere Lage Dachpappe auf die zweite Lage geklebt.
-
Die Blechstreifenanordnung zeichnet sich zur Lösung der Aufgabe dadurch
aus, daß der dacheinwärtsgelegene Rand der Anschlußblechstreifen mit parallel zum
Rand gerichteten Langlöchern ausgeführt und mit seiner Nagelung von einem aus Dünnblech
bestehenden Gleitstreifen abgedeckt ist, und daß der auf der Dachfläche befindliche
Abschnitt des Blechanschlusses mit Dachpappe im Bereich des Gleitatreifens ungeklebt
abgedeckt ist. Der Ausdruck Dünnblech bezieht sich auf eine Blechdicke von 0,2 mm.
Hierbei wird bevorzugt, daß die Gleitstreifen aus gleichem Material wie die Anachlußblechstreifen
ausgeführt sind. Insbesondere bestehen die Anschlußblechstreifen, um galvanische
Zerstörungen zu vermeiden, aus Zinkblech und der Gleitstreifen ist aus gleichem
Material ausgeführt.
-
Bei Ausführung der Anschlußblechstreifen aus anderen gebräuchlichen
Metallen, wie z.B. Aluminium oder Kupfer, wird für das Gleitblech eine Ausführung
aus- gleichen Materialien einbezogen.
-
Hierbei liegt ein besonders vorteilhaftes Merkmal in der Ausführung
der Gleitstreifen aus Metallfolie. Das ist deshalb besonders vorteilhaft, weil nicht
nur der Auftrag herabgesetzt wird, sondern die Nasse des Gleitstreifens gering ist.
Dabei entfallen auch die oben erwähnten Haften, wobei gerade die Ausführung der
Gleitstreifen aus metallischer Folie die Ausdehnungs- oder Kontaktionsmöglichkeit
der Anschlußblechstreifen gewährleistet. Dabei wirkt sich die ungeklebte Abdeckung
des Blechanschlusses im Bereich der Gleitstreifen günstig aus.
-
tberraschend hat sich gezeigt, daß durch die beschriebene Ausführung
ein praktisch eben zum Dachrand durchgehendes Flachdach geschaffen wird, das nicht
der Gefahr eines Wasserstaues oder einer Pfützenbildung unterliegt.
-
Dabei wird zweckmäßig einbezogen, daß Anschlußblechstreifen auf einer
unteren ersten Lage Dachpappe angeordnet und durch Nagelung durch die Langlöcher
befestigt sind. Insbesondere sieht die Erfindung in einer vorteilhaften Blechanschlußanordnung
vor, daß zwischen einer dritten abdeckenden Lage Dachpappe und einer unteren ersten
Dachpappenlage eine mittlere zweite Dachpappenlage im Bereich benachbarter Dachpappen
geklebt, aber im Bereich des Gleitstreifens ungeklebt angeordnet ist. Dadurch wird
ein fester Dachverband mit genügender Anpassungsfähigkeit im Bereich der Blechanschlußanordnung
geschaffen.
-
Die Erfindung bezieht sich im übrigen auf Anschlußblechstreifen in
der Ausführung als Traufen- oder Winkelblech für die Flachdachabdeckung, bei denen
an dem profilierungsfreien Längsrand mit Abstand voneinander Langlöcher parallel
zum Längsrand angeordnet sind. Rierbei sind zweckmäßig Langlöcher etwa im Abstand
von 5 cm und jeweils mit der Länge von etwa 16 mm und Breite von etwa 3 mm vorgesehen.
Auf diese Langlöcher werden beim Einbau bzw. der Flachdacheindeckung auf die mit
Nagelung versehenen Anschlußblechstreifen Gleitbleche aus Folie von etwa 0,2 mm
Dicke angeordnet, so daß eine lose, aber mit verklebten Dachpappen eine wasserdichte
Verbindung mit dem Blechanschluß erreicht wird, der nicht aufträgt.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben,
die in der Zeichnung dargestellt sind.
-
In der Zeichnung zeigen Fig. 1 eine schematische Seitenteilansicht
eines Blechanschlusses an einem Flachdach im Schnitt und in Teildarstellung; Fig.
2 eine perspektivische Ansicht eines MaueranschluB-blechstreifens; Fig. 3 eine perspektivische
Ansicht eines Traufenbleches für den Einhang einer Dachrinne; Fig. 4 eine auseinandergezogene
Darstellung eines Blechanschlusses nach Fig. 3 zur Verdeutlichung.
-
In den Figuren 1 und 4 ist schematisch eine Dachfläche 1 neben einem
Mauerwerk 2 gezeigt. Auf der Dachfläche befindet sich eine erste untere Lage 22
aus Dachpappe, die vor dem Mauerwerk an diesem anliegend hochgezogen ist, wie bei
3 gezeigt ist.
-
Auf diese Lage ist ein Winkelblech als Anschlußblechstreifen 4 aufgesetzt,
der auch in Fig. 2 gezeigt ist. Er hat einen auf dem Dach befindlichen Abschnitt
5 und einen abgewinkelten Abschnitt 6, der vor dem Mauerwerk angeordnet ist. An
dem von dem den Dachrand bildenden Mauerwerk 2 abgekehrten Ende hat das Winkelblech
Langlöcher 7 - 10 ..., die jeweils parallel zu dem benachbarten, der Dachiaitte
zugekehrten Rand 11 in einem Abstand von cam 5 cm verlaufen. Durch diese Langlöcher
ist der Anschlußblechstreifen 4 mittels Pappnägeln 12 auf die Dachfläche aufgenagelt.
Wenn Wärmeausdehnungen oder Schrumpfungen
auftreten, kann sich
der Anschlußblechstreifen bzw. der von ihm gebildete Blechanschluß auch im Bereich
der Nagelung ausreichend bewegen, ohne daß Verwerfungen entstehen. Die Nagelung
erfolgt etwa jeweils in der Mitte eines Langloches 7 - 10.
-
Nach dieser Anbringung wird ein Gleitstreifen 13 aus 0,2 mm dünnem
Blech, d.h. praktisch als Folie aufgebracht, der mit einem Abschnitt 14 den Bereich
der Langlöcher 7 - 10 überdeckt und an seinem zur Dachmitte zugekehrten Rand ebenfalls
durch Pappnägel 15 an der Dachfläche im Abstand von z.B. 100 cm geheftet ist. Diese
Anordnung wird durch eine zweite obere Lage 16 Dachpappe überdeckt, welche im Bereich
des Gleitstreifens 13 nicht geklebt ist.
-
Aus den Figuren 1 und 4 ist erkennbar, daß neben dem dachinneren Rand
des Gleitstreifens 13 die zweite Lage Dachpappe mittels einer Schicht 23 Bitumen
eingeklebt ist. Entsprechend befindet sich-auf dem Abschnitt 5 des Anschlußblechstreifens
4 mit gewissem Abstand vom überdeckenden Rand des Gleitstreifens 13 ein Voranstrich
24, der zur Festlegung entsprechend einer Schicht 25 Heißbitumen besteht, mit dem
die zweite Lage Dachpappe 16 auch am Anschlußblechstreifen festgelegt ist. Hierbei
ist das Material der Schichten 23, 25 so beschaffen, daß die Bewegbarkeit zugelassen
wird. Dabei ist erkennbar, daß durch die Schicht 23 eine Verbindung zur unteren
ersten Lage 22 hergestellt ist, so daß ein fester Verband der Dacheindeckung entsteht.
Die
zweite, in der Beschreibung bisher obere Lage 16, geht praktisch glatt durch, da
der Gleitstreifen 13 in seiner Ausführung als Folie keinen Auftrag bildet. Diese
Lage Dachpappe ist dabei mit dem Gleitstreifen 13 verbunden.
-
Gemäß Fig. 4 ist erkennbar, daß auf die zweite Lage-16 Dachpappe eine
dritte abdeckende Lage 17 Dachpappe angeordnet ist, die durch eine Schicht 18 aus
Heißbitumen durchgehend mit der nunmehr mittleren zweiten Lage 16 Dachpappe verklebt
ist.
-
Der Anschlußblechstreifen 4 als Winkelblech für den Maueranschluß
ist bereits anhand der Fig. 2 erläutert. Die Erfindung erstreckt sich auch auf ein
in Fig. 3 dargestelltes und im ganzen mit 20 bezeichneten Anschlußblechstreifen
als Traufenblech, das am dachkantenseitigen Rand eine Abwinklung 21 besitzt, in
den ein entsprechender Falz einer Dachrinne eingreifen kann. An dem zur Dachmitte
gekehrten Rand 11 des Anschlußblechstreifens 20, das heißt des Traufenbleches, sind
entsprechende Langlöcher 7 - 10 ... angeordnet. Die Anbringung erfolgt, wie in Fig.
1 und 4 beschrieben. Auch andere Blecheindeckungen werden in gleicher Anordnung
und unter gleichen Bedingungen ausgeführt, so zum Beispiel andere Dachabschlüsse.
-
Gegenüber den bekannten Ausführungen ergibt sich nicht nur der Vorteil
einer glatt durchgehenden Dachfläche, bei der im übrigen auch bei Belastung von
oben die Beweglichkeit des
Anschlußblechstreifens 4 oder 20 am
inneren Rand nicht beeinträchtigt wird, sondern es wird gegenüber bekannten Ausführung
gen auch Material und Arbeitsaufwand eingespart, weil der Haftenstreifen und auch
die Einfädelung dessen Falzes in einen Falz des Anschlußblechstreifens entfällt.
Bei der Falzung, die vermieden wird, ergibt sich weiterhin der Nachteil, daß bei
einer Belastung, beispielsweise aufgrund einer Dachbegehung, die ineinander geführten
Falze zusammengedrückt werden und damit die Bewegbarkeit herabgesetzt wird.
-
Leerseite