DE3002053A1 - Verfahren zur windenbekaempfung - Google Patents

Description

• Verfahren zur Windenbekämpfung
• Verfahren zur Windenbekämpfung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Windenbekämpfung sowie ein Mittel zu dessen Durchführung.
• Die Bekämpfung bzw. Vertilgung von Winden in der Nähe von Gemüsepflanzen oder Gartenzierpflanzen, stellt für den Gärtner ein schwieriges Problem dar, weil bei einer Behandlung der Windenpflanzen mit einer herbiziden Lösung, Emulsion oder Suspension oder mit einem herbiziden Spritzpulver, die benachbarten Pflanzen leicht beschädigt werden können.
• Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Windenbekämpfung durch Behandlung mit einem Unkrautbekämpfungsmittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man auf einige Blätter jeder einzelnen Windenpf lanze einen nicht abfliessenden und nicht versprühten herbiziden Schaum appliziert.
• Erfindungsgemäss wird ein ein Windenbekämpfungsmittel enthaltender wässeriger nicht versprühten Schaum auf die Blätter der zu vertilgenden Pflanze mittels einer handelsüblichen schaumerzeugenden Apparatur appliziert. Der im erfindungsgemässen Verfahren zur Anwendung gelangende Schaum haftet an den Blättern während der ganzen Trocknungszeit, so dass das herbizide Mittel nach der Behandlung nicht dazu neigt, von den Blättern auf die benachbarten Pflanzen oder auf den Boden zu fliessen.
• Vorzugsweise wird der nicht gegen Drift anfällige Schaum nur über zwei bis drei einzelne Blätter jeder Windenpflanze mit Hilfe eines schaumerzeugenden Apparates gestreift, dessen Düse ganz nahe an das Blatt gehalten wird.
• Ein solcher Schaum kann aus beliebigen schaumbildende Mittel enthaltenden Lösungen oder Dispersionen der Wirkstoffe erzeugt werden. Vorzugsweise wird aber der Schaum aus einer wässerigen kolloidalen Lösung der herbiziden Wirkstoffkomponente und des schaumbildenden oberflächenaktiven Mittels erhalten. Die Gewichtsgehalte der so erhaltenen Lösung an Wirkstoffkomponente und an oberflächenaktivem Mittel liegen vorzugsweise in derselben Grössenordnung, insbesondere zwischen 1:1 und 1:2. Dies ermöglicht die Gestaltung eines molekularen Gerüstes innerhalb des Schaumes, das dem Schaum eine solche Konsistenz verleiht, dass der Schaum während der ganzen Trocknungszeit an den Blättern haftet.
• Die vorliegende Erfindung betrifft weiter auch ein Mittel zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, welches in Form eines Schaumes vorliegt, der in an sich bekannter Weise durch Mischenvon Luft oder einem Treibgas mit einer das herbizide Mittel und ein schaumerzeugendes Mittel enthaltenden kolloidalen klaren Lösung erzeugt wird.
• Der erfindungsgemäss zur Anwendung gelangende Schaum enthält vorzugsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-% eines oder mehrerer herbiziden Wirkstoffe, etwa 0,2 bis 10 Gew.-% eines oder mehrerer oberflächenaktiven Stoffe (Emulgiermittel und Schaummittel) und etwa 85 bis 99,7 Gew.-% flüssiges Trägermittel, das vorzugsweise Wasser ist.
• Das den erfindungsgemässen Schaum erzeugende Mittel kann weitere Bestandteile enthalten, wie zum Beispiel Schaumstabilisatoren, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Lösungsmittel, Farbstoffe und/oder flüssiges Treibmittel.
• Als herbizide Wirkstoffe können beispielsweise verwendet werden: 3-Amino-1.2.4-triazol, die herbizid wirksamen Derivate von Uracil wie 5-sek-Brom-3-butyl-6-methyluracil und 3-Cyclohexyl-5.6-trimethylenuracil, die herbizid wirksamen Derivate von Harnstoff wie N.N-Dimethyl-N'-phenylharnstoff, bis-(2.2.2-Trichlor-l-hydroxyäthyl)-harnstoff, 3-Phenyl-l.l-dimethylharnstoff, 3-(p-Chlorphenyl)-l.l-dimethylharnstoff, 3-(3.4-Dichlorphenyl)-l.l-dimethylharnstoff, n-Butyl-3-(3.4-dichlorphenyl)-l-methylharnstoff und 3-m-Nitrophenyl-l.l-dimethylharnstoff; 2. 6-Dichlorbenzonitril, die Thiocarboalkoxydisulfide wie Thiocarboäthoxydisulfid, Thiocarboisopropoxydisulfid und Thiocarbomethoxydisulfid; die Dithiocarbamate wie 2-Chlorallyl-N.N-diäthyldithiocarbamat, N-Methyldithiocarbamat und Aethyl-N.N-di-n-propylthiolcarbamat, die quaternären Salze von Bipyridilium wie das Dibromid von 1.l'-Aethylen-2.2'-bipyridylen (Dibromid von Diquat) und das Dichlorid von l.l'-Dimethyl-4.4'-bipyridylen (Dichlorid von Paraquat), d-i-e 7-Oxabicyclo-(2.2.1)-2.3-heptandicarbonsäure und ihr Dinatriumsalz, die halogenierten Benzoesäuren und ihre Salze oder von diesen Säuren abstammenden Ester, wie Trichlor-, Tetrachlor- und Pentachlorbenzoesäure oder das 2-Aethylhexyl-2.3.4.5-tetrachlorbenzoat, die halogenierten Phenoxyalkansäuren wie 2. 4-Dichlorphenoxypropionsäure, 2. 4-Dichlorphenoxyessigsäure, 2.4.5-Trichlorphenoxyessigsäure, 2.4.5-Trichlorphenoxypropionsäure, 2-Methyl-4-chlorphenoxypropionsäure, 2.4-Dichlorphenoxybuttersäure und 2-Methyl-4-chlorphenoxyessigsäure und ihre Salze oder die von diesen Säuren abstammenden Ester und die symmetrischen Triazine wie die 4.6-Diamino-symmetrischen Triazine.
• Bevorzugt für das erfindungsgemässe Mittel sind aber die Benzoesäuren und ihre Salze und Ester sowie die halogenierten Phenoxyalkansäuren der Formel I und die mit diesen Säuren gebildeten Salze und Ester: worin X 1 bis 4 Substituenten, ausgewählt aus Chlor und Brom, R ein Wasserstoffatom, eine Methyl- oder Methoxygruppe darstellt, n die Zahl 1, 2 oder 3 und m 0 oder 1 ist.
• Die mit diesen Säuren gebildeten Ester stammen vorzugsweise von einem primären oder sekundären Alkanol mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einem Alkoxyalkanol mit insgesamt 3 bis 9 Kohlenstoffatomen ab.
• Ganz besonders bevorzugte erfindungsgemässe Mittel sind aber diejenigen, welche Wirkstoffe der allgemeinen Formel(I) in Form ihrer Alkali-, Amin- oder Ammoniumslaze enthalten. In dieser Gruppe werden ganz besonders die wasserlöslichen Aminsalze, insbesondere die Dimethylaminsalze folgender Säuren bevorzugt: 2.3.6-Trichlorbenzoesäure, 3.6-Dichlor-2-methoxybenzoesäure (Dicamba), 2.4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D-Säure) 4-Chlor-2-methylphenoxyessigsäure, 2.4.5-Trichlorphenoxyessigsäure, 2-(2.4-Dichlorphenoxy)-propionsäure, 2-(4-Chlor-2-methylphenoxy)-propionsäure (MCPP-Säure) 2-(2.4.5-Trichlorphenoxy)-propionsäure, 4-(2.4-Dichlorphenoxy)-buttersäure, 4-(4-Chlor-2-methylphenoxy)-buttersäure, 4-(2.4.5-Trichlorphenoxy)-buttersäure und 2-Methyl-4-chlorphenoxybenzoesäure (MCPA-Säure).
• Eine Mischung aus 2,4-D-Säure Dimethylaminsalz und MCPA-Säure Dimethylaminsalz in Gewichtsverhältnissen von etwa 1:2 wird ganz besonders bevorzugt. Auch bevorzugt ist eine Mischung aus 2,4-D-Säure Dimethylaminsalz, MCPP-Säure Dimethylaminsalz und Dicamba Dimethylaminsalz in Gewichtsverhältnis von 10:10:1.
• Als oberflächenaktives Mittel können die üblichen schaumerzeugenden anionischen, vorzugsweise nicht-ionogenen Mittel verwendet werden wie z.B. Saponine, Seifen, Fettalkoholsulfate, Alkylarylsulfate, Alkylarylsulfonate, Sarcosinate, Salze der Kondensationsprodukte aus gesättigten Fettsäuren mit Hydroxyäthansulfonsäure, Salze von Fettsäuren-Polypeptid-Kondensationsprodukten, Salze, der Lauryl-(poly-l-oxapropen)-oxaäthancarbonsäuren Salze von sulfatierten Monoglyceriden, Fettalkoholpolyäthylenglykoläther, Alkylphenolpolyäthylenglykoläther usw.
• Das oberflächenaktive Mittel muss gleichzeitig ein sehr gutes Schaumvermögen besitzen und gegebenenfalls die Fähigkeit haben den oder die herbiziden Wirkstoffe aufzulösen. Diese Eigenschaften besitzen vorzugsweise die Mischungen aus mindestens zwei nichtionogenen Emulgatoren und einem anionischen Schaummittel.
• Ein wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, dass das den erfindungsgemäss anwendbaren Schaum erzeugende Mittel den herbiziden Bestandteil und das oberflächenaktive Mittel in Gewichtsverhältnissen zwischen ca. 1:1 und 1:2 enthält. Das schaumerzeugende Mittel soll ein gutes Schaumvermögen und ein gutes Lösungsvermögen für das herbizide Mittel besitzen.
• Als Treibmittel die zur Erzeugung eines Schaumes nach der Erfindung verwendbar sind, kommen ausser Luft noch Butan, Isobutan, Propan, Dimethyläther, Trichlorfluormethan, Dichlordifluormethan, 1,2-Dichlor-1.1.2.2-tetrafluoräthan, Tetrafluormethan und Octafluorcyclobutan in Betracht.
• Das flüssige Trägermittel besteht vorzugsweise aus Wasser.
• Es kann aber auch organische Lösungsmittel enthalten, wie z.B. niedere Alkohole wie Methylalkohol, Aethylalkohol oder Aethoxyäthanol und Methoxyäthanol, Isopropylalkohol, Ketone wie Aceton, Methyläthylketon und Cyclohexanon, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Tetrahydronaphthalin, aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Kerosin, chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Dichlormethan, Trichlormethan, Trichloräthylen und Perchloräthylen, sauerstoffhaltige heterocyclische Verbindungen wie Dioxan, aliphatische Carbonsäureamide wie Dimethylformamid und Dimethylacetamid und Ester, die aus Alkansäuren und Alkanolen gebildet sind, wobei diese insgesamt zwischen 3 und 15 Kohlenstoffatome aufweisen, wie Methylacetat, Aethylacetat, Butylacetat, Amylacetat, Aethylpropionat, Aethylbutyrat, Amylbutyrat, Aethylheptanoat, Butylheptanoat, Heptylheptanoat, Aethylcaprylat, Methylcaprat, Aethylcaprat, Methyllaurat, Aethyllaurat, Isopropyllaurat und Methylmyristat, Dimethylsulfoxid, Mineralöle, Pflanzenöle, Tieröle und Flüssigkeiten, die im allgemeinen zum Plastifizieren von polymeren Harzen. verwendet werden, wie im besonderen Chlorhexadecan, Chloroctadecan, Dioctyladipat, Dibutylsebacat, Dioctylsebacat, Dioctylazelat, Dibutylphthalat, Dioctylphthalat, Didecyclphthalat, Diphenylphthalat,Dicresylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Dibenzylsebacat, Triphenylphosphat, Tricresylphosphat und Trioctylphosphat. Diese organischen Mittel können nämlich verwendet werden um den herbiziden Wirkstoff in wässrige Medien in Lösung zu bringen.
• Die erfindungsgemässen Mittel können durch einfache Mischung der Komponenten gestellt werden oder, indem man zuerst in einem ersten Schritt den herbiziden Wirkstoff in den flüssigen oberflächenaktiven Stoff oder in eine organische Lösung desselben, gegebenenfalls unter leichtem Erwärmen auflöst oder dispergiert und indem man in einem zweiten Schritt die so erhaltene Lösung mit Wasser verdünnt.
• Das erfindungsgemässe Verfahren weist gegenüber den bekannten Windenbekämpfungsverfahren den grossen Vorteil auf, dass es eine vollständige Vernichtung der Winden ohne Beschädigung der benachbarten Pflanzen ermöglicht.
• Die windenvertilgende Wirkung ist bereits 2 bis 3 Stunden nach der Behandlung sichtbar und ist nach 1 bis 3 Wochen vollständig, nach welchen die ganze Windenpf lanze vernichtet ist.
• Das nachfolgende Beispiel veranschaulicht die Erfindung ohne sie darauf zu begrenzen.
• Beispiel: Es werden 1,66 Gewichtsteile 4-Chlor-2-methylphenoxyessigsäure Dimethylaminsalz (entsprechend 1,46 Gewichtsteilen 4-Chlor-2-methylphenoxyessigsäure) sowie 0,83 Gewichtsteile 2, 4-Dichlorphenoxyessigsäure Dimethylaminsalz in 2,05 Gewichtsteilen eines oberflächenaktiven Mittels, bestehend aus 0,02 Gewichtsteilen einer Mischung aus einem Ca-Salz eines Alkylarylsulfonats und einem Nonylphenolpolyäthoxyäthanol, (das bei 20O C als 0,1 %ige Wasserlösung eine Oberflächenspannung von 35 Dyn/cm, und als 0,01 %ige Wasserlösung eine Oberflächenspannung von 40 Dyn/cm aufweist), 0,03 Gewichtsteile Isooktylphenolpolyäthoxyäthanol mit 9 bis 10 Oxyäthyleneinheiten und 2 Gewichtsteilen eines Nonylphenolpolyäthoxyäthanols (ANTAROX/CO 730 der Firma General Aniline and Film Corporation). Der erhaltenen Lösung wird ca. 0,1 Gewichtsteil eines wasserlöslichen Konservierungsmittels wie z.B. eine Mischung aus einem Arylmethanol und einem Halogenalkylacylaminomethanol und ca. 95,46 Gewichtsteile Wasser zugegeben. Man erhält eine klare Lösung, welche aus einer mit einem speziellen Ventil ausgerüsteten Plastikflasche als Schaum pünktlich auf die zu vertilgenden Windenblätter appliziert wird. Der Schaum haftet gut an den Windenblättern und fliesst nicht auf den Boden. Eine Wirkung ist schon 2 bis 3 Stunden nach der Behandlung sichtbar und eine totale Vernichtung der behandelten Winden findet nach 2 bis 3 Wochen statt.

Claims (8)

1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Windenbekämpfung durch Behandlung mit einem Unkrautbekämpfungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass man auf einigc Blätter jeder einzelnen Windenpflanze einen nicht abfliessenden und nicht versprühten herbiziden Schaum appliziert.
2. 2. Verfahren gemäss Anspruch 1, worin der Schaum durch Mischen von Luft oder einem Treibgas mit einer das herbizide Mittel und ein schaumerzeugendes Mittel enthaltenden kolloidalen klaren Lösung erzeugt wird.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaum etwa 0,1 bis 5 Gew.-% eines oder mehrerer herbizider Wirkstoffe, etwa 0,2 bis 10 Gew.-% eines oder mehrerer oberflächenaktiver Stoffe, sowie etwa 85 bis 99,7 Gew.-% Wasser oder wasserenthaltendes flüssiges Trägermittel enthält.
4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaum ein Salz oder einen Ester einer Säure der allgemeinen Formel worin X 1 bis 4 Substituenten, ausgewählt aus Chlor und Brom, R ein Wasserstoffatom oder eine Methyl- oder Methoxygruppe, n eine ganze Zahl von 1 bis 3 und m die Zahl 0 oder 1 bedeuten, enthalt.
5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaum eine Mischung aus 2,4-Dichlor-phenoxyessigsäure oder deren wasserlöslichen Salzen und aus 4-Chlor-2-methylphenoxyessigsäure oder deren wasserlöslichen Salzen im Gewichtsverhältnis von etwa 1:2 enthält.
6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , dass der Schaum eine Mischung aus 2,4-Dichlor-phenoxyessigsäure oder deren wasserlöslichen Salzen, 2-(4-Chlor-2-methylphenoxy)-propionsäure oder deren wasserlöslichen Salzen und aus 3,6-Dichlor-2-methoxybenzoesäure oder deren wasserlöslichen Salzen in Gewichtsverhältnis von etwa 10:10:1 enthält.
7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaum ein oberflächenaktives Mittel und ein herbizides Mittel in Gewichtsverhältnis zwischen 1:1 und 2:1 enthält.
8. 8. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, welches in Form eines Schaumes vorliegt, der etwa 0,1 bis 5 Gew.-% eines oder mehrerer herbizider Wirkstoffe, etwa 0,2 bis 10 Gew.-% eines oder mehrerer oberflächenaktiver Stoffe, sowie etwa 85 bis 99,7 Gew-% Wasser oder wasserenthaltendes flüssiges Trägermittel enthält.