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Scherentrennschalter
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Die Erfindung betrifft einen Scherentrennschalter, bestehend aus einem
auf einem Stützer angeordneten Antriebsaggregat, aus einer an das Antriebsaggregat
angelenkten Schere mit unteren Scherengliedern und oberen Scherengliedern, die sich
kreuzen, mit zwei die unteren und die oberen Scherenglieder verbindenden Scherengelenken
und mit einem an die oberen Enden der oberen Scherenglieder angeschlossenen Kreuzgelenk,
und aus zwei an das Kreuzgelenk angeschlossenen Greiferkontaktstückträgern mit daran
befestigten Greiferkontaktstücken.
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Scherentrennschalter - eine besondere Art von Hochspannungstrennschaltern
- sind seit langem und in verschiedenen Ausführungen bekannt (vgl.
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" b die DE-ASen lo 7411; lo 80 660, lo 85 942, 11 91 459, 12 40 146
und 12 44 91o sowie die DE-OS 23 36 543). Insbesondere sind auch Scherentrenner
der eingangs beschriebenen Art, also solche, bei denen sich die oberen Scherenglieder
kreuzen, bekannt (vgl. die DE-ASen lo 81 103 und 11 13 259).
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Hochspannungstrennschalter - also auch Scherentrennschalter - sind
im Kurzschlußfall großen elektromagnetischen Kräften ausgesetzt. Dabei werden die
elektrisch leitenden Bauteile eines Trennerpols durch die elektromagnetischen Kräfte
zusammengezogen und gleichzeitig durch elektromagnetische Kräfte, die zwischen mehreren
Trennerpolen wirken, beansprucht. Im Kurzschlußfall werden auch die den Greiferkontaktstücken
der in Rede stehenden Trennschalter zugeordneten, von Leiterseilen getragenen Gegenkontakte
elektromagnetischen Kräften ausgesetzt. Damit diese elektromagnetischen Kräfte nicht
dazu führen, daß die Gegenkontakte aus den Greiferkontaktstücken der Scherentrennschalter
herausgerissen werden, werden Scherentrennschalter so ausgebildet, daß die auftretenden
elektromagnetischen Kräfte den Kontaktdruck (zwischen den Greiferkontaktstücken
der Scherentrennschalter und den von Leiterseilen getragenen Gegenkontakten) erhöhen.
Nutzt man nun gezielt die elektromagnetischen Kräfte aus, zum Beispiel dadurch,
daß man kleine Abstände zwischen den entsprechenden elektrisch leitenden Bauteilen
der Scherentrennschalter wählt, so müssen die entsprechenden Bauteile auch mechanisch
entsprechend widerstandsfähig sein.
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Bei Scherentrennschaltern der in Rede stehenden Art treten beim Ein-
und Ausschalten an den Scherengelenken und an dem Kreuzgelenk Schwenkbewe-0 gungen
von bis zu 180 ° auf. Konstruktiv besonders Problematisch sind dabei die Kreuzgelenke.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Scherentrennschalter
der
eingangs beschriebenen Art anzugeben, der sich dadurch auszeichnet, daß das Kreuzgelenk
konstruktiv und fertigungstechnisch relativ einfach ausgeführt ist, - und der damit
an einem für seine Funktionstüchtigkeit wichtigen Punkt erheblich verbessert ist.
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Der erfindungsgemäße Scherentrennschalter, bei dem die zuvor dargelegte
Aufgabe gelöst ist, ist zunächst und im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß
insgesamt nur zwei obere Scherenglieder vorgesehen sind, daß also nur zwei sich
zwischen den Scherengelenken und dem Kreuzgelenk kreuzende obere Scherenglieder
vorgesehen sind, und daß das Kreuzgelenk so ausgebildet ist, daß die beiden Greiferkontaktstückträger
symmetrisch angeordnet sind, daß sich also die beiden Greiferkontaktstückträger
gegenüberl iegen.
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Bei Scherentrennschaltern der Art, von der die Erfindung ausgeht,
also bei solchen, bei denen sich die oberen Scherenglieder - zwischen den Scherengelenken
und dem Kreuzgelenk - kreuzen, hat man bisher den Versatz zwischen den sich kreuzenden
oberen Scherengliedern entweder einfach nur hingenommen oder dadurch gleichsam eliminiert,
daß man ein oberes Scherenglied als einfaches Scherenglied und das andere obere
Scherenglied als das einfache Scherenglied zwischen sich aufnehmendes doppeltes
Scherenglied ausgeführt hat (vgl. die DE-AS lo 74 116). Demgegenüber ist erfindungsgemäß
erkannt worden, daß der sich aus der Kreuzung der oberen Scherenglieder notwendigerweise
ergebende Versatz der oberen Scherenglieder gerade die Möglichkeit gibt, ein einfaches
Kreuzgelenk zu realisieren, bei dem die beiden Greiferkontaktstückträger symmetrisch,
also gegenüberliegend angeordnet sein können.
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Im einzelnen gibt es verschiedene Möglichkeiten, den erfindungsgemäßen
Scherentrennschalter auszugestalten und weiterzubilden, was im folgenden nur beispielhaft
erläutert werden soll.
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Zunächst empfiehlt es sich, bei dem erfindungsgemäßen Scherentrennschalter
das Kreuzgelenk aus zwei identischen Kreuzgelenkhälften zusammenzusetzen. Das ist
erfindungsgemäß deshalb möglich (und natürlich mit erheblichen Vorteilen verbunden),
weil der erfindungsgemäß gezielt ausgenutzte Versatz zwischen den sich kreuzenden
oberen Scherengliedern identisch ausgebildeten Kreuzgelenkhälften die Möglichkeit
gibt, miteinander korrespondierend zu arbeiten, ohne dadurch die notwendige Gelenkigkeit
des Kreuzgelenkes zu beeinträchtigen.
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Wird bei einem erfindungsgemäßen Scherentrennschalter die zuvor erläuterte
Lehre, das Kreuzgelenk aus zwei identischen Kreuzgelenkhälften aufzubauen, realisiert,
so empfiehlt sich im einzelnen eine Ausführungsform, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß jede Kreuzgelenkhälfte aus zwei unter einem stumpfen Winkel, vorzugsweise
unter einem Winkel von ca. 180 °, insbesondere unter einem Winkel von 165 ° zueinander
verlaufenden Aufnahmeelementen für jeweils ein oberes Scherenglied und für jeweils
einen Gegenkontaktstückträger und aus einem Gelenkelement besteht. Dabei wird man
dann die Mittelebenen der beiden Aufnahmeelemente um die Hälfte des Maßes gegeneinander
versetzen, um das die oberen, sich kreuzenden Scherenglieder gegeneinander versetzt
sind. Dadurch wird der Versatz der sich kreuzenden oberen Scherenglieder "auf dem
Wege zu den Gegenkontaktstückträgern" - über das Kreuzgelenk - wieder eliminiert,
- so daß sich die beiden Greiferkontaktstückträger gegenüberliegen.
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Im übrigen empfiehlt es sich, dann, wenn bei dem erfindungsgemäßen
Scherentrennschalter das Kreuzgelenk aus zwei identischen Kreuzgelenkhälften besteht,
bei jeder Kreuzgelenkhälfte das Gelenkelement unterhalb des Aufnahmeelementes für
den Gegenkontaktstückträger zu verwirklichen, - was kinematisch vorteilhaft ist.
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Schließlich kommt einer weiteren Lehre noch besondere Bedeutung zu,
und zwar auch losgelöst von den zuvor dargelegten Lehren. Nach dieser Lehre ist
bei einem Scherentrennschalter der Art, von der die Erfindung ausgeht,
der
Abstand zwischen den beiden Scherengelenken soweit verringert, zum Beispiel durch
eine Kapselung der dort vorgesehenen Stromübergänge, daß hier gleichsam ein Anschlag
realisiert ist. Dieser Anschlag verhindert, daß durch die im Kurzschlußfall auftretenden
elektromagnetischen Kräfte die Bauteile unzulässig hoch beansprucht werden.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht
einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Scherentrennschalters,
jedoch ohne Stützer und ohne Antriebsaggregat, Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1,
und zwar in einer gegenüber der Seitenansicht nach Fig. 1 um 9G ° versetzten Seitenansicht,
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Kreuzgelenkhälfte des Scherentrennschalters nach
den Fig. 1 und 2 und Fig. 4 den Gegenstand nach Fig. 3, und zwar in einer gegenüber
der Seitenansicht nach Fig. 3 um 90 ° versetzten Seitenansicht.
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Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Scherentrennschalter besteht
in seinem grundsätzlichen Aufbau aus einem (nicht dargestellten) Stützer, aus einem
auf dem Stützer angeordneten (nicht dargestellten) Antriebsaggregat, aus einer an
das Antriebsaggregat angelenkten Schere 1 mit unteren Scherengliedern 2, 3 und oberen
Scherengliedern 4, 5, die sich kreuzen, mit zwei die unteren und die oberen Scherenglieder
2, 3 und 4, 5 verbindenden Scherengelenken 6, 7 und mit einem an die oberen Enden
der oberen Scherenglieder 4, 5 angeschlossenen Kreuzgelenk 8, und aus zwei an das
Kreuzgelenk 8 angeschlossenen Greiferkontaktstückträgern 9, lo mit daran
befestigten
Greiferkontaktstücken 11, 12.
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Wie eine zusammenschauende Betrachtung der Fig. 1 und 2 zeigt, sind
bei dem erfindungsgemäßen Scherentrennschalter insgesamt nur zwei obere Scherenglieder
4, 5 vorgesehen, sind also nur zwei sich zwischen den Scherengelenken 6, 7 und dem
Kreuzgelenk 8 kreuzende obere Scherenglieder 4, 5 vorgesehen, und ist das Kreuzgelenk
8 so ausgebildet, daß die beiden Greiferkontaktstückträger 9, lo symmetrisch angeordnet
sind, daß sich also die beiden Greiferkontaktstückträger 9, lo gegenüberliegen.
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Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Scherentrennschalter besteht
das Kreuzgelenk 8 aus zwei identischen Kreuzgelenkhälften 13, 14. Jede Kreuzgelenkhälfte
13, 14 besteht aus zwei unter einem stumpfen Winkel, nämlich einem Winkel von 165
° zueinander verlaufenden Aufnahmeelementen 15, 16 bzw 17, 18 für jeweils ein oberes
Scherenglied 4 bzw. 5 und für jeweils einen Gegenkontaktstückträger 9 bzw. lo und
aus einem Gelenkelement 19 bzw. 2c.
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Wie insbesondere die Fig. 2 zeigt, sind bei dem dargestellten Scherentrennschalter
die Mittelebenen 21, 22 bzw. 23, 24 der beiden Aufnahmeelemente 15, 16 bzw. 17,
18 um die Hälfte des Maßes gegeneinander versetzt, um das die oberen, sich kreuzenden
Scherenglieder 4, 5 gegeneinander versetzt sind.
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Schließlich zeigen insbesondere die Fig.3 und 4, daß bei dem dargestellten
Scherentrennschalter bei jeder Kreuzgelenkhälfte 13, 14 das Gelenkelement 19 bzw.
20 unterhalb des Aufnahmeelementes 16 bzw. 18 für den Gegenkontaktstückträger 9
bzw. lo verwirklicht ist.
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