DE3008417A1 - Verfahren zur herstellung von oxygenstahl - Google Patents

Verfahren zur herstellung von oxygenstahl

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DE3008417A1
DE3008417A1 DE19803008417 DE3008417A DE3008417A1 DE 3008417 A1 DE3008417 A1 DE 3008417A1 DE 19803008417 DE19803008417 DE 19803008417 DE 3008417 A DE3008417 A DE 3008417A DE 3008417 A1 DE3008417 A1 DE 3008417A1
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DE19803008417
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William Eric Sault Ste. Marie Ontario Creswick
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Algoma Steel Corp Ltd
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Algoma Steel Corp Ltd
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C5/00Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
    • C21C5/28Manufacture of steel in the converter
    • C21C5/30Regulating or controlling the blowing
    • C21C5/32Blowing from above

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
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  • Carbon Steel Or Casting Steel Manufacturing (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Oxygenstahl
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Oxygenstahl in einem nach oben offenen, basisch ausgekleideten Tiegel, bei dem Sauerstoff durch eine Lanze gegen die Oberfläche der Roheisenschmelze geblasen wird.
  • Bei der Herstellung von Oxygenstahl wird der Oberfläche der Schmelze in dem basisch ausgekleideten Tiegel von oben her im wesentlichen reiner Sauerstoff zugeführt. Dabei wird der Tiegel zunächst mit vorgegebenen Mengen an Schrott und geschmolzenem Eisen beschickt und dann in eine senkrechte Stellung gebracht, woraufhin die Sauerstofflanze bis in eine vorgegebene Position oberhalb der Oberfläche der Roheisenschmelze gesenkt wird. Der Sauerstoff tritt dann aus einer Düsenöffnung mit hoher Geschwindigkeit aus, wobei der Sauerstoff strahl teils chemische und teils physikalische Wirkungen herbeiführt. Zunächst einmal beginnt der Sauerstoff beim Auftreffen des Sauerstoffstrahls auf die Oberfläche des flüssigen Bades sofort mit diesem zu reagieren, wobei Eisenoxyde entstehen, während gleichzeitig Kohlenmonoxyd entwickelt wird, was zu einem heftigen Kochen der Schmelze führt und die beim Frischen auftretenden metallurgischen Reaktionen beschleunigt.
  • Die schlackenbildenden Flussmittel, hauptsächlich gebrannter Kalk, Flußspat und Walzzunder, werden in vorgegebenen Mengen zugesetzt, nachdem die Sauerstoffzufuhr bereits begonnen hat. Diese Stoffe dienen der Entstehung einer Schlacke mit der gewünschten Basizität und Fließfähigkeit.
  • Das Frischen mit Sauerstoff in basisch ausgekleideten Tiegeln bietet gewisse Vorteile hinsichtlich seiner Flexibilität bei der Verarbeitung von Rohmaterialien unterschiedlicher Art und Zusammensetzung. Insbesondere kann schwerer oder leichter Schrott verwendet werden, während der Oxyd-Zusatz, falls ein solcher verwendet wird, in Form trockener Erze, Sinterstoffe, Pellets oder als Walzzunder zugesetzt werden kann. Dabei kann das Frischen mit Sauerstoff bei allen Metallschmelzen angewandt werden, die in basisch ausgekleideten Öfen mit offener Herdmulde verarbeitet werden können.
  • Bei der Herstellung von Oxygenstahl in basisch ausgekleideten Tiegeln wird häufig ein sehr niedriger Endwert des Kohlenstoffgehalts des fertigen Stahls gefordert. Tatsächlich muß der Kohlenstoffgehalt häufig auf Endwerte abgesenkt werden, die bis auf 0,03% heruntergehen, damit der zulässige Höchstwert des Kohlenstoffgehalts, der bei niedrig legierten Stahlsorten mit hoher Festigkeit, bei Stahlsorten zum Emaillieren, bei Stahlsorten zum Tiefziehen und bei Elektrostahl bei 0,05% liegt, mit Sicherheit eingehalten werden kann. Bei vielen Stahlsorten ist es sogar vorteilhaft, wenn der restliche Kohlenstoffgehalt auf 0,02% abgesenkt wird, damit die gewünschte Festigkeit oder andere metallurgische Eigenschaften erhalten werden können.
  • Bei der Herstellung von Oxygenstahl besteht die Standardcharge für die Beschickung des Tiegels zu etwa 70% aus schmelzflüssigem Roheisen und zu etwa 30% aus Stahlschrott, wobei der durchschnittliche Kohlenstoffgehalt der Charge zwischen etwa 2,5 und 3,0 liegt. Normalerweise wird der überschüssige Kohlenstoff aus der Roheisenschmelze durch Oxydieren entfernt, indem man als Oxydationsmittel Sauerstoff mit hoher Reinheit über eine Lanze zuführt. Unerwunschterweise ist mit dem Oxydieren des Kohlenstoffs eine gleichzeitige Oxydation von Eisen verbunden. Dabei ist der Prozentsatz des zu FeO oxydierten Eisens umso höher je niedriger der Kohlenstoffgehalt der Schmelze ist. Das oxydierte Eisen geht aber mit der Schlacke für immer verloren.
  • Bei Schmelzen mit einem sehr niedrigen Kohlenstoffgehalt von beispielsweise 0,03% kann der FeO-Anteil der Schlacke bis zu 35,0% betragen. Da es der üblichen Praxis entspricht, daß für lt Metall zwischen etwa 113 und 136 kg Schlacke vorgesehen sind, ergeben sich auf diese Weise beträchtliche Eisenverluste. Außerdem sind Schlacken mit hohem FeO-Gehalt sehr dünnflüssig und chemisch äußerst aktiv, so daß das feuerfeste Futter des Tiegels stark angegriffen werden kann.
  • Bei Schmelzen mit niedrigem Kohlenstoffgehalt und großer Schlackenmenge können im Stahl bis zu 1000 ppm Sauerstoff gelöst sein. Dieser Sauerstoff wird normalerweise durch Zusatz von Aluminium aus dem Stahl entfernt. Nachteilig an diesem Verfahren der Desoxydation ist es, daß nicht nur hohe Kosten entstehen, sondern auch Reste des Aluminiums im Stahl zurückbleiben, die später die Ursache von Fehlern des Endproduktes sein können.
  • Die oben angesprochenen Probleme, die für die Herstellung von Oxygenstahl in basisch ausgekleideten Tiegeln typisch sind, wurden bisher von der Stahlindustrie als unvermeidlich hingenommen.
  • Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Oxygenstahl anzugeben, bei dem die Eisenverluste verringert und unerwünschte Legierungsbestandteile im Endprodukt zumindest weitgehend vermieden werden können.
  • Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingangs beschriebenen Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß man solange Sauerstoff zuführt, bis der Kohlenstoffgehalt der Schmelze auf einen Wert abgesunken ist, der etwa 0,10% über dem gewünschten Endwert des Kohlenstoffgehalts liegt und daß man die Sauerstoff zufuhr dann beendet und über die Lanze Argon zuführt, bis der gewünschte Endwert des Kohlenstoffgehalts erreicht ist.
  • Es ist ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß der beim Frischen in die Schlacke gelangende Eisenanteil verringert wird.
  • Weiterhin ist es ein Vorteil des erfindungsgemäße Verfahrens, daß die Zähigkeit der Schlacke erhöht wird.
  • Es ist auch ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß nach Beendigung der Argon-Zufuhr die Menge des in der Stahlschmelze verbleibenden gelösten Sauerstoffs beträchtlich unter der Menge liegt, die sich ergibt, wenn das Frischen in üblicher Weise nur mit 100-prozentigem Sauerstoff erfolgt. Das Blasen mit Argon während der Endphase führt ferner zu einem niedrigeren Pegel an nichtmetallischen Desoxydationsprodukten im Endprodukt, so daß ein saubereres Stahlprodukt erhalten wird. Bei Pfannenproben zeigte es sich ferner, daß erfindungsgemaß eine wesentlich bessere Ausnutzung der Desoxydationsmittel erreicht wird, da beispielsweise bei der Aluminiumdesoxydation ein Wirkungsgrad zwischen 60 und 75% erreicht wird, während bei ähnlicher Zusammensetzung der Schmelze hinsichtlich des Kohlenstoff- und Mangangehalts und der Temperatur nur ein Wirkungsgrad von 25 - 50% erreichbar ist, solange, wie bisher üblich,nur Sauerstoff eingeblasen wird.
  • Die Verwendung von Argon in der Schlußphase des Frischungsprozesses führte auch zu einer beträchtlichen Erhöhung der Zähigkeit der Schlacke. Beim Abziehen der Schmelze kann die wesentlich zähere Schlacke nunmehr wesentlich leichter im Tiegel zurückgehalten werden, wobei das Fehlen eines großen Eisenoxydanteils der Schlacke aus dem Tiegel dazu beiträgt, die Effektivität der Desoxydationsmittel zu verbessern. Weiterhin ist zu beachten, daß die höhere Zähigkeit der Schlacke auch zu einer geringeren Haftung der Schlacke an den Wänden des Tiegels bzw. am Futter desselben führt, so daß sich für die für das Futter verwendeten feuerfesten Materialien eine beträchtlich erhöhte Lebensdauererwartung ergibt.
  • Derzeit wird davon ausgegangen, daß das intensive Mischen der FeO-haltigen Schlacke mit dem metallhaltigen Kohlenstoff beim Einblasen des Sauerstoffs zu folgender chemischer Reaktion führt: FeO + C -y Fe + CO.
  • Das Kohlenmonoxyd entweicht in die Atmosphäre und das reduzierte metallische Eisen kehrt in die Metallschmelze zurück. Beim Einblasen von Argon ist der Freiraum im Tiegel mit Argon gefüllt, während gleichzeitig der Partialdruck des Kohlenmonoxyds, welches in Kontakt mit -der Schmelze steht, sehr niedrig ist. Hierdurch wird die Reaktion: FeO + C weiter beschleunigt. Im Hinblick auf die Turbulenz der Schmelze, die sich beim Einblasen von Argon durch die Lanze ergibt, reagiert der in dem Metall gelöste Sauerstoff auch mit dem Kohlenstoff, und zwar gem&B folgender Formel: Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es erwünscht, einen Stahl zu erzeugen, bei dem der Rohlenstoffgehalt einen Endwert von 0,04% erreicht. In diesem Fall wird dem Tiegel in üblicher Weise Sauerstoff zugeführt, bis der Kohlenstoffgehalt der Schmelze bei etwa 0,14%, d.h. um etwa 0,10% über dem angestrebten Endwert des Kohlenstoffgehalts liegt. Anstelle von Sauerstoff wird nunmehr 100-prozentiges Argon eingeblasen. Um die gewünschte Emulsion zwischen Schlacke und Metallschmelze zu erreichen, wird das Argon dabei im wesentlichen in der gleichen Menge pro Zeiteinheit zugeführt wie der Sauerstoff bei der üblichen Oxygenstahlherstellung in basisch ausgekleideten Tiegeln. Typischerweise wird dabei in einem 120 t-Tiegel mit einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa 198 m2/min. gearbeitet.
  • Nachstehend soll zur näheren Erläuterung der Erfindung noch ein Beispiel betrachtet werden, ohne daß die Erfindung auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt wäre.
  • Bespiel I In den Tiegel wurde Sauerstoff nach unten gegen die 120 t-Charge eingeblasen, bis der restliche Kohlenstoffgehalt der Schmelze bei etwa 0,2 - 0,25% lag <bzw bei den in Tabelle I angegebenen Werten), - Die Sauerstoffzufuhr wurde nunmehr beendet, und es wurde eine Probe aus jeder Schmelze entnommen (Probe I). Im Anschluß daran wurde statt des Sauerstoffs reines Argon eingeblasen, und zwar für die Dauer von 2 x 2 Minuten in einer Menge zwischen etwa 85 und 170 3 /min. Nach jedem der beiden Zeitintervalle, in denen Argon eingeblasen wurde, wurde eine Probe entnommen (Proben IS und TII). Die dabei ermittelte Verringerung des Gehalts an Kohlenstoff und an gelöstem Sauerstoff in der Schmelze ist in der nachfolgenden Tabelle I angegeben.
  • Wie aus den in der Tabelle zusammengestellten Daten deutlich wird, lässt sich der Kohlenstoffgehalt erfindungsgemäß wirksam auf den gewünschten Endwert drucken, ohne daß eine merkliche Verringerung des Mangangehalts eintritt.
  • Außerdem wird erfindungsgemäß ein Teil des Eisenoxyds aus der Schlacke während der Zuführung von Argon zu metallischem Eisen reduziert und kehrt in die Schmelze zurück.
  • Weiterhin bewirkt das Zuführen von Argon während der Schlußphase der Metallaufbereitung eine Verringerung der Menge des gelosten Sauerstoffs, wodurch die bisher aufgetretenen Schwierigkeiten bei der Desoxydation verringert werden.
    Probe I Probe II Probe III
    Charge C Mn FeO Temp OA C Mn FeO Temp OA OA* C Mn FeO Temp OA OA* Argonmenge Blasdauer
    *) % % % °F. ppm % % % °F. ppm
    ppm % % % °F. ppm ppm
    (m³/min.)
    MIN.
    **)
    D2241 .21 .53 N.D. 2945 N.D. .095 .35 14.0 2940 387 N.D. .08 .33 10.2 2890 242 370 5000 4
    E6050 .25 .41 16.2 2950 204 .18 .35 N.D. 2900 126 N.D. .11 .30 N.D. 2935 N.D. 318 6000 4
    E6051 .20 .40 19.0 2915 235 .17 .34 16.6 2880 197 308 - - - - - - 3000 3.25
    A3819 .21 .53 N.D. 2970 N.D. .13 .42 13.2 2965 310 N.D. .10 .36 11.3 2925 254 379 6000 4
    A3820 .25 N.D. N.D. 2980 N.D. .14 .61 12.8 3010 358 N.D. .11 .53 11.2 2960 302 312 3000 4
    A3821 .10 .41 19.5 3050 381 .10 .40 17.2 3010 321 446 - - - - - - 3000 4
    OA - gemessene Sauerstoffaktivität der Charge nach Blassen mit Argon *OA - errechnete Sauerstoffaktivität aufgrund des äquivalenten C- und Mn-Gehalts und der Temperatur der Charge beim Blasen mit Sauerstoff N.D.-nicht ermittelt *)- Größe der Charge jeweils 120 t **)- .21 # 0,21 etc.

Claims (4)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Oxygenstahl in einem nach oben offenen, basisch ausgekleideten Tiegel, bei dem Sauerstoff durch eine Lanze gegen die Oberfläche der Roheisenschmelze geblasen wird, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß man solange Sauerstoff zuführt, bis der Kohlenstoffgehalt der Schmelze auf einen Wert abgesunken ist, der etwa 0,10% über dem gewünschten Endwert des Kohlenstoffgehalts liegt, und daß man die Sauerstoffzufuhr dann beendet und über die Lanze Argon zuführt, bis der gewünschte Endwert des Kohlenstoffgehalts erreicht ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Argon in einer Menge von bis zu etwa 198 m3/min.
    zuführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Argon in einer Menge von etwa 85 m3/min. zuführt.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Kohlenstoffgehalt der Schmelze auf einen Endwert von 0,04% absenkt und dabei die Sauerstoffzufuhr bei Erreichen eines Kohlenstoffgehalts von 0,14% beendet.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0090709A1 (de) * 1982-03-26 1983-10-05 Union Carbide Corporation Sauerstoffaufblasverfahren zum Herstellen von Stahl mit sehr geringem Kohlenstoffgehalt

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