DE300848C - - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23B—PRESERVING, e.g. BY CANNING, MEAT, FISH, EGGS, FRUIT, VEGETABLES, EDIBLE SEEDS; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES; THE PRESERVED, RIPENED, OR CANNED PRODUCTS
- A23B4/00—General methods for preserving meat, sausages, fish or fish products
- A23B4/26—Apparatus for preserving using liquids ; Methods therefor
- A23B4/28—Apparatus for preserving using liquids ; Methods therefor by injection of liquids
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE'53c.'.GRUPPE
in BERLIN.
Fischen u. dgl.).
Es ist beim Konservieren von Fleisch, Geflügel, Fischen, Leichen u. dgl; bekannt, die
konservierende Substanz in einer das Pulsieren der Aorta nachahmenden Weise durch
die Blutgefäße zu treiben, auch hat man vor-. geschlagen, das Fleisch o. dgl. yon außen
nach innen unter Druckschwankungen der Einwirkung der Konservierungsflüssigkeit
auszusetzen.
ίο Die bekannten Verfahren der. ersten Art
lassen die Wahl eines so hohen Druckes nicht ■ zu, wie ihn ein zur völlig sicheren Konservierung
notwendiges vollständiges Durchdringen, sämtlicher Zellengewebe mit der Konservierungsflüssigkeit
bedingt. Die bei diesen Verfahren erreichbare. Druckhöhe wird für die Nachahmung des Blutkreislaufes durch den
inneren Widerstand, den das System der Blutgefäße bietet, bestimmt. Wird die konservierende
Substanz nur in eine Schlagader eingepreßt, so ist die erreichbare Druckhöhe durch den Widerstand der Zellen begrenzt,
welche bei einer bestimmten Dnickhöhe aufreißen und eine weitere Drucksteigerung unmöglich
machen.
D ie. Verfahr en d'er zweiten Art können noch viel weniger ein völliges Durchdringen des
'Zellengewebes erreichen, da sich unter Druck
von außen nach innen die Zellen schließen; die hierbei angewendeten Druckscrnvankungen
führen ebenfalls zu keinem Erfolg, da sie viel, zu langsam und in viel zu großen Zeitabständeh
vor sich gehen.
Das den Gegenstand d'er vorliegenden Erfindung
bildende Verfahren benutzt zur Konservierung ebenfalls die natürlichen Kanäle
für den Blutkreislauf, arbeitet aber zum Unterschied
von den bekannten Verfahren mit einem von dem Zellenwiderstand'e unabhän-.gigen,
durch ein Drosselventil regulierbaren hohen Druck der Konservierungsflüssigkeit ■
o. dgl. innerhalb dieser Kanäle, wobei jedoch ein Zerreißen der Gewebe bei dem hohen
Druck durch einen gleichzeitig von außen wirkenden, entweder ruhenden oder in bestimmten
Grenzen oszillierenden Gegendruck ver- ■ hindert ■ wird. Erst durch die Anwendung
dieses gleichzeitig mit der Innenbehandlung auf d'en zu konservierenden Stoff wirkenden
äußeren Druckes ist es möglich, den Innendruck auf eine.beliebige Höhe'zu steigern und
damit ein sicheres und gleichmäßiges .Durchdringen aller Zellen der zu konservierenden
Stoffe zu,erreichen.
Der äußere Gegendruck wird entweder mit Hilfe einer Flüssigkeit oder eines Gases,
welche' keine konservierende Wirkung zu haben brauchen oder durch eine Flüssigkeit,
die; unter Gasdruck steht, erzeugt- Die den zu konservierenden Körper umgebende .'Flüs-'
sigkeit o. dgl. hat lediglich den Z\veck, denselben gewissermaßen auf der ,ganzen Oberfläche
mit einem dicht anliegenden, mehr oder weniger elastischen Mantel zu umgeben, der
einerseits die auf ein Zerreißen der Zellen 6S
wirkenden inneren Kräfte aufhebt, anderseits
(2. Auflage, ausgegeben'am 20. April
durch seinen äußeren Druck die äußeren Zellen verschließt.
Die mit der Innenbehandlung verbundene Anwendung eines oszillierenden äußeren
Druckes gleicht in ihrer Wirkung einem oszillierenden Kneten des zu konservierenden
Fleisches o. dgl., wodurch ein Verschieben der unter Druck in die Blutgefäße eingebrachten
konservierenden Flüssigkeit o. dgl. in die einander benachbarten Zellenpartien unterstützt
wird, bis durchweg alle Zellen gleichmäßig mit der konservierenden Masse durchdrungen
sind.
Das Verfahren wird in folgender Weise
*5 ausgeführt.
Die konservierende Flüssigkeit oder ein geeignetes Gas wird von einer Pumpe unter
Druck in das eine Ende einer, durchschnittenen' Hauptschlagader des zu behandelnden
Tieres o. dgl. eingeführt, macht den Weg durch den Körper, wie er dem Kreislauf des
Blutes entspricht, tritt aus demselben an dem and'ern Ende der durchschnittenen Hauptschlagader
wieder aus und geht von da zur Pumpe zurück. Zwischen Pumpe und dem
zuletzt erwähnten Ende der Hauptschlagader ist ein Drosselventil o. dgl. eingebaut, welches
gestattet, mit jedem gewünschten Druck zu arbeiten. Gleichzeitig wird auf den in einem
verschließbaren Behälter untergebrachten zu konservierenden Körper äußerer Gegendruck
zur Einwirkung gebracht, der entweder ruhend (für kleinere Tiere) oder oszillierend (für größere
Tiere) ist. Der angewendete ruhende Gegendruck soll gleich oder etwas geringer
sein als der Innendruck, damit ein völliges Durchdringen der Zellen möglich ist und von
innen nach außen nur Spuren der konservierend wirkenden Substanz durch die Oberfläche
des zu konservierenden Stoffes austreten können. Die Grenzen des oszillierenden Gegendruckes
sind so zu wählen, daß die Schwankung nach oben den Innendruck etwas übersteigt,
die Schwankung nach unten nur Spuren von konservierend wirkender. Substanz
durch die Oberfläche des zu konservierenden Stoffes austreten läßt.
Die zur Anwendung gelangenden konservierenden Substanzen für die Innenbehandlung
können flüssig oder gasförmig sein; von flüssigen konservierenden Substanzen kommen
Salzsäure, Wasserstoffsuperoxyd o. dgl. (etwa 2 bis 4 Raumteile auf 1 000 Raumteile
Wasser), von gasförmigen konservierenden Substanzen Kohlensäure und Stickstoff o.dgl.
für die Fleischkonservierung, Arsenik, Bor-" säure, Glyzerin, Formalin für die Leichen und
Kadaverkonservierung in Frage.
Zu der Erzeugung des äußeren Gegendrukkes kann außer den für die Innenbehandlung
angegebenen konservierenden Substanzen auch keimfreies Wasser oder keimfreie Luft benutzt
werden.
Für den inneren Druck sind für kleinere Tiere (Fische, junges Geflügel) etwa 5 bis
10 kg für den Quadratzentimeter, für größere Tiere (Rinder, ältere Tiere) etwa 10 bis 15 kg
oder mehr für d'en Quadratzentimeter zu wählen. Der ruhende äußere Gegendruck (für
kleinere Tiere) ist entweder gleich dem jeweilig gewählten Innendruck (5 bis 10 kg für
den Quadratzentimeter) oder um etwa 10 Prozent geringer.
Der oszillierende äußere Gegendruck (für größere Tiere) ist in seinem Mittelwerte
gleich dem jeweilig gewählten Innendruck (10 bis ι S kg pro Quadratzentimeter oder höher)
zu halten, die Schwankungen des oszillierenden äußeren Gegendruckes sollen nach oben
und unten etwa je 10 bis 15 Prozent des für den oszillierenden äußeren Gegendruck gewählten
Mittelwertes ausmachen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zum Konservieren von Stoffen animalischen Ursprungs (Fleisch, Geflügel, Fischen u. dgl.), dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erzielung eines dem natürlichen Kreislauf des Blutes entsprechenden Weges in eine Hauptschlagader des Tieres in bekannter Weise eine flüssige oder gasförmige konservierende Substanz unter regulierbarem, von demWiderstande. der Blutgefäße und der Zellen un-. abhängigem beliebig hohem Druck eingeführt und gleichzeitig ein ruhender oder oszillierender äußerer Flüssigkeits- oder Gasdruck auf den zu konservierenden Stoff ausgeübt wird, welcher ein durch' den hohen Innendruck bedingtes Zerreißen der Zellen oder Zellwände des Fleisches o. dgl. verhindert.
Publications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE300848C (de) |
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