DE3002282C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen fernbedienbaren Rück­ blickspiegel für LKW, Busse, Wohnmobile od. dgl. und ins­ besondere die schwenkbare, aber spielfreie Aufhängung von großen und damit schweren Spiegelplatten in Spiegelgehäusen.

Fernbedienbare Rückblickspiegel an Kraftfahrzeugen, die von dem Platz des Fahrers aus ohne mehrmaliges, lästiges Ein- und Aussteigen so eingestellt werden können, daß das rückwärtige Verkehrsgeschehen von dem Fahrer erfaßt werden kann, sind bekannt.

Es ist auch bekannt, bei Rückblickspiegeln, die mit einer Fernbedienung versehen sind, die Spiegelplatte an mindestens zwei durch Kugelgelenke gebildeten Gelenken schwenkbar in dem Spiegelgehäuse aufzuhängen, und mindestens ein an der Spiegelplatte angreifendes Stellorgan vorzusehen, das von dem Platz des Fahrers aus elektrisch steuerbar ist.

Bei diesen bekannten Rückblickspiegeln sind die Abmessungen und Gewichte der Spiegelplatten relativ klein, so daß beim Abfangen des Gewichts der Spiegelplatte keine größeren Probleme entstehen.

Sollen jedoch Spiegelplatten größerer Abmessungen mit einem entsprechend höheren Gewicht, wie sie bei LKWs, Bussen, Wohmobilen u. dgl. benötigt werden, fernbedienbar ausge­ bildet werden, ergeben sich sowohl hinsichtlich der sicheren Aufhängung der Spiegelplatte als auch hinsichtlich der Beherrschung des dieser Spiegelplatte eigenen größeren Trägheitsmoments erhebliche Probleme.

Zum einen ist es erforderlich, sicherzustellen, daß die Spiegelplatte sich nicht unbeabsichtigt aus ihrer Aufhängung löst, und zum anderen muß sichergestellt sein, daß trotz vibrationsfreier Lagerung und Aufhängung der Spiegelplatte eine Verstellung derselben mittels herkömmlicher elektrischer Verstellorgane, wie sie bereits auch bei PKW-Rückblickspiegeln Verwendung finden, möglich ist.

Mithin ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe darin zu sehen, einen Rückblickspiegel nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 vorzuschlagen, bei dem die Spiegelplatte trotz ihrer Größe und des damit verbundenen hohen Gewichts und großen Trägheitsmomentes schwenkbar so in dem Spiegel­ gehäuse gelagert ist, daß trotz spiel- und vibrationsfreier, ein unbeabsichtigtes Lösen der Spiegelplatte ausschließender Aufhängung, diese mittels herkömmlicher Verstellorgane in dem Spiegelgehäuse verstellt werden kann.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zum sicheren Abfangen des Gewichts der Spiegelplatte wenigstens das ortsfeste Gelenk vertikal ausgerichtet ist, derart, daß der starr mit dem Spiegelgehäuse verbundene Kugel- oder Zylinderzapfen nach oben weist, während die den Kugel- oder Zylinderzapfen aufnehmende, an der Rückseite der Spiegelplatte befestigte Kugel- oder Zylinderpfanne mit ihrer Aufnahmeöffnung entsprechend nach unten ausgerichtet ist.

In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, das fest­ stehende, vertikal ausgerichtete Gelenk entweder an der untersten oder aber an der obersten im Spiegelgehäuse möglichen Stelle anzuordnen. Gleichzeitig ist vorgesehen, das zweite Gelenk, ob es nun in bezug auf das Spiegelgehäuse als ortsfestes oder schwenkbewegliches Gelenk ausgebildet ist, an der anderen, am weitesten entfernt liegenden Stelle in dem Spiegel­ gehäuse vorzusehen.

Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf die Aufhängungs- und Verstellorgane eines fernbedienbaren Rück­ blickspiegels bei abgenommener Spiegelplatte;

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Rückseite der zugehörigen Spiegelplatte;

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Aufhängungs- und Verstellorgane eines weiteren Aus­ führungsbeispiels eines fernbedienbaren Rückblickspiegels;

Fig. 4 eine Seitenansicht der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform, teilweise im Schnitt, und

Fig. 5 eine Stirnansicht der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform, wiederum teilweise im Schnitt.

Bei der ersten, in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausfüh­ rungsform eines Rückblickspiegels für LKW, Busse, Wohnmobile od. dgl. ist auf einem Befestigungssockel 10, der als U-Schiene ausgebildet und in dem Spiegelgehäuse befestigt ist, ein Lagerbock (11) angeschraubt, der einen horizontal nach oben gerichteten Kugelzapfen 12 trägt.

Dieser Kugelzapfen 12 greift bei eingesetzter Spiegelplatte 13 in die Kugelpfanne 14 ein, die von einem an der Rückseite der Spiegelplatte 13 befestigten Lagerbock 15 mit nach unten gerichteter Öffnung 16 getragen wird.

Das zweite Gelenk für die Spiegelplatte wird von einem schwenkbeweglichen Kugelgelenk 17, 18 gebildet, bei dem der Kugelzapfen 17 an dem Schwenkhebel 19 einer elektrischen Stelleinheit 20 angeordnet ist.

Der Kugelzapfen 17 wird von der an der Rückseite der Spiegel­ platte 13 befestigten Kugelpfanne 18 aufgenommen.

Das dritte Gelenk der Spiegelplatte 13 wird schließlich von einem zweiten, schwenkbeweglichen Kugelgelenk 21, 22 gebildet, bei dem der Kugelzapfen 21 wiederum von einem Schwenkhebel 23, der wie der Schwenkhebel 19 in dem Gehäuse der elektrischen Stelleinheit 24 zwangsgeführt ist, getragen und wirkt mit der an der Rückseite der Spiegel­ platte 13 befestigten Kugelpfanne 22 zusammen.

Bei dieser Anordnung und Ausgestaltung der Gelenke für die Spiegelplatte ist sichergestellt, daß das Gewicht der Spiegelplatte 13 vorwiegend von dem starren Kugelgelenk 12, 14 getragen wird, wobei auch bei großen, auf den Spiegel einwirkenden Beschleunigungskräften sichergestellt ist, daß das Gewicht der Spiegelplatte 13 voll von dem starren Kugelgelenk 12, 14 abgefangen wird, ohne die schwenkbeweglichen Gelenke zu belasten, da die Kugelpfanne 14 mit ihrer Basis 25 vollständig und spielfrei auf dem Kugelzapfen 12 aufliegt und abstützt, ohne die empfindlichen und elastischen Flanken 26 der Kugelpfanne 14 zu belasten.

Dadurch, daß das zweite und dritte schwenkbewegliche Gelenk 17, 18 bzw. 21, 22 für die Spiegelplatte 13 an den jeweiligen Randbereich des Spiegelgehäuses und der Spiegelplatte verlegt sind, wird erreicht, daß auch bei LKW-Spiegeln mit entsprechend hohem Gewicht und Trägermasse elektrische Stellorgane, wie sie bei fernbedienbaren PKW- Rückspiegeln zum Einsatz kommen, verwendet werden können und trotzdem eine erschütterungs- und vibrationsfreie Halterung der Spiegelplatte 13 in dem Spiegelgehäuse ge­ währleistet ist.

Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 bis 5 ist eine in der Vertikalen gekrümmte Spiegelplatte 30 vor­ gesehen, wie sie allgemein bei LKW-Spiegeln Verwendung findet. In diesem Fall ist eine Verschwenkung der Spiegel­ platte um die Horizontalachse nicht erforderlich, so daß man sich mit einer Verschwenkung um die Vertikalachse begnügen kann.

Für diesen Fall wird das schwenkbewegliche Kugelgelenk 17, 18 durch ein starr mit dem Spiegelgehäuse 31 verbundenes Kugelgelenk 32, 33 ersetzt, bei dem der Kugelzapfen 32 von einem Sockel 34 getragen wird, der seinerseits an der U-Schiene 10 befestigt ist. Gleichzeitig entfällt die elektrische Stelleinheit 20.

Das andere schwenkbewegliche Gelenk 21, 22 und die zugehörige Stelleinheit 23, 24 sind dagegen baugleich mit derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 und 2.

Als zusätzliches Stabilisierungselement für die Spiegel­ platte 30 ist in dem zweiten Ausführungsbeispiel ein Feder­ element 35 in Form einer V-förmig gebogenen Blattfeder vorgesehen, die mittels eines weiteren Kugelgelenks 36, 37 und einem Befestigungssockel 38 an der U-Schiene 10 befestigt ist und sich mit ihren freien Schenkeln 39 an der Rückseite der Spiegelplatte 30 abstützt.

Dieses Federelement 35 dient zur zusätzlichen Stabilisierung und Dämpfung der in dem Spiegelgehäuse 30 an den Kugelgelenken 12, 14; 21, 22 und 32, 33 aufgehängten Spiegelplatte 30.

Durch die liegende Anordnung der oberen Kugelgelenke 17, 18 bzw. 32, 33 ist ein Abnehmen der Spiegelplatte 13 bzw. 30 auch bei fest in dem Spiegelgehäuse 31 montiertem Befesti­ gungssockel 10 möglich, indem zuerst das obere Kugelgelenk 17, 18 bzw. 32, 33 außer Eingriff gebracht wird, ggf. auch noch das untere schwenkbewegliche Kugelgelenk 21, 22, und anschließend die Spiegelplatte 13 bzw. 30 nach oben aus dem Spiegelgehäuse 31 herausgehoben wird, so daß auch die Verbindung des stehenden Kugelgelenks 12, 14 aufgehoben wird. Das Einsetzen der Spiegelplatte in das Spiegelgehäuse erfolgt entsprechend in umgekehrter Reihenfolge.

Im übrigen können die mit dem Spiegelgehäuse 31 starr ver­ bundenen Kugelgelenke 12, 14 bzw. 32, 33 auch als vertikal ausgerichtete Zylindergelenke ausgebildet sein mit nach oben weisendem Zylinderzapfen und nach unten geöffneter Zylinder­ pfanne oder umgekehrt.

Claims (10)

1. Fernbedienbarer Rückblickspiegel mit einer großen, in einem Spiegelgehäuse an mindestens zwei Gelenken schwenkbar aufgehängten Spiegelplatte, von denen mindestens ein Gelenk in bezug auf das Spiegelgehäuse ortsfest ausgebildet ist, sowie mindestens einem an der Spiegelplatte angreifenden Stellorgan, das von einer entfernten Stelle aus elektrisch oder mechanisch steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum sicheren Abfangen des Gewichts der Spiegelplatte (13; 30) wenigstens das ortsfeste Gelenk (12, 14) vertikal aus­ gerichtet ist, derart, daß der starr mit dem Spiegelgehäuse (31) verbundene Kugel- oder Zylinderzapfen (12) nach oben weist, während die den Kugel- oder Zylinderzapfen (12) auf­ nehmende, an der Rückseite der Spiegelplatte (13; 30) befestig­ te Kugel- oder Zylinderpfanne (14) mit ihrer Aufnahmeöffnung (16) entsprechnd nach unten ausgerichtet ist.

2. Fernbedienbarer Rückblickspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das feststehende, vertikal ausgerichtete Gelenk (12, 14) an der untersten, im Spiegel­ gehäuse (31) möglichen Stelle angeordnet ist.

3. Fernbedienbar Rückblickspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das feststehende, vertikal ausgerichtete Gelenk (12, 14) an der obersten im Spiegelgehäuse (31) möglichen Stelle angeordnet ist.

4. Fernbedienbarer Rückblickspiegel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das eine schwenkbe­ wegliche, mit dem Stellorgan (24) verbundene Kugelgelenk (21, 22) soweit wie möglich an den Rand des Spiegel­ gehäuses (31) versetzt angeordnet ist.

5. Fernbedienbarer Rückblickspiegel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Gelenk (17, 18 bzw. 32, 33) für die Spiegelplatte (13 bzw. 30) im obersten Randbereich des Spiegelgehäuses (31) an diesem angeordnet ist.

6. Fernbedienbarer Rückblickspiegel nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Gelenk (17, 18 bzw. 32, 33) für die Spiegelplatte (13; 30) im untersten Randbereich des Spiegelgehäuses (31) an diesem angeordnet ist.

7. Fernbedienbarer Rückblickspiegel nach Anspruch 1 und 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Gelenk für die Spiegelplatte (13) als schwenk­ bewegliches Kugelgelenk (17, 18) ausgebildet ist, das über einen geführten Schwenkarm (19), an dessen unterem Ende der Kugelzapfen (17) befestigt ist, der in eine Kugelpfanne (18) an der Rückseite der Spiegelplatte (13) eingreift, mit dem elektrischen Stellorgan (20) zusammen­ wirkt.

8. Fernbedienbarer Rückblickspiegel nach Anspruch 1 und 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Gelenk für die Spiegelplatte (30) als starr an dem Spiegel­ gehäuse (31) befestigtes Kugel- oder Zylindergelenk (32, 33) ausgebildet ist und der Kugel- oder Zylinderzapfen (32) in eine Kugel- oder Zylinderpfanne (33) an der Rückseite der Spiegelplatte (30) greift.

9. Fernbedienbarer Rückblickspiegel nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Stabilisierung und Dämpfung (36 bis 39) der Spiegelplatte (30) vorgesehen ist.

10. Fernbedienbarer Rückblickspiegel nach Anspruch 9, da­ durch gekennzeichnet, daß die Stabilisierung und Dämpfung durch eine gegen die Spiegelrückseite wirkende Blattfeder (35, 39) bewirkt wird.