DE3002886C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Druckgießmaschine nach dem Gattungsbegriff
des Patentanspruches 1.
Bei Druckgießmaschinen mit Absaugvorrichtungen zum Entlüften der Formen
erfolgt die letzte Formfüllung mit flüssigem Metall im Zusammenwirken mit
der Evakuierung der Form innerhalb weniger Millisekunden. Zur Erzielung
eines möglichst hohen Vakuums ist es demnach zweckmäßig, den zum
Evakuieren dienenden, mit der Form in Verbindung stehenden Saugkanal
möglichst spät zu schließen, d. h. kurz bevor das flüssige Metall in das
Saugsystem einspritzen kann.
Bei den bekannten Vakuum-Systemen besteht das Problem darin, das in der
Form, d. h. in einer Formhälfte sitzende Vakuum-Ventil in Abhängigkeit
mit dem einströmenden Metall so zu steuern, daß einerseits dieses Ventil
möglichst lange geöffnet ist, um möglichst viel Luft aus der Form
abzusaugen, daß aber andererseits das in der Form sitzende Ventil so
rechtzeitig geschlossen werden kann, daß keinesfalls flüssiges Metall
durch dieses Vakuum-Ventil in das Vakuum-System eindringen kann. Eine
möglichst gute Absaugung ist vorteilhaft, weil ein hoher Anteil der in
der Form entstehenden Öl- und Wachsdämpfe mit abgesaugt werden kann. Es
gibt verschiedene Möglichkeiten, das Vakuum-Ventil gesteuert zu
schließen, wobei nach einem System eine in der Form sitzende Membrane bei
Einspritzen des Metalls in die Form wirksam wird und zum Beispiel einen
elektrischen Schalter beaufschlagt, welcher wiederum ein Magnetventil
öffnet. Dieses Magnet-Ventil vermag die Verbindung zwischen einer
Druckluftquelle und einem Druckluftzylinder herzustellen, so daß dieser
Druckluftzylinder das Vakuum-Ventil zu einem möglichst späten Zeitpunkt
schließt. Es besteht hierbei theoretisch die Möglichkeit, das Vakuum-
Ventil noch lange Zeit geöffnet zu halten, da ein direkter zeitlicher
Zusammenhang zwischen dem einströmenden Metall und dem Schließen des
Ventils vorhanden ist. Geschlossen wird das Vakuum-Ventil demnach
ausschließlich durch das einströmende Metall selbst. Der Nachteil dieses
Systems besteht in seiner Aufwendigkeit und in seiner Anfälligkeit, d. h.
die abfühlenden Membranen müssen häufig ausgetauscht werden, da sie
ermüden und verschleißen. Je größer die Anzahl der verwendeten Bau-
Einheiten, Schalter etc. in einem derartigen System ist, desto größer ist
die Häufigkeit einer Fehlschaltung. Dies hat zur Folge, daß bei einer
derartigen Fehlschaltung flüssiges Metall in das Vakuumsystem eindringt.
Es bedarf beträchtlichen Aufwandes, alle Kanäle vom erhärteten Metall zu
reinigen bzw. beschädigte Teile zu ersetzen.
Die DE-23 23 426 beschreibt eine Absaugvorrichtung, bei der ein durch
einen Steuerungsbolzen betätigbares, zwischen einem Saugkanal und dem
Formhohlraum angeordnetes Vakuumventil Verwendung findet, wobei der
Steuerungsbolzen mit einem schnell löslich an der Druckgießmaschine
befestigbaren, durch die Betätigung eines Preßkolbens gesteuerten
Betätigungseinschub koppelbar ist. Hierbei erfolgt die Befestigung an der
im Betrieb heißen Maschine mittels Schrauben, was einen Wechsel
umständlich und langwierig macht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Betätigungseinschub der
gesteuerten Absaugvorrichtung leichter austauschbar auszubilden und
dadurch denselben Einschub durch einfaches Umstecken für
verschiedenartige Formhälften verwendbar zu machen.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale nach dem Kennzeichnungsteil des
Patentanspruches 1 gelöst.
Die Druckgießmaschine nach der Erfindung ist in baulich einfacher
Weise ausgelegt; bei Verwendung eines universell einsetzbaren
Betätigungseinschubes ist es möglich, kostensparend mehrere Druck
gießmaschinen zu betreiben. Ein für mehrere Druckgießmaschinen
verwendbarer, schnellöslich montierbarer Betätigungseinschub
trägt die wesentlichen Bauteile zur Betätigung des Steuerungs
bolzens des Vakuum-Ventils, mit welchen die Verbindung zwischen
dem Saugkanal und dem Formhohlraum überwacht wird. Der Betätigungs
einschub ist nach seiner Montage an der Form Bestandteil eines
Betätigungs- und Steuerungssystems, mit welchem es möglich ist,
eine äußerst gute Evakuierung des Formhohlraums zu erreichen,
ohne daß die Gefahr des Einspritzens von Metall in das Vakuum-
System besteht. Der an der Aufbauplatte zusammen mit den
Betätigungsteilen für den Steuerungsbolzen angebrachte Endschalter
ist Bestandteil der Schaltungsanordnung zum Auslösen des Schnell
schusses und bewirkt in Verbindung mit einem sog. Zeitglied, daß
der Schnellschuß zum Einspritzen des Metalls tatsächlich erst
dann ausgelöst wird, wenn sich der Steuerungsbolzen mit seinem
Verschlußkopf in seiner vollkommen geschlossen Lage innerhalb
des Vakuumeinsatzes befindet.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung wird ein gutes Vakuum
erreicht, wenn im Bereich des die Ausstoßerstifte aufnehmenden
Formeinsatzes eine bevorzugt ständig wirkende Absaugung vorgenommen
wird, derart, daß der Ringspalt zwischen den Ausstoßerstiften
und den Ausstoßerbohrungen und der Zwischenraum zwischen
dem im allgemeinen verwendeten Formeinsatz und der ihn aufnehmenden
Formhälfte mit Hilfe miteinander in Verbindung befindlicher
Bohrungen abgesaugt werden. Auf diese Weise wird vermieden,
daß durch den Ringspalt zwischen den Ausstoßerstiften und den
Ausstoßerbohrungen Luft in das Innere des Formhohlraums gelangen
kann. Gleichzeitig kann dadurch Kühlwasser, vorzugsweise kühlendes
Öl, abgesogen werden, falls dieses infolge von Leckageproblemen
in die zuvor genannten Zwischenräume zwischen Ausstoßerstiften
und Ausstoßerbohrungen bzw. in den Zwischenraum zwischen Formeinsatz
und Formhälfte gelangen sollte.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind in
weiteren Patentansprüchen aufgeführt.
Die Erfindung ist nachfolgend an Hand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische, teilweise geschnittene
Ansicht einer Druckgießmaschine, an welcher
der austauschbare Betätigungseinschub schematisch
dargestellt ist;
Fig. 2 ist eine vergrößerte Schnittansicht des Betätigungs
einschubes unter Darstellung seiner Zuordnung
zu dem den Steuerungsbolzen des Vakuum-
Ventils aufnehmenden Vakuumeinsatz;
Fig. 3 ist eine Perspektivansicht des in Fig. 2
dargestellten Betätigungseinschubes unter Darstellung
einer bei Bedarf befestigten, mit dem Endschalter
in Verbindung stehenden Steckdose;
und
Fig. 4 ist eine schematische Ansicht einer zusätzlichen
Absaugvorrichtung zur verbesserten Absaugung im
Bereich zwischen einem Formeinsatz und der den
Formeinsatz aufnehmenden Formhälfte.
Die in Fig. 1 dargestellte Druckgießmaschine, welche als Kaltkammer-
Druckgießmaschine dargestellt ist, weist eine fahrende
Formhälfte 1 und eine feste Formhälfte 3 auf. Die beiden Formhälften
sind in an sich bekannter Weise im Rahmen der Druckgießmaschine
angeordnet; in die feste Formhälfte 3 erstreckt sich eine sog.
Füllkammer 5, in welcher ein Preßkolben 7 verschiebbar ist. In
die Füllkammer 5 ist über die Öffnung 9 Druckgießmaterial, so
Aluminium, von Hand oder automatisch einfüllbar. Der Preßkolben
7 ist mit einer Endschalterstange 11 verbunden, welche infolgedessen
die Bewegungen des Preßkolbens mitmacht. Die Endschalterstange
trägt einen Nocken 13, welcher in nachfolgend beschriebener
Weise Endschalter 15, 17 und 19 beaufschlagen vermag.
Zwischen der fahrenden Formhälfte und der festen Formhälfte besteht
in bekannter Weise der Formhohlraum 21, welcher durch das
in der Füllkammer 5 einzufüllende, flüssige Druckgießmaterial bei
Bewegung des Preßkolbens 7 füllbar ist. Der Formhohlraum 21 steht
über einen Kanal 23 mit einem Vakuumeinsatz 25 in Verbindung, welcher
seinerseits über ein Eckventil 27 an einen Vakuumbehälter 29
anschließbar ist. Der Vakuumbehälter 29 kann ständig von einer sog.
Sperrschieberpumpe 31 o. dgl. Pumpeinrichtung abgesaugt werden.
Vorzugsweise befindet sich in der Verbindung zwischen dem Eckventil
27 und dem Vakuumbehälter 29 ein Manometer 33. Der Vakuum
behälter 29 ist desgleichen mit einem Manometer 35 versehen.
In den vorstehend genannten Vakuumeinsatz mündet ein Steuerungsbolzen
37 (Fig. 2), welcher einen Kopf 39 trägt. Der Steuerungsbolzen
37 ist in einem sog. Dichtungspaket des Vakuumeinsatzes
25 verschiebbar geführt, derart, daß der Kopf 39 die Verbindung
zwischen dem mit der Vorderseite des Kopfes in Verbindung stehenden
Kanal 23 und dem Saugkanal 41 zu überwachen, d. h. zu schließen
und zu öffnen vermag. Der Steuerungsbolzen 37 erstreckt sich mit
seinem gemäß Fig. 1 und 2 linken Ende in einen Betätigungseinschub
43, welcher schnellöslich an der Rückseite der fahrenden
Formhälfte 1 montierbar ist, wie sich aus der nachfolgenden
Erläuterung ergibt. Der Betätigungseinschub 43 besteht aus einem
Gehäuse 45, welchem ein Zwischenflansch 47 zugeordnet ist, aus
einem Schaltnocken 49, einem Kupplungsstück 51, einem Betätigungs
zylinder 53 und einem Endschalter 55 (Fig. 3). Das Gehäuse 45
ist an einer Aufbauplatte 57 befestigt, so z. B. mit Hilfe von
Befestigungsschrauben, wobei der am Gehäuse 45 mit Hilfe nicht
dargestellter Mittel angebrachte Zwischenflansch 47 seinerseits
zur Befestigung des Betätigungszylinders 53 dient. In der Schnitt
darstellung nach Fig. 2 ist der Betätigungszylinder 53 mit Hilfe
von Schrauben 58 befestigt. Die Betätigungsstange 59 des hydraulisch
oder pneumatisch wirkenden Betätigungszylinders 53 ist
mit Hilfe eines Gewindeabschnittes 61 mit dem zuvor genannten
Kupplungsstück 51 verschraubt. Sicherungsmittel in Form eines
Stifts oder einer Schraube fixieren den Gewindeabschnitt 61 in
seiner Lage im entsprechenden Gegengewinde des Kupplungsstücks 51.
Das Kupplungsstück 51 vollführt demnach innerhalb des Gehäuses 45
entsprechend der Betätigung des Betätigungszylinders 53 Hin- und
Herbewegungen. Das Kupplungsstück 51 ist mit Hilfe von Schrauben 63 mit
dem Schaltnocken 49 verbunden, d. h., daß der Schaltnocken dieselben
Bewegungen wie das Kupplungsstück 51 vollführt. Am Schaltnocken
ist die aus Fig. 2 ersichtliche Schaltkurve vorgesehen,
welche gegenüber einem schematisch darstellten Schaltstift des
Endschalters 55 zur Wirkung gelangen kann.
Das Kupplungsstück 51 umfaßt mit Hilfe eines gabelförmigen Teils
62 einen Einstich am gemäß Darstellung (Fig. 2) linken Ende des
Steuerungsbolzens 37, wodurch eine formschlüssige Verbindung zwischen
dem Kupplungsstück und dem Steuerungsbolzen 37 gebildet ist.
Die Längsbewegungen der Betätigungsstange 59 übertragen sich demnach
über das Kupplungsstück 51 auf den Steuerungsbolzen 37, wie
nachfolgend erläutert ist.
An der Rückseite der fahrenden Formhälfte sind (nicht dargestellte)
Führungsleisten vorgesehen, in welche die Aufbauplatte
57 mit den an ihr angebrachten, zuvor erläuterten Teilen einschiebbar
ist. Zu diesem Zweck besitzt die Aufbauplatte 57 an ihrem Längskanten
entsprechende Führungsprofile 64 (Fig. 3). Vorzugsweise wird
nach Einführen der Aufbauplatte 57 in den an der Formhälfte fixierten
Führungsleisten eine Halteplatte 65 von oben aufgeschraubt,
d. h. die Halteplatte 65 besitzt entsprechende Gewindebohrungen,
durch welche sich Befestigungsschrauben in die obere Stirnfläche
der Aufbauplatte 57 als auch in entsprechende Bohrungen der
Führungsleisten erstrecken. Die Halteplatte 65 fixiert demnach
die in Fig. 2 dargestellte Lage des Betätigungseinschubs 43
relativ zur fahrenden Formhälfte und dem sich aus der Formhälfte
erstreckenden Steuerungsbolzen 37. Wird die Halteplatte 65 gelöst
und wird nachfolgend die Aufbauplatte 57 aus ihren (nicht
dargestellten) Führungsleisten nach oben gerichtet herausgezogen,
löst sich der gabelförmige Teil 62 von dem Einstich des Steuerungs
bolzens 37, ohne daß hierzu besondere Maßnahmen erforderlich sind.
Beim Einführen der Aufbauplatte 57 in die Führungsleisten ist demnach
lediglich dafür Sorge zu tragen, daß der Einstich des in der
fahrenden Formhälfte verbleibenden Steuerungsbolzens 37 fluchtend
auf den von oben abzusenkenden, gabelförmigen Teil 62 ausgerichtet
wird. Wie Fig. 3 veranschaulicht, kann die Halteplatte zur
Befestigung einer mehrpoligen Steckdose 66 verwendet werden, welche
mittels eines Kabels 67 mit dem nockengesteuerten Endschalter 55
in Verbindung steht. Es ist jedoch auch möglich, die Steckdose 66
zusammen mit weiteren Steckdosen in einem Schaltungsschrank zu
befestigen, wobei eine schnellösliche Kabelverbindung Verwendung
findet, wenn ein Betätigungseinschub 43 durch einen weiteren
Einschub zu ersetzen ist.
Wie vorstehend erläutert, ist es von großer Bedeutung, eine einwandfreie
Evakuierung des Formhohlraums zu erreichen. Im allgemeinen
kann Luft über die Formteile entweichen, welche zwischen
der fahrenden und der festen Formhälfte besteht. Luft kann auch
über die ringförmigen Luftspalte entweichen, die zwischen der
Druckgießform und den normalerweise eingesetzten, an sich bekannten
Ausstoßern bestehen. Derartige Ringspalte können umlaufend zwischen
den einzelnen Ausstoßern und einem sog. Formeinsatz zwischen
0,01 und 0,05 mm betragen. In Fig. 4 sind die erfindungsgemäßen
Mittel dargestellt, mit welchen eine verbesserte Evakuierung des
Formhohlraums erreicht werden kann, indem die zuvor genannten
Leckagen wesentliche herabgesetzt werden. In den beiden Formhälften
1 und 3, welche aus einem billigen Werkstoff, so z. B. aus St 50
bestehen können, sind in an sich bekannter Weise aus hochwertigem
Material bestehende, zwischen sich den Formhohlraum bildende Formeinsätze
69 und 71 eingesetzt. Durch den nach Fig. 4 rechten Formeinsatz
71 erstrecken sich an sich bekannte Ausstoßerstifte 73, welche
mit einer Ausstoßerplatte 75 verbunden sind und welche dazu
dienen, das im Formhohlraum 21 nach dem Druckgießen fertige Produkt
herauszustoßen, nachdem die Formhälften 1 und 3 voneinander
getrennt wurden. Gemäß der Erfindung wird dafür Sorge getroffen,
daß der Spalt zwischen dem Formeinsatz 71 und der ihn aufnehmenden
Formhälfte evakuiert wird. Es ist hierzu ein Saugkanal 77
vorgesehen, welcher an eine kontinuierlich oder diskontinuierlich
arbeitende Pumpe anschließbar ist. Der Saugkanal kann über eine
oder mehrere Bohrungen 79 an die Formteilung angeschlossen sein
und steht gemäß Fig. 4 mit einem ringförmigen Raum in Verbindung,
welcher an der Rückseite des Formeinsatzes 71 infolge von Radius
differenzen zwischen Formeinsatz und Formhälfte gebildet ist. Die
Ausstoßerbohrungen 81 stehen über (nicht dargestellte), an der
Rückseite des Formeinsatzes befindliche Sammelkanäle miteinander
in Verbindung, wodurch der Saugkanal 77 in der Lage ist, sämtliche
Ringspalte und Zwischenräume im Bereich der Ausstoßerbohrungen
und zwischen Formeinsatz und Formhälfte abzusaugen. Vorzugsweise
sind für die Ausstoßerstifte 73 Dichtungen 83 vorgesehen, wodurch
vermieden wird, daß während des Absaugens Luft von der Rückseite
der Formhälfte eintritt. Für die vorgenannte Evakuierung ist
keine besondere Steuerung notwendig, vielmehr kann der Saugkanal
77 oder können mehrere derartige Kanäle an das ohnehin vorhandene
Saugsystem angeschlossen werden. Es kann vorteilhaft sein, die
zuvor erläuterte Absaugung ständig vorzunehmen, also eine ständige
Verbindung mit der Vakuumpumpe herzustellen. Dies hat zur Folge,
daß verhindert wird, daß durch die Ausstoßerbohrungen während des
Evakuierens der Form Luft nachströmt, wodurch eine Verbesserung
des Vakuums erreicht werden kann. Ferner wird verhindert, daß
über die Ausstoßerbohrungen oder über den Ringspalt zwischen
der Formhälfte und dem Formeinsatz Kühlflüssigkeit angesaugt wird;
diese Kühlflüssigkeit kann, insbesondere, wenn sie aus Öl besteht,
zu erheblichem Ausschuß bei Gußstücken führen, weil dieses Öl
in den Gußstücken eingeschlossen werden könnte.
Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Druckgießmaschine
ist wie folgt:
Zu Beginn des Druckgießvorganges werden die beiden Formhälften
1 und 3 geschlossen, indem die fahrende Formhälfte 1 an die feste
Formhälfte 3 herangefahren wird. Daran anschließend wird Druckgieß
material, so Aluminium, von Hand oder automatisch in die Füllkammer
5 eingegeben. Nunmehr fährt der Preßkolben 7 in die Füllkammer 5
vor und verschließt dabei die Öffnung 9. Die die Bewegung des
Preßkolbens 7 mitmachende Endschalterstange 11 berührt über den in
Fig. 1 dargestellten Nocken 13 den Endschalter 17 für "Vakuum ein".
Als Folge davon öffnet sich das Eckventil 27, welches vorteilhafterweise
Magnetantrieb besitzt. Der ständig von einer Sperrschieberpumpe
31 abgesaugte Vakuumbehälter 29 wird bei vorangehend beschriebener
Betätigung des Eckventils mit dem Formhohlraum 21 verbunden
und saugt die darin befindliche Luft bzw. die darin befindlichen
Restgase ab. Das vom Preßkolben 7 verdrängte, flüssige Metall
hat während der vorangehend beschriebenen ersten Phase den
in Fig. 1 dargestellten Anschnitt 85 erreicht. Während des
Absaugens ist der Steuerungsbolzen 37 mit seinem Kopf 39 in geöffneter,
d. h. gemäß Fig. 2 nach rechts gerichtet verschobener Lage, in
welcher freie Saugverbindung zwischen dem Kanal 23, dem Saugkanal
41 und dem Vakuumbehälter 29 besteht.
Nunmehr beginnt die der ersten Phase nachfolgende zweite Phase der
schnellen Formfüllung. Bei nach links gerichteter Bewegung betätigt
der Nocken 13 den Endschalter 19 zum Bestromen eines in
Fig. 1 dargestellten Schaltventils 87, welches einen Öl- oder
Wasserglykolstrom in Richtung des in Fig. 2 und insbesondere in
Fig. 3 dargestellten Betätigungszylinders 53 freigibt, so daß
dieser Betätigungszylinder den Steuerungsbolzen 37 mit seinem
Kopf 39 in Richtung Verschlußlage bewegt. Hat der Steuerungsbolzen
37 bzw. der Kopf 39 desselben bis zu einem bestimmten Punkt
geschlossen und zwar bis dahin, wo der Kopf 39 aus der in Fig. 2
dargestellten konischen Erweiterung in die zylindrische Bohrung
eintaucht, so meldet der am Betätigungseinschub vorgesehene Endschalter
55 diesen Punkt, wodurch der eigentliche Schnellschuß
ausgelöst wird. Während dieser Zeit kann der Steuerungsbolzen
noch den restlichen Schließhub durchführen, d. h., daß während
dieser Zeit über den Ringspalt zwischen Bohrung und Kopf 39 noch
weiterhin Luft aus dem Formhohlraum abgesaugt werden kann. Schließt
nun der Steuerungsbolzen während dieser verbleibenden Zeit nicht
vollständig, sei es durch Mangel an der Hydraulik oder an der
elektrischen Steuerung, so wird eine elektrische Schaltuhr, die
gleichzeitig mit dem Befehl "Vakuumventil schließen" eingeschaltet
wurde, die langsame Bewegung des Preßkolbens stoppen und diesen
in die Ausgangsstellung zurückbringen, wenn die vorhandene Sicher
heitszeit verstrichen ist. Diese Sicherheitszeit kann z. B. 0,1
Sekunden betragen. Während dieser Sicherheitszeit läuft der
Preßkolben nur mit langsamer Bewegung weiter; er drückt zwar unter
Umständen etwas Metall in den Formhohlraum ein, dieses Metall kann
aber nicht in den Vakuumeinsatz 25 gelangen. Auf jeden Fall wird
durch diese Schaltung verhindert, daß, wenn der Steuerungsbolzen
nicht vollständig geschlossen hat, der Schnellschuß ausgelöst
wird. Die Schaltung ist infolgedessen als Sicherheitsschaltung
ausgelegt.
Es ist auch möglich, das vorgeschriebene System ohne Sicherheits-
Steuerung zu betreiben, d. h. dann, wenn auch während des Einspritzens
aus dem Formhohlraum noch abgesaugt werden soll. Hierbei
kann eine eingebaute Zeituhr eine Verlängerung der Ventil-
Öffnungszeit bewirken. Diese Öffnungszeit ist variierbar. Der
Vorgang läuft dann wie folgt ab:
Der Preßkolben geht langsam vor und verschließt die Öffnung 9.
Danach kommt der Punkt, wo der Endschalter 19 den Befehl gibt
"Schnellschuß". In diesem Moment wird die Zeituhr angesteuert,
gleichzeitig wird das eigentliche Schnellschuß-Ventil der Druck
gießmaschine geöffnet, und der Preßkolben erhält die schnelle
Bewegung. Das Material strömt in die Form ein, und es wird - nachdem
die Zeituhr einige Milli-Sekunden lang dieses Schnellschuß-Ventil
noch geöffnet hält - Luft aus dem Formhohlraum abgesaugt, während
schon Metall einströmt. Die Zeituhr schaltet dann von sich aus
ein Magnet-Ventil an, das wiederum wieder über die Hydraulik das
Vakuum-Ventil, d. h. den Steuerungsbolzen mit seinem Kopf 39, zum
geeigneten Zeitpunkt schließt. Dieses System ist vor allen Dingen
dann anzuwenden, wenn alte Druckgießmaschinen verwendet werden,
die keine sehr hohen Kolbengeschwindigkeiten zulassen bzw. wo
die Schaltelemente so langsam sind, daß die hohen Kolben Geschwindigkeiten
erst nach einer relativ langen Zeit erreicht werden.
Claims (9)
1. Druckgießmaschine mit einer fahrbar und einer fest angeordneten
Formhälfte, einer Füllkammer, einem Preßkolben und einer zum
gesteuerten Evakuieren des Formhohlraums vorgesehenen
Absaugvorrichtung, die ein durch einen Steuerungsbolzen betätigbares
Vakuum-Ventil, das in der Verbindung zwischen einem Saugkanal und dem
Formhohlraum angeordnet ist, und einen schnellöslich an der Maschine
befestigbaren, durch den Preßkolben steuerbaren und mit dem
Steuerungsbolzen koppelbaren Betätigungseinschub aufweist, an dessen
Gehäuse ein Betätigungszylinder angeschlossen ist, dessen
Betätigungsstange mit dem Steuerungsbolzen unter Zwischenschaltung
eines im Einschubgehäuse beweglichen Kupplungstücks verbunden ist,
das seinerseits mit einem Schaltnocken zum gesteuerten Betätigen eines
Endschalters für die Verschlußanzeige des Steuerungsbolzens verbunden
ist, wobei sich in das Innere des Einschubgehäuses von der einen Seite
her die Betätigungsstange und von der anderen Seite her der
Steuerungsbolzen erstrecken,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einschubgehäuse (45) mit einer Aufbauplatte (57) verbunden
ist, die in Führungsleisten an der Rückseite der fahrbaren Formhälfte
(1) einschiebbar und in ihrer Position fixierbar ist.
2. Druckgießmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in das Gehäuse (45) sich erstreckende Ende des
Steuerungsbolzens (37) einen Einstich aufweist, welchen schnellöslich
ein gabelförmiger Teil (62) des Kupplungsstücks (51) umgreift.
3. Druckgießmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zwischenraum zwischen dem Ausstoßerstifte (73) führenden
Formeinsatz (71) und der den Formeinsatz aufnehmenden Formhälfte an
einem zusätzlichen, in die Formhälfte sich erstreckenden Saugkanal
(77) angeschlossen ist, und daß Ringspalte zwischen den
Ausstoßerbohrungen und den Ausstoßerstiften (73) über an der Rückseite
des Formeinsatzes befindliche Kanäle mit dem Saugkanal (77) verbunden
sind.
4. Druckgießmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formteilung zwischen fahrender und fester Formhälfte über eine
oder mehrere Bohrungen (79) an den Saugkanal (77) angeschlossen ist.
5. Druckgießmaschine nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugkanal (77) mit einer kontinuierlich oder diskontinuierlich
arbeitenden Evakuierungseinrichtung verbunden ist.
6. Druckgießmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerungsbolzen (37) einen Kopf (39) aufweist, der so groß
ist, daß zwischen der zylindrischen Bohrung des Vakuumventils und dem
zylindrischen Teil des Kopfes (39) ein Ringspalt verbleibt, der breit
genug ist, um Luft abzusaugen, und dennoch so schmal, daß kein Metall
hindurchtreten kann.
7. Druckgießmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zylindrische Bohrung des Vakuumventils eine Ringschulter
aufweist, an der der Kopf (39) des Steuerungsbolzens (37) in seiner
Endstellung anliegt, wobei das Vakuumventil ganz geschlossen ist
sowohl gegenüber Metall als auch gegenüber Luft.
8. Druckgießmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Schaltnocken (49) zum gesteuerten Betätigen des Endschalters
(55) für die Verschlußanzeige des Steuerungsbolzens (37) ein Zeitglied
nachgeschaltet ist, welches durch einen, eine vorbestimmte
Verschlußposition des Steuerungsbolzens (37) anzeigenden Endschalter
ausgelöst wird, wobei die vor dem Schnellschuß bestehende langsame
Bewegung des Preßkolbens (7) der Druckgießmaschine abgestoppt und der
Preßkolben (7) in seine Ausgangsstellung zurückbewegt wird, wenn die
Sicherheitszeit des Zeitglieds verstrichen ist.
9. Druckgießmaschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Preßkolben (7) einen Endschalter aufweist, der die
Schließbewegung des Steuerungsbolzens (37) auslöst.
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803002886 DE3002886A1 (de) | 1980-01-28 | 1980-01-28 | Druckgiessmaschine und verfahren zum betrieb derselben |
Publications (2)
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---|---|
DE3002886A1 DE3002886A1 (de) | 1981-07-30 |
DE3002886C2 true DE3002886C2 (de) | 1989-09-28 |
Family
ID=6093062
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803002886 Granted DE3002886A1 (de) | 1980-01-28 | 1980-01-28 | Druckgiessmaschine und verfahren zum betrieb derselben |
Country Status (3)
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