-
Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zum Verändern der
-
Arbeitsstrecke mindestens eines von mehreren in einem Stall verlaufenden
Räumgeräten, die an einem gemeinsamen Zugelement befestigt sind, das sich entlang
den Arbeitsstrecken der Räumgeräte erstreckt.
-
Moderne Entmistungsanlagen weisen entlang der Tierstellplätze verlaufende
Kotrinnen auf, die jeweils von einem Schieber, der über die ganze Länge der Kotrinne
bewegt wird, gesäubert werden. Diese Schieber sind untereinander mit einem gemeinsamen
Zugelement in der Weise verbunden, daß die Schieber-von zwei nebeneinander verlaufenden
Kotrinnen in gegensätzlicher Richtung bewegt werden können.
-
Wenn nun, wie es häufig vorkommt, der Melkstand im Bereich der Tierstellplätze
vorgesehen ist, werden die Kotkanäle durch diese Maßnahme ungleich lang. Damit nun
die Schieber auch weiterhin im bewährten Synchronbetrieb bewegt werden können, müssen
die unterschiedlichen Weglängen der Arbeitsstrecken durch technische Vorrichtungen
ausgeglichen werden.
-
Bekannt sind Vorrichtungen, mit denen ein Ausgleich in der sich neben
dem Melkstand erstreckenden langen Kotbahn vorgenommen wird. Diese Anlagen bestehen
im Prinzip aus einem Flachstahl, dessen Länge der des die Kotbahn verkürzenden Melkstandes
entspricht und an dessen Enden jeweils ein Schieber angebracht ist. Diese Lösung
erfordert für zwei Kotbahnen drei Schieber, was eine zusätzliche Verteuerung der
Gesamtanlage bedeutet. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Anlage zwei
komplette Entmistungsabläufe durchlaufen muß, um den die Ausgleichsvorrichtung führenden
Kotkanal vollständig zu räumen.
-
Aufgabe der Neuerung ist es daher, die Vorrichtung der einleitend
genannten Art dahingehend zu verbessern, daß Kotkanäle unterschiedlicher Länge bei
jeweils einem Entmistungsdurchlauf vollständig geräumt werden.
-
Diese Aufgabe wird mustergemäß dadurch gelöst, daß auf einer gegenüber
den anderen um einen bestimmten Weg verkürzten Arbeitsstrecke an dem Zugelement
ein Gleiter lösbar befestigt ist, der in seiner Länge der des Weges entspricht,
das Räumgerät an der dem Weg abgewandten Seite und eine Anschlagsbegrenzung an der
dem Weg zugewandten Seite an dem Gleiter befestigt sind und zwischen der Befestigung
der Anschlagsbegrenzung und der des Räumgerätes ein Mitnehmer beweglich angeordnet
ist, der wiederum mit dem Zugelement fest verbunden ist.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß mit der Entmistungsanlage während eines einzigen Entmistungsablaufes die gleiche
Arbeit geleistet werden kann, die vorher nur wirkungsgleich durch mindestens zwei
Abläufe hintereinander möglich war. Hierdurch kann die Anlage im Einsatz wirtschaftlich
gefahren und durch die Einsparung eines Faltschiebers die Störanfälligkeit herabgesetzt
werden. Ein weiterer mit dieser Vorrichtung erzielbarer Vorteil liegt in der leichten
Installierbarkeit. Dieser kommt besonders dann zum Tragen, wenn ein Teil der Standfläche
im nachhinein als Melkstand ausgebaut wird. Die Vorrichtung kann dann ohne Veränderung
des Zugelementes z.B. Verkürzung des Seils, durch Anbringen eines Zusatzelementes
auf dem Zugseil sowie weiterer Elemente innerhalb des Kotkanals um problemlos installiert
werden.
-
Weitere Einzelheiten der Neuerung ergeben sich aus der nachfolgenden
ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen eine bevorzugte
Ausführungsform der Neuerung beispielsweise veranschaulicht ist.
-
In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 : eine Draufsicht
auf eine Entmistungsanlage mit unterschiedlich langen Kotkanälen, Figur 2 : einen
Längsschnitt entlang der Schnittlinie II - II in Figur 1, Figur 3 : einen Querschnitt
entlang der Schnittlinie III - III in Figur 1, Figur 4 : eine perspektivische Ansicht
des Gleiters mit den Ankopplungselementen und Figur 5 : eine Explosionsdarstellung
eines Mitnehmers.
-
Eine Vorrichtung der genannten Art besteht im wesentlichen aus einem
Gleiter 1, einer Anschlagsbegrenzung 2, einem Räumgerät 3 und einem Mitnehmer 4.
-
Der Gleiter 1 besteht im wesentlichen aus einem Flachstahl 5 bestimmter
Stärke und Breite, dessen Länge der eines Melkstandes 7 entspricht, der eine Kotbahn
6 verkürzt. Der Flach stahl 5 ist innerhalb des verkürzt ausgebildeten Kotkanals
6 in Längsrichtung angeordnet und beaufschlagt in dieser Stellung mit einer seiner
beiden größten Flächen den Kotkanal 6 auf seinem Boden 8.
-
Die Anschlagsbegrenzung 2 ist im wesentlichen als eine Hülse 9 ausgebildet,
die an einer Seite mit einem Boden 10 verschlossen ist. In dem Boden 10 ist eine
Durchstecköffnung 11 vorgesehen, deren Durchmesser dem eines Zugseils 12 entspricht.
Diese Hülse 9 ist auf der dem Boden 8 des Kotkanals 6 abgewandten Seite des Flachstahls
5 befestigt und weist in ihrer Anordnung mit ihrem Boden 10 in Richtung des Melkstandes
7.
-
Das Räumgerät 3 besteht aus zwei Paddeln (13), die um eine Achse 14
schwenkbar gelagert sind. Diese Achse 14 ist an dem der Hülse 9 gegenüberliegenden
Ende des Flachstahls 5 im wesentlichen lotrecht angebracht. Die Paddel 13 liegen
mit ihrer einander zugewandten Oberfläche aneinander, wenn sich das Räumgerät 3
von einem den Kot aus den Kotkanälen 6 aufnehmenden Querkanal 16 in Richtung auf
den Melkstand 7 bewegt. An dessen Vorderkante 15 wird die Bewegungsrichtung in Richtung
auf den Querkanal 16 umgeschaltet. Nach der Umschaltung der Bewegungsrichtung verschwenken
die Paddel 13 um die Achse 14 jeweils in Richtung auf die ihnen benachbarten Ränder
des Kotkanals 6 und nehmen den Kot aus diesem mit. In der Achse 14 ist höhengleich
mit der öffnung 11 des Hülsenbodens 10 eine Öffnung 17 vorgesehen, deren Durchmesser
dem der Öffnung 11 entspricht.
-
Zwischen den Öffnungen 17 und 11 ist auf dem durch sie hindurchgeführten
Zugelement 12, das als Zugseil 32 ausgebildet sein kann, ein Mitnehmer 4 angebracht.
Der Mitnehmer 4 kann aus einem in Längsrichtung zweigeteilten zylindrischen Körper
mit zwei gleichgroßen Hälften 18, 19 bestehen. Jede der beiden Hälften hat eine
Fläche 20, von denen die eine die andere im zusammengefügten Zustand des Mitnehmers
beaufschlagt. In jeder der sich beaufschlagenden Flächen 20 der beiden Hälften 18,
19 ist eine in Richtung der Längsachse des Mitnehmers 4 verlaufende Aussparung 21
vorgesehen, die im zusammengefügten Zustand der beiden Hälften 18, 19 das Zugseil
32 unter Druck beaufschlagt. Die beiden Hälften 18, 19 können auf dem Zugseil 32
mittels Schraubverbindungen 22 befestigt werden, die durch entsprechende Bohrungen
34 hindurchragen. Es ist aber auch möglich, Schellen 23 zur Befestigung zu verwenden.
-
In der Anwendung kann der Gleiter 1 durch das über den Flachstahl
5 gleitende Zugseil 32 innerhalb des Kotkanals 6 hin- und hergezogen werden. Er
gleitet in Richtung
auf den Melkstand 7, wenn der Mitnehmer 4 den
Hülsenboden 10 beaufschlagt. Auf dem Rückweg in Richtung auf den Querkanal 16 nimmt
der Mitnehmer 4 die Achse 14 mit.
-
Im Rücklauf in Richtung auf den Melkstand 7 wird der Gleiter 1 soweit
in diesen hineingezogen, bis die Achse 14 des Räumgerätes 3 auf gleicher Höhe mit
der Vorderkante 15 des Melkstandes 7 steht. In dieser Bewegungsrichtung wird möglichst
wenig Kot in Richtung Melkstand 7 geschoben. Beim Vorlauf in Richtung Querkanal
16 legt der Mitnehmer 4 die Strecke zwischen Hülsenboden 10 und Achse 14 im Leerlauf
zurück, ohne daß das Räumgerät 3 an der Bewegung teilnimmt.
-
Erst nach Anschlag des Mitnehmers 4 an die Achse 14 wird der Gleiter
1 in Richtung des Querkanals 16 bewegt. Bei diesem Bewegungsvorgang werden die Paddel
13 durch den vor ihnen liegenden Kot auseinandergeklappt und an die Seitenwandungen
des Kotkanals 6 gedrückt. Hierdurch wird bei der Bewegung des Räumgerätes 3 nicht
nur der sich in der Mitte des Kotkanals 6 angesammzelte Kot befördert sondern auch
dessen Anlagerungen an den Seitenwänden. Der Vorlauf ist zu Ende, wenn die Achse
14 in Höhe des den Kotkanal 6 kreuzenden Querkanals 16 angelangt ist.
-
Bei zwei einander parallel verlaufenden Kotkanälen 6 wird das Zugseil
32 als ein unendliches Seil ausgebildet, das an den Enden der Kotkanäle 6 jeweils
durch Umlenkrollen 35 umgelenkt und zwischen den beiden Kotkanälen 6 durch den Querkanal
16 bzw. einen Umlenkkanal 36 geführt wird. Der Melkstand 7 befindet sich nur im
Verlauf des einen Kotkanals 6, während im anderen Kotkanal 6 das Räumgerät 3 vom
Umlenkkanal 36 bis zum Querkanal 16 und wieder zurück wandern muß, um diesen Kotkanal
6 auf seiner gesamten Länge säubern zu können. Bei dieser Bewegung des von einem
Antrieb 37 angetriebenen Zugseils 32 muß das im parallel verlaufenden Kotkanal 6
in Richtung auf den Melkstand 7 wandernde Räumgerät 3an der Vorderkante 15 des Melkstandes
7 seine Bewegung beenden. Zu diesem Zwecke ist es an dem dem Querkanal 16
zugewandten
Ende des Gleiters 1 angekoppelt, der vom Mitnehmer 4 am Boden 10 der Hülse 9 beaufschlagt
wird. Der Gleiter 1 wird in den Bereich des Melkstandes 7 gezogen.
-
Wenn er das dem Umlenkkanal 36 benachbarte Ende des Melkstandes 7
erreicht hat, wird die Bewegung des Zugseils 32 umgesteuert. In diesem Augenblick
hat das Räumgerät 3 die Vorderkante 15 des Melkstandes 7 erreicht.
-
Nun wandert der Mitnehmer 4 in Richtung auf den Querkanal 16 ohne
daß der Gleiter 1 mitgenommen wird. Erst außerhalb des Melkstandes 7 trifft der
Mitnehmer 4 auf die Achse 14 der Paddel 13 und nimmt diese und den Gleiter 1 in
Richtung auf den Querkanal 16 mit. Dabei wandert das Räumgerät 3 im parallel verlaufenden
Kotkanal 6 in Richtung auf den Umlenkkanal 36. Wenn dieses den Umlenkkanal 36 erreicht
hat, ist das andere Räumgerät 3 am Querkanal 16 angekommen, in den sich der Kot
ergießt.
-
Um zu vermeiden, daß beim Rücklauf des Gleiters 1 auch kleinere Mengen
Kot in den melkstandseitig liegenden Kanal 24 hineingelangen, sind an den Seitenwänden
des Kotkanals 6 in Höhe der Vorderkante 15 des Melkstandes 7 Abstreifer 25 angebracht.
Die Abstreifer 25 bestehen im wesentlichen aus zwei Pendeltüren 26 gleicher Größe,
die vom Boden 8 des Kotkanals 6 um Flacheisenstärke höhenversetzt angeordnet sind.
-
Sie sind an den Seitenwandungen des Kotkanals 6 mit unter Federdruck
stehenden Scharnieren 27 befestigt und verschlies sen in dieser Anordnung den Querschnitt
des Kotkanals 6.
-
Die Pendeltüren 26, 27 sind in ihren aufeinander zuweisenden Kanten
28, 29 in Höhe des Zugseils 32 mit halbkreisförmigen Aussparungen 30, 31 versehen,
die in der querschnittsabdeckenden Stellung der Pendeltüren 26, 27 eine Öffnung
bilde deren Durchmesser etwa dem des Zugseils 32 entspricht.
-
Durch die Pendeltüren 26, 27 gleitet der Gleiter .1 und das Zugseil
32 in einen Kanal 24, der unter dem Melkstand 7
verläuft. Dabei
streifen die federbelasteten Pendeltüren 26, 27 an dem Gleiter 1 und dem Zugseil
32 entlang und streifen den Kot von diesem ab.
-
Durch diese Maßnahme wird der Gleiter 1 sowie das Zugseil 32 beim
Einlauf in den melkstandseitig liegenden Kanal 24 weitgehend von anhaftendem Kot
gereinigt.