DE3003730A1 - Verfahren zur hydrierung von aromatischen dinitrilen - Google Patents
Verfahren zur hydrierung von aromatischen dinitrilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von cycloaliphatischen Aminomethylverbxndungen aus aromatischen
Nitrilen, insbesondere aus aromatischen Nitrilen der Benzol- und Naphthalinreihe. Die Erfindung ermöglicht die Herstellung
der als Produkte gewünschten Amine in hohen Ausbeuten in wirksamer und wirtschaftlicher Weise und bei verlängerter
Lebensdauer der Katalysatoren.
Es. war bereits bekannt, aliphatische und aromatische Nitrile
in Gegenwart von verschiedenen katalytisch wirksamen Materialien zu den entsprechenden Aminen zu hydrieren. Es ist
außerdem bekannt, aromatische Aminomethy!verbindungen der
katalytisehen Hydrierung zu unterwerfen, um sie in die entsprechenden
cycloaliphatischen Amine umzuwandeln.
Die Hydrierung von aliphatischen und aromatischen Nitrilen zu den entsprechenden Aminen erfolgt in Gegenwart von verschiedenen
katalytisch wirksamen Materialien. So wird beispielsweise in der US-PS 3 069 469 die Hydrierung von aromatischen
Nitrilen in Gegenwart eines kombinierten Kobalt- und Nickelkatalysators beschrieben, bei der das Nitril,
Wasserstoff, Ammoniak und ein Lösungsmittel (wie die Xylol-Isomeren,
Dioxan und aliphatische Alkohole) mit dem Katalysator in Kontakt gebracht werden. Um die Menge der unerwünschten
sekundären Amine zu vermindern, welche die als Produkte erwünschten primären Amine verunreinigen, wird ein
kombinierter Kobalt-Nickel-Katalysator verwendet. Die zuletzt genannte Erscheinung ist bei der Hydrierung von
Nitrilen häufig. Eine weitere interessierende Veröffentlichung ist die US-PS 3 252 248, in der die katalytische
Hydrierung von Kohlenstoffverbindungen, die organisch ge-
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bundenen Stickstoff enthalten (einschließlich aliphatischen und aromatischen Nitrilen) zu Aminen in einem Flüssigphasensystem
unter Verwendung eines in spezifischer Weise hergestellten gesinterten Kobalt- oder Nickelkatalysators
ausführlich beschrieben ist. Da diese in spezifischer Weise hergestellten Katalysatoren hohe mechanische Festigkeit
besitzen sollen, sind sie zur Anwendung bei einem Verfahren geeignet, bei dem die Ausgangsmaterialien für sich oder im
Gemisch mit einem Lösungsmittel, wie Wasser, Tetrahydrofuran, Ammoniak, Methanol oder dem gebildeten Reaktionsprodukt in
einem Reaktionsrohr zusammen mit Wasserstoff auf den Katalysator getropft werden. In Beispiel 1 dieser Patentschrift
wird ein aliphatisches Nitril (Aminoacetonitril) in einem Gemisch aus flüssigem Ammoniak und einer wässrigen Aminonitrillösung
(wobei etwa 8 % der Flüssigkeit aus Wasser bestehen) in Gegenwart des in spezifischer Weise hergestellten
Sinterkatalysators hydriert, um Äthylendiamin zu bilden. In Beispiel 2, in welchem Isophthalsäurenitril
als Ausgangsmaterial verwendet wird, wird ein nicht— wässriges System angewendet.
Ein Verfahren zur Hydrierung von aromatischen Dinitrilen zu den entsprechenden Diaminen ist auch in der GB-PS 1 149
beschrieben. Gemäß dieser Patentschrift wird das Dinitril mit einem Zirkonium als Promotor enthaltenden Kobaltkatalysator
in Gegenwart von Ammoniak unter Verwendung eines Lösungsmittelsystems, wie von aliphatischen oder aromatischen
Kohlenwasserstoffen, aliphatischen Alkoholen, Dimethylformamid oder Dioxan, hydriert. In Beispiel 3 dieser Patentschrift
wird die Hydrierung von Isophthalsäurenitril in einem Gemisch aus Methanol und Wasser beschrieben, Mengen für die
verwendeten Bestandteile des Lösungsmittels sind jedoch nicht angegeben.
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Von Interesse ist außerdem die Veröffentlichung von H. Rupe und E. Hodel in "HeIv. Chem. Acta" 6_ 865-880 (1923), in der
hervorgehoben wird, daß bei der Hydrierung von Nitrilen mit einem Nickelkatalysator in einem wässrigen System bei Atmosphärendruck
das Wasser mit Zwischenprodukten unter Bildung von wesentlichen Mengen an Aldehyden reagiert, welche wiederum
zu dem Vorliegen von sekundären Aminen in dem Reaktionsprodukt führen.
In einer späteren Veröffentlichung (US-PS 3 372 195) wird bestätigt, daß Wasser störend bei der Reduktion von Nitrilen
zu primären Aminen ist. In der US-PS 3 372 195 wird berichtet, daß zahlreiche Arten von Nitrilen, einschließlich aliphatische
und aromatische Nitrile sowie cyanäthylierte Glycole durch Reduktion mit Wasserstoff unter Druck mit Hilfe eines
Rutheniumkatalysators in Gegenwart von Ammoniak in die entsprechenden primären Amine übergeführt werden können, wobei
als Lösungsmxttelsystem eines von zahlreichen Lösungsmitteln einschließlich Wasser verwendet werden kann. In dieser Beschreibung
wird iedoch hinzugefügt, daß bei Nitrilen mit einem Molekulargewicht von weniger als etwa 200 Wasser nicht
bevorzugt wird, weil es die Tendenz hat, zu einer erhöhten Bildung von Nebenprodukten zu führen.
Zum interessierenden Stand der Technik gehört auch die Hydrierung von aromatischen Aminomethylverbindungen zu den entsprechenden
cycloaliphatischen Aminen. So wird beispielsweise in der FR-PS 1 305 090 angegeben, daß m-Xylylendiamin in einem
nicht-wässrigen System unter Verwendung eines Ruthenium- und/ Rhodium enthaltenden Trägerkatalysators unter Sättigung des
Rings hydriert werden kann. In dieser Literaturstelle wird
außerdem beschrieben, daß es wünschenswert ist, dem System Ammoniak zuzugeben, wenn die maximal mögliche Menge an primärem
Amin gewünscht wird, da es bekannt ist, daß die Gegenwart von Ammoniak die Bildung von sekundären und tertiären Aminen, die
während der Hydrierung gebildet werden können, unterdrückt.
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Bei diesen Hydrierungsverfahren sind die Reaktionsraten
häufig gering und die Ausbeuten des Produkts sind nicht so hoch wie es erwünscht ist. Wegen der Bildung von zahlreichen
Nebenprodukten während der Reaktion wird darüber hinaus der Katalysator vergiftet und kann nicht wiederholt verwendet
werden, ohne daß eine Regenerierungsstufe vorgenommen wird.
In der vorstehend angegebenen GB-PS 1 149 251 wird außerdem beschrieben, daß das durch Hydrierung des Dinitrils als
Produkt gebildete aromatische Diamin in Gegenwart eines Rutheniumkatalysators in einem Lösungsmittelsystem (gesättigte
aliphatische Kohlenwasserstoffe oder Äther) in Gegenwart oder Abwesenheit von Ammoniak weiter zu dem cycloaliphatischen
Diamin hydriert werden kann, wobei das aromatische Diamin zwischendurch isoliert oder nicht isoliert werden kann.
Es wurde gefunden, daß aromatische Dinitrile in ausgezeichneter Ausbeute und Spezifität mit Hilfe eines neuartigen vierstufigen
Verfahrens in die entsprechenden cycloaliphatischen Diamine umgewandelt werden können. Erfindungsgemäß werden
aromatische Dinitrile, speziell der Benzol- und Naphthalinreihe, mit Hilfe der nachstehenden Verfahrensstufen in die
entsprechenden cycloaliphatischen Aminomethylverbindungen übergeführt :
(a) Hydrierung des Nitrils in einem Äther als Lösungsmittel, welcher Wasser und Ammoniak enthält, wobei Nickel oder Kobalt
als Katalysator verwendet wird,
(b) Entfernen von Nebenprodukten aus dem so gebildeten aromatischen Diamin,
(c) Hydrierung des gereinigten aromatischen Diamins mit Hilfe eines Rutheniumkatalysators in einem von Ammoniak
freien wässrigen Lösungsmittelsystem und
(d> Isolieren des als Produkt gebildeten cycloaliphatischen
Diamins.
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Bei der Durchführung der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein aromatisches Dinitril, vorzugsweise
ein Dinitril der Benzol- oder Naphthalinreihe,mit Hilfe von Kobalt oder Nickel in einem Lösungsmittelsystem, das einen
Äther, Ammoniak sowie Wasser in einer Menge von etwa 10 bis etwa 20 Vol-% des verwendeten Lösungsmittels enthält, zu
einem primären Diamin hydriert. Es ist die Gegenwart der spezifischen Menge an Wasser in dieser Stufe, die wesentlich
zu den Vorteilen dieses Verfahrens beiträgt.
Eine besonders wertvolle Verbesserung ist die Erhöhung der Reaktionsrate, die gleichzeitig mit hohen Ausbeuten des
als Produkt gebildeten aromatischen Amins erhalten wird. Ein anderer Vorteil besteht darin, daß die Bildung von unerwünschten
sekundären Aminen als Nebenprodukte unterdrückt wird. Dies ist sehr unerwartet im Hinblick auf die vorstehend
erläuterten Angaben von Rupe und Hodel. Darüber hinaus ermöglicht die Verwendung von Wasser bei der Hydrierungsreaktion
gemäß der Erfindung die wiederholte Wiederverwendung des Nickel- oder Kobaltkatalysators ohne störende Wirkungen.
Die Erfindung wird durch die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert.
In diesen Zeichnungen ist Fig. 1 eine graphische Darstellung, die zeigt, wie die Ausbeute des Amins durch unterschiedliche
Wasser-Anteile im Reaktionsgemisch der ersten Stufe des Verfahrens beeinflußt wird.
Fig. 2 zeigt die Reaktionsrate in Abhängigkeit von der Wasserkonzentration
.
Fig. 3 zeigt die Möglichkeit der Rückführung des Katalysators bei dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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In dieser ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
ein Gemisch aus dem Lösungsmittel, dem Nitril, Ammoniak, Wasser und dem Katalysator auf die Reaktionstemperatur von
etwa 85 bis etwa 1500C, vorzugsweise etwa 115°C, erhitzt und
Wasserstoff wird unter Rühren bis zu einem Wasserstoffdruck
von etwa 35 bis etwa 211 kg/cm über Atmosphärendruck eingeführt. Die Reaktion wird durchgeführt, bis die Wasserstoffaufnahme
aufhört oder bis entnommene Proben zeigen, daß das gesamte Nitril umgesetzt ist. Dann wird der Reaktor abgekühlt
und entlüftet und der Reaktorinhalt wird entnommen und filtriert, um den Katalysator zu gewinnen. Das Filtrat wird
zur Gewinnung des Lösungsmittels destilliert und das Produkt wird unter vermindertem Druck destilliert, um es in die
nächste Stufe des Gesamtverfahrens einzusetzen.
Diese Hydrierung von Dinitril zu Diamin kann unter Verwendung
einer großen Vielfalt von aromatischen Dinitrilen durchgeführt werden, vorzugsweise werden jedoch Dinitrile der Benzoloder
Naphthalinreihe eingesetzt, wie Phthalsäuredinitril, Isophthalsäuredinitril, Terephthalsäuredinitril, 1- oder 2-Cyannaphthalin,
1,2-, 1,4-, 1,6-, 2,6- oder 1,8-Dicyannaphthalin und dergleichen. Es ist ersichtlich, daß der
aromatische Ring Substituenten tragen kann, wie niedere Alkylgruppen (Methyl-, Äthyl-, Butylgruppen etc.), Halogenatome,
Alkoxygruppen und ähnliche Gruppen, die inert gegenüber der Hydrierungsreaktion sind.
Das verwendete Lösungsmittel ist ein Äther oder Polyäther (wobei ein Di- oder Triäther bevorzugt wird), vorzugsweise
mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen und mit einem Verhältnis von
Kohlenstoffatomen zu Sauerstoffatomen von 2 : 1 bis 5:1.
Vorzugsweise werden cyclische Äther, wie Dioxan, Tetrahydrofuran, Äthylenglycol-dimethylähher und Diäthylenglycoldimethyläther
verwendet. Cyclische Äther, wie Dioxan und Tetrahydrofuran, werden am stärksten bevorzugt.
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Die Ausbeute der in dem Verfahren hergestellten primären Diamine nimmt ab, wenn die Konzentration des Nitrils in
dem Lösungsmittel erhöht wird. Im allgemeinen werden zufriedenstellende Ergebnisse bis herauf zu Konzentrationen
von etwa 25 Gew.-% des Nitrils, bezogen auf das Lösungsmittel, erhalten. Niedrigere Konzentrationen werden bevorzugt,
gewöhnlich wird jedoch aufgrund von praktischen Erfordernissen 5 % als untere Grenze angenommen.
Der verwendete Katalysator ist ein üblicher Nickel- oder Kobalt-Hydrierungskatalysator und kann ein Gerüstkatalysator,
wie Raney-Nickel oder Raney-Kobalt sein. Gemäß einer anderen
Ausführungsform kann der Katalysator auf einem Träger, wie
Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Kieselgur, Siliciumdioxid-Aluminiumoxid und dergleichen, aufgetragen sein.Vorzugsweise
wird der Trägerkatalysator mit Wasserstoff vorreduziert und enthält 75 bis 95 % Nickel oder Kobalt und enthält ein Bindemittel
des Siliciumdioxid- und/oder Aluminiumdioxid-Typs. Die verwendete Menge des Katalysators ist nicht kritisch,
liegt jedoch normalerweise bei etwa 1 bis etwa 20 Gew.-%, bezogen auf das Nitril, in einem anteilweise durchgeführten
Hydrierungsverfahren.
Das Verfahren kann in einem kontinuierlichen Tröpfchenbettreaktor durchgeführt werden. In diesem Fall werden die Lösung
des Nitrils und Wasserstoff durch ein Katalysatorbett geleitet und der Katalysator liegt in einem großen Überschuß, bezogen
auf das in der Reaktionszone enthaltene Nitril, vor.
Die Menge an Ammoniak im Reaktionsmedium beträgt etwa 10
bis etwa 30 Vol-%, bezogen auf das Lösungsmittel. Es wird angenommen,
daß das Ammoniak sehr stark dazu beiträgt, die Bildung von unerwünschten sekundären und tertiären Aminen als
Nebenprodukte zu unterdrücken.
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Die Gegenwart einer spezifischen Menge an Wasser in dem Reaktionsmedium ist kritisch für die Durchführung der Erfindung.
Im allgemeinen werden polymere Produkte gebildet, wenn die Hydrierung von Nitrilen in einem wässrigen System
durchgeführt wird, das Ammoniak enthält. Durch Einstellen der Wassermenge auf einen Wert im Bereich von etwa 10 bis
etwa 20 Vol-% des verwendeten Lösungsmittels wird jedoch als Produkt das gewünschte primäre Amin in hoher Ausbeute
erhalten. Diese Wirkung ist in Fig. 1 gezeigt, aus welcher der bevorzugte Bereich des Wassergehalts von etwa 12 bis etwa
15 % ersichtlich ist. Ein weiterer Vorteil, der durch die spezifische Wassermenge in dem Reaktionsmedium bewirkt wird,
ist in Fig. 2 gezeigt. Aus dieser Figur ist erkennbar, daß bei einer Wasserkonzentration von etwa 10 % die Reaktionsrate
wesentlich erhöht wird. Wie aus dieser Figur hervorgeht, führen mehr als 20 % Wasser zu einer weiteren leichten Erhöhung
der Reaktionsrate, die Ausbeute des gewünschten Produkts wird dann aber vermindert, wie aus Fig. 1 hervorgeht.
Ein weiterer unerwarteter Vorteil, der durch das Vorliegen von Wasser bei dem Verfahren erzielt wird, ist aus Fig. 3
ersichtlich, aus welcher die Wirkung des Wassers auf die Katalysatorrückführung ersichtlich ist. Aus dieser Figur
geht klar hervor, daß in einem wasserfreien System die Wirksamkeit des Katalysators bei wiederholter Verwendung
des Katalysators rasch abfällt. Wenn andererseits 12,5 % Wasser vorliegen, bleiben die Ausbeuten des Produkts auch
dann hoch, wenn der Katalysator zurückgeführt wird.
Zur weiteren Erläuterung der ersten Stufe des erfindungsgemässen
Verfahrens werden die nachstehenden Beispiele angegeben.
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Ein Rührautoklav wurde mit 400 ml Tetrahydrofuran (THF), 100 .ml
Ammoniak, 50 g Terephthalsäurenitril (TPN) und 6,0 g Kobalt-Trägerkatalysator sowie verschiedenen Mengen an Wasser beschickt.
Der Autoklav wurde auf 1200C erhitzt. Dann wurde Wasserstoff rasch eingeleitet, bis der gewählte Druck erreicht
war. Die Absorption des Wasserstoffes begann sofort und zusätzlicher Wasserstoff wurde zugeführt, um den Druck
bei dem gewählten Wert zu halten. Der Reaktionsverlauf wurde durch Messung des verbrauchten Wasserstoffvolumens und durch
periodische Entnahme eines kleinen Probe des Reaktionsgemisches zur Analyse überwacht. Als die Analyse anzeigte,
daß das gesamte Terephthalsäurenitril umgesetzt war, wurde das Rühren unterbrochen und der Reaktor wurde rasch abgekühlt
und entlüftet. Das Reaktionsgemisch wurde filtriert, um den Katalysator zu entfernen und wurde dann zur Entfernung
von Lösungsmittel einer Entspannungsverdampfung unterworfen. Das zurückbleibende öl wurde bei etwa 100°C und 0,5 mm Hg
der Entspannungsverdampfung unterworfen, wobei praktisch reines p-Xylylendiamin erhalten wurde. Im Destillationskolben
verblieb eine geringe Menge eines hochsiedenden Rückstands. Die Ergebnisse der Versuche, die mit verschiedenen Mengen
an Wasser und bei einem Druck von 105,5 kg/cm (1500 Psig)
bzw. 175,8 kg/cm über Atmosphärendruck (2500 Psig) durchgeführt
wurden, sind in Tabelle 1 angegeben.
Die in Tabelle 1 angegebenen und in Fig.1 aufgetragenen Daten
zeigen, daß die Zugabe von etwa 10 % Wasser nützlich zum Verursachen einer höheren Reaktionsrate und einer höheren Ausbeute
an primärem Amin (Destillat) ist. Bei Verwendung von Wassermengen von mehr als etwa 20 % xvird die Ausbeute des Destillats
vermindert.
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Die Daten in Tabelle 1A veranschaulichen außerdem die
erste Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens und zeigen
die wirksame Anwendung von Gerüst-Katalysatoren. Es ist zu betonen, daß sowohl für Raney-Nickel, als auch für
Raney-Kobalt sowohl die Rate,als auch die Selektivität
der Bildung von p-Xylylendiamin (PXDA) wesentlich erhöht
werden, wenn Wasser vorliegt. Wenn andererseits ein Katalysator verwendet wird, der ein anderes Metall als Nickel
oder Kobalt enthält (beispielsweise Nickel plus Chrom), sind die durch Wasserzugabe erzielten Vorteile nicht bedeutend.
Bei Nickel und Chrom verminderte sich die Rate leicht und die Erhöhung der Spezifität war nicht wesentlich.
Der Katalysator, der aus dem Versuch gemäß Beispiel 1 zurückgewonnen
wurde, in welchem 12,5 % Wasser eingesetzt worden sind, wurde wiederholt in den Autoklaven zurückgeführt und
in einem sonst identischen Verfahren angewendet, welches bei
105,5 kg/cm über Atmosphärendruck (1500 Psig) durchgeführt wurde. Parallele Versuche wurden außerdem ohne Zusatz von
Wasser durchgeführt. Die so erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
Die Daten in Tabelle 2 zeigen, daß die Ausbeute des als Produkt erhaltenen Destillats in Abwesenheit von Wasser rasch
mit der wiederholten Anwendung des Katalysators abfällt. Wenn jedoch Wasser vorliegt, kann der Katalysator wiederholte
Male verwendet werden, ohne daß eine wesentliche Änderung seiner Wirksamkeit eintritt.
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Einfluß_vgn_WasseraufdieReaktionsrateundSelektivität
Beschickung : 50 g TPN, 100 ml NH Bedingungen
3, 400 ml THP, 3 g (bei 175,8
2 2
kg/cm ) bzw. 6 g (bei 105,5 kg/cm ) Harshaw 1606-Kobaltkatalysator
2 2
115°C bei 175,8 kg/cm bzw. 1200C bei 105r5 kg/cm
Wasser, % | Reaktions-· dauer (min) |
Reaktions rate * 2 (h-1) |
6 | Produkt destillat, Gew.-% |
|
Druck : | 175,8 Atü | ||||
0 | 150 | 6, | 93,4 | ||
12,5 | 85 | 12 | 96,0 | ||
22 | 90 | 11 | 92,0 | ||
36 | 80 | 12 | 6 | 75,8 | |
Druck : | 105,5 Atü | 2 | |||
0 | 190 | 2, | 6 | 94,0 | |
1,5 | 225 | 2, | 1 | 93,2 | |
3,1 | 195 | 2, | 6 | 94,8 | |
6,3 | 160 | 3, | 2 | 95,0. | |
12,6 | 75 | 6, | 96,4 | ||
23 | 80 | 6, | ator.h | 91,0 | |
*1 Vol-%, bezogen | auf das Lösungsmittel | ||||
*2 Gew.-% umcresetz | :tes TPN/Gew.-% ] | ||||
ECatalvs | |||||
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vität_bei_Gerüst-KatalYsatoren
Beschickung : 50 g TPN, 100 ml NH3, 400 ml THF, 5.0 g Katalysator,
50 ml H2O wie angegeben
Bedingungen : 1200C, 105,5 kg/cm
H2O
Rx Rate TPN PXDA
Zeit (min) (h~1) Ums. (%) Selektivität (%)
Raney-Nickel-Katalysator (W.R. Grace 28) :
0
12,5
12,5
210
190
190
2,9
3,2
3,2
69,1 96,1
Raney-Kobalt-Katalysator (W.R. Grace 27) :
0 | ,5 | 230 | 4 | 2 | ,4 | 94 |
12 | 187, | 3 | ,1 | 98 | ||
40,3 89,2
Raney-Nickel-Katalysator mit Chrom als Promotor (W.R. Grace 24)
0 | 136, | 6 | 4 | ,1 | 95 |
12,5 | 168 | 3 | ,5 | 99 |
45,9 46,7
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Durchgang
Nr.
Nr.
Reaktionsdauer (min)
relative
Rate (c)
Rate (c)
Produktausbeute (%)
Ohne Wasser
(a)
1 | 255 |
2 | 170 |
3 | 175 |
4 | 185 |
50 ml Wasser | |
1 | 75 |
. 2 | 90 |
4(b) | 110 105 |
5 | 100 |
6 | 110 |
0,30 | 93 | ,0 |
0,48 | η. | a. * |
0,51 | 80 | ,8 |
0,49 | 79 | ,6 |
1,00 | 96,4 |
η. a. * | 96,4 |
η · a. * | 95,4 |
0,91 | 95,4 |
1,00 | η. a. * |
1 ,01 | 93,2 |
a : Das Gewicht der aus Durchgang Nr. 1 bis 4 zurückgewonnenen Katalysatoren betrug 5,6, 5,1, 5,0 bzw. 4,8 g
b : Das Gewicht der aus Durchgang 3 bis 5 zurückgewonnenen Katalysatoren betrug 4,7, 4,4 bzw. 4,0
c : Unter Berücksichtigung der angegebenen Katalysatorverluste eingestellt
* : n.a. = nicht angebbar
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Tabelle 3 zeigt die Wirkung verschiedener Lösungsmittel in dem Reaktionsmedium in Gegenwart von Wasser und in Abwesenheit
von Wasser. Es ist ersichtlich, daß Wasser die Reaktionsrate bei Vorliegen von THF, Dioxan und Xylol verbessert, daß
jedoch bei Verwendung von Xylol die Ausbeute des Produkts sehr niedrig ist(54,2 %). Außerdem hat die Zugabe von Wasser
bei Verwendung von Äthanol als Lösungsmittel eine nachteilige Wirkung. Die Spezifität der Wirkung von Wasser bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist daher äußerst unerwartet.
Wie vorstehend angegeben wurde, erfordert die zweite Stufe des Verfahrens die Entfernung der Nebenprodukte, die in der
ersten Stufe zur Herstellung des aromatischen Diamins gebildet worden sind. Dies erfolgt leicht durch einfaches Abdestillieren
des Amins aus dem Reaktionsgemisch, was im allgemeinen unter Vakuum und unter Anwendung eines Temperaturparameters
erfolgt, der durch die Siedepunkte der speziellen Amine bestimmt wird. Wenn beispielsweise Terephthalsäurenitril
hydriert wird, wird das Reaktionsprodukt aus der ersten Stufe unter vermindertem Druck (etwa 1 bis 5 mm Hg)
abdestilliert, wobei ein leicht erwärmter Kondensator verwendet wird, um zu verhindern, daß das gereinigte Produkt,
das bei etwa 60 bis 650C schmilzt, sich in dem Kondensator
verfestigt. Nachdem zunächst eine Vorfraktion entfernt wurde,
erhält man einen weißen kristallinen Feststoff, der hochreines (99,6 %) p-Xylylendiamin darstellt, sowie eine geringe
Menge eines in dem Destillationskolben verbleibenden dunklen Rückstands.
Das abdestillierte aromatische Diamin wird dann der dritten Stufe des Verfahrens unterworfen, die in der Hydrierung
des aromatischen Bisamins mit einem Rutheniumkatalysator in einem von Ammoniak freien wässrigen Lösungsmittelsystem
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besteht.
Als Reaktionsbedingungen werden eine Temperatur von etwa 50 bis etwa 1500C und ein Druck von etwa 35,15 bis etwa
140,6 kg/cm über AtmoSphärendruck (500 bis 2000 Psig)
gewählt. Diese Bedingungen sind relativ mild und stellen somit einen weiteren wichtigen Vorteil des erfindungsgemässen
Verfahrens dar, da aufgrund der Anwendung dieser milden Bedingungen geringere Verfahrenskosten entstehen. Es ist
außerdem besonders überraschend, daß die Hydrierung des aromatischen Rings unter diesen relativ milden Bedingungen
erfolgen kann. Die bevorzugte Temperatur für dieses Verfahren beträgt etwa 75 bis etwa 1300C und der bevorzugte Druck
liegt bei etwa 70,3 bis etwa 105,5 kg/cm über Atmosphärendruck (1000 bis 1500 Psig). Wie bereits erwähnt, wird
als Katalysator ein Ruthenium-Trägerkatalysator verwendet.
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auf_die_Rate_und_Selektivität
Beschickung : 50 g TPN, 6 g Co-Katalysator, 100 ml NH3,
400 ml Verdünnungsmittel
Bedingungen : 12O0C, 105,5 kg/cm (1500 Psig)
Lösungsmittel Wasser,% Dauer Rate (h } Produktaus-
(min) beute (Gew.-%)
Äthanol | 0 | 150 | 3,3 | 87,4 |
Äthanol | 12,5 | 155 | 3,2 | 72,0 |
Xylol | 0 | 225 | 2,2 | - |
Xylol | 12,5 | 85 | 5,8 | 54,2 |
Dioxan | 0 | 140 | 3,6 | 94,6 |
Dioxan | 12,5 | 90 | 5,6 | 94,0 |
THF | 0 | 190 | 2,6 | 94,0 |
THF | 12,5 | 75 | 6,7 | 96,4 |
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Vorzugsweise gehören zu geeigneten Trägern Kohle, Aluminiumoxid,
aktiviertes Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, einschließlich synthetisches Silicagel und Kieselgur, Calciumcarbonat,
Titandioxid, Bentonit, Bariumsulfat und ähnliche. Vorzugsweise
beträgt die Menge des Rutheniumkatalysators (der in Form von Rutheniumschwarz eingesetzt wird) etwa 0,1 bis 10 Gew.-% des
Gesamtgewichts aus Katalysator und Träger. Diese Katalysatoren und Verfahren zu ihrer Herstellung sind gut bekannt (beispielsweise
US-PS 3 117 162) .
Es ist auf dem Fachgebiet gut bekannt, daß Katalysatoren nach langdauernder Verwendung häufig inaktiv werden und diese
Erscheinung kann auch bei dem Katalysator auftreten, der in dieser Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wird.
Es wurde jedoch gefunden, daß die katalytische Aktivität leicht wiederhergestellt werden kann, indem der Katalysator einfach
mit einer wässrigen Mineralsäure, vorzugsweise HCl, gewaschen und der behandelte Katalysator dann mit Wasser gespült wird,
um alle Spuren von verbliebener Säure zu entfernen.
Bei der Durchführung dieser Ringhydrierungsstufe des Verfahrens werden die aromatische Bis-(aminomethyl)-Verbindung,
Wasser und der Katalysator in einen geeigneten Druckreaktor gegeben, der Reaktor verschlossen und dann auf eine Temperatur
von etwa 50 bis etwa 1500C erhitzt. Zu diesem Zeitpunkt wird
Wasserstoff unter Druck in den Reaktor eingeleitet, bis der gewünschte Druck erreicht ist, und, während gerührt oder
in anderer Weise durchmischt wird, beobachtet man die Aufnahme von Wasserstoff. Nach Beendigung der Wasserstoffabsorption
wird das Rühren noch kurze Zeit fortgesetzt, der Reaktor gekühlt, geöffnet und der Inhalt abfiltriert. Das Filtrat
wird dann destilliert, um das als Lösungsmittel verwendete Wasser von dem Produkt abzutrennen. Die Isolierung und Reinigung
des Produkts wird leicht durch Vakuumdestillation
030033/0702
- 21 -
erreicht.
Es ist natürlich zu betonen, daß zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens anstelle der beschriebenen anteilweise durchgeführten Methode auch ein kontinuierliches Verfahren
angewendet werden kann. In diesem Fall kann ein Katalysatorbett eingesetzt werden, durch welches die Reaktionslösung
und Wasserstoff gleichzeitig geleitet werden.
Die Menge des in der Reaktion verwendeten Wassers kann innerhalb eines weiten Bereiches variiert werden und ein vorteilhaftes
Ergebnis beträgt etwa 1 Gew.-Teil des Amins auf etwa 1 bis 10 Teile Wasser.
Wie vorstehend angegeben wurde, bestehen die wesentlichen Parameter in dieser Stufe in der Verwendung von Wasser als
Lösungsmedium und der Abwesenheit von Ammoniak in dem System.
Es ist zwar nicht mit Sicherheit bekannt, warum Wasser als Lösungsmittel zu einer Verbesserung des Verfahrens führt,
es wird jedoch angenommen, daß die relativ hohe Löslichkeit des aromatischen Diamins dafür mindestens zum Teil verantwortlich
ist. So beträgt beispielsweise die Löslichkeit von p-Xylylendiamin in Wasser mehr als 150 g/100 g H2O, was ungewöhnlich
für eine organische Verbindung ist. Diese Polarität des Wassers verursacht wahrscheinlich ein Freiwaschen der
Katalysatoroberfläche von Verunreinigungen und/oder gebildeten Katalysatorgiften, wodurch eine längere katalytische Lebensdauer
erzielt wird.
Darüber hinaus wäre im Hinblick auf die Lehren des Standes der Technik, während Nitrilreduktionen Ammoniak zuzugeben,
um die Bildung von sekundären und tertiären Aminen zu unterdrücken,
zu erwarten, daß es wünschenswert sei, dem Reaktionssystem Ammoniak zuzusetzen. Es wurde jedoch im Gegensatz dazu
030033/0702
gefunden, daß in dem erfindungsgemäßen wässrigen System Ammoniak störend ist und nicht angewendet werden sollte.
Das Lösungsmittelsystem ist vorzugsweise im wesentlichen vollständig ein wässriges System, jedoch können auch andere
übliche Lösungsmittel des Äthertyps zugesetzt werden, wie Tetrahydrofuran, Äthylenglycoldimethyläther (z.B. Diglyme)
und dergleichen, die im allgemeinen von Mengen von weniger als etwa 50 Gew.-% des verwendeten Wassers verwendet werden.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele ausführlicher
erläutert.
500 g rohes festes p-Xylylendiamin (PXDA) wurden in 500 g
destilliertem Wasser gelöst und der Lösung wurden 2 g eines aus 5 % Ruthenium auf einem Aluminiumoxid-Träger bestehenden
Katalysators zugesetzt. Die Lösung wurde dann in einen 2 1-Autoklaven gegeben, auf 1300C erhitzt und mit Wasserstoff
auf einen Gesamtdruck von 112,5 kg/cm (1600 Psi) gebracht.
Während des Fortschreitens der Reaktion wurde Wasserstoff kontinuierlich zugeführt, so daß der Gesamtdruck zwischen
105,5 und 112,5 kg/cm (1500 bis 1600 Psi) gehalten wurde, wobei die Dauer aufgezeichnet wurde, die für einen Druck-
abfall von jeweils 7,03 kg/cm erforderlich war. Nach mehr
als 900 Minuten betrug die Rate der Wasserstoffaufnähme
etwa 1/3 ihres ursprünglichen Werts und verminderte sich ständig. Während dieser Reaktion betrug die Durchschnitts-
zeit, die zum Verbrauch von 7,03 kg/cm Wasserstoff notwendig war, 23,6 Minuten. Die chromatographische Analyse zeigte an,
daß das Diamin zu 73 % umgesetzt war und daß die Ausbeute an 1,4-Bis-(aminomethyl)-cyclohexan (BAMCH) 62 %, bezogen auf
das Ausgangsmaterial, betrug.
Dieser Versuch wurde unter Verwendung von reinem, weißem festem Diamin
030033/0702
-- 23 -
wiederholt, welches vor der Verwendung destilliert worden war. Dabei wurde ein 100 %iger Umsatz des Diämins erreicht,
die Durchschnittsdauer für den Verbrauch von 7,03 kg/cm
Wasserstoff betrug 15,5 Minuten und die chromatographische Analyse des Produkts zeigte eine Ausbeute von 88 % an 1,4-Bis-(aminomethyl)-cyclohexan,
bezogen auf das Ausgangsmaterial , an.
Diese Daten zeigen die Wichtigkeit der Verwendung eines reinen Ausgangsmaterials für die Reaktionsrate und die Ausbeute
des gewünschten Produkts. Wenn daher die aromatische Bis-(aminomethyl)-Verbindung durch Hydrierung des aromatischen
Nitrils erhalten wird, ist es zum Erreichen einer optimalen Ausbeute wichtig, die aromatische Bis-(aminomethyl)-Verbindung
zu reinigen, bevor sie der Hydrierung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfen wird.
Es ist allgemein anerkannt, daß man die Hydrierung zur Herstellung
von Aminen am besten in einem ammoniakalisehen Medium
durchführt; die in der nachstehenden Tabelle 4 angegebenen Daten zeigen jedoch, daß bei der Reduktion von Xylylendiaminen
zu Bis-(aminomethyl)-cyclohexanen von Ammoniak freies Wasser ein besseres Lösungsmittel ist, als wässriges Ammoniak.
In Tabelle 4 sind die Ergebnisse zusammengefaßt, die bei der aufeinanderfolgenden Hydrierung von 40 g-Anteilen p-Xylylendiamin
(PXDA) in 360 ml einer wässrigen Lösung von Ammoniak oder Wasser in Gegenwart von 2,5 g 5 % Ru/Al2O3 bei 1000C
und unter Verwendung einer solchen Wasserstoffmenge, daß ein Gesamtdruck von 105,5 kg/cm über Atmosphärendruck
'(1500 Psig) erreicht wurde, erhalten wurden. Die Tabelle gibt die zur kumulativen Aufnahme von 42,2 kg/cm2
Wasserstoff erforderliche Zeit an.
030033/0702
Es ist ersichtlich, daß unter Verwendung von NH3/H20 nach
der Hydrierung von drei Anteilen die Temperatur erhöht werden mußte, um die Reaktionsrate wieder herzustellen (die nie auf
die ursprüngliche Rate eingestellt werden konnte) und daß während der Hydrierung des sechsten Anteils der Katalysator
unwirksam wurde. Unter Verwendung von Wasser konnten jedoch sechs Anteile reduziert werden, bevor die Temperatur erhöht
werden mußte.
Durch Erhöhen der Temperatur wurde die ursprüngliche Reaktionsrate erreicht und der Katalysator war nach 10 solchen Reduktionen
aktiv. Diese Daten zeigen die vorteilhafte Wirkung der Verwendung von Wasser zu dieser Reduktion an.
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(360 ml Lösungsmittel; 40 g PXDA; 2 g 5 % Ru/Al2O3 y -1000C; Gesamtdruck 105,5 kg/cm
über Atmosphärendruck)
^ , NH3/H2O H2O
O ■ ' :
Anteil Nr. 1 2 3 4* 5* 6* 12 3 4 5 6 7* 8* 9* 10*
■§· kumulative H2- 2
2ϊ Aufnahme kg/cm
(Ps i)
° 7,03 (100) 10 10 46 23 32 70 12 16 25 29 12 33 11 5 6 10
ο 14,06 (200) 18 32 75 40 62 160 22 34 50 54 36 72 23 21 21 30
co 21,09 (300) 25 50 101 59 83 195 32 54 77 79 62 107 34 35 36 40
° 28,12 (400) 35 70 135 74 115 - 45 75 102 107 90 136 45 46 50 54
^ 35,15 (500) 47 89 159 92 151 - 66 98 132 136 118 179 58 57 61 65
42,18 (600) 75 108 196 112 203 - 96 125 173 168 151 220 72 72 79 79
* Temperatur auf 125°C erhöht
GO O O CO
Dieses Beispiel zeigt die Reaktivierung des Katalysators nach dem Verlust eines Teils oder seiner gesamten Aktivität
während langdauernder Anwendung.
Ein 2 1-Autoklav aus rostfreiem Stahl wurde mit 500 g PXDA,
500 g Wasser und 2 g 5 % Ru/Al2O3 beschickt, auf 1250C er-
hitzt und mit Wasserstoff auf einen Druck von 105,5 kg/cm über Atmosphärendruck (1500 Psig) gebracht. Das Rühren wurde
gestartet und die Rate der Wasserstoffaufnähme wurde gemessen,
während der Gesamtdruck zwischen 98,4 und 105,5 kg/cm über
Atmosphärendruck (1400 bis 1500 Psig) gehalten wurde. Die anfängliche Umwandlungsrate des aromatischen Diamins in BAMCH
betrug bei dieser Temperatur 25,4 g/g Katalysator/h. Nach Beendigung der Reaktion wurde der Reaktorinhalt filtriert
und der Katalysator wurde unter Verwendung eines zweiten Anteils des Amins unter den gleichen Reaktionsbedingungen
erneut verwendet. In diesem Fall war die Umwandlungsrate von p-Xylylendiamin auf 12,6 g/g Katalysator/h vermindert.
Der Reaktor wurde erneut entleert, der Katalysator wurde in einer Lösung von 80 ml konzentrierter HCl und 320 ml
H2O aufgeschlämmt, filtriert und ausreichend mit Wasser gewaschen,
um alle Säurespuren zu entfernen. Als dieser Katalysator unter Verwendung eines frischen Anteils an
Diamin unter identischen Reaktionsbedingungen erneut eingesetzt wurde, war die beobachtete Rate des PXDA-Umsatzes
wieder auf 26,4 g/g Katalysator/h angestiegen.
Tabelle 5 zeigt die Ergebnisse, die bei der Hydrierung von p-Xylylendiamin (PXDA) mit Hilfe eines aus 5 % Ruthenium
030033/0702
auf Aluminiumoxid bestehenden Katalysators unter verschiedenen Bedingungen erhalten wurden. Es ist ersichtlich, daß
die Umwandlung erhöht wird und die hohe Selektivität zur
Bildung des gewünschten Produkts (BAMCH) aufrechterhalten
wird, indem der Katalysator mit wässriger HCl gewaschen
wird und indem gereinigtes PXDA als Ausgangsreaktant angewendet wird.
Bildung des gewünschten Produkts (BAMCH) aufrechterhalten
wird, indem der Katalysator mit wässriger HCl gewaschen
wird und indem gereinigtes PXDA als Ausgangsreaktant angewendet wird.
030033/0702
Reduktion_von_PXDA_mit_5_%_Ru/Al2O
2O3
Versuch
umgesetztes PXDA (g) Umsatz gebildetes Selektivität Temperatur BAMCH (g) % 0C
Druck, kg/cm
über 1 Atm. (Psig)
O CO O CD CO CO ""■v
-J
to
Anmerkung C
325
153
498
458
65
31
99
92
304
142
347
404 93
93
70
88
100/125
125
125
125
105,5/98,4 (1500/1400)
364
Anmerkung 2 | 500 |
F | 486 |
G | 486 |
H | |
73
311
100 | 440 |
97 | 453 |
97 | 381 |
85
88
93
93
130
130 130
112,5/105,5 | 3003"; |
(1600/1500) | O3 O |
Il | |
11 | |
Anmerkung 1 : Katalysator, der mit 4 η HCl nach Versuch B und
nach jedem weiteren Versuch gewaschen wurde.
Anmerkung 2 : Für alle anschließenden Versuche wurde gereinigtes
(destilliertes) PXDA verwendet.
Die Isolierung des als Produkt gebildeten cycloaliphatischen Diamins kann leicht durchgeführt werden, vorzugsweise durch
Destillation unter vermindertem Druck. So führt beispielsweise bei der Herstellung von BAMCH die Destillation bei etwa 30 mm Hg
zu einer kleinen Vorfraktion eines leichten Destillats, die entfernt
wird,wonach reines BAMCH bei einer Kopftemperatur von etwa
138 bis 142°C erhalten wird. Die genaue Temperatur für das reine Produkt hängt natürlich von dem Druck und den normalen Destillationsparametern ab, die für ein reines, farbloses, flüssiges Produkt
erforderlich sind.
Erfindungsgemäß wird somit ein aromatisches Dinitril in einfacher
Weise mit Hilfe einer Reihe von leicht durchführbaren Verfahrensstufen in ein cycloaliphatisches Diamin übergeführt, wobei das
Endprodukt in hoher Ausbeute, Selektivität und Reinheit erhalten wird. Die so hergestellten cycloaliphatischen Diamine besitzen
speziellen Wert als Zwischenprodukte für Polymere zur Herstellung von Synthesefasern, beispielsweise als Zwischenprodukte für
Polyisocyanate, die sich zur Herstellung von Polyurethanschäumen, Überzugsmassen und Bindemitteln eignen.
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Leerseite
Claims (7)
1. Februar 1980
Verfahren zur Hydrierung von aromatischen Dinitrilen
PATENTANSPRÜCHE
( 1.J Verfahren zur Hydrierung von aromatischen Dinitrilen
zu den entsprechenden cycloaliphatischen Aminomethylverbindungen, dadurch gekennzeichnet , daß man
(a) das Dinitril bei einer Temperatur von etwa 85 bis etwa 1500C und bei einem Druck von etwa 35 bis etwa
kg/cm über Atmosphärendruck in Gegenwart von Nickel oder Kobalt als Katalysator in einem Lösungsmittel
hydriert, das aus Äther mit einem Gehalt an etwa 10 bis etwa 20 Vol-% Wasser und etwa 10 bis etwa
Vol-% Ammoniak, bezogen auf deno Äther, besteht,
(b) die Nebenprodukte aus dem so gebildeten aromatischen
030033/0702
Diamin entfernt,
(c) das gereinigte Diamin bei einer Temperatur von etwa 50 bis etwa 1500C unter einem Druck von etwa 35 bis
etwa 141 kg/cm über Atmosphärendruck in Gegenwart
eines Ruthenium-Katalysators in einem von Ammoniak freien wässrigen Lösungsmittelsystem hydriert und
(d) die als Produkt gebildete cycloaliphatische Aminomethylverbindung
isoliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als zu hydrierendes aromatisches Dinitril ein Dinitril der Benzol- oder Naphthalinreihe einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man als zu hydrierendes aromatisches Dinitril Terephthalsäurenitril einsetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß man Stufe(a) in einem Lösungsmittel
durchführt, das als Äther einen cyclischen Äther enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Stufe (a) in einem Lösungsmittel
durchführt, welches etwa .11 bis etwa 14 Vol-% Wasser,
bezogen auf den Äther, enthält.
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BAD ORJGJNAL
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet , daß man die Hydrierung der Stufe (c) bei einer Temperatur von etwa 75 bis 1300C
unter einem Druck von etwa 70,3 bis 105,5 kg/cm2 über
Atmosphärendruck durchführt.
unter einem Druck von etwa 70,3 bis 105,5 kg/cm2 über
Atmosphärendruck durchführt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet , daß man nach der Hydrierung den Rutheniumkatalysator durch Waschen mit einer wässrigen
Mineralsäure und anschließendes Waschen des behandelten Katalysators zur Entfernung von Säurespuren reaktiviert.
030033/0702
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