DE3001666A1

DE3001666A1 - Gewelltes leitungsrohr aus nichtrostendem stahl und verfahren zur herstellung desselben

Info

Publication number: DE3001666A1
Application number: DE19803001666
Authority: DE
Inventors: Günther 3000 Hannover Blumenberg
Original assignee: KM Kabelmetal AG
Current assignee: Kabelmetal Electro GmbH
Priority date: 1980-01-18
Filing date: 1980-01-18
Publication date: 1981-07-23
Also published as: CH643643A5; GB2067707A; DE3001666C2; GB2067707B; US4369911A

Description

Kabel- und Metallwerke Gutehoffnungshütte Aktiengesellschaft

1-1728 16.01.80

Gewelltes Leitungsrohr aus nichtrostendem Stahl und Verfahren zur Herstellung desselben

Die Erfindung betrifft ein gewelltes Leitungsrohr aus nichtrostendem Stahl mit endseitig gasdicht angeschweißten Flanschen aus nichtrostendem Stahl, welche mittels eines Grobgewindes auf oder in dem Wellrohrende sitzen.

Aus der DE-OS 27 24 311 ist ein gewelltes Leitungsrohr aus nichtrostendem Stahl bekannt, auf dessen Ende einemit Innengewinde versehene Buchse aufgeschraubt ist, welche eine zum Rohrende weisende Kalibrierlippe auf v/eist, die mit dem Wellrohrende verschweißt ist. Dabei wird der Brenner auf die Kalibrierlippe gehalten, so daß diese auf das darunterliegende Wellrohrende niedergeschmolzen wird und somit eine gasdichte Verbindung zwischen der Buchse und dem Wellrohr herstellt. Diese Art der Verbindung von dünnwandigen Wellrohren aus Edelstahl mit einer Buchse aus Edelstahl birgt den Nachteil in sich, daß eine Flanschverbindung nur in aufwendiger Weise herstellbar ist, da die Kalibrierlippe aus der Stirnfläche der Buchse hervorsteht.

130030/0437

BAD ORIGINAL

f.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gewelltes Leitungsrohr anzugeben, bei welchem ohne großen Aufwand eine gasdichte Verbindung zwischen dem Flansch und dem dünnwandigen Wellrohr ohne Zusatzdraht durch Schweißen hergestellt werden kann. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß gemäß der Erfindung der Flansch an seiner dem Wellrohrendq£ugekelirten Seite eine Fase von 15 bis 45 aufweist, daß das Wellrohrende an die Fase angeformt ist, und daß das Wellrohr mit dem Flansch stirnseitig mittels Lichtbogenschweißung unter Schutzgas verschweißt ist. In einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung beträgt die Fase 25 bis 35, vorzugsweise 30°. Dieser Winkel hat sich deshalb als besonders vorteilhaft erwiesen, da innerhalb dieses Bereiches eine Überstrapazierung des Werkstoffs noch nicht auftritt, dennoch aber so groß ist, daß ein sauberes Anlegen des Wellrohrendes an die Fase möglich ist.

Es hat sich weiterhin als zweckmäßig erwiesen, daß der Flansch stirnseitig eine kreisförmige außerhalb des Bereiches der Fase gelegene Ausdrehung aufweist. Diese Ausdrehung verhindert einen Wärmeabfluß in Richtung auf den äußeren Durchmesser des Flansches und ermöglicht gleichzeitig, daß das in radialer Richtung nach innen gelegene Material des Flansches zum Niederschmelzen verwendet werden kann.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines oben beschriebenen gewellten Leitungsrohres, welches sich dadurch auszeichnet, daß zunächst der Flansch auf das Wellrohrende aufgeschraubt wird, so daß das Wellrohr aus dem Flansch herausragt, daß mittels einer Zange das Wellrohrende entwellt und dabei gleichzeitig um 15 bis 45 aufgebördelt wird, daß die Aufbördelung mittels einer an der Aufbördelung anliegenden Kalibrierform kalibriert wird, daß der Flansch nach Entfernung

130030/0437

BAD ORIGINAL

der Kalibrierform an die Aufbördelung herangeschraubt wird und das Wellrohr mit dem Flansch verschweißt wird. Das Kalibrieren bewirkt,'daß die Aufbördelung am Wellrohrende sich eng an die Fase des herangeschraubten Flansches anlegt und insofern gut mit diesem verschweißt werden kann. Ein Werkzeugsatz, um dieses Verfahren durchführen zu können, besteht aus einer Entwellzange mit paralleler Backenführung mit entsprechend dem Rohrdurchmesser gekrümmten Backen, einer vorzugsweise zweigeteilten Kalibrierform mit Innangewinde und einer der Fase am Flansch entsprechenden Fase sowie einem Kalibrierdorn mit einer Fase, welche ebenfalls der Fase am Flansch entspricht.

Die Erfindung ist anhand der in den Figuren 1 bis 3 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.

Auf ein längsnahtgeschweißtes und gewelltes Edelstahlrohr mit einem inneren Durchmesser von 14 mm und einer Wanddicke von 0,3 mm wird ein ebenfalls aus Edelstahl bestehender Flansch 2 so weit aufgeschraubt, daß das Ende des Wellrohres 1 übersteht. Der Flansch 2 hat ein Innengewinde 3, welches der Wellensteigung des Wellrohres 1 entspricht.

An das Gewinde 3 anschließend ist ein zylindrischer Teil 4 und daran anschließend eine Fase 5 von 30 vorgesehen. Mittels einer nicht dargestellten Zange wird das Ende des Wellrohres 1 entwellt und dabei gleichzeitig das äußerste Rohrende aufgebördelt. Die Backen der Zange sind gekrümmt, wobei ihr Krümmungsradius dem Radius des Wellrohres 1 annähernd entspricht. Als Zange wird eine solche mit paralleler Backenführung bevorzugt. Nach diesen Arbeiten wird auf das Wellrohrende eine zweigeteilte Kalibriermatrize 6, die ebenfalls ein der Wellrohrsteigung angepaßtes Grobgewinde 7 aufweist, aufgesteckt. Auch die Kalibriermatrize 6 weist einen dem zylindrischen Teil 4 entsprechenden zylindrischen Teil 8 sowie eine der Fase 5 entsprechenden Fase 9 auf.

130 0 3 0/0437

BAD ORIGINAL

Nachdom die Kalibriermatrize 6 so auf dem Wellrohrende positioniert ist, daß die Aufbördelung 10 an der Fase 9 anliegt, wird die Kalibriermatrize 6 eingespannt und mittels eines Kalibrierdorns 11, die Aufbördelung 10 sowie ein zylindrischer Übergangsteil 12 exakt kalibriert. Kalibriermatrize 6 und Dorn 11 werden entfernt und der Flansch gegen die Aufbördelung 10 geschraubt. Mittels eines Schutzgaslichtbogenbremners wird das Ende des Wellrohres 1 ohne Verwendung von Zusatzdraht stirnseitig mit dem Flansch bei 13 vakuumdicht verschweißt.

Die Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für den Einsatz eines Wellrohres 1 gemäß der Lehre der Erfindung. Dort ist das Ende einer Transportleitung für tiefkaite Medien gezeigt, welches aus einem inneren Edelstahlwellrohr 1 und einem koaxial zu diesem gelagerten ebenfalls aus Edelstahl bestehenden Wellrohr 14 besteht. Das Wellrohr ist in oben beschriebener Weise mit dem Flansch 15 versehen. Über dem Flansch 15 und dem Flansch 2 ist ein Hüllrohr 16 geschoben, welches ebenfalls aus Edelstahl hergestellt ist und bei 17 mit dem Flansch 15 und bei 18 mit dem Flansch 2 verschweißt ist. Das Hüllrohr 16 weist ein Verschlußventil 19 auf, mit dessen Hilfe der zwischen dem Wellrohr 1 und dem Wellrohr 14 befindliche Zwischenraum evakuiert v/erden kann. Das Wellrohr 1 dient als eigentliehe Transportleitung, während der Raum zwischen dein Wellrohr 1 und dem Wellrohr 14 als Isolierhülle dient. (Vakuum) Zum vereinfachten Anschluß der Wellrohrleitung an einen Verbraucher bzw. an das Kältemittelaggregat ist ein Kleinflansch 20 an den Flansch 2 angeschweißt.

— 5 —

130030/0437

Claims

300 Ί

Kabel- und Metall werke Gutehoffnungshütte -Aktiengesellschaft

16.01.80 1-1728

Patentansprüche

) Gewelltes Leitungsrohr aus nichtrostendem Stahl mit endseitig gasdicht angeschweißten Flanschen aus nichtrostendem Stahl, welche mittels eines Grobgewindes auf oder in dem Wellrohrende sitzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (2) an seiner dem Wellrohrende zugekehrten Seite eine Fase (5) von 15 bis 45 aufweist, daß das Wellrohrende an die Fase (5) angeformt ist und daß das Wellrohr (1) mit dem Flansch (2) stirnseitig mittels Lichtbogenschweißung unter Schutzgas verschweißt ist.
2. Gewelltes Leitungsrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fase (5) 25 bis 35, vorzugsweise 30 beträgt.
3. Gewelltes Leitungsrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (2) stirnseitig eine kreisförmige außerhalb des Bereiches der Fase gelegene Ausdrehung aufweist.

130030/0437

BAD ORIGiNAL

V/
4. Verfahren zur Herstellung eines gewellten Leitungsrohres nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der Flansch auf das Wellrohrende aufgeschraubt wird, so daß das WeIlrohr aus dem Flansch herausragt, daß mittels einer Zange das Wellrohrende entwellt und dabei gleichzeitig um 15 bis 45 aufgebördelt wird, daß die Aufbördelung mittels einer an der Aufbördelung anliegenden Kalibrierform kalibriert wird, daß der Flansch nach Entfernung der Kalibrierform an die Aufbördelung herangeschraubt wird und das Wellrohr mit dem Flansch vers chwe i ß t wird.
5. Werkzeugsatz zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Entwellzange mit paralleler Backenführung mit entsprechend dem Rohrdurchmesser gekrümmten Backen, einer vorzugsweise zweigeteilten Kalibrierform (6) mit Innengewinde (7) und einer der Fase (5) am Flansch (2) entsprechenden Fase (9) sowie einem Kalibrierdorn (11) mit einer Fase, welche ebenfalls der Fase (5) am Flansch (2) entspricht.

130030/0437 BAD ORIGINAL