DE3007847C2 - - Google Patents
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- C01G—COMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
- C01G23/00—Compounds of titanium
- C01G23/02—Halides of titanium
- C01G23/026—Titanium trichloride
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von feinem, festen Titantrichlorid durch Präzipi
tation aus einem flüssigen Titantrichlorid-Äther-Komplex
bei unter 150°C.
Es ist bereits bekannt, ein feines, festes Titantrichlorid,
das als Katalysatorkomponente für eine Polymerisation
eines α-Olefins verwendet wird, auf die oben beschriebene
Weise zu erhalten (DE-OS 26 58 939).
Es sind ferner Verfahren beschrieben worden, bei denen
TiCl₃ aus den entsprechenden Ätherkomplexen nach vorheriger
Reduktion des TiCl₄ zum TiCl₃ abgeschieden wird, wobei
als Reduktionsmittel in der Regel aluminiumorganische Ver
bindungen eingesetzt werden. Die Präzipitation des festen
Titanchlorids kann in Gegenwart eines Elektronendonors wie
beispielsweise eines Esters oder Phosphits durchgeführt
werden (US-PS 40 48 415, 41 15 533, 35 58 271,
31 46 224).
Die mit den bekannten Verfahren erhaltenen Katalysatoren
liefern ein Polymerisat mit hohem isotaktischen Anteil.
Die Polymerisationseffizienz der Katalysatoren ist jedoch
noch nicht zufriedenstellend.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ver
fahren zur Herstellung eines als Katalysators brauchbaren
feinen, festen Titantrichlorids zu schaffen, das eine ver
besserte Polymerisationseffizienz aufweist und ein Polymerisat
mit hohem isotaktischen Anteil produziert.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs erwähnten Verfahren
dadurch gelöst, daß man die Präzipitation des feinen, festen
Titantrichlorids aus dem flüssigen Titantrichlorid-
Äther-Komplex in Gegenwart eines Esters der Formel
durchführt, wobei R¹ und R² jeweils eine Kohlenwasser
stoffeinheit bedeuten und die Gesamtzahl der Kohlenstoff
atome von R¹ und R² 10 oder mehr beträgt.
Bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die für die Herstellung des flüssigen Titantrichlorid-
Komplexes verwendeten Äther können solche sein, die in einem
Kohlenwasserstofflösungsmittel löslich sind. Die Äther weisen
gewöhnlich folgende Formel auf
R³-O-R⁴,
wobei R³ und R⁴ gleich oder verschieden sind und jeweils eine
Kohlenwasserstoffeinheit bedeuten. Geeignete Reste R³ und R⁴
umfassen Alkylgruppen, vorzugsweise geradkettige Alkylgruppen,
wie Äthyl, n-Propyl, n-Butyl, n-Amyl, n-Hexyl, n-Heptyl,
n-Octyl, n-Decyl und n-Dodecyl; Alkylgruppen, vorzugs
weise geradkettige Alkylgruppen, wie Butenyl, Octenyl
und Decenylgruppen; Arylgruppen, wie beispielsweise
Tolyl, Xylyl und Äthylphenyl; und Aralkylgruppen, wie
beispielsweise die Benzylgruppe. Vorzugsweise werden Dialkyl
äther, Dialkenyläther und Alkylalkenyläther verwendet.
Geeignete Äther umfassen Diäthyläther, Di-n-propyläther,
Di-n-butyläther, Di-n-amyläther, Di-n-hexyläther,
Di-n-heptyläther, Di-n-octyläther, Di-n-decyläther,
Di-n-dodecyläther, n-Amyl-n-butyläther, n-Butyl-n-octyl
äther, n-Propyl-n-hexyläther, Bis(1-butenyl)äther,
Bis(1-octenyl)äther und Propyl-1-butenyläther.
Die Verfahren zur Herstellung des flüssigen Titantrichlorid-
Komplexes in Gegenwart des Äthers können im allgemeinen in
die folgenden zwei Verfahrensschritte eingeteilt werden.
- (A) Verfahren zur Reduzierung des als Ausgangsmaterial verwendeten Titantetrachlorids mit einer Organoaluminium verbindung in Gegenwart eines Äthers und ggfs. eines geeigneten Lösungsmittels.
- (B) Verfahren zur Behandlung eines als Ausgangsmaterial eingesetzten Titantrichlorids mit einem Äther in Gegenwart eines geeigneten Lösungsmittels.
Im folgenden wird das Verfahren (A) im einzelnen beschrieben.
Die zur Reduktion verwendeten Organoaluminiumverbindungen
können Verbindungen der folgenden allgemeinen Formel sein
AlR n ⁵X3-n
wobei R⁵ eine C1-20-Kohlenwasserstoffeinheit bedeutet;
n eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist und X ein Halogenatom
bedeutet. R⁵ bedeutet vorzugsweise eine C1-10-Alkylgruppe,
wie beispielsweise Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Pentyl,
Hexyl und Octylgruppe.
Geeignete Organoaluminiumverbindungen umfassen Trialkyl
aluminiumverbindungen, wie Aluminiumtriäthyl, Aluminium
tripropyl und Aluminiumtributyl, Dialkylaluminium
monohalogenide, wie Dimethylaluminium-monochlorid,
Diäthylaluminium-monochlorid, Dipropylaluminium
monochlorid und Diäthylaluminium-monobromid;
Alkylaluminiumsesquihalogenide, wie beispielsweise
Äthylaluminiumsesquichlorid; und Alkylaluminiumdihalogenide,
wie beispielsweise Methylaluminiumdichlorid und Äthylalumi
niumdichlorid.
Im folgenden wird das Verfahren (A) zur Herstellung des
flüssigen Titantrichloridkomplexes näher erläutert.
- (a) Ein Verfahren, bei dem eine Organoaluminiumverbindung zu einer homogenen Flüssigkeit aus Titantetrachlorid und einem Äther gegeben wird, oder ein Verfahren, bei dem die Bestandteile in umgekehrter Reihenfolge vermischt werden.
- (b) Ein Verfahren, bei dem eine homogene Flüssigkeit aus einer Organoaluminiumverbindung und einem Äther zu Titan tetrachlorid gegeben wird, oder ein Verfahren, bei dem die Bestandteile in umgekehrter Reihenfolge vermischt werden.
- (c) Ein Verfahren, bei dem eine homogene Flüssigkeit aus einer Organoaluminiumverbindung und einem Äther zu einer homogenen Flüssigkeit aus Titantetrachlorid und einem Äther gegeben wird, oder ein Verfahren, bei dem die Bestandteile in umgekehrter Reihenfolge vermischt werden.
- (d) Ein Verfahren, bei dem die Temperatur auf eine gewünschte Temperatur erhöht wird, nachdem die Bestandteile bei einer tieferen Temperatur als -30°C gemäß der unter (a) bis (c) angegebenen Reihenfolge vermischt worden sind.
Die Temperatur bei der Behandlung liegt gewöhnlich in einem
Bereich von -30°C bis 35°C, vorzugsweise 0°C bis 35°C.
Bezüglich der Mengen der Komponenten liegt das Mol-Verhältnis
von Titan-Komponente im Titantetrachlorid zu der Kohlen
wasserstoffeinheit (R⁵ in der Formel) der Organoaluminium
verbindung in einem Bereich von 1 : 0,1 bis 1 : 50, vorzugsweise
in einem Bereich von 1 : 0,3 bis 1 : 10 und das Molverhältnis
von Äther zu Titantetrachlorid liegt in einem Bereich von
1 : 0,05 bis 1 : 5, vorzugsweise 1 : 0,25 bis 1 : 2,5
Bei der Produktion des flüssigen Produkts wird vorzugsweise
mehr als die zweifache Menge, bezogen auf den Äther, eines
gewünschten Lösungsmittels, wie beispielsweise eines Kohlen
wasserstofflösungsmittels oder eines halogenierten Kohlen
wasserstofflösungsmittels einverleibt, nachdem das flüssige
Produkt hergestellt wurde.
Geeignete Kohlenwasserstofflösungsmittel umfassen gesättigte
aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise n-Pentan,
n-Hexan, n-Heptan, n-Octan, n-Dodecan und flüssigen Paraffin;
alicyclische Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Cyclo
hexan und Methylcyclohexan; und aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie beispielsweise Benzol, Toluol und Xylol.
Geeignete halogenierte Kohlenwasserstofflösungsmittel
umfassen Chlorbenzol, Brombenzol, o-, m- oder p-Dichlorbenzole.
Das Lösungsmittel wird insbesondere hauptsächlich im Hinblick
auf die Art des bei dem Verfahren verwendeten Äthers ausge
wählt. Fall Diäthyläther verwendet wird, wird beispeilsweise
ein halogeniertes Kohlenwasserstofflösungsmittel oder
eine Mischung aus einem hologenierten Kohlenwasserstoff
lösungsmittel und einem Kohlenwasserstofflösungsmittel aus
gewählt. Falls ein Äther mit der Formel eingesetzt wird,
wobei mindestens eine der R³- und R⁴-Gruppen eine C3-5-Alkyl
oder -Alkenyl-Gruppe ist, wird vorzugsweise ein aromatisches
Kohlenwasserstofflösungsmittel oder ein alicyclisches Kohlen
wasserstofflösungsmittel ausgewählt. Falls ein Äther mit
der Formel verwendet wird, bei der R³ und R⁴ eine Alkyl- oder
Alkenyl-Gruppe mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen bedeuten,
wird vorzugsweise ein gesättigtes aliphatisches Kohlen
wasserstofflösungsmittel gewählt.
Bei der Reduktion des Titantetrachlorids mit einer Organo
aluminiumverbindung in Gegenwart eines Äthers kann man der
Reaktionsmischung eine geringe Menge Titantetrabromid
oder Titantetrajodid einverleihen.
Im folgenden wird das Verfahren (B) im einzelnen beschrieben.
Festes Titantrichlorid kann dadurch erhalten werden, daß man
Titantetrachlorid mit Wasserstoffgas, Aluminium oder einer
Organoaluminiumverbindung reduziert und das resultierende
feste Titantrichlorid in einer Kugelmühle pulverisiert.
Falls das feste Titantrichlorid mit einem Äther behandelt
wird, ist es möglich, die Bestandteile nach einem geeigneten
Verfahren zu vermischen.
Bei der Behandlung wird ebenfalls wie bei Verfahren (A)
vorzugsweise mehr als die zweifache Menge, bezogen auf
den Äther, eines gewünschten Lösungsmittels, wie beispiels
weise die Kohlenwasserstofflösungsmittel oder halogenierten
Kohlenwasserstofflösungsmittel, einverleibt.
Die Kohlenwasserstofflösungsmittel oder halogenierten
Kohlenwasserstofflösungsmittel können die gleichen sein, wie
sie oben beschrieben wurden und sie können je nach Art des
verwendeten Äthers ausgewählt werden.
Bezüglich der Mengen der Komponenten beträgt das Molverhältnis
von Äther zu Titantrichlorid 1 oder mehr und liegt
vorzugsweise in einem Bereich von 1 bis 5.
Das resultierende flüssige Produkt ist eine homogene Lösung
oder Mischung eines Titantrichloridäther-Komplexes, der in
Kohlenwasserstoffen löslich ist. Das Titantrichlorid wurde
dabei durch Reduktion von Titantetrachlorid erhalten.
Das flüssige Produkt ist eine braune oder grünlichbraune
Flüssigkeit, die manchmal eine geringe Menge fester Kompo
nenten enthalten kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Präzipitation des Produkts aus dem resultierenden
flüssigen Titantrichlorid-Komplex bei unter 150°C in Gegen
wart einer Esterverbindung der Formel
durchgeführt wird, wobei R¹ und R² jeweils eine Kohlen
wasserstoffeinheit bedeuten und die Gesamtzahl der Kohlen
stoffatome 10 oder mehr beträgt. R¹ und R² bedeuten
beispielsweise eine C1-50 gesättigte oder ungesättigte
aliphatische Kohlenwasserstoffeinheit; eine C₆-C₅₀
aromatische Kohlenwasserstoffeinheit oder eine C₅-C₅₀
alicyclische Kohlenwasserstoffeinheit. Die Gesamtzahl
der Kohlenstoffatome beträgt 10 oder mehr, vorzugsweise
12 bis 50.
Geeignete Esterverbindungen umfassen aromatische Carbonsäure
ester, wie Butylbenzoat, Amylbenzoat, Hexylbenzoat, Octyl
benzoat, Decylbenzoat, Phenylbenzoat, Hexyltoluylat, Octyl
toluylat, Decyltoluylat, Phenyltoluylat, Butyläthylbenzoat,
Amyläthylbenzoat, Hexyläthylbenzoat, Octyläthylbenzoat, Decyl
äthylbenzoat, Phenyläthylbenzoat, Butyltrimethylbenzoat, Amyl
trimethylbenzoat, Hexyltrimethylbenzoat, Octyltrimethylbenzoat,
Decyltrimethylbenzoat, Phenyltrimethylbenzoat, Propylpropyl
benzoat, Butylpropylbenzoat, Amylpropylbenzoat, Hexylpropyl
benzoat, Octylpropylbenzoat, Decylpropylbenzoat und Phenyl
propylbenzoat; gesättigte aliphatische Carbonsäureester,
wie Octylbutyrat, Decylbutyrat, Hexylvalerianat, Octylvalerianat,
Decylvalerianat, Phenylvalerianat, Amylcaproat, Hexylcaproat,
Octylcaproat, Decylcaproat, Phenylcaproat, Propylcaprylat,
Butylcaprylat, Amylcaprylat, Hexylcaprylat, Octylcaprylat,
Phenylcaprylat, Propylcaprat, Butylcaprat, Amylcaprat,
Hexylcaprat, Octylcaprat, Decylcaprat, Phenylcaprat, Propyl
laurat, Butyllaurat, Amyllaurat, Hexyllaurat, Octyllaurat,
Phenyllaurat, Propylpalmitat, Butylpalmitat, Hexylpalmitat,
Octylpalmitat, Phenylpalmitat, Äthylstearat, Propylstearat,
Butylstearat, Hexylstearat, Octylstearat und Phenylstearat;
ungesättigte aliphatische Carbonsäureester, wie beispiels
weise Octylcrotonat, Octylmethacrylat, Äthyloleat, Butyloleat,
Hexyloleat, Octyloleat und Phenyloleat. Die für die
Umsetzung optimalen Ester umfassen Octylbenzoat, Decylbenzoat,
Butylcaprat, Decylcaprat, Butylstearat, Hexylstearat, Butyl
oleat und Hexyloleat.
Die Ersterverbindung kann bei irgendeinder Reaktionsstufe
vor Vervollständigung der Präzipitation des feinen, festen
Titantrichlorids zugegeben werden. Vorzugsweise wird die
Esterverbindung vor der Präzipitation oder während eines
anfänglichen Stadiums der Präzipitation zugesetzt, so daß
die Esterverbindung im wesentlichen während der gesamten
Präzipitation des festen Titantrichlorids zugegen ist.
Bei dem Verfahren der Zugabe der Esterverbindung kann man
so vorgehen, daß man die Esterverbindung selbst addiert
oder sie mit einem Kohlenwasserstofflösungsmittel oder
einem halogenierten Kohlenwasserstofflösungsmittel vor
der Zugabe verdünnt. Die Menge der Esterverbindung liegt
gewöhnlich bei einem Molverhältnis von Esterverbindung zu
präzipitiertem Titantrichlorid von 0,005 bis 0,50,
vorzugsweise 0,01 bis 0,10.
Das Verfahren zur Herstellung des feinen, festen Titantri
chlorids durch Präzipitation bei unter 150°C aus dem flüssigen
Produkt ist nicht kritisch. Die Präzipitation kann bei
spielsweise aus dem flüssigen Produkt oder aus einer Mischung
des flüssigen Produkts und einem Kohlenwasserstofflösungs
mittel oder einem halogenierten Kohlenwasserstofflösungsmittel
bei unter 150°C, gewöhnlich in einem Bereich von 20 bis
150°C, vorzugsweise in einem Bereich von 40 bis 120°C und
speziell in einem Bereich von 60 bis 100°C durchgeführt
werden.
Falls die Gesamt-Molzahl von Titan und Aluminium in dem
flüssigen Titantrichlorid-Komplex weniger ausmacht als
die Mohlzahl des Äthers, kann die Präzipitation durch Zugabe
eines Dekomplexierungsmittels beschleunigt werden.
Das Dekomplexierungsmittel hat die Funktion, mit dem Titan
trichlorid-Äther-Komplex zu reagieren und dadurch Titan
trichlorid freizusetzen. Geeignete Dekomplexierungsmittel
umfassen Lewissäuren größerer Säurestärke als der des Titan
trichlorids, nämlich beispielsweise Titantetrachlorid,
Bortrifluorid, Bortrichlorid, Vanadiumtetrachlorid, Aluminium
trichlorid, Alkylaluminiumdichlorid, Alkylaluminiumsesqui
chlorid und Dialkylaluminiumchlorid. Optimale Ergebnisse
werden erzielt, wenn Titantetrachlorid und Aluminiumchloride,
wie beispielsweise Aluminiumtrichlorid und Alkylaluminium
dichloride verwendet werden. Die Menge des Dekomplexierungs
mittels liegt vorzugsweise bei einem Molverhältnis von
weniger als 5, bezogen auf die Titankomponente in dem flüssigen
Produkt.
Erfindungsgemäß wird aus dem flüssigen Produkt ein violettes
feines, festes Titanchlorid erhalten. Es wird angenommen, daß
das Produkt als freies, festes Titantrichlorid ausfällt,
das durch Umsetzung des Titantrichlorid-Äther-Komplexes in
dem flüssigen Produkt mit einem Dekomplexierungsmittel ent
steht, welches in dem flüssigen Produkt bereits zugegen ist (wie
beispielsweise überschüssiges Titantetrachlorid) oder nach
träglich zugegeben wurde.
Falls das resultierende feste Titantrichlorid zusammen mit
einem Co-Katalysator bei einer Polymerisation eines α-Olefins
eingesetzt wird, nimmt die Polymerisationsaktivität pro
festem Katalysator ab, falls in dem Katalysator nicht reagiertes
Titantetrachlorid verbleibt. Falls eine Polymerisation
einer Aufschlämmung unter Verwendung dieses Katalysators
durchgeführt wird, werden die Eigenschaften der Auf
schlämmung beeinträchtigt. Es wird daher bevorzugt, das
resultierende feste Titantrichlorid mit einem Kohlen
wasserstofflösungsmittel zu waschen. Das zum Waschen ver
wendete Kohlenwasserstofflösungsmittel ist nicht kritisch,
sofern es gegenüber dem Katalysator inert ist. Vorzugs
weise wird das gleiche Lösungsmittel wie bei der Polymeri
sation verwendet.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene violette
feste Titantrichlorid kann eine geringe Menge des Äther-
Komplexes oder der zugesetzten Esterverbindung enthalten,
es enthält im wesentlichen jedoch keine Aluminiumkomponente.
Das Verhältnis Al zu Ti in dem festen Titantrichlorid ist
geringer als 5 Gew.-%.
Das resultierende Titantrichlorid ist als Katalysator
komponente bei einer Polymerisation eines α-Olefins brauch
bar. Falls des feste Titantrichlorid mit einer Organo
aluminiumverbindung kombiniert wird und diese Kombination
zur Polymerisation eines α-Olefins verwendet wird, kann
mit bemerkenswert hoher Polymerisationsaktivität ein α-Ole
finpolymerisat mit einem ausgezeichneten isotaktischen
Index erhalten werden.
Im folgenden wird die Polymerisation eines α-Olefins mit Hilfe
des Produkts näher beschrieben.
Die als Co-Katalysator eingesetzten Organoaluminiumverbin
dungen können Verbindungen der folgenden Formel sein:
AlR m ⁶Y3-m
wobei R⁶ eine C1-8-Alkylgruppe bedeutet; m für 1 bis 3
steht und Y ein Halogenatom bedeutet. Geeignete Organo
aluminiumverbindungen umfassen Dialkylaluminiumchloride,
wie Diäthylaluminiumchlorid, Dimethylaluminiumchlorid,
Di-n-propylaluminiumchlorid und Di-n-hexylaluminiumchlorid.
Besonders bevorzugt wird die Verbindung der oben stehenden
Formel verwendet, bei der R⁶ eine n-Propyl- oder n-Hexyl-
Gruppe bedeutet, Y ein Chloratom ist und m in einem Bereich
von 1,95 bis 2,10 liegt. Unter Verwendung dieser Verbindung
kann bei hoher Polymerisationsaktivität ein α-Olefin
polymerisat mit bemerkenswert hohem isotaktischem Index
erhalten werden.
Bei der Polymerisation eines α-Olefins ist es möglich, als
dritte Katalysatorkomponente zusammen mit dem festen Titan
trichlorid und dem Co-Katalysator einen Elektronendonor
einzusetzen. Als Elektronendonor können Trialkylphosphite,
Triarylphosphite und Carbonsäureester verwendet werden.
Bezüglich der Mengen der Komponenten in dem Katalysator
liegt das Molverhältnis von Titantrichlorid zu Organoaluminium
verbindung gewöhnlich in einem Bereich von 1 : 1 bis 100,
vorzugsweise in einem Bereich von 1 : 2 bis 40. Falls die
dritte Katalysatorkomponente eingesetzt wird, liegt das
Molverhältnis von Titantrichlorid zu dritter Katalysator
komponente gewöhnlich in einem Bereich von 1 : 0,01 bis 10,
vorzugsweise in einem Bereich von 1 : 0,05 bis 2.
Geeignete, bei der Polymerisation eingesetzte α-Olefine
umfassen Propylen, Buten-1, 4-Methylpenten-1. Es können
eine Homopolymerisation des α-Olefins, eine Copolymerisation von
Äthylen und dem α-Olefin oder eine Copolymerisation von
zwei oder mehr der α-Olefine durchgeführt werden.
Der erfindungsgemäße Katalysator wird vorzugsweise bei
einer Homopolymerisation von Propylen, bei einer statistischen
Copolymerisation unter Verwendung von mehr als 90 Gew.-%
Propylen oder einer Block-Copolymerisation unter Verwendung von
mehr als 80 Gew.-% Propylen eingesetzt, um ein Polymerisat
mit hohem isotaktischen Index zu erhalten. Die Polymerisation
kann als Gasphasen-Polymerisation oder als Polymerisation
in einer Aufschlämmung in Gegenwart eines Verdünnungsmittels,
wie beispielsweise Pentan, Mexan, Heptan oder flüssigem
Propylen durchgeführt werden. Temperatur und Druck bei der
Polymerisation sind nicht kritisch. Die Temperatur liegt
gewöhnlich in einem Bereich von 30 bis 100°C, vorzugsweise
50 bis 90°C und der Druck liegt gewöhnlich in einem Bereich
von Atmosphärendruck bis etwa 100 bar. Bei der Polymerisation
kann ein bekannter Molekulargewichtsregulator, wie beispielsweise
Wasserstoff oder ein halogenierter Kohlenwasserstoff
verwendet werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und
Vergleichsbeispielen näher erläutert. Bei den Beispielen
und Vergleichsbeispielen ist die Katalysatoreffizienz
(CE) als Gewicht (g) des Polypropylens pro 1 g Ti in dem
festen Titantrihalogenid-Katalysator angegebenen. Die
Polymerisationsaktivität des Katalysators, der K-Wert,
ist durch ein Gewicht (g) des Polypropylens pro 1 g Ti,
1 Stunde und einen Propylen-Druck von 1 bar angegeben
(K=g Polymerisat/g Ti×h×Propylendruck bar). Zur
Bestimmung des CE-Werts und des K-Werts wird der Titangehalt
mittels Fluoreszenz-Röntgen-Analyse bei einer, aus dem
resultierenden Polymerisatpulver erhaltenen Probe bestimmt
(im folgenden als FX-Analyse bezeichnet). Der isotaktische
Index II wird dadurch bestimmt, daß man das Gewichtsverhältnis
eines Rückstands feststellt, der duch sechsstündiges
Extrahieren des Polymerisats mit siedendem n-Heptan in
einem verbesserten Soxhlet-Extraktionsgerät erhalten wurde
(im folgenden als Prozent angegeben). Ein ataktisches
Polymerisat ist in siedendem n-Heptan löslich und folglich
gibt II das Gewichtsverhältnis von isotaktischem Polymerisat
zu Gesamtpolymerisat an.
Die Schüttdichte p B wird mittels des Japanischen Industrie-
Standards K-6721 als Gewicht pro Einheitsvolumen (cm³)
bestimmt. Dabei wird so vorgegangen, daß man ein Polymerisat
pulver in einen 100 cm³ Meßzylinder unter alleinigem Einfluß
der Schwerkraft einfüllt und das Gewicht des Polymerisats
bestimmt.
In einen getrockneten und mit Argon gespülten 1-l-Vierhals
kolben gibt man 200 ml Toluol, 180 mmol TiCl₄, 90 mmol
Di-n-butyläther und rührt bei 25°C. Anschließend werden
100 ml einer Lösung von 90 mmol Diäthylaluminiummonochlorid
und 90 mmol Di-n-butyläther in Toluol der Mischung zugesetzt,
wobei man eine braune homogene Lösung erhält. Die homogene
Lösung wird allmählich erhitzt. Während des Erhitzens fällt
bei über etwa 50°C ein violettes festes Titantrichlorid aus.
Nachdem eine geringe Menge violetten festen Titantrichlorids
entstanden ist, gibt man 13,5 mmol o-Octylbenzoat (im
folgenden als OB bezeichnet) (OB/TiCl₄=0,075) und 3 ml Toluol
zu. Die Mischung wird als Katalysatorlösung-System weiterhin
auf 95°C erhitzt und bei der gleichen Temperatur 90 min
gerührt, um das violette feste Titantrichlorid herzustellen.
Die Mischung wird abgekühlt und das violette feste Titan
trichlorid wird durch Filtration abgetrennt und 5mal mit
200 ml Toluol gewaschen, wobei man eine Aufschlämmung von
violettem festen Titantrichlorid erhält. Die Ausbeute
an Produkt wird anhand der Konzentration der Aufschlämmung
bestimmt und beträgt 31,8 g. Die Analyse ergibt, daß das
feste Titantrichlorid der Formel TiCl₃(n Bu₂O)0,124(OB)0,063
aufweist. Die nach dem BET-Verfahren gemessene spezifische
Oberfläche des festen Titantrichlorids beträgt 32 m²/g.
Im folgenden wird eine Polymerisation von Propylen unter
Verwendung des resultierenden festen Titantrichlorids
beschrieben.
In einen 2-l-Autoklaven, der mit einem Induktionsmagnet
rührer ausgerüstet ist und der trocken ist und mit gereinigtem
Stickstoff gespült wurde, gibt man 2,0 mmol
Di-n-propylaluminium-monochlorid als Co-Katalysator.
Anschließend wird Wasserstoff bis zu einem Druck von 1,2 bar (Überdr.)
eingeleitet und es werden 750 g eines verflüssigten Polypropylens
zugegeben. Wenn die Temperatur in dem Autoklaven 65°C erreicht
hat, gibt man unter dem Druck von gereinigtem Stickstoffgas
die Aufschlämmung des festen Titantrichlorids zu, um die
Polymerisation zu starten. Nach 3 h wird das nicht reagierte
Propylen herausgespült und der Autoklav wird abgekühlt. Man
erhält 413 g eines weißen pulverförmigen Polypropylens. Gemäß
der FX-Analyse beträgt der Ti-Gehalt in dem Polymerisat
20,1 TpM. Der CE-Wert ist daher 49 750 und der
K-Wert ist 603. Das Polypropylen weist einen II-Wert von
97,2% auf und der ρ B -Wert beträgt 0,41 g/cm³.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt. Dabei wird
jedoch auf die Zugabe von n-Octylbenzoat verzichtet. Man
erhält ein violettes festes Titantrichlorid. Dieses wird
bei einer Polymerisation von Propylen gemäß dem Verfahren
von Beispiel 1 eingesetzt. Das Ergebnis ist in der Tabelle 1
aufgeführt.
Es wird eine Polymerisation von Propylen durchgeführt,
bei der das in Vergleichsbeispiel 1 erhaltene feste Titan
trichlorid eingesetzt wird und wobei man n-Octylbenzoat
dem Polymerisationssystem zusetzt. Die Polymerisation des
Propylens wird gemäß dem Verfahren von Vergleichsbeispiel 1
durchgeführt. Es wird jedoch n-Octylbenzoat mit einem Mol-
Verhältnis von OB/TiCl₃ von 0,063 zugesetzt (das entspricht
dem Anteil an OB, der in dem festen Titantrichlorid bei
Beispiel 1 zurückbleibt). Das Ergebnis ist in der Tabelle 1
aufgeführt.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 wird jeweils festen
Titantrichlorid hergestellt. Dabei wird jedoch der Zeitpunkt
der Zugabe von n-Octylbenzoat variiert. In den Beispielen 2
und 3 wird das n-Octylbenzoat jeweils dann zugesetzt, wenn
die Lösung bis auf 70°C bzw. 95°C erhitzt worden ist
(zu diesem Zeitpunkt sind etwa 20% bzw. etwa 55% des festen
Titantrichlorids ausgefallen). Bei Vergleichsbeispiel 3 wird
n-Octylbenzoat zugegeben, nachdem die Lösung 90 min auf
95°C erhitzt worden ist (es sind 100% des festen Titan
trichlorids ausgefallen). Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1
wird jeweils eine Polymerisation von Propylen durchgeführt,
wobei jedoch jeweils die hier erhaltenen violetten festen
Titantrichloride eingesetzt werden. Das Ergebnis ist in
der Tabelle 1 aufgeführt.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 3 wird jeweils festes
Titantrichlorid hergestellt. Dabei wird jedoch die Menge von
n-Octylbenzoat variiert. In den Beispielen 4 und 5 beträgt
die Menge an n-Octylbenzoat jeweils 18 mmol oder 9 mmol.
Unter Verwendung des jeweiligen festen Titantrichlorids
wird gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 jeweils eine Polymeri
sation von Propylen durchgeführt. Das Ergebnis ist in der
Tabelle 1 aufgeführt.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 wird jeweils festes Titan
trichlorid hergestellt. Dabei werden jedoch anstelle von
n-Octylbenzoat jeweils die in der Tabelle 2 gezeigten Ester
eingesetzt. Unter Verwendung des resultierenden festen Titan
trichlorids wird gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 jeweils
eine Polymerisation von Propylen durchgeführt. Das Ergebnis
ist in der Tabelle 2 aufgeführt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von feinem festem Titan
trichlorid durch Präzipitation aus einem flüssigen Titan
trichlorid-Äther-Komplex bei unter 150°C,
dadurch gekennzeichnet, daß man die
Präzipitation des feinen festen Titantrichlorids aus dem
flüssigen Titantrichlorid-Äther-Komplex in Gegenwart eines
Esters der Formel
durchführt, wobei R¹ und R² jeweils eine Kohlenwasser
stoffeinheit bedeuten und die Gesamtzahl der Kohlenstoff
atome von R¹ und R² 10 oder mehr beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ester die Formel aufweist, bei der die Gesamtzahl
der Kohlenstoffatome von R¹ und R² 12 oder mehr beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Ester-Verbindung aus der Gruppe auswählt, die
aus aromatischen Carbonsäureestern, wie Butylbenzoat,
Amylbenzoat, Hexylbenzoat, Octylbenzoat, Decylbenzoat,
Phenylbenzoat, Hexyltoluylat, Octyltoluylat, Decyl
toluylat, Phenyltoluylat, Butyläthylbenzoat, Amyläthyl
benzoat, Hexyläthylbenzoat, Octyläthylbenzoat, Decyl
äthylbenzoat, Phenyläthylbenzoat, Butyltrimethylbenzoat,
Amyltrimethylbenzoat, Hexyltrimethylbenzoat, Octyl
trimethylbenzoat, Decyltrimethylbenzoat, Phenyltrimethyl
benzoat, Propylpropylbenzoat, Butylpropylbenzoat, Amyl
propylbenzoat, Hexylpropylbenzoat, Octylpropylbenzoat, Decyl
propylbenzoat, und Phenylpropylbenzoat;
gesättigten aliphatischen Carbonsäureestern, wie
Octylbutyrat, Decylbutyrat, Hexylvalerianat, Octylvalerianat,
Decylvalerianat, Phenylvalerianat, Amylcaproat, Hexyl
caproat, Octylcaproat, Decylcaproat, Phenylcaproat, Propyl
caprylat, Butylcaprylat, Amylcaprylat, Hexylcaprylat,
Octylcaprylat, Phenylcaprylat, Propylcaprat, Butylcaprat,
Amylcaprat, Hexylcaprat, Octylcaprat, Decylcaprat, Phenyl
caprat, Propyllaurat, Butyllaurat, Amyllaurat, Hexyllaurat,
Octyllaurat, Phenyllaurat, Propylpalmitat, Butylpalmitat,
Hexylpalmitat, Octylpalmitat, Phenylpalmitat, Äthylstearat,
Propylstearat, Butylstearat, Hexylstearat, Octylstearat
und Phenylstearat; ungesättigten aliphatischen Carbon
säureestern, wie Octylcrotonat, Octylmethacrylat,
Äthyloleat, Butyloleat, Hexyloleat, Octyloleat und Phenyl
oleat besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Ester zusetzt, bevor eine wesentliche Menge des
festen Titantrichlorids aus dem flüssigen Titantrichlorid-
Komplex präzipitiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der flüssige Titantrichlorid-Komplex dadurch hergestellt
wird, daß man Titantetrachlorid, einen Äther und eine Organo
aluminiumverbindung zusammen mit oder ohne ein weiteres
inertes Lösungsmittel einsetzt.
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