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Bohrer
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Die Erfindung betrifft einen Bohrer, dessen Bohrerschaft zum Absaugen
des Bohrmehls einen axial durchgehenden Absaugkanal aufweist und an seinem rohrförmigen
Vorderende einen zweischneidigen, plattenförmigen Schneidkörper trägt, der in einander
gegenüberliegenden Schlitzen des Vorderendes befestigt ist, so daß beim Bohren auf
der einen Seite der Bohrerachse die Hälfte der einen Breitseite des Schneidkörpers
und auf der anderen Seite der Bohrerachse die Hälfte der anderen Breitseite voreilen.
Bohrer dieser Art sind durch die DE-OS 24 17 228 bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, diese bekannten Bohrer
so zu verbessern, daß der Schneidkörper in den Schlitzen des rohrförmigen Vordernendes
besser gehal-
ten ist als bei den bekannten Bohrern.
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Diese Aufgabe ist bei einem Bohrer der oben genannten Art gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß das rohrförmige Vorderende des Bohrerschaftes neben
den Schlitzen an den beim Bohren voreilenden Breitseitenhälften des Schneidkörpers
Einbuchtungen aufweist, daß die vorderen Stirnflächen der einen Wand dieser Einbuchtungen
radial zur Rohrachse verlaufende Böden der Schlitze bilden und daß der Absaugkanal
in zwei Absaugöffnungen neben den beim Bohren nacheilenden Breitseitenhälften mündet.
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Dadurch, daß die vorderen Stirnflächen der einen Wand der Einbuchtungen
radial zur Rohrachse verlaufende Böden der Schlitze bilden, wird erreicht, daß die
hintere Stirnfläche des Schneidkörpers über einen wesentlichen Teil ihrer Länge
auf dieser vorderen Stirnfläche der Wand der Einbuchtungen abgestützt ist. Dadurch
kann der Schneidkörper auch bei einem verhältnismäßig dünnwandigen rohrförmigen
Vorderende gegen axial auftretende Kräfte einwandfrei gehalten werden. Dadurch,
daß der Absaugkanal in zwei Absaugöffnungen neben den beim Bohren nacheilenden Breitseitenhälften
mündet, wird erreicht, daß der Boden der Bohrung unmittelbar nach der Einwirkung
einer Schneide von der dieser folgenden Absaugöffnung abgesaugt und vom Bohrmehl
befreit wird, so daß die folgende Schneide optimal wirksam werden kann.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß mindestens
die radial äußeren Teile der Wände der beiden Absaugöffnungen sich axial bis oder
bis fast zur
vorderen Stirnfläche des Schneidkörpers erstrecken.
Dadurch wird jede Schneidkörperhälfte am äußeren Rand der nacheilenden Breitseite
praktisch über ihre ganze axiale Länge von der Wand der Absaugöffnung abgestützt.
Sieht man dabei noch vor, daß die sich radial nach innen erstreckenden Teile dieser
Öffnungswand bei einem Schneidkörper, dessen beide Schneiden eine Spitze bilden,
sich mit abnehmendem radialen Abstand weiter nach vorn zu dieser Spitze hin erstrecken,
dann werden dadurch beide axia-1 Ränder der Rückseite einer jeden Schneidkörperhälfte
zur Aufnahme der beim Bohren entstehenden Kräfte durch die öffnungswand abgestützt.
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Durch die bessere Halterung des Schn eidkörpers in dem rohrförmigen
Vorderende des Bohrerschaftes wird weiterhin die Möglichkeit geschaffen, als Bohrerschaft
ein von vorne bis mindestens zu seinem hinteren Ende unverformtes zylindrisches
Rohr vorzusehen, das mit seinem unverformten hinteren Abschnitt den Einspannteil
des Bohrers für ein Mehrbackenfutter bildet. Dadurch läßt sich der erfindungsgemäße
Bohrer mit möglichst geringem Arbeitsaufwand herstellen, der insbesondere für im
Haushalt verwendbare Handbohrmaschinen, wie Drehbohrmaschinen, Vibrationsbohrmaschinen,
die ausreichende Festigkeit besitzt. Dieser Bohrer muß lediglich beim Einspannen
in ein Mehrbackenfutter bis an den Boden desselben eingesetzt werden, damit die
hintere Stirnfläche des Bohrers mit dem Boden des Futters einen dichten Abschluß
bildet, der eine im Boden des Futters vorgesehene Ansaugöffnung umfaßt.
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Um den erfindungsgemäßen Bohrer auch mit einem Mehrbackenfutter zu
verwenden, bei dem die Ansaugöffnung einen größeren Durchmesser hat als der Innen-
und insbesondere als der Außendurchmesser des Bohrers, ist bei einer vor-
teilhaften
Ausführungsform vorgesehen, daß das dem Einspannteil benachbarte hintere Ende des
Bohrers durch einen umlaufenden Flansch erweitert ist. Dies schafft die Möglichkeit,
in einer überraschend einfachen Weise den erfindungsgemäßen Bohrer so auszubilden,
daß die Ansaugöffnung im Boden des Mehrbackenfutters immer vom hinteren Ende des
Bohrers abgeschlossen wird, so daß die Absaugung durch den Absaugkanal immer gewährleistet
ist.
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Dieser Flansch kann sehr einfach durch Ans tauchen des entsprechenden
Rohrendes hergestellt werden. Abgesehen davon, daß dieser Flansch die Absaugöffnung
im Boden des Mehrbackenfutters abdichtet, wird dadurch auch eine großere Anlagefläche
des den Bohrerschaft bildenden Rohrendes geschaffen, so daß bei Vibrationsbohrern
das der Werkzeugaufnahme benachbarte Bohrerende durch die auftretenden Stöße nicht
verformt wird.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles im einzelnen erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 und 2 zwei Seitenansichten des Ausführungsbispieles
eines Bohrers gemäß der Erfindung in einer Blickrichtung parallel zu den Breitseiten
des Schneidkörpers bzw. senkrecht zu diesem; Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie
III - III in Fig. 1.
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Fig. 4 eine Vorderansicht des Bohrers nach den Fig. 1 und 2; Fig.
5 eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht eines Mehrbackenfutters mit
eingesetzter Bohrer nach den Fig. 1 bis 4.
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Der Bohrerschaft des in Fig. 1 dargestellten Åusführungsbei spiels
eines Bohrers besteht aus einem von vorne bis auf sein äußerstes hinteres Ende unverformten
zylindrischen Rohr 41, das einen axial durchgehenden Absaugkanal 42 umfaßt und an
seinem Vorderende einen zweischneidigen, plattenförmigen Schneidkörper 13 trägt,
der in einander diametral gegenüberliegenden Scblitzen#äes Vorderendes des Rohres
41 befestigt ist.
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Jede Breitseite 14 des Schneidkörpers 13 'rd durch die Bohrerachse
41'in zwei Hälften unterteilt und weist eine einen stumpfen Winkel umschließende
vordere Stirnfläche 17
auf, in der zwei Schneiden 18 ausgebildet
sind. Das den Schneidkörper 13 tragende Vorderende des Rohres ist neben den Schlitzen
44 an den Breitseitenhälften des Schneidkörpers 13, die beim Bohren voreilen, mit
Einbuchtungen 45 versehen, die so ausgebildet sind, daß die vorderen Stirnflächen
48 der einen Wand der Einbuchtungen 45 radial zur Rohrachse verlaufen und dadurch
in dieser Richtung verlaufende Böden der Schlitze 44 bilden. Durch diese Einbuchtungen
werden die Absaugöffnungen 49 auf beiden Seiten des Schneidkörpers 13, in die der
Absaugkanal 42 mündet, so eingeengt, daß sie sich nur neben den beim Bohren nacheilenden
Breitseitenhälften des Schneidkörpers 13 befinden. Dadurch stützen die Wände 40
der Absaugöffnungen 49 den Schneidkörper 13 auf der beim Bohren nacheilenden Hälfte
der Breitseite ab. Durch diese Ausbildung der Einbuchtungen 45 wird die hintere
Stirnfläche 19 des Schneidkörpers 13 auf den vorderen Stirnflächen 48 des Rohres
41 und die beiden sich axial erstreckenden Ränder der beim Bohren jeweils nacheilenden
Breitseitenhälfte des Schneidkörpers 13 durch die Wände 40 der Absaugöffnungen 49
abgestützt, so daß eine optimale Aufnahme der beim Bohren auf den Schneidkörper
13 wirkenden Kräfte erreicht wird. Die Einbuchtungen 45 können hierbei tiefer als
dies in Fig. 3 dargestellt ist ausgeführt werden, so daß die vorderen Stirnflächen
48 eine diametral durchgehende Stützfläche für die hintere Stirnfläche 19 des Schneidkörpers
13 bilden.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die vorderen Stirnflächen
der Wände 40 der Ansaugöffnungen 49 bis fast zur vorderen Stirnfläche 17 des Schneidkörpers
13 herangeführt. Dadurch ergeben sich zwei Teile 50 und 51 dieser vorderen Stirnfläche
einer jeden Wand 40, von denen der eine sich längs des Umfangs des Bohrers erstreckende
Teil 50 im wesentlichen längs einer zur Bohrerachse senkrechten Ebene verläuft,
während der andere sich radial nach innen erstreckende Teil 51 mit
dieser
Ebene einen spitzen Winkel bildet. Dadurch wird erreicht, daß jede auf einer Seite
der Bohrerachse liegende Schneidkörperhälfte praktisch über die ganze Länge ihrer
beiden sich axial erstreckenden Ränder auf der nacheilenden Breitseite von der Wand
40 der öffnungen 49 abgestützt wird.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bildet der hintere unverformte
Abschnitt 46 des Rohres den Einspannteil des Bohrers, der beim Einspannen desselben
in ein in Fig. 2 dargestelltes Dreibackenbohrfutter von den Klemmbacken 7 desselben
erfaßt wird. Das diesem hinteren Abschnitt 46 des Rohres 41 benachbarte Ende ist
beim dargestellten Ausführungsbeispiel zu einem umlaufenden Flansch 47 aufgeweitet.
Dieser Flansch 47 hat den Zweck, bei Bohrern, deren Außendurchmesser kleiner ist
als der lichte Durchmesser einer am Boden 5 des Dreibackenbohrfutters vorgesehenen
Ansaugöffnung 6 sicherzustellen, daß der Bohrer mit diesem Flansch 47 am Rande der
Ansaugöffnung 6 abgestützt werden kann und dadurch gleichzeitig auch der Übergang
vom Absaugkanal 42 in die Ansaugöffnung 6 abgedichtet wird. Bei Bohrern, deren Innendurchmesser
größer ist als der lichte Durchmesser der Ansaugöffnung 6, dient der Flansch 47
dazu, eine größere Anlagefläche zu schaffen, wodurch die z.B. bei Vibrationsbohrern
auftretenden Stöße ohne Verformung des Bohrerendes aufgenommen werden können und
gleichzeitig eine bessere Abdichtung des Überganges zwischen dem Absaugkanal 42
und der Ansaugöffnung 6 erreichbar ist.
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Die Erfindung ist an Hand eines Bohrers erläutert, bei dem als Bohrerschaft
ein von vorn bis zu seinem hinteren Ende unverformtes zylindrisches Rohr 41 vorgesehen
ist.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung des Vorderendes des Bohrers ist jedoch
auch bei einen Bohrer von Vorteil, bei dem nur das Vorderende rohrförmig ausgebildet
ist und der Einspannteil einen anderen, z.B. bei allen Bohrern dieser Art, gleichen
Durchmesser und ein Außengewinde für ein Bohrfutter mit einem Innengewinde aufweist.
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- 9 /Ansprüche