DE300660C - - Google Patents

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DE300660C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06CDETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
    • C06C7/00Non-electric detonators; Blasting caps; Primers
    • C06C7/02Manufacture; Packing

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Description

Die bisher verwendeten Sprengkapseln waren entweder mit Knallsatz (Knallquecksilber und Kaliumchlorat) oder mit einer Nitroverbindung (Pikrinsäure, Trinitro toluol, Tetranitromethylanilin u. a.) und einer Initialladung von Knallsatz gefüllt. Bei den Kapseln erster Art λ\^γ die Zündoberfläche überhaupt nicht abgedeckt, bei den Kapseln letzterer Art war sie mit einem-sogenannten Innenhütchen — einer mit zentraler Durchlochvtng versehenen .Schutzhülse —- abgedeckt. Beide Arten von Kapseln zeigten sich bei Aufbewahrung in feuchter Atmosphäre, wie solche in Gruben unter Tage immer vorhanden ist, als nicht feuchtigkeitsbeständig, indem sie schon nach kurzer Zeit infolge Feuchtigkeitsauf nähme aus der Luft bei der Zündung meist nur unvollkommen detonierten. Die Folge davon waren mit großen Nachteilen und Gefahren verknüpfte Versager oder auskochende Schüsse. ■
Einen großen Fortschritt in dieser Beziehung brachte die Einführung des Bleiazids als Initialsprengstoff anstatt des Knallqueck-Silbers, da ersteres sich gegen Feuchtigkeit als unempfindlich erwies und dem Knallquecksilber auch an Initialkraft überlegen war. Die Erfahrung hat aber gelehrt, daß auch dem Bleiazid noch Mängel anhaften, und daß es, bei unsachgemäßer Lagerung, also z. B. in saurer Grubenluft, eine langsame Zersetzung unter Abspaltung von Stickstoffwasserstoffsäure erleiden kann, .
Auch andere, in neuerer Zeit noch vorgeschlagene Ersatzstoffe des ■ Knallquecksilbers, wie z. B. Nitrodiazobenzolperchlorat, haben trotz der ihnen eigenen erheblich größeren Initialkraft eine praktische Verwendung nicht finden können, da sie in feuchter Atmosphäre nicht beständig .sind.
Eine wirklich feuchtigkeitsbeständige Sprengkapsel zu schaffen, ist aber, wie schon oben ang-edeutet, für den Bergbaubetrieb wie für jeden Sprengbetrieb überhaupt ron großer Bedeutung. Versagende Sprengkapseln verursachen nicht nur erhebliche Kosten, da häufig die ganze Sprengladung verloren ist, mindestens aber der Besatz sorgfältig wieder entfernt und nach Einsetzen . einer neuen Sprengkapsel in die Zündpatrone von neuem wieder eingestampft werden muß, sondern diese Arbeiten sind auch mit großer Gefahr für den Arbeitenden verknüpft und haben schon häufig zu Unglücksfällen geführt. Ebenso sind auskochende Schüsse wegen des gänzlichen Ausfalls der Sprengwirkung eine verlorene Ausgabe und wegen der entstehenden giftigen Gase eine große Gefahr für den Grubenbetrieb. :
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine Sprengkapsel, welche nicht nur gegen die nachteiligen Einwirkungen der atmosphärischen Feuchtigkeit gesichert ist, sondern auch den sonstigen, bei der praktischen Verwendung besonders im Bergbau vorkommenden schädlichen Einflüssen, wie sauren Gasen und Dämpfen, kohlensäurehaltigen Schwaden usw. gegenüber standhält. Erreicht w,ird dieser
Erfolg durch . eine vollkommene Abdeckung des gefährdeten Grundsatzes mit einer geschlossenen Schutzhülse (Innenhütchen) und Aufladung· eines auch in feuchter Atmosphäre noch zündsicheren, gegen die übrige atmosphärische Einwirkung· aber unempfindlichen, bei der Zündung die Abdeckung sicher durchschlagenden Zündsatzes. ■ Das wesentliche Merkmal der Erfindung beruht also darauf, daß der die Detonation bewirkende Teil der Sprengkapselladung den zersetzenden oder phlegmatisierenden Gasen oder Dämpfen durch die Abdeckung gänzlich entzogen und in seiner \^ollkraft erhalten ist, während nur ein kleiner, lediglich die Aufgabe der Zündungsübertragung erfüllender Teil den ungünstigen Einflüssen ausgesetzt ist. Auf diese Weise können alle, wegen ihrer Empfindlichkeit geg'en atmosphärische Einflüsse sonst nicht verwendbaren Initialsprengstoffe praktisch verwertet und die in ihrer hohen Initialkraft und billigen Herstellung liegenden sprengtechnischen und ökonomischen Vorteile ausgenutzt werden.
Die Zündung- derartiger Sprengkapseln kann bewirkt werden durch Aufladung einer zum Durchschlagen der abdeckenden Schicht genügend, großen Menge Knallquecksilber, Knallsatz oder eines anderen, geeigneten einheitlichen oder zusammengesetzten Zündstoffes. Zur Verstärkung der Durchschlagskraft kann diese Aufladung gegebenenfalls ■ mit einem durchiochten Innenhütchen abgedeckt werden. Trotzdem Knallquecksilber usw. in feuchter Atmosphäre Wasser aufnimmt und-infolge dieses Feuchtigkeitsgehaltes nicht mehr mit voller Geschwindigkeit detoniert, bleibt es doch noch zündungsfähig'. Bei Zündung" durchschlägt es die Abdeckung und überträgt so die Zündflamme auf den unter der Abdeckung befindlichen Initialkörper. Derartige Kapseln bleiben, wie durch Versuche festgestellt würde, auch nach langdauernder Feuchtlagerung detonationsfähig.
Als Beispiele für das Verfahren seien folgende Ladungen für eine Sprengkapsel Nr. 8 angeführt:
0,90 g Tetranitromethylanilin + 0,2 g Bleiazid (abgedeckt mit geschlossenem Innenhütchen). + 0,3 g Knallsatz (mit oder ohne diirchlochtes Innenhütchen) oder
0,85 g Tetranitromethylanilin -f- 0,4 g Bleiazid (abgedeckt mit geschlossenem Innenhütchen) -f- 0,3 g Knallsatz (mit oder ohne durchlochtes Innenhütchen) oder
0,90 g Tetranitromethylanilin + 0,2 g Bleiazid (abgedeckt mit geschlossenem Innenhütchen) + 0,4 g Kaliumchlorat-Milchzuckergemisch (80:20) mit durchlochtem Innenhütchen.
In Fig. ι stellt a die Schutzhülse einer Sprengkapsel dar, in deren unterenTeil Tetranitromethylanilin eingepreßt ist. Unmittelbar aufgepreßt auf dieses ist das Bleiazid, das gegen die äußere atmosphärische Luft durch ein eingepreßtes Innenhütchen b abgeschlossen ist. Auf dieses wird eine nach oben geöffnete, im unteren Teil mit Knallsatz gefüllte Sprengkapsel c aufgepreßt.
In Fig. 2 bedeutet α die Sprengkapselhülse. Auch hier ist unmittelbar auf das Tetranitromethylanilin Bleiazid aufgepreßt, das gleichfalls gegen den Zutritt der atmosphärischen"
;■ · Luft durch ein geschlossenes Innenhütchen b geschützt ist. Über dieses ist ein Zündhütchen c eingepreßt, dessen Satz gegen die äußere Luft durch ein Stanniolplättchen abgeschlossen ist. Der obere Rand der Sprengkapselhülse α wird umgebördelt, um ein Herausfallen des Zündhütchens zu verhindern.

Claims (1)

  1. P ATENT-Ansprüche:
    ι . Verfahren zur Herstellung von feuchtigkeitsbeständigen Sprengkapseln für bergbauliche und militärische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß man der mit einem geeigneten Nitrokörper geladenen Sprengkapsel zunächst eine Ladung eines Initialkörpers, wie Knallquecksilber oder Knallsatz, Bleiazid, Diazobenzolperchlorat, Hexamethylentriperoxyddiamin usw.,.aufsetzt, diese mit einem nichtdurchlochten Innenhütchen oder in anderer, einen vollkommenen Abschluß gegen die Außenluft sichernden Weise abdeckt und auf diese Abdeckung eine zum Durchschlagen des Innenhütchens oder der abdeckenden Schicht ausreichende Menge eines durch .Grubengase usw. nicht zersetzlichen, leicht entzündlichen, einheitlichen oder gemischten Zündstoffes mit oder ohne durchlochtes Innenhütchen aufpreßt.
    , 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Zündladung' in die mit Nitrokörper, Initialsprengstoff, geschlossenem In-. ■ nenh.ütchen- und Zündstoff geladene Sprengkapsel eine kleinere gewöhnliche Sprengkapsel oder ein Zündhütchen eingepreßt wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
    HKIfIHSDRCCKKREI.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2386505A1 (fr) * 1977-04-07 1978-11-03 Oerlikon Buehrle Ag Melange d'amorce sensible a la percussion, procede de fabrication et application a un detonateur

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2386505A1 (fr) * 1977-04-07 1978-11-03 Oerlikon Buehrle Ag Melange d'amorce sensible a la percussion, procede de fabrication et application a un detonateur

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