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Ablaufrost für den geräuscharmen Quertransport
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von Rundmaterial"
Die Erfindung betrifft einen Ablaufrost
für die Querförderung von Rundmaterial, insbesondere von Rohren mit mehreren parallelen,
eine geneigte Rollfläche aufweisenden Trägern, mit Stopphebeln, die aus unter die
Rollfläche versenkbaren Anschlagarmen und mit diesen starr verbundenen Dreharmen
bestehen. Ein solcher Ablaufrost dient insbesondere dem lärmverminderten Quertransport
von Rohren.
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In der DE-AS 27 59 295 ist ein derartiger Ablaufrost beschrieben.
Er dient dazu, Rohre oder anderes Rundmaterial wischen zwei Herstellungs- oder Bearbeitungsstationen
zu fördern und dabei Lücken in der Anlieferung des Rundmaterials auszugleichen.
Mit Hilfe der Stopphebel wird verhindert, daß die Rohre während der Förderung aneinanderschlagen,
was zu einer erheblichen Lärmbelästigung führe würde und ebenso Beschädigungen der
Rohre hervorrufen könnte.
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Dieser bekannte Ablaufrost weist jedoch einige Nachteile auf. So ist
es schwierig, mit ihm Rohre gleichen Durchmessers, aber unterschiedlicher Länge
einwandfrei zu fördern. Zu diesem Zweck sind in der Regel Verbindungswellen
zwischen
den einzelnen Abrollbahnen erforderlich, um ein Schräglaufen der Rohre zu verhindern.
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Bei einem längeren Ablaufrost der bekannten Art nehmen die Rohre bedingt
durch die Neigung des Rostes immer dann, wenn mehrere Stopphebel nacheinander überrollt
werden, d. h. wenn mehrere aufeinanderfolgende Positionen des Rostes nicht von Rohren
belegt sind, hohe Geschwindigkeiten auf, so daß das Abstoppen an den wirksam werdenden
Stopphebeln sowie das Überrollen der nicht wirksam werdenden Stopphebel zu erhöhten
Geräuschentwicklungen führt.
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Die Neigung des Ablauf rostes ist im wesentlichen abhängig von den
Rohrdurchmessern und den Rohrgewichten. Sollen über einen Rost Rohre unterschiedlicher
Durchmesser und unterschiedlicher Längen gefördert werden, so ist die Rostneigung
auf das Rohr mit dem kleinsten Durchmesser und dem geringsten Gewicht auszulegen.
Das hat aber den Nachteil, daß die Rohre mit größerem Durchmesser und größerem Gewicht
vor allem dann, wenn mehrere Stationen überrollt werden, hohe Geschwindigkeiten
annehmen, die dann schlagartig abgestoppt werden müssen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Ablaufrost für die Querförderung
von Rundmaterial zu schaffen, der diese
Nachteile vermeidet und
die problemlose Förderung von Rohren unterschiedlichen Durchmessers und unterschielichen
Gewichts ermöglicht. Dabei sollen keine Verbindungswellen benötigt werden und die
Rohre sollen beim Überrollen mehrerer Stationen nacheinander keine unzulässig hohen
Geschwindigkeiten aufnehmen. Im einzelnen soll der Rost so gestaltet sein, daß ein
ablaufendes Rohr an jeder Station angehalten wird und danach wieder neu anläuft.
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Diese Aufgabe wird bei einem Ablaufrost der eingangs genannt'en Art
erfindungsgemäß gelöst durch folgende Teile: a) Zusätzlich zu den Stopphebeln, jedoch
getrennt von diesen an den Trägern angelenkte Lasthebel, b) ein die Senkbewegung
des Stopphebels sperrendes Sperrglied, das vom Lasthebel auslösbar ist, c) ein zwischen
Sperrglied und Lasthebel eingebautes Verzögerungselement, das das Sperrglied einstellbar
verzögernd nach Bewegung des Lasthebels auslöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Ablaufrostes ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 bis 3 jeweils eine
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Ablaufrostes während unterschiedlicher Funktionsphasen
und Figur 4 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf einen Ablaufrost gemäß den
Figuren 1 bis 3.
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Der Ablaufrost besteht aus mehreren parallelen, eine geneigte Rollfläche
3 aufweisenden Trägern 20. Über Gelenke 27 sind Stopphebel 2 angelenkt, die aus
unter die Rollfläche versenkbaren Anschlagarmen 6 und mit diesen starr abgewinkelt
verbundenen Dreharmen 24 bestehen.
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Jeder Anschlagarm 6 trägt an seinem Ende eine frei rotierbare Rolle
4, die eine gewölbte Anschlagfläche bildet. Die Rollen 4 bestehen aus einem geräuschmindernden
Kunststoff. Durch ihre Rotierbarkeit werden ein Hochrollen der ankommenden Rohre
an der Anschlagfläche oder ein Überrollen der Stopp-Position verhindert. Zusätzlich
sind getrennt von den Stopphebeln 2, jedoch in Rollrichtung vor diesen Lasthebel
7 an den Träger 20 über Bolzen 9 angelenkt. Jeder Lasthebel besteht aus einem Lastarm
26, dessen Abrollfläche 21 mit der Rollfläche 3 ausfluchtbar ist, und einem - in
diesem Falle abgewinkelten - Auslösearm 22.
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Weiterhin ist ein die Senkbewegung des Stopphebels 2
sperrendes
Sperrglied 5 über ein Gelenk 28 an dem Träger 20 angelenkt. Das Sperrglied 5 besteht
aus einer Klinke 25 und einem abgewinkelten Gegengewicht 16, das die Klinke in Sperrstellung
drängt. Die Wirkung des Gegengewichts kann natürlich auch durch eine Feder ausgeübt
werden.
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Die Klinke 25 greift in einen mit dem Dreharm 24 verbundenen Nutstein
29 oder Nocken und arretiert so den Stopphebel 2 in der in Figur 1 dargestellten
Position. Zur Erleichterung der Auslösung ist die Klinke 25 mit einer Rolle 8 ausgestattet.
Die Auslösung funktioniert jedoch meist auch ohne Rolle 8.
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Zwischen dem Sperrglied 5 und dem Auslösearm 22 des Lasthebels 7 ist
ein Verzögerungselement 11 eingebaut, das an dem Träger 20 befestigt ist. Das Verzögerungselement
11 besteht aus einem Zylinder 18 und einem Kolben 19 mit zwei Kolbenstangen 17 und
23. Der Zylinder 18 enthält ein Fluid, z. B. bl oder Gas, und der Kolben 19 ist
unter SPiel in ihm beweglich. Vorteilhaft ist der Kolben 18 zusätzlich mit einem
nicht dargestellten Ventil ausgestattet, das eine langsame Bewegung des Kolbens
in Richtung auf die Auslöseposition und eine schnelle Bewegung in Richtung auf die
Sperrstellung bewirkt. Die Kolbenstange 23 greift über ein Verbindungsglied 15 oberhalb
des Gelenks 28 an dem Sperrglied 5 an. Die Kolbenstange 17 ist über eine Oese 13
mit einer Feder 10 verbunden,
die als Energiespeicher zwischen
dem Verzögerungselement 11 und dem Lasthebel 7 angeordnet ist. Anstelle des beschriebenen
hydrodynamischen Verzögerungselementes 11 können auch ein mechanisches oder ein
elektromagnetisches Verzögerungselement, z. B. unter Verwendung eines RC-Gliedes,
eingesetzt werden. Auf die Feder 10 kann unter Umständen verzichtet werden, wenn
die Abrollfläche 21 des Lastarmes 26 als eine Vertiefung oder Mulde zur Aufnahme
eines Rohres ausgebildet ist. An ihre Stelle kann auch ein pneumatischer, ein hydraulischer,
ein pneumatisch-hydraulischer oder ein anderer mechanischer Energiespeicher treten.
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Zusätzlich zu den bisher beschriebenen Elementen des Ablaufrostes
ist ein Lenker 30 vorhanden, der beim Anlaufen eines Rohres die Bewegungen des Stopphebels
2 und des Lasthebs 7 unterstützt. Ein derartiger Lenker ist an sich bekannt. Da
er nicht Gegenstand der Erfindung ist, braucht er nicht näher beschrieben zu werden.
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Während Figur 1 den Ablaufrost in Ruhestellung zeigt, ist in Figur
2 das Ablaufen eines Rohres 1 über einen Stopphebel 2 dargestellt. Figur 3 zeigt
einen Rost, bei dem drei aufeinander folgende Positionen A, B und C von Rohren 1
besetzt sind. Figur 4 zeigt die Verbindung
der den Rost bildenden
Teile in der Draufsicht.
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Im folgenden wird die Funktionsweise des Abl au frostes insbesondere
anhand der Figuren 2 und 3 beschrieben: Ein in Pfeilrichtung einlaufendes Rohr 1
drückt, bedingt durch die Neigung und das Eigengewicht den Lastarm 26 soweit herunter,
bis dieser mit der Oberkante der Ablaufbahn 3 ausgefluchtet ist.
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Das Rohr 1 rollt dabei bis vor die Rolle 4 des Stopphebe'ls 2, der
durch die Klinke 25 bzw. der Klinkenrolle 8 gehalten wird. Dabei spielt es keine
Rolle, ob die folgenden Rohrpositionen belegt sind.
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Der Stopphebel 2 dreht sich beim Herunterdrücken durch das Rohr 1
um den Bolzen 9, so daß die Feder 10 gespannt wird. Der Energiespeicher 10 wirkt
über die öse 13 auf das Verzögerungselement 11, welches an dem Träger 20 fixiert
ist. Die Klinke 25 oder das Sperrglied 5 wird durch das Gegengewicht 16 oder eine
Feder immer in Richtung Sperrstellung belastet.
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Das Verzögerungselement 11 hat in Verbindung mit dem Energiespeicher
10 die Aufgabe, eine Zeitverzögerung
zwischen dem Herunterdrücken
des Lasthebels 7 durch das Rohr 1 und dem Ausklinken der Klinke bzw. Sperre 5 vom
Haltenocken herzustellen.
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Durch diese Verzögerung wird erreicht, daß sich das Rohr 1 am Anschlagarm
6 soweit beruhigt, daß ein Teil oder die ganze Rollenergie des Rohres 1 vernichtet
ist.
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Sobald sich das in Pfeilrichtung laufende Rohr 1 vor der Rolle 4 beruhigt
hat, kann der Anschlagarm 6, wenn ein Rohr in der Folgestellung nicht vorhanden
ist, abtauchen.
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Das Rohr 1 kann, bedingt durch die Neigung des Ablaufrostes, anlaufen
und gegen den Dreharm 24 des Stopphebels 2, der sich um den Drehpunkt 27 dreht,
rollen und die Rolle 4 in die Sperrstellung zurückdrehen. In dieser Stellung rastet
dann die Klinke bzw. Sperre 5 wieder in den Nutstein 29 oder Nocken ein. Der Lasthebel
7 wird dabei über das Verbindungsglied 15 und das Verzögerungselement 11, ohne daß
die Zeitverzögerung arbeitet, und den Energiespeicher 10 um den Bolzen 9 zurückgedreht.
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Bei einem nicht belegten Ablaufrost sind alle Lastarme 26 hochgeschwenkt
und alle Rollen 4 stehen in Stopperposition.
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Rollt ein Rohr in Pfeilrichtung in die Position B und ist auch die
Position C durch ein Rohr oder sonstigen rollfähigen Gegenstand belegt, so löst
zwar das Sperrglied 5 zeitverzögert aus, ein Herunterschwenken des Anschlagarmes
6 ist jedoch nicht möglich, da der Dreharm 24 des Stopphebels 2 durch das Rohr 1
in der Position C noch gehalten wird.
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Sobald jetzt das Rohr oder der rollfähige Gegenstand die Position
C soweit überrollt hat, daß der Dreharm 24 frei ist, kann der Anschlagarm 6 herunterschwenken
und das,Rohr in eine neue Position rollen, wo die gleiche zeitverzögernde, selbstauslösende
Einrichtung wirkt.
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Sobald das Rohr aus der Position B in die Position C gerollt ist,
wird der Lasthebel 7 durch das Gegengewicht 16, das sich um das Gelenk 28 dreht
und mit der Klinke 25 verbunden ist, über die Verbindungselemente 15, 17 und 10
in seine obere Ausgangsstellung zurückgezogen.
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Das aus der Position B in die Position C gerollte Rohr bzw. der rollfähige
Gegenstand hat dabei über den Dreharm 24 den Anschlagarm 6 wieder in Sperrstellung
gebracht.
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Ein neu in die Position B einlaufendes Rohr oder ein
rollfähiger
Gegenstand löst, wenn die Position C noch belegt ist, das Klinkensystem neu aus.
Das Überrollen aus der Position B in die Position C erfolgt aber erst, wenn das
Rohr oder der rollfähige Gegenstand aus der Position C in die nächste hier nicht
gezeichnete Position eingelaufen ist.
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Da durch dieses System jedes Rohr oder jeder rollfähige Gegenstand
in jeder Stopperposition gehalten wird, sich dabei aber durch das an jedem Stopperhebel
eingebaute Zeitglied selbst auslöst, dürften die vorstehend aufgeführten Nachteile
weitgehend behoben sein, die Vorteile aber voll wirksam werden. Es kann daher von
einer hervorragenden Lösung der anstehenden Probleme gesprochen werden.
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